Richter 20

Einheitsübersetzung 2016

1 Alle Israeliten zogen aus. Die Volksgemeinde versammelte sich wie ein Mann von Dan bis Beerscheba, dazu das Land Gilead beim HERRN in Mizpa. (Ri 21,1; 1Sam 7,5; 1Sam 10,17)2 Die Häupter des ganzen Volkes, alle Stämme Israels, traten zu einer Versammlung des Volkes Gottes zusammen, vierhunderttausend Mann zu Fuß, mit Schwertern bewaffnet.3 Die Benjaminiter erfuhren, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen waren. Die Israeliten sagten: Berichtet, wie dieses Verbrechen geschehen ist!4 Der Levit, der Mann der ermordeten Frau, antwortete: Ich bin mit meiner Nebenfrau nach Gibea, das in Benjamin liegt, gekommen, um zu übernachten.5 Da rotteten sich die Herren von Gibea gegen mich zusammen und umringten nachts in feindlicher Absicht das Haus. Sie wollten mich umbringen und meine Nebenfrau vergewaltigten sie, sodass sie gestorben ist.6 Da ergriff ich meine Nebenfrau, schnitt sie in Stücke und schickte sie in alle Gebiete des Erbbesitzes der Israeliten; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat in Israel begangen.7 Siehe, ihr alle seid Israeliten; also besprecht euch auf der Stelle miteinander und beratet!8 Da erhob sich das ganze Volk wie ein Mann und sagte: Keiner von uns darf in sein Zelt gehen und keiner von uns darf in sein Haus zurückkehren.9 Und jetzt ist das der Beschluss, was wir Gibea tun wollen: Wir wollen gegen die Stadt ziehen nach dem Los.10 Und zwar nehmen wir aus allen Stämmen Israels jeweils zehn Männer von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend. Sie sollen Verpflegung für das Volk holen, damit sie mit Geba in Benjamin, wenn sie dorthin kommen, machen, was es nach der Schandtat verdient, die es mitten in Israel begangen hat.11 So versammelten sich alle Männer Israels, geschlossen wie ein Mann, bei der Stadt.12 Und die Stämme Israels schickten Boten durch das ganze Gebiet des Stammes Benjamin und ließen sagen: Was ist das für eine üble Tat, die bei euch geschehen ist?[1]13 Gebt uns also das üble Gesindel von Gibea heraus, wir wollen es töten und wollen das Böse aus Israel austilgen. Doch die Benjaminiter wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten, hören.14 Sie kamen vielmehr aus ihren Städten bei Gibea zusammen, um gegen die Israeliten in den Kampf zu ziehen.15 Als man an jenem Tag die Benjaminiter aus den Städten musterte, zählte man sechsundzwanzigtausend mit Schwertern bewaffnete Männer, ohne die Einwohner von Gibea, von denen siebenhundert auserlesene Männer gemustert wurden.16 Unter diesem ganzen Volk befanden sich siebenhundert besonders auserlesene Männer; sie waren alle Linkshänder und konnten einen Stein haargenau schleudern, ohne je das Ziel zu verfehlen.17 Auch die Männer Israels ließen sich mustern. Es waren ohne die Benjaminiter vierhunderttausend mit dem Schwert bewaffnete Männer, alles tüchtige Krieger.18 Sie brachen auf, zogen nach Bet-El hinauf und befragten Gott. Die Israeliten sagten: Wer von uns soll zuerst gegen die Benjaminiter in den Kampf ziehen? Der HERR antwortete: Zuerst Juda.19 Die Israeliten brachen am Morgen auf und bezogen ihr Lager gegenüber Gibea.20 Dann rückten die Männer Israels zum Kampf gegen die Benjaminiter aus und stellten sich ihnen gegenüber vor Gibea zum Kampf auf.21 Die Benjaminiter rückten von Gibea aus und streckten an diesem Tag zweiundzwanzigtausend Israeliten zu Boden.22 Doch das Volk, die Männer Israels, fassten wieder Mut und stellten sich noch einmal zum Kampf auf, am gleichen Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.23 Die Israeliten zogen hinauf und weinten bis zum Abend vor dem HERRN. Sie fragten den HERRN: Soll ich noch einmal zum Kampf gegen die Söhne meines Bruders Benjamin antreten? Der HERR antwortete: Zieht hinauf gegen ihn!24 Als nun die Israeliten am zweiten Tag gegen die Benjaminiter vorrückten,25 zogen ihnen die Benjaminiter am zweiten Tag von Gibea aus entgegen und streckten noch einmal achtzehntausend Männer aus Israel zu Boden, die alle mit Schwertern bewaffnet waren.26 Darauf zogen alle Israeliten, das ganze Volk, hinauf und kamen nach Bet-El. Dort saßen sie klagend vor dem HERRN; sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten dem HERRN Brandopfer und Heilsopfer dar.27 Dann befragten die Israeliten den HERRN. In Bet-El stand nämlich in jenen Tagen die Bundeslade Gottes28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand in jenen Tagen vor ihm. Die Israeliten sagten: Soll ich noch einmal ausrücken zum Kampf mit den Söhnen meines Bruders Benjamin oder soll ich es sein lassen? Der HERR antwortete: Zieht hinauf! Denn morgen gebe ich ihn in deine Hand. (4Mo 25,7)29 Darauf legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt.30 Am dritten Tag zogen die Israeliten gegen die Benjaminiter hinauf und stellten sich, wie die beiden vorigen Male, bei Gibea auf.31 Die Benjaminiter rückten gegen das Volk aus, wurden aber so von der Stadt fortgelockt; sie begannen, wie die beiden vorigen Male, auf freiem Feld einige vom Volk zu erschlagen, an den Straßen, von denen die eine nach Bet-El, die andere nach Gibea hinaufführt, im Ganzen etwa dreißig Mann.32 Die Benjaminiter dachten: Sie werden von uns geschlagen wie beim ersten Mal. Die Israeliten aber hatten gesagt: Wir wollen fliehen und ihn von der Stadt weg zu den Straßen hinlocken.33 Alle Männer Israels zogen sich also von ihrem Platz zurück und stellten sich bei Baal-Tamar wieder auf, während die Israeliten, die im Hinterhalt lagen, von ihrer Stellung aus der Lichtung von Geba hervorbrachen.34 Zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel rückten gegenüber Gibea heran. Es gab einen schweren Kampf; die Benjaminiter erkannten nicht, dass das Unheil sie ereilte.35 Der HERR schlug die Benjaminiter vor Israel und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausendundeinhundert Mann aus Benjamin nieder, alles mit Schwertern bewaffnete Krieger.36 Die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren. Die Israeliten gaben also Benjamin Gelände preis; denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea gelegt hatten.37 Die Leute im Hinterhalt stürmten nun schnell auf Gibea los. Sie kamen aus dem Hinterhalt hervor und erschlugen alles in der Stadt mit scharfem Schwert.38 Die Männer Israels hatten mit den Männern im Hinterhalt verabredet, dass sie eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen sollten.39 Die Männer Israels machten kehrt im Kampf. Benjamin hatte begonnen, etwa dreißig Israeliten zu erschlagen, denn sie sagten: Sicher wird Israel von uns völlig geschlagen wie beim ersten Kampf!40 Da begann das Signal aus der Stadt aufzusteigen, eine Rauchsäule. Die Benjaminiter wandten sich um und siehe, der Brand der ganzen Stadt war wie ein Opfer zum Himmel emporgestiegen!41 Die Männer Israels hatten kehrtgemacht, da gerieten die Benjaminiter in Verwirrung; denn sie erkannten, dass das Unglück sie ereilt hatte.42 Sie wandten sich von den Männern Israels ab auf die Wüste zu. Da konnten sie aber dem Kampf nicht entrinnen. Denn die Israeliten brachen aus der Stadt hervor und machten die Benjaminiter in ihrer Mitte nieder.43 Sie umzingelten Benjamin, sie ließen ihn bis Menuha verfolgen, sie warfen sie bei Gibea von Osten her nieder.44 Achtzehntausend Mann aus Benjamin fielen, alles kampferprobte Männer.45 Sie wandten sich also um und flohen auf die Wüste zu, nach Sela-Rimmon. Die Israeliten hielten Nachlese und vernichteten auf den Straßen noch einmal fünftausend Mann. Bei der Verfolgung, die sich bis nach Gidom hinzog, erschlugen sie nochmals zweitausend von ihnen.46 Die Gesamtzahl der Gefallenen aus Benjamin betrug an diesem Tag fünfundzwanzigtausend, lauter mit dem Schwert bewaffnete Krieger.47 Nur sechshundert Mann konnten sich absetzen und in die Wüste nach Sela-Rimmon fliehen; sie blieben vier Monate in Sela-Rimmon. (Ri 21,13)48 Die Männer Israels aber kehrten zu den Benjaminitern zurück und erschlugen alles, was zu finden war, mit scharfem Schwert, von der männlichen Stadtbevölkerung bis zum Vieh. Ebenso steckten sie alle Städte, die sie finden konnten, in Brand.

Richter 20

New International Version

1 Then all Israel from Dan to Beersheba and from the land of Gilead came together as one and assembled before the Lord in Mizpah.2 The leaders of all the people of the tribes of Israel took their places in the assembly of God’s people, four hundred thousand men armed with swords.3 (The Benjaminites heard that the Israelites had gone up to Mizpah.) Then the Israelites said, ‘Tell us how this awful thing happened.’4 So the Levite, the husband of the murdered woman, said, ‘I and my concubine came to Gibeah in Benjamin to spend the night.5 During the night the men of Gibeah came after me and surrounded the house, intending to kill me. They raped my concubine, and she died.6 I took my concubine, cut her into pieces and sent one piece to each region of Israel’s inheritance, because they committed this lewd and outrageous act in Israel.7 Now, all you Israelites, speak up and tell me what you have decided to do.’8 All the men rose up together as one, saying, ‘None of us will go home. No, not one of us will return to his house.9 But now this is what we’ll do to Gibeah: we’ll go up against it in the order decided by casting lots.10 We’ll take ten men out of every hundred from all the tribes of Israel, and a hundred from a thousand, and a thousand from ten thousand, to get provisions for the army. Then, when the army arrives at Gibeah[1] in Benjamin, it can give them what they deserve for this outrageous act done in Israel.’11 So all the Israelites got together and united as one against the city.12 The tribes of Israel sent messengers throughout the tribe of Benjamin, saying, ‘What about this awful crime that was committed among you?13 Now turn those wicked men of Gibeah over to us so that we may put them to death and purge the evil from Israel.’ But the Benjaminites would not listen to their fellow Israelites.14 From their towns they came together at Gibeah to fight against the Israelites.15 At once the Benjaminites mobilised twenty-six thousand swordsmen from their towns, in addition to seven hundred able young men from those living in Gibeah.16 Among all these soldiers there were seven hundred select troops who were left-handed, each of whom could sling a stone at a hair and not miss.17 Israel, apart from Benjamin, mustered four hundred thousand swordsmen, all of them fit for battle.18 The Israelites went up to Bethel[2] and enquired of God. They said, ‘Who of us is to go up first to fight against the Benjaminites?’ The Lord replied, ‘Judah shall go first.’19 The next morning the Israelites got up and pitched camp near Gibeah.20 The Israelites went out to fight the Benjaminites and took up battle positions against them at Gibeah.21 The Benjaminites came out of Gibeah and cut down twenty-two thousand Israelites on the battlefield that day.22 But the Israelites encouraged one another and again took up their positions where they had stationed themselves the first day.23 The Israelites went up and wept before the Lord until evening, and they enquired of the Lord. They said, ‘Shall we go up again to fight against the Benjaminites, our fellow Israelites?’ The Lord answered, ‘Go up against them.’24 Then the Israelites drew near to Benjamin the second day.25 This time, when the Benjaminites came out from Gibeah to oppose them, they cut down another eighteen thousand Israelites, all of them armed with swords.26 Then all the Israelites, the whole army, went up to Bethel, and there they sat weeping before the Lord. They fasted that day until evening and presented burnt offerings and fellowship offerings to the Lord.27 And the Israelites enquired of the Lord. (In those days the ark of the covenant of God was there,28 with Phinehas son of Eleazar, the son of Aaron, ministering before it.) They asked, ‘Shall we go up again to fight against the Benjaminites, our fellow Israelites, or not?’ The Lord responded, ‘Go, for tomorrow I will give them into your hands.’29 Then Israel set an ambush around Gibeah.30 They went up against the Benjaminites on the third day and took up positions against Gibeah as they had done before.31 The Benjaminites came out to meet them and were drawn away from the city. They began to inflict casualties on the Israelites as before, so that about thirty men fell in the open field and on the roads – the one leading to Bethel and the other to Gibeah.32 While the Benjaminites were saying, ‘We are defeating them as before,’ the Israelites were saying, ‘Let’s retreat and draw them away from the city to the roads.’33 All the men of Israel moved from their places and took up positions at Baal Tamar, and the Israelite ambush charged out of its place on the west[3] of Gibeah.[4]34 Then ten thousand of Israel’s able young men made a frontal attack on Gibeah. The fighting was so heavy that the Benjaminites did not realise how near disaster was.35 The Lord defeated Benjamin before Israel, and on that day the Israelites struck down 25,100 Benjaminites, all armed with swords.36 Then the Benjaminites saw that they were beaten. Now the men of Israel had given way before Benjamin, because they relied on the ambush they had set near Gibeah.37 Those who had been in ambush made a sudden dash into Gibeah, spread out and put the whole city to the sword.38 The Israelites had arranged with the ambush that they should send up a great cloud of smoke from the city,39 and then the Israelites would counterattack. The Benjaminites had begun to inflict casualties on the Israelites (about thirty), and they said, ‘We are defeating them as in the first battle.’40 But when the column of smoke began to rise from the city, the Benjaminites turned and saw the whole city going up in smoke.41 Then the Israelites counterattacked, and the Benjaminites were terrified, because they realised that disaster had come on them.42 So they fled before the Israelites in the direction of the wilderness, but they could not escape the battle. And the Israelites who came out of the towns cut them down there.43 They surrounded the Benjaminites, chased them and easily[5] overran them in the vicinity of Gibeah on the east.44 Eighteen thousand Benjaminites fell, all of them valiant fighters.45 As they turned and fled towards the wilderness to the rock of Rimmon, the Israelites cut down five thousand men along the roads. They kept pressing after the Benjaminites as far as Gidom and struck down two thousand more.46 On that day twenty-five thousand Benjaminite swordsmen fell, all of them valiant fighters.47 But six hundred of them turned and fled into the wilderness to the rock of Rimmon, where they stayed for four months.48 The men of Israel went back to Benjamin and put all the towns to the sword, including the animals and everything else they found. All the towns they came across they set on fire.