1Unterdessen strömten Tausende von Menschen zusammen, sodass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus begann zu sprechen, vor allem zu seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei! (Mt 16,6; Mk 8,15)2Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. (Mt 10,26; Mk 4,22)3Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, im Licht hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.4Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, danach aber nichts weiter tun können!5Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen! Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten.6Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei Pfennige? Und doch ist nicht einer von ihnen vor Gott vergessen.[1]7Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.8Ich sage euch aber: Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.9Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden.10Jedem, der ein Wort gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden. (Mt 12,32; Mk 3,28)11Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt! (Mt 10,19; Mk 13,11; Lk 21,12)12Denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen müsst.
Die Vorläufigkeit des Besitzes
13Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen!14Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? (2Mo 2,14)15Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.16Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.17Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.18Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen.19Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!20Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?21So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.
Von der rechten Sorge
22Und er sagte zu seinen Jüngern: Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! (Mt 6,25)23Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.24Seht auf die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keine Vorratskammer und keine Scheune; und Gott ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!25Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern?26Wenn ihr nicht einmal etwas so Geringes könnt, warum macht ihr euch dann Sorgen um das Übrige?27Seht euch die Lilien an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.28Wenn aber Gott schon das Gras so kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!29Und darum auch ihr: Sucht nicht, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und ängstigt euch nicht!30Denn nach all dem streben die Heiden in der Welt. Euer Vater weiß, dass ihr das braucht.31Vielmehr sucht sein Reich; dann wird euch das andere dazugegeben.32Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben.33Verkauft euren Besitz und gebt Almosen! Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden! Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst! (Mt 6,19; Mt 19,21; Lk 18,22)34Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Aufforderung zur Wachsamkeit
35Eure Hüften sollen gegürtet sein und eure Lampen brennen! (2Mo 12,11; Mt 24,43; Mt 25,1; Mk 13,33)36Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!37Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.38Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.39Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. (1Thess 5,2; 2Petr 3,10)40Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.41Da sagte Petrus: Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns oder auch zu allen?42Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt?43Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!44Wahrhaftig, ich sage euch: Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen. (Mt 25,21)45Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verspätet sich zu kommen! und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,46dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.47Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.48Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.
Die Zeit der Entscheidung
49Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!50Ich muss mit einer Taufe getauft werden und wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist. (Mk 10,38)51Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Spaltung. (Lk 12,1)52Denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei;53der Vater wird gegen den Sohn stehen und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter. (Mi 7,6)54Außerdem sagte Jesus zu der Volksmenge: Wenn ihr im Westen eine Wolke aufsteigen seht, sagt ihr sofort: Es gibt Regen. Und so geschieht es.55Und wenn der Südwind weht, sagt ihr: Es wird heiß. Und es geschieht. (Mt 16,2)56Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu deuten. Warum könnt ihr dann diese Zeit der Entscheidung nicht deuten?57Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?58Denn wenn du mit deinem Gegner zum Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen! Sonst wird er dich vor den Richter schleppen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. (Lk 12,1)59Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch die letzte Münze bezahlt hast.[2]
Lukas 12
New International Version
Warnings and encouragements
1Meanwhile, when a crowd of many thousands had gathered, so that they were trampling on one another, Jesus began to speak first to his disciples, saying: ‘Be[1] on your guard against the yeast of the Pharisees, which is hypocrisy.2There is nothing concealed that will not be disclosed, or hidden that will not be made known.3What you have said in the dark will be heard in the daylight, and what you have whispered in the ear in the inner rooms will be proclaimed from the roofs.4‘I tell you, my friends, do not be afraid of those who kill the body and after that can do no more.5But I will show you whom you should fear: fear him who, after your body has been killed, has authority to throw you into hell. Yes, I tell you, fear him.6Are not five sparrows sold for two pennies? Yet not one of them is forgotten by God.7Indeed, the very hairs of your head are all numbered. Don’t be afraid; you are worth more than many sparrows.8‘I tell you, whoever publicly acknowledges me before others, the Son of Man will also acknowledge before the angels of God.9But whoever disowns me before others will be disowned before the angels of God.10And everyone who speaks a word against the Son of Man will be forgiven, but anyone who blasphemes against the Holy Spirit will not be forgiven.11‘When you are brought before synagogues, rulers and authorities, do not worry about how you will defend yourselves or what you will say,12for the Holy Spirit will teach you at that time what you should say.’
The parable of the rich fool
13Someone in the crowd said to him, ‘Teacher, tell my brother to divide the inheritance with me.’14Jesus replied, ‘Man, who appointed me a judge or an arbiter between you?’15Then he said to them, ‘Watch out! Be on your guard against all kinds of greed; life does not consist in an abundance of possessions.’16And he told them this parable: ‘The ground of a certain rich man yielded an abundant harvest.17He thought to himself, “What shall I do? I have no place to store my crops.”18‘Then he said, “This is what I’ll do. I will tear down my barns and build bigger ones, and there I will store my surplus grain.19And I’ll say to myself, ‘You have plenty of grain laid up for many years. Take life easy; eat, drink and be merry.’ ”20‘But God said to him, “You fool! This very night your life will be demanded from you. Then who will get what you have prepared for yourself?”21‘This is how it will be with whoever stores up things for themselves but is not rich towards God.’
Do not worry
22Then Jesus said to his disciples: ‘Therefore I tell you, do not worry about your life, what you will eat; or about your body, what you will wear.23For life is more than food, and the body more than clothes.24Consider the ravens: they do not sow or reap, they have no storeroom or barn; yet God feeds them. And how much more valuable you are than birds!25Who of you by worrying can add a single hour to your life[2]?26Since you cannot do this very little thing, why do you worry about the rest?27‘Consider how the wild flowers grow. They do not labour or spin. Yet I tell you, not even Solomon in all his splendour was dressed like one of these.28If that is how God clothes the grass of the field, which is here today, and tomorrow is thrown into the fire, how much more will he clothe you – you of little faith!29And do not set your heart on what you will eat or drink; do not worry about it.30For the pagan world runs after all such things, and your Father knows that you need them.31But seek his kingdom, and these things will be given to you as well.32‘Do not be afraid, little flock, for your Father has been pleased to give you the kingdom.33Sell your possessions and give to the poor. Provide purses for yourselves that will not wear out, a treasure in heaven that will never fail, where no thief comes near and no moth destroys.34For where your treasure is, there your heart will be also.
Watchfulness
35‘Be dressed ready for service and keep your lamps burning,36like servants waiting for their master to return from a wedding banquet, so that when he comes and knocks they can immediately open the door for him.37It will be good for those servants whose master finds them watching when he comes. Truly I tell you, he will dress himself to serve, will make them recline at the table and will come and wait on them.38It will be good for those servants whose master finds them ready, even if he comes in the middle of the night or towards daybreak.39But understand this: if the owner of the house had known at what hour the thief was coming, he would not have let his house be broken into.40You also must be ready, because the Son of Man will come at an hour when you do not expect him.’41Peter asked, ‘Lord, are you telling this parable to us, or to everyone?’42The Lord answered, ‘Who then is the faithful and wise manager, whom the master puts in charge of his servants to give them their food allowance at the proper time?43It will be good for that servant whom the master finds doing so when he returns.44Truly I tell you, he will put him in charge of all his possessions.45But suppose the servant says to himself, “My master is taking a long time in coming,” and he then begins to beat the other servants, both men and women, and to eat and drink and get drunk.46The master of that servant will come on a day when he does not expect him and at an hour he is not aware of. He will cut him to pieces and assign him a place with the unbelievers.47‘The servant who knows the master’s will and does not get ready or does not do what the master wants will be beaten with many blows.48But the one who does not know and does things deserving punishment will be beaten with few blows. From everyone who has been given much, much will be demanded; and from the one who has been entrusted with much, much more will be asked.
Not peace but division
49‘I have come to bring fire on the earth, and how I wish it were already kindled!50But I have a baptism to undergo, and what constraint I am under until it is completed!51Do you think I came to bring peace on earth? No, I tell you, but division.52From now on there will be five in one family divided against each other, three against two and two against three.53They will be divided, father against son and son against father, mother against daughter and daughter against mother, mother-in-law against daughter-in-law and daughter-in-law against mother-in-law.’
Interpreting the times
54He said to the crowd: ‘When you see a cloud rising in the west, immediately you say, “It’s going to rain,” and it does.55And when the south wind blows, you say, “It’s going to be hot,” and it is.56Hypocrites! You know how to interpret the appearance of the earth and the sky. How is it that you don’t know how to interpret this present time?57‘Why don’t you judge for yourselves what is right?58As you are going with your adversary to the magistrate, try hard to be reconciled on the way, or your adversary may drag you off to the judge, and the judge turn you over to the officer, and the officer throw you into prison.59I tell you, you will not get out until you have paid the last penny.’