1.Mose 37

Einheitsübersetzung 2016

1 Jakob ließ sich in dem Land nieder, in dem sich sein Vater als Fremder aufgehalten hatte, in Kanaan.2 Das ist die Geschlechterfolge Jakobs: Als Josef siebzehn Jahre zählte, weidete er mit seinen Brüdern die Schafe und Ziegen. Er war Hirtenjunge bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters. Josef hinterbrachte ihrem Vater ihre üble Nachrede.3 Israel liebte Josef mehr als alle seine Söhne, weil er ihm in hohem Alter geboren worden war. Er ließ ihm einen bunten Rock machen.4 Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein friedliches Wort mehr reden.5 Einst hatte Josef einen Traum. Als er ihn seinen Brüdern erzählte, hassten sie ihn noch mehr.6 Er sagte zu ihnen: Hört euch doch diesen Traum an, den ich geträumt habe.7 Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld. Und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch stehen. Siehe, eure Garben umringten sie und warfen sich vor meiner Garbe nieder.8 Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden oder über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte.9 Er hatte noch einen anderen Traum. Er erzählte ihn seinen Brüdern und sagte: Siehe, ich träumte noch einmal: Und siehe, die Sonne, der Mond und elf Sterne warfen sich vor mir nieder.10 Als er davon seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was soll der Traum, den du da geträumt hast? Sollen wir etwa, ich, deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederwerfen?11 Seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn, sein Vater aber bewahrte die Sache.12 Als seine Brüder fortgezogen waren, um die Schafe und Ziegen ihres Vaters bei Sichem zu weiden,13 sagte Israel zu Josef: Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Geh, ich will dich zu ihnen schicken. Er antwortete: Hier bin ich.14 Da sagte der Vater zu ihm: Geh doch hin und sieh, wie es deinen Brüdern und den Schafen und Ziegen geht, und berichte mir! So schickte er ihn aus dem Tal von Hebron fort und Josef kam nach Sichem.15 Ein Mann traf ihn und siehe, Josef irrte auf dem Feld umher; der Mann fragte ihn: Was suchst du?16 Josef antwortete: Meine Brüder suche ich. Sag mir doch, wo sie das Vieh weiden!17 Der Mann antwortete: Sie sind von hier weitergezogen. Ich habe nämlich gehört, wie sie sagten: Gehen wir nach Dotan. Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.18 Sie sahen ihn von Weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen.19 Sie sagten zueinander: Siehe, da kommt ja dieser Träumer.20 Jetzt aber auf, erschlagen wir ihn und werfen wir ihn in eine der Zisternen. Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird.21 Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte: Begehen wir doch keinen Mord.22 Und Ruben sagte zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! Das sagte er, um ihn aus ihrer Hand zu retten und zu seinem Vater zurückzubringen.23 Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm seinen bunten Rock aus, den Ärmelrock, den er anhatte,24 packten ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin.25 Sie saßen beim Essen und erhoben ihre Augen und sahen, siehe, eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam. Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen. Sie waren unterwegs nach Ägypten.[1]26 Da sagte Juda seinen Brüdern: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?27 Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn er ist doch unser Bruder und unser Fleisch. Seine Brüder hörten auf ihn.28 Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus der Zisterne herauf und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Sie brachten Josef nach Ägypten.29 Ruben kam zur Zisterne zurück und siehe, Josef war nicht mehr dort. Er zerriss seine Kleider,30 kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Kleine ist ja nicht mehr da. Und ich, wohin soll ich nun gehen?31 Da nahmen sie Josefs Gewand, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das Gewand in das Blut.32 Dann schickten sie den bunten Rock zu ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden. Sieh doch genau nach, ob das der Rock deines Sohnes ist oder nicht!33 Als er ihn genau angesehen hatte, sagte er: Der Rock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen. Zerfetzt ist Josef, zerfetzt.34 Jakob zerriss seine Kleider, legte ein Trauergewand an und trauerte um seinen Sohn viele Tage.35 Alle seine Söhne und Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten. Er aber ließ sich nicht trösten und sagte: Ich will voller Trauer zu meinem Sohn in die Unterwelt hinabsteigen. So beweinte ihn sein Vater.36 Die Midianiter aber verkauften Josef nach Ägypten an Potifar, einen Hofbeamten des Pharao, den Obersten der Leibwache.

1.Mose 37

New International Version

1 Jacob lived in the land where his father had stayed, the land of Canaan.2 This is the account of Jacob’s family line. Joseph, a young man of seventeen, was tending the flocks with his brothers, the sons of Bilhah and the sons of Zilpah, his father’s wives, and he brought their father a bad report about them.3 Now Israel loved Joseph more than any of his other sons, because he had been born to him in his old age; and he made an ornate[1] robe for him.4 When his brothers saw that their father loved him more than any of them, they hated him and could not speak a kind word to him.5 Joseph had a dream, and when he told it to his brothers, they hated him all the more.6 He said to them, ‘Listen to this dream I had:7 we were binding sheaves of corn out in the field when suddenly my sheaf rose and stood upright, while your sheaves gathered round mine and bowed down to it.’8 His brothers said to him, ‘Do you intend to reign over us? Will you actually rule us?’ And they hated him all the more because of his dream and what he had said.9 Then he had another dream, and he told it to his brothers. ‘Listen,’ he said, ‘I had another dream, and this time the sun and moon and eleven stars were bowing down to me.’10 When he told his father as well as his brothers, his father rebuked him and said, ‘What is this dream you had? Will your mother and I and your brothers actually come and bow down to the ground before you?’11 His brothers were jealous of him, but his father kept the matter in mind.12 Now his brothers had gone to graze their father’s flocks near Shechem,13 and Israel said to Joseph, ‘As you know, your brothers are grazing the flocks near Shechem. Come, I am going to send you to them.’ ‘Very well,’ he replied.14 So he said to him, ‘Go and see if all is well with your brothers and with the flocks, and bring word back to me.’ Then he sent him off from the Valley of Hebron. When Joseph arrived at Shechem,15 a man found him wandering around in the fields and asked him, ‘What are you looking for?’16 He replied, ‘I’m looking for my brothers. Can you tell me where they are grazing their flocks?’17 ‘They have moved on from here,’ the man answered. ‘I heard them say, “Let’s go to Dothan.” ’ So Joseph went after his brothers and found them near Dothan.18 But they saw him in the distance, and before he reached them, they plotted to kill him.19 ‘Here comes that dreamer!’ they said to each other.20 ‘Come now, let’s kill him and throw him into one of these cisterns and say that a ferocious animal devoured him. Then we’ll see what comes of his dreams.’21 When Reuben heard this, he tried to rescue him from their hands. ‘Let’s not take his life,’ he said.22 ‘Don’t shed any blood. Throw him into this cistern here in the wilderness, but don’t lay a hand on him.’ Reuben said this to rescue him from them and take him back to his father.23 So when Joseph came to his brothers, they stripped him of his robe – the ornate robe he was wearing –24 and they took him and threw him into the cistern. The cistern was empty; there was no water in it.25 As they sat down to eat their meal, they looked up and saw a caravan of Ishmaelites coming from Gilead. Their camels were loaded with spices, balm and myrrh, and they were on their way to take them down to Egypt.26 Judah said to his brothers, ‘What will we gain if we kill our brother and cover up his blood?27 Come, let’s sell him to the Ishmaelites and not lay our hands on him; after all, he is our brother, our own flesh and blood.’ His brothers agreed.28 So when the Midianite merchants came by, his brothers pulled Joseph up out of the cistern and sold him for twenty shekels[2] of silver to the Ishmaelites, who took him to Egypt.29 When Reuben returned to the cistern and saw that Joseph was not there, he tore his clothes.30 He went back to his brothers and said, ‘The boy isn’t there! Where can I turn now?’31 Then they got Joseph’s robe, slaughtered a goat and dipped the robe in the blood.32 They took the ornate robe back to their father and said, ‘We found this. Examine it to see whether it is your son’s robe.’33 He recognised it and said, ‘It is my son’s robe! Some ferocious animal has devoured him. Joseph has surely been torn to pieces.’34 Then Jacob tore his clothes, put on sackcloth and mourned for his son many days.35 All his sons and daughters came to comfort him, but he refused to be comforted. ‘No,’ he said, ‘I will continue to mourn until I join my son in the grave.’ So his father wept for him.36 Meanwhile, the Midianites[3] sold Joseph in Egypt to Potiphar, one of Pharaoh’s officials, the captain of the guard.