1Oh Tod, wie bitter ist die Erinnerung an dich / für einen Menschen, der in Frieden lebt mit seinem Besitz,
für einen sorglosen und in allem erfolgreichen Mann / und für einen, der noch die Kraft hat, Nahrung zu sich zu nehmen!2Oh Tod, wie gut ist deine Bestimmung / für einen Menschen, der bedürftig und kraftlos ist,
für einen uralten Greis und für einen, der sich um alles Sorgen macht, / für einen Ungehorsamen und einen, dessen Geduld am Ende ist. (Sir 30,17)3Scheue nicht vor der Bestimmung zum Tod zurück! / Bedenke: Es trifft die vor dir und auch die Letzten nach dir! (Sir 14,17; Sir 38,20)4Dies ist die Bestimmung des Herrn über alles Lebende. / Warum weist du zurück, was dem Höchsten gefällt?
Ob zehn oder hundert oder tausend Jahre, / im Hades gibt es keine Beschwerde über das Leben.5Verabscheuungswürdige Kinder sind Kinder von Sündern, / sie leben mit Gottlosen, die kein Bürgerrecht haben. (Weis 3,16; Sir 3,9)6Das Erbe der Kinder von Sündern wird vernichtet, / mit ihren Nachkommen dauert die Schande fort. (Sir 23,25)7Kinder tadeln einen gottlosen Vater, / weil sie seinetwegen beschimpft werden.8Weh euch, ihr gottlosen Männer, / die ihr das Gesetz des Höchsten verlassen habt!9Denn wenn ihr euch vermehrt, dann zur Vernichtung, / wenn ihr geboren werdet, werdet ihr zum Fluch geboren, / und wenn ihr sterbt, wird Fluch euer Anteil.10Alles, was aus Erde ist, wird zur Erde zurückkehren, / so auch die Gottlosen: von einem Fluch in die Vernichtung. (Weis 4,17; Sir 40,11)11Die Trauer der Menschen gilt ihrem Leib, / aber der Name der Sünder, der nicht gut ist, wird ausgelöscht. (Spr 10,7)12Denk an den Namen, denn der wird dir länger bleiben / als tausend große Schätze aus Gold! (Spr 22,1; Pred 7,1)13Die Tage eines guten Lebens sind gezählt, / ein guter Name bleibt in Ewigkeit bestehen.
Falsche und rechte Scham
14Kinder, bewahrt die Erziehung zum Frieden! / Verborgene Weisheit und ein heimlicher Schatz - / was ist der Nutzen von beiden?15Besser ist ein Mensch, der seine Dummheit verbirgt, / als ein Mensch, der seine Weisheit verbirgt.16Daher zeigt Achtung für mein Wort! / Es ist nicht gut, auf jede Art von Scham zu achten, / und nicht alles wird bei allen zuverlässig eingeschätzt. (Sir 4,21)17Schämt euch der Unzucht vor Vater und Mutter / und der Lüge vor einem Fürsten und vor einem Mächtigen,18des Vergehens vor einem Richter und vor einem Herrscher / und der Gesetzlosigkeit vor der Versammlung und vor dem Volk, / der Ungerechtigkeit vor dem Gefährten und Freund19und des Diebstahls an dem Ort, an dem du wohnst, / schäme dich angesichts der Wahrheit Gottes und seines Bundes,
vor dem Aufstemmen der Ellbogen über dem Brot, / der Geringschätzung beim Empfangen und Geben20und des Schweigens vor Menschen, die grüßen, / des Blickes auf eine Hetäre21und des Abwendens des Gesichtes von der Verwandtschaft, / des Wegnehmens eines Anteils und einer Gabe / und des Schielens auf eine verheiratete Frau! (Mt 5,28; Sir 9,8)22Schäme dich davor, dich mit der eigenen Dienerin einzulassen, / und tritt nicht an ihr Bett!
Schäme dich der Schimpfworte vor Freunden / und schimpf nicht, nachdem du etwas gegeben hast! (Sir 18,15; Sir 31,31)
Jesus Sirach 41
Lutherbibel 2017
Vom Tod
1O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich gedenkt ein Mensch, der gute Tage und genug hat und ohne Sorge lebt und dem es wohlgeht in allen Dingen und der noch kräftig genug ist, um gut zu essen! (Jes 38,10)2O Tod, wie wohl tut dein Urteil dem Bedürftigen, dessen Kräfte schwinden, der dich vor Augen hat und immer voller Sorgen ist, der sich gegen alles auflehnt und die Hoffnung verloren hat! (Hi 3,20; Sir 30,17)3Fürchte nicht das Urteil des Todes! Denke an die, die vor dir gewesen sind und nach dir kommen werden.4Dies ist das Urteil des Herrn über alles Fleisch. Und was wehrst du dich gegen den Willen des Höchsten? Ob du zehn oder hundert oder tausend Jahre lebst, in die Unterwelt kommen alle. (Sir 14,17)
Das Los der Sünder und Gottlosen
5Schamlose Menschen bringen sündige Kinder hervor, die leben fern von der Gemeinschaft der Frommen. (Sir 23,25)6Das Erbe sündiger Kinder aber geht verloren; und ihren Nachkommen bleibt die Schande.7Die Kinder werden den gottlosen Vater anklagen; denn um seinetwillen sind sie verachtet.8Weh euch, ihr Gottlosen, die ihr des Höchsten Gesetz verlasst! (5Mo 27,26)9[Vermehrt ihr euch, dann zum Untergang.] Werdet ihr geboren, dann zum Fluch; und sterbt ihr, auch dann zum Fluch.10Wie alles, was aus der Erde kommt, wieder zu Erde wird, so kommen die Gottlosen aus dem Fluch zur Verdammnis. (Phil 3,19; Sir 40,11)
Der gute Name
11Die Menschen trauern um ihren Leib, aber bei den Gottlosen wird auch der Name getilgt, denn er taugt nichts. (Spr 10,7; Sir 10,17)12Sieh zu, dass du einen guten Namen behältst; der bleibt dir länger als tausend große, goldene Schätze. (Spr 22,1)13Ein Leben, es sei so gut, wie es wolle, währt nur eine kurze Zeit; aber ein guter Name bleibt ewig. (Lk 10,20; Sir 39,9; Sir 46,12)
Rechte und falsche Scham
14Meine Kinder, bewahrt in Frieden, was man euch gelehrt hat. Weisheit, die man verbirgt, und ein Schatz, der vergraben ist – was hat man von beiden? (Sir 20,30)15Besser ist ein Mensch, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Weisheit verbirgt.16So achtet nun auf mein Urteil: Man schämt sich oft, wo man sich nicht schämen müsste, und billigt oft, was man nicht billigen sollte. (Sir 4,21)17Schämt euch der Unzucht vor Vater und Mutter, der Lüge vor dem Fürsten und Herrn,18des Unrechts vor dem Richter und Rat; schämt euch vor Gemeinde und Volk, das Gesetz zu übertreten, vor dem Nächsten und Freund, treulos zu sein,19vor den Nachbarn, zu stehlen, und besonders vor der Wahrheit Gottes und seinem Bund. Schäme dich, beim Essen den Arm aufzustützen. Schäme dich, verächtlich zu geben und zu nehmen20und zu schweigen, wenn man dich grüßt. Schäme dich, nach einer Hetäre zu sehen21und den Blick von deinen Verwandten abzuwenden. Schäme dich, an dich zu bringen, was andern zusteht, und nach der Frau eines andern zu blicken (Mt 5,27; Sir 9,9)22noch seine Magd zu begehren und an ihr Bett zu treten. Schäme dich, deinen Freund zu schmähen, und wenn du ihm etwas gegeben hast, so wirf ihm das nicht vor. (Sir 18,15; Sir 18,18; Sir 20,15)