4Eine Generation geht, eine andere kommt. / Die Erde steht in Ewigkeit. (2Sam 12,23; Hi 10,21; Ps 39,14; Ps 93,1; Ps 104,5; Pred 3,11; Sir 14,18)5Die Sonne, die aufging und wieder unterging, / atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht. (Ps 19,6; Pred 11,7; Pred 12,2)6Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. / Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind. (Pred 11,5; Joh 3,8)7Alle Flüsse fließen ins Meer, / das Meer wird nicht voll.
Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, / kehren sie zurück, um wieder zu entspringen. (Ps 24,2; Ps 104,5; Spr 8,29; Jer 5,22; Sir 40,11)8Alle Dinge sind rastlos tätig, / kein Mensch kann alles ausdrücken,
nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, / nie wird ein Ohr vom Hören voll.[1] (Spr 27,20; Pred 5,9; Pred 8,17; Sir 42,15)9Was geschehen ist, wird wieder geschehen, / was getan wurde, wird man wieder tun: / Es gibt nichts Neues unter der Sonne. (Pred 3,15; Pred 4,13; Pred 6,10; Jes 42,9; Jes 43,18; Jes 65,17; Offb 21,1)10Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: / Sieh dir das an, das ist etwas Neues - / aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.11Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren / und auch an die Späteren, die erst kommen werden,
auch an sie wird es keine Erinnerung geben / bei denen, die noch später kommen werden. (Pred 2,16; Pred 9,5; Sir 44,1)
BEDINGTHEIT DES MENSCHEN – UNDURCHSCHAUBARKEIT GOTTES
Drei Überblicke
12Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel. (1Kön 3,1; 1Kön 4,1; 1Kön 11,42)13Ich hatte mir vorgenommen, das Wissen daraufhin zu untersuchen und zu erforschen, ob nicht alles, was unter dem Himmel getan wurde, ein schlechtes Geschäft war, für das die einzelnen Menschen durch Gottes Auftrag sich abgemüht haben. (Pred 2,3; Pred 3,10; Pred 5,13; Pred 8,9)14Ich beobachtete alle Taten, die unter der Sonne getan wurden. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst. (Pred 2,11; Pred 4,4)15Was krumm ist, kann man nicht gerade biegen; / was nicht da ist, kann man nicht zählen. (Spr 27,22; Pred 7,13; Jes 40,4; Jes 42,16)16Ich überlegte mir Folgendes: Ich habe mein Wissen immerzu vergrößert, sodass ich jetzt darin jeden übertreffe, der vor mir über Jerusalem geherrscht hat. Oft konnte ich Wissen und Können beobachten. (1Kön 5,9; Pred 2,9)17So habe ich mir vorgenommen zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu erkennen, was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Ich erkannte, dass auch dies ein Luftgespinst ist. (Pred 2,12; Pred 7,25; Pred 8,16)18Denn:
Viel Wissen, viel Ärger, / wer das Können mehrt, der mehrt die Sorge. (Spr 3,13; Spr 22,15; Pred 2,23; Pred 5,16; Sir 6,18)
Prediger 1
Lutherbibel 2017
Alles ist eitel
1Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.2Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. (Pred 12,8)3Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne?4Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. (Ps 90,3)5Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe.6Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing.7Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder.8Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. (Ps 90,10; Spr 27,20)9Was geschehen ist, ebendas wird hernach sein. Was man getan hat, ebendas tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.10Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu!« – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.11Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.
Der Prediger als weiser König
12Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem13und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen.14Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.15Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden. (Pred 7,13)16Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin größer geworden und habe mehr Weisheit gesammelt als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren.17Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist. (Pred 2,12; Pred 7,25)18Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.