1wie Feuer Reisig entzündet, / wie Feuer Wasser zum Sieden bringt,
um deinen Feinden deinen Namen bekannt zu machen, / sodass die Nationen vor dir erbeben.2Als du Furcht erregende Dinge tatest, die wir nicht erwarteten, / stiegst du herab; vor dir erzitterten die Berge.3Seit Urzeiten hat man nicht vernommen, / hat man nicht gehört;
kein Auge hat je einen Gott außer dir gesehen, / der an dem handelt, der auf ihn harrt. (2Sam 7,22; 1Kor 2,9)4Du kamst dem entgegen, / der freudig Gerechtigkeit übt, / denen, die auf deinen Wegen an dich denken.
Siehe, du warst zornig / und wir sündigten; / bleiben wir künftig auf ihnen, werden wir gerettet werden.5Wie ein Unreiner sind wir alle geworden, / unsere ganze Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid.
Wie Laub sind wir alle verwelkt, / unsere Schuld trägt uns fort wie der Wind.6Niemand ruft deinen Namen an, / keiner rafft sich dazu auf, festzuhalten an dir.
Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen / und hast uns zergehen lassen in der Gewalt unserer Schuld.7Doch nun, HERR, du bist unser Vater. / Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, / wir alle sind das Werk deiner Hände.8Zürne nicht allzu sehr, HERR, / denk nicht für immer an die Schuld! / Schau doch her: Wir alle sind dein Volk.9Deine heiligen Städte sind zur Wüste geworden, / Zion ist zur Wüste geworden, Jerusalem zur Einöde.10Unser heiliges und prachtvolles Haus, / wo unsere Väter dich priesen,
ist ein Raub des Feuers geworden; / alles, was uns begehrenswert war, liegt in Trümmern.11Kannst du dich bei alldem zurückhalten, HERR, / kannst du schweigen und uns so sehr erniedrigen? (Jes 63,15)
Jesaja 64
Hoffnung für alle
1Komm mit Macht – so wie ein Feuer, das im Nu einen Reisighaufen verzehrt und Wasser zum Sieden bringt! Lass deine Gegner erfahren, wer du bist. Die Völker sollen vor dir zittern.2Denn du vollbringst so furchterregende Taten, wie wir sie uns nicht vorstellen können. Ja, komm doch herab, lass vor deiner Erscheinung die Berge ins Wanken geraten!3Denn noch nie ist einem so etwas zu Ohren gekommen. Seit die Erde besteht, hat noch niemand von einem Gott wie dir gehört oder einen Gott gesehen, der es mit dir aufnehmen könnte. Nur du kannst den Menschen, die auf dich vertrauen, wirklich helfen.4Du stehst dem bei, der mit Freude das Rechte tut, der sich nach deinen Geboten richtet und mit dir lebt. Aber auf uns, Herr, bist du zornig, und das mit Recht: Wir haben gesündigt und uns völlig in unsere Irrwege verrannt.[1]5In deinen Augen sind wir alle unrein geworden, selbst unsere guten Werke sind bloß ein schmutziges Kleid. Wegen unserer Sünden sind wir wie verdorrtes Laub, das zu Boden fällt und vom Wind weggeblasen wird.6Doch niemand sucht bei dir Hilfe, Herr. Keiner will an dir festhalten. Denn du selbst hast dich von uns abgewandt. Du lässt uns die Folgen unserer Sünden tragen und daran zerbrechen.7Dennoch bist du, HERR, unser Vater! Wir sind der Ton, und du bist der Töpfer! Wir alle sind Gefäße aus deiner Hand.8Ach, HERR, sei nicht für immer zornig auf uns! Trag es uns nicht ewig nach, dass wir gegen dich gesündigt haben! Sieh uns an, wir sind doch immer noch dein Volk.9Die Städte deines Heiligen Landes liegen verwüstet da. Jerusalem ist zerstört; von der einst prächtigen Stadt auf dem Berg Zion stehen nur noch Ruinen.10Und unser heiliger Tempel, dieser wunderbare Bau, in dem schon unsere Vorfahren dich angebetet haben – er ist ein Raub der Flammen geworden. Die vielen Stätten, an denen unser Herz hing, liegen unter den Trümmern begraben.11HERR, wie lange willst du noch warten? Wie lange schaust du noch schweigend zu? Willst du uns ganz im Elend versinken lassen?