1Damals zog der König von Ägypten Truppen zusammen, so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, dazu viele Schiffe; denn er wollte mit List die Herrschaft über das Reich Alexanders gewinnen, um es seinem Reich anzugliedern.2Er rückte in Syrien ein, aber so, als käme er in friedlicher Absicht. Die Einwohner der Städte öffneten ihm die Tore und gingen ihm entgegen. König Alexander hatte es so angeordnet, weil Ptolemäus sein Schwiegervater war.3Jedes Mal, wenn Ptolemäus eine Stadt betreten hatte, ließ er eine Abteilung seiner Truppen als Besatzung dort.4Als er sich Aschdod näherte, zeigte man ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und die durch das Feuer verwüstete Stadt und Umgebung von Aschdod. Dazu häufte man an seinem Weg die Leichen der Erschlagenen und Verbrannten aus dem Krieg mit Jonatan auf. (1Mak 10,84)5Man erzählte dem König, was Jonatan getan hatte, um ihn in ein schlechtes Licht zu setzen, aber der König schwieg dazu.6Jonatan kam dem König in Jafo mit einem glänzenden Gefolge entgegen. Sie begrüßten einander und blieben die Nacht über dort.7Anschließend begleitete Jonatan den König bis zum Fluss Eleutherus; dann kehrte er nach Jerusalem zurück.8König Ptolemäus aber brachte alle Küstenstädte bis nach Seleukia am Meer in seine Gewalt; denn er führte gegen Alexander Böses im Schild.9Dem König Demetrius ließ er durch Gesandte mitteilen: Wir wollen einen Bund miteinander schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die Alexander jetzt zur Frau hat. Du sollst im Reich deines Vaters als König herrschen.10Ich bereue, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe; denn er hat versucht, mich zu ermorden.11Ptolemäus aber machte Alexander deswegen so schlecht, weil er nach dessen Reich trachtete.12Er nahm ihm seine Tochter weg und gab sie Demetrius zur Frau. So brach er mit Alexander und es wurde überall bekannt, dass sie zu Feinden geworden waren.13Ptolemäus zog in Antiochia ein und setzte sich das Diadem von Asien auf; zwei Diademe trug er nun: das von Ägypten und das von Asien.14König Alexander war zu dieser Zeit gerade in Kilikien, weil die Bevölkerung jenes Gebietes von ihm abzufallen drohte.15Sobald er von den Vorfällen hörte, zog er zum Kampf gegen Ptolemäus aus. Dieser rückte ihm mit einem starken Heer entgegen und schlug ihn in die Flucht.16Alexander floh nach Arabien, weil er glaubte, dort einen Zufluchtsort zu finden; nun stand König Ptolemäus auf der Höhe seiner Macht.17Der Araber Sabdiël ließ Alexander den Kopf abschlagen und an Ptolemäus schicken.18Doch drei Tage später starb auch König Ptolemäus. Seine Besatzungstruppen wurden von den Einwohnern der befestigten Städte niedergemacht.19So kam im Jahr 167 Demetrius an die Herrschaft.20Zur selben Zeit rief Jonatan die Männer von Judäa zusammen, um die Burg von Jerusalem zu belagern. Sie stellten viele Belagerungsmaschinen gegen sie auf.21Da gingen einige Übertreter des Gesetzes, Feinde ihres eigenen Volkes, zum König und berichteten ihm, Jonatan belagere die Burg.22Als er das hörte, ergriff ihn der Zorn. Kaum hatte er die Nachricht erhalten, da begab er sich sofort nach Ptolemaïs. Er erteilte Jonatan schriftlich den Befehl, die Belagerung abzubrechen und sofort zu einer Unterredung zu ihm nach Ptolemaïs zu kommen.23Als Jonatan die Nachricht erhielt, befahl er, die Belagerung fortzusetzen; dann wählte er sich einige Begleiter aus den Ältesten Israels und den Priestern aus und wagte die Reise.24Mit Silber, Gold, Gewändern und mit vielen anderen Geschenken fuhr er zum König nach Ptolemaïs. Es gelang ihm, den König umzustimmen.25Einige Gesetzlose aus dem Volk brachten zwar Beschuldigungen gegen ihn vor,26aber der König verhielt sich ihm gegenüber wie seine Vorgänger und erwies ihm Ehre in Gegenwart all seiner Freunde.27Er bestätigte ihn im Hohepriesteramt und in allen anderen Würden, die man ihm bis dahin übertragen hatte, und verlieh ihm den Titel Freund ersten Ranges.28Jonatan bat den König, Judäa, die drei Bezirke und Samarien steuerfrei zu machen, und versprach ihm dafür dreihundert Talente.29Der König war einverstanden und stellte Jonatan über alle diese Punkte folgende Urkunde aus:30König Demetrius grüßt seinen Bruder Jonatan und das Volk der Juden.31Wir haben euretwegen unserem Verwandten Lasthenes einen Brief geschrieben, dessen Abschrift wir auch euch, damit ihr Kenntnis davon erhaltet, zukommen lassen:32König Demetrius grüßt Vater Lasthenes.33Das mit uns befreundete Volk der Juden ist seinen Verpflichtungen uns gegenüber nachgekommen. Darum haben wir beschlossen, ihnen ihre Freundschaft zu vergelten.34Wir bestätigen ihnen den Besitz von Judäa und den drei Bezirken Efraim, Lod und Ramatajim. Diese sind mit allem, was zu ihnen gehört, von Samarien abgetrennt und zu Judäa geschlagen worden. Für alle, die in Jerusalem opfern, gelte das als Ersatz für die königlichen Steuern, die der König bei ihnen bisher jährlich von den Erträgen der Felder und Bäume erhoben hat. (1Mak 10,38)35Wir überlassen ihnen auch alle unsere anderen Einkünfte, den Zehnten und die Steuern, die uns von jetzt an zustehen, ferner die Abgaben aus den Salzteichen und die Kränze, auf die wir Anspruch haben.36Nichts davon soll je rückgängig gemacht werden.37Lasst euch nun eine Abschrift machen; sie soll Jonatan übergeben und auf dem heiligen Berg an einem Ort, der allen zugänglich ist, aufgestellt werden.38Als König Demetrius feststellte, dass unter seiner Herrschaft im Land Ruhe herrschte und dass niemand sich ihm widersetzte, schickte er alle seine Soldaten nach Hause, außer den Söldnertruppen, die er bei den Völkern auf den Inseln angeworben hatte. Das nahmen ihm die Soldaten, die schon unter seinen Vorgängern gedient hatten, sehr übel.39Tryphon, der früher zur Umgebung Alexanders gehört hatte, merkte, wie unzufrieden alle Soldaten über Demetrius waren. Er reiste daher zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den kleinen Sohn Alexanders, aufzog,40und drängte ihn, ihm den Jungen mitzugeben, damit er seinem Vater als König nachfolgen könne. Er unterrichtete ihn auch über das Vorgehen des Demetrius und wie dieser sich die Feindschaft seiner Truppen zugezogen hatte. Tryphon blieb längere Zeit dort.41Jonatan hatte inzwischen König Demetrius gebeten, die Besatzungstruppen aus der Burg von Jerusalem und aus den anderen Festungen abzuziehen; sie verhielten sich nämlich feindselig gegen Israel.42Demetrius ließ Jonatan sagen: Nicht nur das will ich für dich und dein Volk tun; ich werde dich und dein Volk hoch zu Ehren bringen, sobald ich Gelegenheit dazu habe.43Im Augenblick wäre es aber gut, wenn du mir Männer schicktest, die mir im Kampf helfen können. Alle meine Truppen sind nämlich von mir abgefallen.44Jonatan sandte ihm dreitausend kampferfahrene Männer nach Antiochia. Als sie beim König eintrafen, freute er sich sehr über ihre Ankunft.45Da rotteten sich etwa hundertzwanzigtausend Einwohner mitten in der Stadt zusammen, um den König umzubringen.46Der König flüchtete sich in den Palast, aber die Einwohner besetzten die Durchgangsstraßen der Stadt und begannen den Kampf.47Da rief der König die Juden zu Hilfe. Sie fanden sich sofort vollzählig bei ihm ein, schwärmten in die Stadt aus und erschlugen an jenem Tag fast hunderttausend Menschen.48Sie steckten auch die Stadt in Brand und machten große Beute. So retteten sie den König.49Als nun die Einwohner bemerkten, dass die Stadt der Willkür der Juden ausgeliefert war, verloren sie jeden Mut; sie schrien zum König und flehten:50Schließ Frieden mit uns! Wenn nur die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen!51Sie warfen die Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber wurden vom König und von allen seinen Untertanen geehrt. Man sprach von ihnen in seinem ganzen Reich und sie kehrten mit reicher Beute nach Jerusalem zurück.52König Demetrius hatte die Macht wieder fest in seiner Hand und das Land war ruhig unter seiner Herrschaft.53Da hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte. Er brach mit Jonatan und vergalt ihm die erwiesene Freundschaft nicht, sondern setzte ihm hart zu.54Danach kehrte Tryphon mit dem kleinen Antiochus zurück. Der Knabe trat die Königsherrschaft an und setzte sich das Diadem auf.[1]55Alle Truppen, die Demetrius davongejagt hatte, schlossen sich ihm an. Sie kämpften gegen Demetrius und schlugen ihn in die Flucht und er erlitt eine Niederlage.56Tryphon erbeutete die Elefanten und nahm Antiochia ein.57Danach schrieb Antiochus der Jüngere an Jonatan: Ich bestätige dich im Hohepriesteramt und unterstelle dir die vier Bezirke. Du darfst auch den Titel Freund des Königs führen.58Und er ließ Jonatan goldenes Tafelgerät überbringen und gewährte ihm das Vorrecht, aus goldenen Bechern zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.59Jonatans Bruder Simeon machte er zum Befehlshaber über alle Truppen, die zwischen der Tyrischen Steige und der ägyptischen Grenze ihren Standort hatten.60Darauf brach Jonatan auf, zog durch das Gebiet jenseits des Stroms und wandte sich dann gegen die Städte. Alle Truppen in Syrien schlossen sich ihm als Verbündete an. Als er vor Aschkelon erschien, bereiteten ihm die Bürger vor der Stadt einen glänzenden Empfang.61Von dort zog er nach Gaza. Doch die Einwohner von Gaza schlossen die Tore. Jonatan belagerte die Stadt, brannte die Häuser in der Umgebung nieder und plünderte sie aus.62Daraufhin baten die Einwohner Gazas Jonatan um Frieden. Er schloss mit ihnen einen Vertrag, nahm die Söhne der führenden Familien als Geiseln und ließ sie nach Jerusalem bringen. Dann zog er durch das Land bis nach Damaskus.63Dabei erfuhr Jonatan, dass die Feldherren des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gezogen seien, um ihn seines Amtes zu entheben.64Daher rückte er gegen sie vor. Seinen Bruder Simeon aber hatte er im Land zurückgelassen.65Simeon schlug sein Lager vor Bet-Zur auf, belagerte die Stadt lange Zeit und schloss sie ein.66Schließlich baten sie ihn um Frieden. Er ging darauf ein, vertrieb sie aber von dort, besetzte die Stadt und legte Truppen hinein.67Jonatan bezog mit seinem Heer ein Lager am See Gennesaret. Morgens brachen sie früh auf und zogen in die Ebene von Hazor.68Dort stießen sie auf fremde Truppen. Diese hatten einen Teil ihrer Männer in den Bergen als Hinterhalt gegen Jonatan zurückgelassen und griffen ihn nun von vorn an.69Dann brachen die Truppen, die im Hinterhalt lagen, aus ihren Stellungen hervor und griffen in den Kampf ein.70Da liefen alle Soldaten Jonatans davon. Keiner blieb zurück, außer den Truppenführern Mattatias, dem Sohn Abschaloms, und Judas, dem Sohn Halfis.71Jonatan aber zerriss sein Gewand, streute sich Staub auf das Haupt und betete.72Dann nahm er den Kampf gegen die Feinde auf, brachte ihnen eine Niederlage bei und sie flohen.73Als seine Leute, die davongelaufen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und machten sich mit ihm an die Verfolgung, bis sie das Lager der Feinde bei Kedesch erreichten. Dort lagerten sie.74An jenem Tag fielen von den fremden Truppen etwa dreitausend Mann. Darauf kehrte Jonatan nach Jerusalem zurück.
1.Makkabäer 11
Lutherbibel 2017
Demetrius II. wird König über Syrien
1Und der König von Ägypten brachte so viel Kriegsvolk wie Sand am Meer zusammen und viele Schiffe; und er wollte das Reich Alexanders durch Hinterlist an sich bringen, um es mit seinem Königreich zu vereinigen. (1Mak 1,16)2Darum zog er nach Syrien, als käme er als Freund. Da öffneten ihm die Bewohner der Städte die Tore und zogen ihm entgegen. Denn es gab ein Gebot des Königs Alexander, ihn ehrenvoll zu empfangen, weil er sein Schwiegervater war. (1Mak 10,57)3Wenn Ptolemäus aber in die Städte kam, ließ er überall eine Schar Kriegsleute als Besatzung zurück.4Und als er nach Aschdod kam, zeigten sie ihm den Tempel Dagons, der niedergebrannt war, dazu Aschdod und die Orte ringsum, die verwüstet waren, und die Leichname, die überall umherlagen, und die, die im Krieg verbrannt waren, denn man hatte sie in Haufen an seinen Weg gelegt. (1Mak 10,84)5Und sie sagten dem König, dass Jonatan dies alles getan hatte, um ihn verhasst zu machen. Aber der König schwieg dazu.6Auch Jonatan zog dem König mit großer Pracht entgegen nach Joppe; da begrüßten sie einander und blieben dort über Nacht.7Und Jonatan geleitete den König bis an den Fluss, genannt Eleutherus. Dann zog er wieder heim nach Jerusalem.8Und König Ptolemäus brachte die Städte an der Küste unter seine Herrschaft bis Seleukia am Meer und plante, Alexander zu vertreiben.9Und er schickte Boten zu König Demetrius: Wohlan, wir wollen ein Bündnis schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die jetzt Alexander zur Frau hat, und du sollst König im Reich deines Vaters werden. (1Mak 10,67)10Ich bereue jetzt, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe, denn er hat versucht, mich zu töten.11Ptolemäus verleumdete ihn aber, weil er nach Alexanders Königreich trachtete.12Er nahm ihm die Tochter weg und gab sie Demetrius. So wandte er sich von Alexander ab, und ihre Feindschaft wurde sichtbar.13Und als Ptolemäus nach Antiochia kam, setzte er sich die Krone der Asia auf; so trug er beide Kronen: die von Ägypten und die der Asia.14Aber König Alexander war damals in Kilikien; denn die Leute jener Gegend waren von ihm abgefallen.15Als Alexander nun davon hörte, zog er aus, um mit ihm zu kämpfen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet, zog ihm entgegen und verjagte ihn.16Und Alexander floh nach Arabien, um dort Schutz zu suchen. Doch König Ptolemäus war überall sehr mächtig geworden;17darum ließ Sabdiël, der Araber, dem Alexander den Kopf abhauen und schickte ihn an Ptolemäus.18Und Ptolemäus starb am dritten Tag danach. Da wurden auch seine Kriegsleute, die er in den befestigten Städten zurückgelassen hatte, dort vom Volk umgebracht.19Und im 167. Jahr[1] wurde Demetrius König.
Steuerfreiheit für Judäa
20Zu dieser Zeit brachte Jonatan das Volk in Judäa zusammen, um die Burg in Jerusalem zu erobern, und er ließ viele Geschütze davor aufstellen. (1Mak 10,32)21Da zogen einige Abtrünnige, die ihr Volk hassten, zum König und meldeten ihm, dass Jonatan die Burg belagerte. (1Mak 1,11)22Als der das hörte, geriet er in Zorn. Er zog sogleich nach Ptolemais und schrieb an Jonatan, dass er die Burg nicht länger belagern, sondern eilends ihm entgegen kommen sollte, um ihm in Ptolemais zu begegnen.23Doch als Jonatan diese Botschaft bekam, ließ er nicht ab von der Belagerung. Er wählte einige von den Ältesten Israels und den Priestern aus, machte sich auf und wagte sein Leben.24Er nahm Silber, Gold und Gewänder mit und viele andere Geschenke und zog nach Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm.25Als ihn dann etliche der Abtrünnigen seines Volks anklagten,26hielt der König zu ihm, wie schon seine Vorgänger zu ihm gehalten hatten, und erwies ihm große Ehre vor allen seinen Freunden[2]. (1Mak 10,6; 1Mak 10,88)27Und er bestätigte ihn im Amt des Hohenpriesters und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und machte ihn zu einem seiner ersten Freunde[3]. (1Mak 10,20)28Jonatan bat auch den König, dass er ganz Judäa und den drei Bezirken und Samaria die Steuer erlassen möge, und versprach ihm dafür dreihundert Talente Silber.29Das bewilligte der König und stellte Jonatan einen Brief über all dies aus:30König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonatan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.31Wir senden euch eine Abschrift des Briefs, den wir an unsern Verwandten[4] Lasthenes euretwegen geschrieben haben, damit auch ihr es wisst.32König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater[5], seinen Gruß.33Wir haben beschlossen, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, dem Volk der Juden, Gunst zu gewähren wegen ihrer Freundschaft gegen uns.34Darum bestätigen wir ihnen, dass ganz Judäa und die drei Bezirke Ephraim, Lydda und Ramatajim zu ihrem Land gehören sollen; sie und ihr Gebiet sollen von Samaria an Judäa übergehen. Wir erlassen auch allen, die in Jerusalem opfern, alles, was sie dem König früher an jährlichen Abgaben von Getreide und Obst haben geben müssen, (1Mak 10,29)35und ebenso erlassen wir von jetzt an alles andere, was uns zusteht von dem Zehnten und den Abgaben, von der Salzgewinnung, auch die Beiträge zum Ehrenkranz. Von all diesem sollen sie in Zukunft befreit sein.36Diese Freiheit soll ihnen für alle Zeit bewahrt bleiben.37Lasst nun eine Abschrift dieses Briefs anfertigen; die soll man Jonatan geben, damit man sie auf dem heiligen Berg auf einem öffentlichen Platz ausstellt. (1Mak 14,26)
Tryphon unterstützt Antiochus VI.
38Als nun König Demetrius sah, dass im ganzen Königreich Ruhe herrschte und sich ihm niemand mehr widersetzte, entließ er sein ganzes Kriegsvolk, jeden in seine Stadt. Das fremde Kriegsvolk aber, das er auf den Inseln der Heiden angeworben hatte, behielt er bei sich; das zog ihm den Hass des ganzen einheimischen Kriegsvolks zu. (1Mo 10,2; 1Mak 6,29)39Als aber Tryphon, der früher zu Alexanders Leuten gehört hatte, sah, dass das ganze Kriegsvolk Hass gegen Demetrius empfand, zog er zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.40Den drängte er, ihm den Knaben zu übergeben, damit er ihn auf den Thron seines Vaters setzen könne. Und er berichtete ihm, was Demetrius angeordnet hatte und dass sein Kriegsvolk ihn hasst. Und er blieb eine Zeit lang dort.
Jonatan erntet Undank
41Inzwischen schrieb Jonatan an König Demetrius, dass er die Bewohner der Burg in Jerusalem und die Leute in den Festungen vertreiben sollte, da sie Israel viel Schaden zufügten.42Da schrieb Demetrius an Jonatan: Nicht allein das, was du begehrst, will ich dir und deinem Volk gewähren, sondern auch dich und dein Volk hoch ehren, sobald ich kann.43Doch nun kannst du mir helfen, wenn du mir Männer schickst, die mich unterstützen; denn mein ganzes Kriegsvolk ist abgefallen. (1Mak 10,36)44Darum schickte ihm Jonatan dreitausend tüchtige Kriegsleute nach Antiochia; die kamen zum König, und der König war über ihre Ankunft sehr erfreut.45Nun machte das Volk inmitten der Stadt einen Aufruhr, an die hundertzwanzigtausend Mann, die wollten den König totschlagen.46Aber der König floh in den Palast. Da besetzte das Volk die Straßen und begann den Kampf.47Da rief der König die Juden zu Hilfe. Die sammelten sich um ihn, verteilten sich über die Stadt und erschlugen an diesem Tag an die hunderttausend Mann48und zündeten die Stadt an und machten an jenem Tag reiche Beute. So retteten sie den König.49Als nun die Leute in der Stadt sahen, dass die Juden sich der Stadt bemächtigt hatten, ganz wie sie wollten, verzagten sie, schrien zum König und baten:50Reiche uns die Hand zum Frieden, damit die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen.51Da legten sie die Waffen nieder und schlossen Frieden; die Juden aber wurden hoch geehrt vom König und berühmt in seinem ganzen Reich und zogen wieder heim nach Jerusalem und brachten reiche Beute mit.52Als nun König Demetrius wieder sicher auf seinem Königsthron saß und die ganze Erde ruhig vor ihm geworden war,53hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte, und wandte sich ganz von Jonatan ab und war ihm undankbar für seine Wohltaten und unterdrückte ihn sehr. (1Mak 10,46)
Jonatan kämpft gegen Demetrius II.
54Nicht lange danach kam Tryphon mit dem jungen Antiochus zurück. Dieser wurde nun König und setzte sich die Krone auf.55Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, das Demetrius entlassen hatte. Sie griffen ihn an; er aber floh und wurde vertrieben.56Und Tryphon bemächtigte sich der Elefanten und eroberte Antiochia. (1Mak 6,33)57Da schrieb der junge Antiochus an Jonatan: Ich bestätige dich im Amt des Hohenpriesters und setze dich über die vier Bezirke[6] und als Freund[7] des Königs ein.58Er sandte ihm goldenes Tafelgeschirr und Dienerschaft und erlaubte ihm, aus goldenen Gefäßen zu trinken und ein Purpurgewand und eine goldene Spange zu tragen. (1Mak 10,62; 1Mak 10,89)59Und seinen Bruder Simon machte er zum Befehlshaber über das Land von der tyrischen Leiter[8] bis an die Grenze Ägyptens.60Als nun Jonatan auszog und durch die Städte in der Provinz jenseits des Euphrat kam, sammelte sich bei ihm alles Kriegsvolk aus Syrien, um ihm beizustehen. Und als er nach Aschkelon kam, gingen ihm die Leute entgegen und empfingen ihn mit Ehren. (1Mak 10,86)61Dann aber zog er nach Gaza; aber die Leute von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und brannte die Ortschaften ringsum nieder und plünderte sie.62Da baten die Leute von Gaza Jonatan um Frieden. Und er schloss Frieden mit ihnen und nahm die Söhne ihrer Vornehmen als Geiseln und schickte sie nach Jerusalem; er aber zog weiter durch die Provinz bis Damaskus.63Als Jonatan aber hörte, dass die Hauptleute des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gekommen waren, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern,64da zog er gegen sie. Er hatte aber seinen Bruder Simon im Land zurückgelassen.65Und Simon zog vor Bet-Zur und belagerte es lange Zeit und schloss es ein. (1Mak 10,14)66Darum baten sie um Frieden; und er schloss Frieden mit ihnen; dennoch vertrieb er die Bewohner, nahm die Stadt ein und legte Kriegsvolk als Besatzung hinein.67Aber Jonatan und sein Heer schlugen ihr Lager am See Genezareth auf und brachen morgens früh auf und kamen in die Ebene bei Hazor.68Und siehe, ein Heer von Fremden zog ihm in der Ebene entgegen, und sie hatten einen Hinterhalt im Gebirge gelegt; sie selbst aber rückten von vorn an.69Als nun die Schar aus dem Hinterhalt hervorbrach und sie im Kampf aufeinandertrafen,70floh das ganze Heer Jonatans und niemand blieb zurück als die Hauptleute Mattatias, der Sohn Abschaloms, und Judas, der Sohn Halfis.71Da zerriss Jonatan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt und betete (1Mak 2,14; 2Mak 10,25)72und griff die Feinde wiederum an und schlug sie in die Flucht, dass sie davonliefen.73Als nun Jonatans Leute, die geflohen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und jagten den Feinden nach bis Kedesch in ihr Lager; dort schlugen auch sie ihr Lager auf.74An diesem Tag sind an die dreitausend Fremde umgekommen. Und Jonatan kehrte wieder nach Jerusalem zurück.