Jeremia 38

Einheitsübersetzung 2016

1 Schefatja, der Sohn Mattans, Gedalja, der Sohn Paschhurs, Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, die Jeremia zum ganzen Volk redete:2 So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durch Schwert, Hunger und Pest. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der wird überleben; er wird sein Leben als Beute erhalten und am Leben bleiben. (Jer 21,9)3 So spricht der HERR: Diese Stadt wird ganz sicher dem Heer des Königs von Babel in die Hand gegeben werden und er wird sie erobern.4 Darauf sagten die Beamten zum König: Dieser Mann muss getötet werden, denn er lähmt die Hände der Krieger, die in dieser Stadt übrig geblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht Heil für dieses Volk, sondern Unheil.5 Der König Zidkija erwiderte: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch.6 Da ergriffen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohns Malkija, die sich im Wachhof befand; man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.7 Der Kuschiter Ebed-Melech, ein Höfling, der im königlichen Palast bedienstet war, hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, während der König sich am Benjamintor aufhielt. (Jer 39,15)8 Da verließ Ebed-Melech den Palast und sagte zum König:9 Mein Herr und König, schlecht war alles, was diese Männer dem Propheten Jeremia angetan haben; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er dort unten verhungert. Denn es gibt in der Stadt kein Brot mehr.10 Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm dir von hier dreißig Männer mit und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt.11 Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging zum Palast, in den Raum unterhalb der Vorratskammer. Dort holte er Stücke von abgelegten und zerrissenen Kleidern und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter.12 Dann sagte der Kuschiter Ebed-Melech zu Jeremia: Leg die Stücke der abgelegten und zerrissenen Kleider in deine Achselhöhlen unter die Stricke! Und Jeremia machte es so.13 Nun zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und brachten ihn aus der Zisterne herauf. Von da an blieb Jeremia im Wachhof.14 König Zidkija sandte hin, um den Propheten Jeremia zu sich an den dritten Eingang beim Haus des HERRN zu holen. Der König sagte zu Jeremia: Ich möchte dich nach einem Gotteswort fragen. Verschweig mir nichts!15 Jeremia antwortete Zidkija: Wenn ich es dir verkünde, lässt du mich bestimmt umbringen, und wenn ich dir einen Rat gebe, hörst du nicht auf mich.16 Da schwor König Zidkija dem Jeremia heimlich und sagte: So wahr der HERR lebt, der uns dieses Leben gegeben hat, ich lasse dich nicht umbringen und gebe dich nicht in die Hand jener Männer, die dir nach dem Leben trachten.17 Hierauf sagte Jeremia zu Zidkija: So spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du wirklich hinausgehst zu den Heerführern des Königs von Babel, dann ist dein Leben gerettet, diese Stadt wird nicht im Feuer verbrannt und du bleibst am Leben, du und dein Haus.18 Gehst du aber nicht hinaus zu den Heerführern des Königs von Babel, dann wird diese Stadt den Chaldäern ausgeliefert. Sie werden sie im Feuer verbrennen und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.19 König Zidkija entgegnete Jeremia: Ich habe Angst vor den Judäern, die bereits zu den Chaldäern abgefallen sind; man könnte mich ihnen ausliefern und sie würden mir übel mitspielen.20 Jeremia versicherte: Man wird dich nicht ausliefern. Hör doch auf die Stimme des HERRN, in dem, was ich zu dir rede, damit es dir gut geht und dein Leben gerettet ist!21 Weigerst du dich aber hinauszugehen, so ist dies das Wort, was der HERR mich sehen ließ:22 Siehe, alle Frauen, die im Palast des Königs von Juda übrig geblieben sind, werden dann zu den Heerführern des Königs von Babel hinausgeführt und dabei klagen: Überlistet, hereingelegt / haben dich deine guten Freunde; stecken deine Füße im Sumpf, / so machen sich alle davon.23 Alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Chaldäern hinausführen; auch du wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen werden; diese Stadt aber wirst du im Feuer verbrennen. (Jer 32,4; Jer 34,3)24 Zidkija sagte zu Jeremia: Niemand darf von diesen Worten erfahren, sonst musst du sterben.25 Wenn aber die Beamten erfahren, dass ich mit dir geredet habe, werden sie zu dir kommen und dich auffordern: Teil uns mit, was du zum König gesagt hast! Verheimliche uns nichts, sonst töten wir dich! - Und teil uns auch mit, was der König zu dir gesagt hat!26 Dann antworte ihnen: Ich ließ meine Bitte vor den König gelangen, mich nicht ins Haus Jonatans zurückbringen zu lassen, weil ich dort sterben würde.27 Und tatsächlich kamen alle Beamten zu Jeremia und fragten ihn. Er antwortete ihnen genauso, wie ihm der König geboten hatte. Da ließen sie von ihm ab; denn niemand hatte das Gespräch mitgehört.28 So blieb Jeremia im Wachhof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem erobert wurde. Und dies geschah, als Jerusalem erobert wurde: (Jer 37,21)

Jeremia 38

New International Version

1 Shephatiah son of Mattan, Gedaliah son of Pashhur, Jehukal[1] son of Shelemiah, and Pashhur son of Malkijah heard what Jeremiah was telling all the people when he said,2 ‘This is what the Lord says: “Whoever stays in this city will die by the sword, famine or plague, but whoever goes over to the Babylonians[2] will live. They will escape with their lives; they will live.”3 And this is what the Lord says: “This city will certainly be given into the hands of the army of the king of Babylon, who will capture it.” ’4 Then the officials said to the king, ‘This man should be put to death. He is discouraging the soldiers who are left in this city, as well as all the people, by the things he is saying to them. This man is not seeking the good of these people but their ruin.’5 ‘He is in your hands,’ King Zedekiah answered. ‘The king can do nothing to oppose you.’6 So they took Jeremiah and put him into the cistern of Malkijah, the king’s son, which was in the courtyard of the guard. They lowered Jeremiah by ropes into the cistern; it had no water in it, only mud, and Jeremiah sank down into the mud.7 But Ebed-Melek, a Cushite,[3] an official[4] in the royal palace, heard that they had put Jeremiah into the cistern. While the king was sitting in the Benjamin Gate,8 Ebed-Melek went out of the palace and said to him,9 ‘My lord the king, these men have acted wickedly in all they have done to Jeremiah the prophet. They have thrown him into a cistern, where he will starve to death when there is no longer any bread in the city.’10 Then the king commanded Ebed-Melek the Cushite, ‘Take thirty men from here with you and lift Jeremiah the prophet out of the cistern before he dies.’11 So Ebed-Melek took the men with him and went to a room under the treasury in the palace. He took some old rags and worn-out clothes from there and let them down with ropes to Jeremiah in the cistern.12 Ebed-Melek the Cushite said to Jeremiah, ‘Put these old rags and worn-out clothes under your arms to pad the ropes.’ Jeremiah did so,13 and they pulled him up with the ropes and lifted him out of the cistern. And Jeremiah remained in the courtyard of the guard.14 Then King Zedekiah sent for Jeremiah the prophet and had him brought to the third entrance to the temple of the Lord. ‘I am going to ask you something,’ the king said to Jeremiah. ‘Do not hide anything from me.’15 Jeremiah said to Zedekiah, ‘If I give you an answer, will you not kill me? Even if I did give you counsel, you would not listen to me.’16 But King Zedekiah swore this oath secretly to Jeremiah: ‘As surely as the Lord lives, who has given us breath, I will neither kill you nor hand you over to those who want to kill you.’17 Then Jeremiah said to Zedekiah, ‘This is what the Lord God Almighty, the God of Israel, says: “If you surrender to the officers of the king of Babylon, your life will be spared and this city will not be burned down; you and your family will live.18 But if you will not surrender to the officers of the king of Babylon, this city will be given into the hands of the Babylonians and they will burn it down; you yourself will not escape from them.” ’19 King Zedekiah said to Jeremiah, ‘I am afraid of the Jews who have gone over to the Babylonians, for the Babylonians may hand me over to them and they will ill-treat me.’20 ‘They will not hand you over,’ Jeremiah replied. ‘Obey the Lord by doing what I tell you. Then it will go well with you, and your life will be spared.21 But if you refuse to surrender, this is what the Lord has revealed to me:22 all the women left in the palace of the king of Judah will be brought out to the officials of the king of Babylon. Those women will say to you: ‘ “They misled you and overcame you – those trusted friends of yours. Your feet are sunk in the mud; your friends have deserted you.”23 ‘All your wives and children will be brought out to the Babylonians. You yourself will not escape from their hands but will be captured by the king of Babylon; and this city will[5] be burned down.’24 Then Zedekiah said to Jeremiah, ‘Do not let anyone know about this conversation, or you may die.25 If the officials hear that I talked with you, and they come to you and say, “Tell us what you said to the king and what the king said to you; do not hide it from us or we will kill you,”26 then tell them, “I was pleading with the king not to send me back to Jonathan’s house to die there.” ’27 All the officials did come to Jeremiah and question him, and he told them everything the king had ordered him to say. So they said no more to him, for no-one had heard his conversation with the king.28 And Jeremiah remained in the courtyard of the guard until the day Jerusalem was captured. This is how Jerusalem was taken: