1Flieht, ihr Leute von Benjamin, / hinaus aus Jerusalem!
Stoßt in Tekoa ins Widderhorn / und richtet über Bet-Kerem ein Zeichen auf!
Denn von Norden droht Unheil / und großes Verderben. (Jer 4,6)2Die Schöne und Verwöhnte, / die Tochter Zion, ich vernichte sie.3Hirten kommen zu ihr mit ihren Herden; / sie schlagen rings um sie ihre Zelte auf, / jeder weidet seinen Bereich ab.4Verhängt gegen Zion den Krieg! / Auf! Greifen wir an am Mittag! -
Weh uns: Schon neigt sich der Tag, / die Abendschatten strecken sich.[1]5Auf! Greifen wir an in der Nacht, / zerstören wir ihre Paläste!6Denn so spricht der HERR der Heerscharen:
Fällt ihre Bäume / und werft einen Wall auf gegen Jerusalem!
Das ist die Stadt, die heimgesucht werden muss. / Alles in ihr ist Unterdrückung.7Wie ein Brunnen sein Wasser sprudeln lässt, / so lässt sie ihre Schlechtigkeit sprudeln.
Von Gewalttat und Unrecht hört man in ihr; / ständig sind mir vor Augen Leid und Misshandlung.8Lass dich warnen, Jerusalem, / sonst trenne ich mich von dir,
sonst mache ich dich zur Wüste, / zum Land ohne Bewohner!9So spricht der HERR der Heerscharen:
Genaue Nachlese wie am Weinstock / soll man halten am Rest Israels.
Leg deine Hand an / wie ein Winzer an die Reben!10Zu wem soll ich reden / und wen ermahnen, dass sie hören?
Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten, / sie können nichts vernehmen.
Das Wort des HERRN dient ihnen zum Spott; / es gefällt ihnen nicht.11Darum bin ich erfüllt vom Zorn des HERRN, / bin es müde, ihn länger zurückzuhalten. -
Gieß ihn aus über das Kind auf der Straße / und zugleich über die Schar der jungen Männer!
Ja, alle werden gefangen genommen, / Mann und Frau, Greis und Hochbetagter.12Ihre Häuser gehen an andere über, / die Felder und auch die Frauen.
Denn ich strecke meine Hand aus / gegen die Bewohner des Landes - Spruch des HERRN.13Sie alle, von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, / sind nur auf Gewinn aus;
vom Propheten bis zum Priester / betrügen sie alle. (Jer 8,10)14Den Schaden meines Volkes möchten sie leichthin heilen, indem sie sagen: / Frieden! Frieden! - Aber da ist kein Friede.15Schämen müssten sie sich, / weil sie Gräuel verübt haben.
Doch sie schämen sich nicht; / Scham ist ihnen unbekannt.
Deshalb müssen sie mit denen fallen, / die fallen.
Sobald ich sie heimsuche, / werden sie stürzen, spricht der HERR.16So spricht der HERR:
Stellt euch an die Wege und haltet Ausschau, / fragt nach den Pfaden der Vorzeit,
fragt, wo der Weg zum Guten liegt; / geht auf ihm, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! / Sie aber sagten: Wir gehen nicht.17Auch habe ich Wächter für euch aufgestellt: / Achtet auf den Schall des Widderhorns! - / Sie aber sagten: Wir achten nicht darauf.18Darum hört, ihr Völker, und erkenne, / Versammlung, was mit ihnen geschieht!19Höre, Erde! / Siehe, ich bringe Unheil über dieses Volk / als Frucht seiner Gedanken.
Denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet / und meine Weisung haben sie verschmäht. (Jes 1,2)20Was soll mir der Weihrauch aus Saba / und das gute Gewürzrohr aus fernem Land?
Eure Brandopfer gefallen mir nicht, / eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm. (Ps 40,7)21Darum - so spricht der HERR:
Siehe, ich lege diesem Volk Hindernisse in den Weg, / sodass sie darüber straucheln.
Väter und Söhne zusammen, / einer wie der andere geht zugrunde.22So spricht der HERR:
Siehe, ein Volk zieht vom Nordland heran, / eine große Nation bricht auf / von den Grenzen der Erde. (Jer 50,41)23Sie kommen mit Bogen und Sichelschwert, / grausam sind sie und ohne Erbarmen.
Ihr Lärm gleicht dem Brausen des Meeres / und sie reiten auf Rossen,
Krieger, zum Kampf gerüstet / gegen dich, Tochter Zion.24Kaum hörten wir diese Nachricht, / da erschlafften uns die Hände,
es packte uns die Angst, / das Zittern wie eine Gebärende.25Geht nicht aufs Feld hinaus, / macht euch nicht auf den Weg; / denn der Feind greift zum Schwert - Grauen ringsum!26Tochter, mein Volk, leg das Trauerkleid an / und wälz dich im Staub!
Halte Trauer wie um den einzigen Sohn, bitterste Klage: / Ach, jählings kam über uns der Verwüster. (Am 8,10)27Zum Prüfer für mein Volk habe ich dich bestellt, voll Festigkeit; / du sollst sein Verhalten erkennen und prüfen.[2]28Sie alle sind schlimme Empörer, / Verleumder sind sie,
Bronze und Eisen sind sie, / alle zusammen Verbrecher.29Der Blasebalg schnaubt, / doch das Blei bleibt unberührt vom Feuer.
Umsonst hat der Schmelzer geschmolzen; / die Bösen ließen sich nicht ausscheiden.30Verworfenes Silber nennt man sie; / denn verworfen hat sie der HERR.
Jeremia 6
King James Version
1O ye children of Benjamin, gather yourselves to flee out of the midst of Jerusalem, and blow the trumpet in Tekoa, and set up a sign of fire in Bethhaccerem: for evil appeareth out of the north, and great destruction.2I have likened the daughter of Zion to a comely and delicate woman .3The shepherds with their flocks shall come unto her; they shall pitch their tents against her round about; they shall feed every one in his place.4Prepare ye war against her; arise, and let us go up at noon. Woe unto us! for the day goeth away, for the shadows of the evening are stretched out.5Arise, and let us go by night, and let us destroy her palaces.6For thus hath the LORD of hosts said, Hew ye down trees, and cast a mount against Jerusalem: this is the city to be visited; she is wholly oppression in the midst of her.7As a fountain casteth out her waters, so she casteth out her wickedness: violence and spoil is heard in her; before me continually is grief and wounds.8Be thou instructed, O Jerusalem, lest my soul depart from thee; lest I make thee desolate, a land not inhabited.9Thus saith the LORD of hosts, They shall throughly glean the remnant of Israel as a vine: turn back thine hand as a grapegatherer into the baskets.10To whom shall I speak, and give warning, that they may hear? behold, their ear is uncircumcised, and they cannot hearken: behold, the word of the LORD is unto them a reproach; they have no delight in it.11Therefore I am full of the fury of the LORD; I am weary with holding in: I will pour it out upon the children abroad, and upon the assembly of young men together: for even the husband with the wife shall be taken, the aged with him that is full of days.12And their houses shall be turned unto others, with their fields and wives together: for I will stretch out my hand upon the inhabitants of the land, saith the LORD.13For from the least of them even unto the greatest of them every one is given to covetousness; and from the prophet even unto the priest every one dealeth falsely.14They have healed also the hurt of the daughter of my people slightly, saying, Peace, peace; when there is no peace.15Were they ashamed when they had committed abomination? nay, they were not at all ashamed, neither could they blush: therefore they shall fall among them that fall: at the time that I visit them they shall be cast down, saith the LORD.16Thus saith the LORD, Stand ye in the ways, and see, and ask for the old paths, where is the good way, and walk therein, and ye shall find rest for your souls. But they said, We will not walk therein .17Also I set watchmen over you, saying , Hearken to the sound of the trumpet. But they said, We will not hearken.18Therefore hear, ye nations, and know, O congregation, what is among them.19Hear, O earth: behold, I will bring evil upon this people, even the fruit of their thoughts, because they have not hearkened unto my words, nor to my law, but rejected it.20To what purpose cometh there to me incense from Sheba, and the sweet cane from a far country? your burnt offerings are not acceptable, nor your sacrifices sweet unto me.21Therefore thus saith the LORD, Behold, I will lay stumblingblocks before this people, and the fathers and the sons together shall fall upon them; the neighbour and his friend shall perish.22Thus saith the LORD, Behold, a people cometh from the north country, and a great nation shall be raised from the sides of the earth.23They shall lay hold on bow and spear; they are cruel, and have no mercy; their voice roareth like the sea; and they ride upon horses, set in array as men for war against thee, O daughter of Zion.24We have heard the fame thereof: our hands wax feeble: anguish hath taken hold of us, and pain, as of a woman in travail.25Go not forth into the field, nor walk by the way; for the sword of the enemy and fear is on every side.26O daughter of my people, gird thee with sackcloth, and wallow thyself in ashes: make thee mourning, as for an only son, most bitter lamentation: for the spoiler shall suddenly come upon us.27I have set thee for a tower and a fortress among my people, that thou mayest know and try their way.28They are all grievous revolters, walking with slanders: they are brass and iron; they are all corrupters.29The bellows are burned, the lead is consumed of the fire; the founder melteth in vain: for the wicked are not plucked away.30Reprobate silver shall men call them, because the LORD hath rejected them.