1Im achtzehnten Jahr seiner Regierung erging am zweiundzwanzigsten Tag des ersten Monats im Palast Nebukadnezzars, des Königs der Assyrer, der Befehl, an der ganzen Erde das Strafgericht zu vollstrecken, das der König angedroht hatte. (Jer 32,1; Hes 1,3)2Er rief alle seine Diener und alle seine Großen zusammen und legte ihnen das Geheimnis seines Ratschlusses dar und machte mit seiner Rede das Maß alles Bösen auf der Welt voll.3Auch seine Berater waren der Meinung, dass alle zu vernichten seien, die dem Wort des Königs nicht gehorcht hätten.
Holofernes Auftrag
4Als Nebukadnezzar, der König der Assyrer, die Beratung beendet hatte, bestellte er Holofernes zu sich, den Oberbefehlshaber seiner Truppen, der nach ihm den höchsten Rang einnahm, und sagte zu ihm:5So spricht der Großkönig, der Herr der ganzen Erde: Du sollst von hier ausziehen und Männer mit dir nehmen, die auf ihre eigene Stärke vertrauen: hundertzwanzigtausend Mann Fußtruppen und ein Aufgebot von zwölftausend Pferden und Reitern.6Du sollst gegen alle Länder im Westen zu Feld ziehen, weil sie meinem Wort nicht gehorcht haben.7Befiehl ihnen, schon Erde und Wasser bereitzuhalten! Denn ich will in meinem Zorn gegen sie zu Felde ziehen; die ganze Erde werde ich mit den Füßen meiner Truppen bedecken und ich werde sie meinen Männern zur Plünderung preisgeben.8Ihre Täler sollen sich mit Verwundeten füllen; jeder Bach und Fluss soll übervoll werden von Toten. (Hes 35,8)9Ihre Gefangenen will ich bis an die Grenzen der Erde verschleppen.10Zieh also aus und erobere mir ihr ganzes Gebiet! Alle, die sich dir ergeben, sollst du mir aufbewahren für den Tag ihrer Bestrafung.11Alle aber, die Widerstand leisten, sollst du schonungslos dem Tod und der Plünderung preisgeben in deinem ganzen Machtbereich.12Bei meinem Leben und bei der Macht meines Königtums - ich habe gesprochen und ich werde meinen Entschluss ausführen. (Hes 20,33)13Du aber wag es nicht, auch nur einen einzigen Befehl deines Herrn zu übertreten! Erfülle, was ich dir befohlen habe; führ es unverzüglich aus!
Aufstellung des Heeres
14Holofernes ging von seinem Herrn weg und rief alle Befehlshaber, Feldherren und Hauptleute der assyrischen Truppen zusammen.15Er hob für das Heer die besten Leute aus, wie ihm sein Herr befohlen hatte: hundertzwanzigtausend Mann Fußvolk und zwölftausend berittene Bogenschützen,16und teilte sie in Kampftruppen ein.17Für den Transport der Kriegsgeräte beschaffte er sich eine gewaltige Menge von Kamelen, Eseln und Maultieren; außerdem brachte er eine unübersehbare Herde von Schafen, Rindern und Ziegen für ihre Verpflegung zusammen,18dazu reichlich Proviant für alle und sehr viel Gold und Silber aus dem Palast des Königs.19Darauf setzte er sich mit seinem ganzen Heer in Marsch, um dem König Nebukadnezzar voranzuziehen und alle Länder im Westen mit seinen Wagen, Reitern und Elitetruppen zu überfluten.20Eine Masse von Hilfsvölkern schloss sich ihnen an, unübersehbar wie ein Heuschreckenschwarm und wie der Sand der Erde; man konnte ihre Menge nicht zählen. (1Mo 28,14; Ri 7,12; Nah 3,15)
Holofernes Kriegszug
21Von Ninive zogen sie drei Tagesmärsche weit bis zur Ebene von Bektilet und schlugen jenseits von Bektilet in der Nähe des Gebirges, das im Norden von Ober-Kilikien liegt, ihr Lager auf.22Von dort rückte Holofernes mit seiner ganzen Streitmacht, seinen Fußtruppen, Reitern und Wagen, gegen das Bergland vor.23Er eroberte Put und Lud und plünderte die Rassiter und Ismaeliter aus, die am Rand der Wüste südlich des Chelëerlandes wohnten.24Dann überschritt er den Eufrat und zog durch Mesopotamien; er zerstörte alle befestigten Städte am Fluss Habor bis hin zum Meer.25Er eroberte das Gebiet von Kilikien und machte alle nieder, die ihm Widerstand leisteten. So kam er in das Gebiet von Jafet, das im Süden liegt und Arabien vorgelagert ist.26Er kreiste alle Midianiter ein, steckte ihre Zeltlager in Brand und raubte ihr Vieh.27Zur Zeit der Weizenernte stieg er in die Ebene von Damaskus hinab, brannte die Felder nieder, vernichtete die Herden, das Klein- und Großvieh, plünderte die Städte, verheerte die Ebenen und erschlug alle jungen Männer mit scharfem Schwert.
Besetzung der Länder an der Meeresküste
28Furcht und Zittern befiel alle Bewohner der Küstengebiete, in Sidon und Tyrus, in Sur und Okina sowie alle Einwohner von Jamnia; auch die Einwohner von Aschdod und Aschkelon bekamen große Angst vor ihm. (2Mo 15,16)
Judit 2
Lutherbibel 2017
Nebukadnezar sinnt auf Rache
1Im achtzehnten Jahr, am zweiundzwanzigsten Tag des Monats, wurde im Hause Nebukadnezars, des Königs der Assyrer, befohlen, an allen Ländern Rache zu nehmen, wie er es angekündigt hatte.2Und er rief sein ganzes Gefolge und alle seine Würdenträger zusammen und beriet sich mit ihnen im Geheimen. Mit seiner Rede beschwor er großes Unheil über die ganze Erde herauf:3Sie beschlossen, alle zu vernichten, die seinem Befehl nicht gehorcht hatten.4Und als er die Ratsversammlung beendet hatte, rief Nebukadnezar, der König der Assyrer, Holofernes herbei, den Feldhauptmann seiner Streitmacht, den Zweiten nach ihm, und sagte zu ihm:5So spricht der Großkönig, der Herr der ganzen Erde: Siehe, du sollst von hier aus aufbrechen und Männer mit dir nehmen, die auf ihre Kraft vertrauen, etwa hundertzwanzigtausend Mann zu Fuß und ein Aufgebot von zwölftausend Pferden mit Reitern.6Zieh aus zum Kampf gegen alle Länder, die nach Westen hin liegen; denn sie haben meinem Befehl nicht gehorcht.7Du sollst sie auffordern, sich zu unterwerfen, denn ich werde in meinem Zorn über sie kommen. Ich werde die ganze Erde mit meiner Streitmacht überziehen und werde ihr alle Länder zur Beute geben.8Ihre Verwundeten sollen Schluchten und Sturzbäche füllen, und jeder Fluss soll von Leichen überfließen.9Die Gefangenen will ich wegführen bis an die Enden der Erde.10Du aber zieh aus und nimm ihr ganzes Gebiet für mich ein. Sie sollen sich dir ergeben, und du wirst sie festhalten bis zu dem Tag, an dem ich sie richten werde.11Mit den Widerspenstigen aber sollst du keine Nachsicht üben, sondern sie überall Mord und Plünderung preisgeben.12Denn, so wahr ich lebe und bei meiner Königsmacht: Ich habe es gesagt und werde es ausführen mit meiner Hand!13Du aber sollst auch nicht eines dieser Worte deines Herrn übertreten, sondern gewissenhaft ausführen, was ich dir geboten habe, und sollst nicht zögern, es zu tun.
Holofernes beginnt seinen Feldzug
14Da ging Holofernes hinaus von seinem Herrn, rief alle Mächtigen, die Heerführer und die Befehlshaber der assyrischen Streitmacht herbei15und musterte geeignete Männer für die Schlachtordnung, wie ihm sein Herr befohlen hatte: hundertzwanzigtausend zu Fuß und zwölftausend Bogenschützen zu Pferde,16und er stellte sie so auf, wie ein Heer zur Schlacht geordnet wird.17Er beschaffte Kamele, Esel und Maultiere für ihre Ausrüstung, eine gewaltige Menge, und zahllose Schafe, Rinder und Ziegen zu ihrer Versorgung,18auch reichliche Vorräte für alle, dazu sehr viel Gold und Silber aus der königlichen Schatzkammer.19So brach er mit seiner ganzen Streitmacht zum Feldzug auf, dem König Nebukadnezar voraus, um die ganze Erde nach Westen hin mit Streitwagen, Reitern und ausgesuchten Fußtruppen zu bedecken.20Und der Heerhaufen wuchs gewaltig. Wie die Heuschrecken schlossen sich ihnen Leute an, und zahllos wie der Staub der Erde wurde ihre Menge.21Von Ninive aus zogen sie drei Tagesmärsche weit bis zu der Ebene von Bektilet. Und sie schlugen ihr Lager auf jenseits von Bektilet, nahe dem Gebirge, das im Norden von Oberkilikien liegt.22Und er nahm seine ganze Streitmacht, die Fußtruppen, die Reiter und seine Streitwagen, und zog in das Gebirge hinauf.23Und er zerschlug Pud und Lud und plünderte alle Rassiter und Ismaeliter, die am Rande der Wüste südlich der Cheleer wohnten.24Dann überschritt er den Euphrat, durchzog Mesopotamien und zerstörte alle befestigten Städte am Fluss Habor bis hin zum Meer.25Er nahm das Gebiet von Kilikien ein und schlug alle nieder, die ihm Widerstand leisteten, und kam bis in das Gebiet von Jafet, das im Süden liegt, am Rande von Arabien.26Und er umzingelte alle Midianiter, brannte ihre Zelte nieder und plünderte ihre Viehherden.27Danach stieg er hinab in die Ebene von Damaskus zur Zeit der Weizenernte, steckte alle ihre Felder in Brand und gab die Schafe und Rinderherden der Vernichtung preis. Er raubte ihre Städte aus, verwüstete ihre Ebenen und erschlug alle ihre Jünglinge mit der Schärfe des Schwertes.28Da befiel Furcht und Zittern alle, die am Meer wohnten, in Tyrus und Sidon, und die Bewohner von Sur und Okina, von Jamnia, Aschdod und Aschkelon. Sie alle fürchteten ihn sehr.