1Sie kamen an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa.[1] (Mt 8,28; Lk 8,26)2Als er aus dem Boot stieg, lief ihm sogleich von den Gräbern her ein Mensch entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war.3Er hauste in den Grabstätten. Nicht einmal mit einer Kette konnte man ihn bändigen. (Jes 65,1)4Schon oft hatte man ihn mit Fußfesseln und Ketten gebunden, aber er hatte die Ketten zerrissen und die Fußfesseln durchgescheuert; niemand konnte ihn bezwingen.5Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabstätten und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen.6Als er Jesus von Weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder7und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! (Mk 1,24; Mk 3,11; Lk 4,34; Joh 2,4)8Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Menschen, du unreiner Geist!9Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele.[2]10Und er flehte Jesus an, sie nicht aus diesem Gebiet fortzuschicken.11Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde.12Da baten ihn die Dämonen: Schick uns in die Schweine!13Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere und alle ertranken.14Die Hirten flohen und erzählten es in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war.15Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen gewesen war, bekleidet und bei Verstand. Da fürchteten sie sich.16Die es gesehen hatten, berichteten ihnen, wie es mit dem Besessenen und den Schweinen geschehen war.17Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.18Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, dass er bei ihm sein dürfe.19Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat!20Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten.
Die Auferweckung der Tochter eines Synagogenvorstehers und die Heilung einer kranken Frau
21Jesus fuhr wieder ans andere Ufer hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, (Mt 9,18; Lk 8,40)22kam einer der Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie geheilt wird und am Leben bleibt!24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt. (3Mo 15,25)26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. (Mt 14,36; Mk 6,56)29Und sofort versiegte die Quelle des Blutes und sie spürte in ihrem Leib, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausgeströmt war, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. (Mk 10,52; Lk 7,50; Lk 17,19; Lk 18,42)35Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur!37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Tumult sah und wie sie heftig weinten und klagten,39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.40Da lachten sie ihn aus. Er aber warf alle hinaus und nahm den Vater des Kindes und die Mutter und die, die mit ihm waren, und ging in den Raum, in dem das Kind lag.41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen.43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
Markus 5
Hoffnung für alle
Jesus heilt einen Besessenen
1Als sie auf der anderen Seite des Sees das Gebiet der Gerasener erreichten (Mt 8,28; Lk 8,26)2und Jesus eben aus dem Boot stieg, kam ihm ein Mann entgegen. Dieser Mensch wurde von einem bösen Geist beherrscht3und hauste in Grabhöhlen. Er war so wild, dass er nicht einmal mit Ketten gebändigt werden konnte.4Sooft man ihn auch an Händen und Füßen fesselte, jedes Mal zerbrach er die Ketten wieder und riss sich los. Niemand konnte ihn überwältigen.5Tag und Nacht hielt er sich in den Grabhöhlen auf oder irrte in den Bergen umher. Dabei schrie er und schlug mit Steinen auf sich ein.6Kaum hatte er Jesus von weitem gesehen, rannte er los, warf sich vor ihm nieder7und rief laut: »Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!«8Jesus hatte nämlich dem Dämon befohlen: »Verlass diesen Menschen, du böser Geist!«9Da fragte ihn Jesus: »Wie heißt du?« Der Dämon antwortete: »Mein Name ist Legion[1]; wir sind nämlich viele.«10Er flehte Jesus an: »Vertreibe uns nicht aus dieser Gegend!«11Nicht weit entfernt an einem Abhang weidete eine große Herde Schweine.12»Lass uns in diese Schweine fahren!«, baten die Dämonen.13Jesus erlaubte es ihnen. Jetzt verließen die bösen Geister den Mann und bemächtigten sich der Schweine. Die ganze Herde – ungefähr zweitausend Tiere – stürzte den Abhang hinunter in den See und ertrank.14Die Schweinehirten ergriffen die Flucht und erzählten in der Stadt und in den umliegenden Dörfern, was geschehen war. Von überall her kamen die Leute gelaufen, um sich selbst zu überzeugen.15Sie sahen den Mann, den die vielen Dämonen gequält hatten. Er war ordentlich angezogen und bei klarem Verstand. Ganz ruhig saß er neben Jesus – und das, obwohl so viele Dämonen ihn in ihrer Gewalt gehabt hatten! Da wurde ihnen unheimlich zumute.16Diejenigen aber, die alles mit angesehen hatten, erzählten, wie der Besessene geheilt wurde und was mit den Schweinen geschehen war.17Daraufhin baten die Leute Jesus, er möge ihre Gegend wieder verlassen.18Jesus wollte gerade in das Boot steigen, als ihn der Geheilte bat, bei ihm bleiben zu dürfen.19Aber Jesus erlaubte es ihm nicht. Er sagte: »Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, welches große Wunder der Herr an dir getan hat und wie barmherzig er mit dir gewesen ist!«20Da ging der Mann weg und berichtete im ganzen Gebiet der Zehn Städte, was Jesus für ihn getan hatte. Und alle staunten.
Macht über Krankheit und Tod
21Kaum war Jesus ans andere Ufer zurückgefahren, als sich dort wieder eine große Menschenmenge um ihn versammelte. (Mt 9,18; Lk 8,40)22Da kam ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde namens Jaïrus. Als er Jesus entdeckte, warf er sich ihm zu Füßen23und flehte ihn an: »Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt!«24Jesus ging mit ihm, dicht gefolgt von einer großen Menschenmenge.25Unter den Leuten war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an starken Blutungen litt.26Sie hatte sich schon von vielen Ärzten behandeln lassen, dabei sehr gelitten und ihr ganzes Vermögen ausgegeben. Aber niemand hatte ihr helfen können. Ihr Leiden war nur noch schlimmer geworden.27Dann hatte sie von Jesus gehört. Deshalb drängte sie sich durch die Menge von hinten an ihn heran und berührte heimlich sein Gewand.28Denn sie sagte sich: »Wenn ich wenigstens seine Kleider berühren kann, werde ich bestimmt gesund.«29Und tatsächlich: Die Blutungen hörten sofort auf, und sie spürte, dass sie von ihrem Leiden befreit war.30Im selben Augenblick merkte auch Jesus, dass heilende Kraft von ihm ausgegangen war. Deshalb drehte er sich um und fragte: »Wer hat mein Gewand angefasst?«31Seine Jünger antworteten: »Du siehst doch, dass die Leute dich von allen Seiten bedrängen, und da fragst du, wer dich angefasst hat?«32Aber Jesus blickte sich weiter um und versuchte herauszufinden, wer ihn berührt hatte.33Die Frau war erschrocken und zitterte am ganzen Leib, denn sie wusste ja, was mit ihr geschehen war. Sie trat hervor, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm alles.34Jesus sagte zu ihr: »Meine Tochter, dein Glaube hat dich geheilt. Geh in Frieden. Du bist gesund.«35Noch während er mit der Frau redete, kamen einige Leute aus dem Haus von Jaïrus gelaufen und sagten zu ihm: »Deine Tochter ist gestorben. Es hat keinen Zweck mehr, den Lehrer zu bemühen.«36Jesus hörte das und sagte zu Jaïrus: »Verzweifle nicht! Vertrau mir einfach!«37Er wies die Menschen zurück, die ihm folgen wollten. Nur Petrus und die Brüder Jakobus und Johannes durften ihn begleiten.38Als sie zum Haus von Jaïrus kamen, sah Jesus die vielen aufgeregten Menschen und hörte ihr Weinen und lautes Klagen.39Er ging hinein und fragte: »Weshalb macht ihr solchen Lärm? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.«40Da lachten sie ihn aus. Jesus schickte sie alle weg; nur die Eltern und seine drei Jünger gingen mit in das Zimmer, wo das Mädchen lag.41Dann nahm er ihre Hand und sagte: »Talita kum!« Das heißt übersetzt: »Mädchen, steh auf!«42Da stand das zwölfjährige Kind auf und ging im Zimmer umher. Alle waren völlig fassungslos.43Jesus verbot ihnen nachdrücklich, anderen davon zu erzählen. »Und nun gebt dem Mädchen etwas zu essen!«, sagte er.
Markus 5
Schlachter 2000
Heilung eines Besessenen
1Und sie kamen ans andere Ufer des Sees in das Gebiet der Gadarener.2Und als er aus dem Schiff gestiegen war, lief ihm sogleich aus den Gräbern ein Mensch mit einem unreinen Geist entgegen,3der seine Wohnung in den Gräbern hatte. Und selbst mit Ketten konnte niemand ihn binden,4denn schon oft war er mit Fußfesseln und Ketten gebunden worden, aber die Ketten wurden von ihm zerrissen und die Fußfesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen. (Mk 3,27)5Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich selbst mit Steinen.6Als er aber Jesus von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder,7schrie mit lauter Stimme und sprach: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten, was habe ich mit dir zu tun? Ich beschwöre dich bei Gott, dass du mich nicht quälst! (Lk 8,28)8Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus dem Menschen aus, du unreiner Geist! (Apg 16,18; Hebr 2,14; 1Joh 3,8)9Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er antwortete und sprach: Legion ist mein Name; denn wir sind viele! (Mt 26,53; Mk 5,13; Mk 16,9)10Und er bat ihn sehr, sie nicht aus dem Land zu verweisen.11Es war aber dort an den Bergen eine große Herde Schweine zur Weide.12Und die Dämonen baten ihn alle und sprachen: Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie fahren!13Und sogleich erlaubte es ihnen Jesus. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See. Es waren aber etwa 2 000, und sie ertranken im See. (3Mo 11,7; Hi 2,6; Ps 8,7; Lk 10,17; 1Petr 3,22)14Die Schweinehirten aber flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land. Und sie gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war. (Mt 8,33)15Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und vernünftig; und sie fürchteten sich. (Jes 49,25; Mt 9,33; Mk 4,41)16Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen.17Da begannen sie ihn zu bitten, er möge aus ihrem Gebiet weggehen. (1Kön 17,18; Hi 21,14; Lk 5,8)18Und als er in das Schiff trat, bat ihn der besessen Gewesene, dass er bei ihm bleiben dürfe. (Lk 8,2; Apg 3,11)19Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! (Ps 66,16; Jes 38,20; Mk 16,20)20Und er ging hin und fing an, im Gebiet der Zehn Städte zu verkündigen, welch große Dinge Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich. (Mt 4,25; Mk 1,45; Apg 4,20)
Die Heilung einer blutflüssigen Frau. Die Auferweckung der Tochter des Jairus
21Und als Jesus im Schiff wieder ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge bei ihm; und er war am See.22Und siehe, da kam einer der Obersten der Synagoge, namens Jairus; und als er ihn erblickte, warf er sich ihm zu Füßen,23und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt! (1Mo 32,26; Ps 50,15; Ps 107,18; Jes 38,10; Mk 10,45; Joh 4,47)24Und er ging mit ihm; und es folgte ihm eine große Menge nach, und sie bedrängten ihn.25Und da war eine gewisse Frau, die hatte seit zwölf Jahren den Blutfluss, (3Mo 15,25)26und sie hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut aufgewendet, ohne dass es ihr geholfen hätte — es war vielmehr noch schlimmer mit ihr geworden. (Ps 108,13; Ps 146,3)27Als sie nun von Jesus hörte, kam sie unter dem Volk von hinten heran und rührte sein Gewand an. (Mt 14,36; Mk 3,10; Lk 6,19)28Denn sie sagte sich: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt!29Und sogleich vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie merkte es am Leib, dass sie von der Plage geheilt war. (Ps 30,3)30Jesus aber, der in sich selbst erkannt hatte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich sogleich inmitten der Menge um und sprach: Wer hat mein Gewand angerührt? (Lk 6,19)31Da sprachen seine Jünger zu ihm: Du siehst, wie das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt?32Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. (Mk 5,25)33Aber die Frau kam mit Furcht und Zittern, weil sie wusste, was an ihr geschehen war, und warf sich vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. (Jes 38,16; Mk 4,22; Joh 9,25)34Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Geh hin im Frieden und sei von deiner Plage gesund! (1Sam 1,17; 1Sam 20,42; Mk 10,52; Joh 14,27; Hebr 11,33)35Während er noch redete, kamen etliche von den Leuten des Obersten der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Meister noch? (Joh 11,25)36Sobald aber Jesus das Wort hörte, das sie redeten, sprach er zum Obersten der Synagoge: Fürchte dich nicht, glaube nur! (Mk 9,23; Joh 11,40)37Und er ließ niemand mitgehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. (Mk 9,2; Mk 14,33)38Und er kommt in das Haus des Obersten der Synagoge und sieht das Getümmel, wie sehr sie weinten und heulten.39Und er geht hinein und spricht zu ihnen: Was lärmt ihr so und weint? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft! (Joh 11,11)40Und sie lachten ihn aus. Nachdem er aber alle hinausgetrieben hatte, nahm er den Vater und die Mutter des Kindes mit sich und die, welche bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag.41Und er ergriff die Hand des Kindes und sprach zu ihm: Talita kumi!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! (Joh 5,21; Apg 9,40)42Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie gerieten außer sich vor Staunen. (Apg 3,10)43Und er gebot ihnen ernstlich, dass es niemand erfahren dürfe, und befahl, man solle ihr zu essen geben. (Lk 5,14)
Markus 5
Zürcher Bibel
Der Besessene von Gerasa
1Und sie kamen ans andere Ufer des Sees in das Gebiet der Gerasener.2Und kaum war er aus dem Boot gestiegen, lief ihm sogleich von den Gräbern her einer mit einem unreinen Geist über den Weg.3Der hauste in den Grabhöhlen, und niemand mehr vermochte ihn zu fesseln, auch nicht mit einer Kette.4Denn oft war er in Fussfesseln und Ketten gelegt worden, doch er hatte die Ketten zerrissen und die Fussfesseln zerrieben, und niemand war stark genug, ihn zu bändigen.5Und die ganze Zeit, Tag und Nacht, schrie er in den Grabhöhlen und auf den Bergen herum und schlug sich mit Steinen.6Und als er Jesus von weitem sah, lief er auf ihn zu und warf sich vor ihm nieder7und schrie mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht! (Mk 1,24)8Er hatte nämlich zu ihm gesagt: Fahr aus, unreiner Geist, aus dem Menschen!9Und er fragte ihn: Wie heisst du? Und er sagt zu ihm: Legion heisse ich, denn wir sind viele.10Und sie flehten ihn an, sie nicht aus der Gegend zu vertreiben.11Nun weidete dort am Berg eine grosse Schweineherde.12Da baten sie ihn: Schick uns in die Schweine, lass uns in sie fahren!13Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, an die zweitausend, und sie ertranken im See.14Und ihre Hirten ergriffen die Flucht und erzählten es in der Stadt und auf den Gehöften. Und die Leute kamen, um zu sehen, was geschehen war.15Und sie kommen zu Jesus und sehen den Besessenen dasitzen, bekleidet und bei Sinnen, ihn, der die Legion gehabt hat. Da fürchteten sie sich.16Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es dem Besessenen ergangen war, und die Sache mit den Schweinen.17Da baten sie ihn immer dringlicher, aus ihrem Gebiet wegzuziehen.18Und als er ins Boot stieg, bat ihn der Besessene, bei ihm bleiben zu dürfen.19Aber er liess es nicht zu, sondern sagt zu ihm: Geh nach Hause zu den Deinen und erzähle ihnen, was der Herr mit dir gemacht hat und dass er Erbarmen hatte mit dir.20Und der ging weg und fing an, in der Dekapolis kundzutun, was Jesus mit ihm gemacht hatte. Und alle staunten.
Die Auferweckung der Tochter des Jairus. Die Frau mit den Blutungen
21Und als Jesus im Boot wieder ans andere Ufer hinübergefahren war, strömte viel Volk bei ihm zusammen; und er war am See.22Da kommt einer von den Synagogenvorstehern mit Namen Jairus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füssen23und fleht ihn an: Mein Töchterchen ist todkrank. Komm und leg ihr die Hand auf, damit sie gerettet wird und am Leben bleibt.24Und er ging mit ihm. Und viel Volk folgte ihm und drängte sich um ihn.25Und da war eine Frau, die hatte seit zwölf Jahren Blutungen (3Mo 15,25)26und hatte viel gelitten unter vielen Ärzten und ihr ganzes Vermögen ausgegeben. Aber es hatte ihr nichts genützt, es war nur noch schlimmer geworden mit ihr.27Als sie nun von Jesus hörte, kam sie im Gedränge von hinten an ihn heran und berührte seinen Mantel.28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur seine Kleider berühre, werde ich gerettet.29Und sogleich versiegte die Quelle ihrer Blutungen, und sie spürte an ihrem Körper, dass sie von der Plage geheilt war.30Und sogleich spürte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, und er wandte sich im Gedränge um und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? (Lk 6,19)31Da sagten seine Jünger zu ihm: Du siehst doch, wie das Volk sich um dich drängt, und da sagst du: Wer hat mich berührt?32Und er schaute umher, um die zu sehen, die das getan hatte.33Die Frau aber kam, verängstigt und zitternd, weil sie wusste, was ihr geschehen war, und warf sich vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.34Er aber sagte zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden und sei geheilt von deiner Plage. (Mt 8,13; Mk 2,5; Mk 4,40; Mk 10,52; Mk 11,22)35Noch während er redet, kommen Leute des Synagogenvorstehers und sagen: Deine Tochter ist gestorben! Was bemühst du den Meister noch?36Doch Jesus, der hörte, was geredet wurde, sagt zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur!37Und er liess niemanden mit sich gehen ausser Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. (Mk 9,2)38Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers. Und er sieht die Aufregung, wie sie weinen und laut klagen.39Und er geht hinein und sagt zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft.40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickt alle hinaus, nimmt den Vater des Kindes und die Mutter und seine Begleiter mit und geht hinein, wo das Kind ist.41Und er nimmt die Hand des Kindes und spricht zu ihm: Talita kum! Das heisst: Mädchen, ich sage dir, steh auf! (Lk 7,14)42Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Da waren sie fassungslos vor Entsetzen.43Und er schärfte ihnen ein, dies niemanden wissen zu lassen. Und er sagte, man solle ihr zu essen geben. (Mk 1,44)
Markus 5
Neue Genfer Übersetzung
Heilung eines Besessenen
1So kamen sie in das Gebiet der Gerasener[1] am gegenüberliegenden Ufer des Sees. (Mt 8,28; Lk 8,26)2Jesus war kaum aus dem Boot gestiegen, als ihm aus den Grabhöhlen ein Mann entgegenlief, der von einem bösen[2] Geist besessen war.3Er hauste dort in den Grabhöhlen, und niemand war mehr in der Lage, ihn zu bändigen[3], nicht einmal mit Ketten.4Man hatte ihn zwar schon oft an Händen und Füßen gefesselt, doch jedes Mal hatte er die Ketten zerrissen und die Fußfesseln zerrieben; keiner wurde mehr Herr über ihn.5Tag und Nacht war er ununterbrochen in den Grabhöhlen oder auf den Bergen und schrie und schlug mit Steinen auf sich ein.6Kaum hatte dieser Mann Jesus von weitem erblickt, kam er herbeigerannt und warf sich vor ihm auf die Knie.7Er schrie mit lauter Stimme: »Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, des Allerhöchsten[4]? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht!«8Denn Jesus war ihm sofort mit den Worten entgegengetreten: »Verlass diesen Menschen, du böser Geist!«9Nun fragte ihn Jesus: »Wie heißt du?« – »Ich heiße Legion[5]«, antwortete er, »denn wir sind viele.«10Und er flehte Jesus an, sie nicht aus jener Gegend fortzuschicken.11Nicht weit von dort weidete am Berghang eine große Herde Schweine.12»Lass uns doch in die Schweine fahren!«, baten die Dämonen.13Jesus erlaubte es ihnen, und die bösen Geister verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da stürzte sich die ganze Herde – etwa zweitausend Tiere – den Abhang hinunter in den See und ertrank.14Die Schweinehirten liefen davon und berichteten alles in der Stadt und in den Dörfern[6]. Die Leute machten sich auf den Weg, um mit eigenen Augen zu sehen, was geschehen war.15Als sie zu Jesus kamen, sahen sie den Besessenen bei ihm. Der Mann, in dem die Legion Dämonen gewesen war, saß jetzt da, bekleidet und bei klarem Verstand. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.16Nachdem sie von den Augenzeugen erfahren hatten, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war,17drängten[7] sie Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.18Als er ins Boot stieg, bat ihn der, der besessen gewesen war, bei ihm bleiben zu dürfen.19Aber Jesus erlaubte es ihm nicht. »Geh nach Hause zu deinen Angehörigen«, sagte er, »und berichte ihnen, was der Herr für dich getan und wie er sich über dich erbarmt hat!«20Da ging der Mann fort und begann im Zehnstädtegebiet zu verkünden, was Jesus für ihn getan hatte. Und alle staunten.
Heilung einer kranken Frau und Auferweckung eines Kindes
21Jesus fuhr mit dem Boot wieder ans andere Ufer, wo sich bald eine große Menschenmenge um ihn versammelte. Er war noch am See, (Mt 9,18; Lk 8,40)22als einer der Synagogenvorsteher kam, ein Mann namens Jairus. Er warf sich[8] Jesus zu Füßen23und flehte ihn an: »Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird[9] und am Leben bleibt!«24Jesus ging mit ihm. Eine große Menschenmenge schloss sich ihm an und drängte sich um ihn.25Unter den Leuten war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt.26Sie war bei vielen Ärzten in Behandlung gewesen und hatte dabei viel gelitten und ihr gesamtes Vermögen ausgegeben, aber es hatte nichts genützt; im Gegenteil, ihr Leiden war nur noch schlimmer geworden.27Diese Frau hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand,28denn sie sagte sich: »Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich gesund[10].«29Und wirklich, im selben Augenblick hörte ihre Blutung auf, und sie spürte[11], dass sie von ihrem Leiden geheilt war.30Im selben Augenblick merkte auch Jesus, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war. Er drehte sich um und fragte die Leute: »Wer hat mein Gewand berührt?«31Seine Jünger erwiderten: »Du siehst doch, wie sich die Menschen um dich drängen, und da fragst du: ›Wer hat mich berührt?‹«32Aber Jesus blickte in der Menge umher, um zu sehen, wer[12] es gewesen war.33Zitternd vor Angst trat die Frau vor; sie wusste ja, was mit ihr geschehen war. Sie warf sich vor Jesus nieder und erzählte ihm alles, ohne etwas zu verschweigen[13].34»Meine Tochter«, sagte Jesus zu ihr, »dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du bist[14] von deinem Leiden geheilt.«35Während Jesus noch mit ihr redete, kamen einige Leute vom Haus des Synagogenvorstehers. »Deine Tochter ist gestorben«, sagten sie zu Jairus. »Was bemühst du den Meister noch länger?«36Jesus hatte zugehört.[15] Er wandte sich zu dem Synagogenvorsteher und sagte: »Du brauchst dich nicht zu fürchten; glaube nur[16]!«37Dann ging er weiter, erlaubte aber niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes.38Als sie zum Haus des Synagogenvorstehers kamen und Jesus sah, wie alles in heller Aufregung war und wie die Menschen laut weinten und klagten,39ging er hinein und sagte zu ihnen: »Was soll diese Aufregung? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht tot, es schläft nur.«40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus bis auf den Vater und die Mutter des Mädchens und die Jünger, die bei ihm waren; mit ihnen ging er in den Raum, in dem das Kind lag.41Er ergriff es bei der Hand und sagte zu ihm: »Talita kum[17]!« (Das bedeutet: »Mädchen, ich befehle dir: Steh auf!«)42Und zum grenzenlosen Erstaunen aller erhob sich das Mädchen und fing an umherzugehen; es war zwölf Jahre alt.43Doch Jesus verbot ihnen ausdrücklich, jemand etwas davon zu erzählen; und er ordnete an, dem Mädchen etwas zu essen zu geben.
Markus 5
Gute Nachricht Bibel 2018
Der Besessene von Gerasa
1Auf der anderen Seite des Sees kamen sie in das Gebiet von Gerasa. (Mt 8,28; Lk 8,26)2Als Jesus aus dem Boot stieg, lief ihm aus den Grabhöhlen ein Mann entgegen, der von einem bösen Geist besessen war.3Er hauste dort in den Grabhöhlen und niemand konnte ihn bändigen, nicht einmal mit Ketten.4Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber jedes Mal hatte er die Ketten zerrissen. Kein Mensch wurde mit ihm fertig.5Er war Tag und Nacht in den Grabhöhlen oder auf den Bergen und schrie und schlug mit Steinen auf sich ein.6Schon von Weitem sah er Jesus, rannte auf ihn zu, warf sich vor ihm nieder7und schrie: »Jesus, du Sohn des höchsten Gottes, was habe ich mit dir zu schaffen? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!« (Mk 3,11)8Denn Jesus hatte dem bösen Geist befohlen, aus dem Mann auszufahren.9Nun fragte Jesus ihn: »Wie heißt du?« Er antwortete: »Legion. Wir sind nämlich viele!«10Und er flehte Jesus an: »Vertreib uns nicht aus dieser Gegend!«11In der Nähe weidete eine große Schweineherde am Berghang.12Die bösen Geister baten: »Schick uns doch in die Schweine!«13Jesus erlaubte es ihnen. Da kamen sie heraus aus dem Mann und fuhren in die Schweine, und die Herde raste das steile Ufer hinab in den See und ertrank. Es waren etwa zweitausend Tiere.14Die Schweinehirten liefen davon und erzählten in der Stadt und in den Dörfern, was geschehen war. Die Leute wollten es mit eigenen Augen sehen.15Sie kamen zu Jesus und sahen den Mann, der von einer ganzen Legion böser Geister besessen gewesen war: Er saß da, ordentlich angezogen und bei klarem Verstand. Da befiel sie große Furcht.16Die Augenzeugen berichteten ihnen ausführlich, was an dem Besessenen geschehen war, und sie erzählten auch die Geschichte mit den Schweinen.17Darauf forderten die Leute Jesus auf, ihr Gebiet zu verlassen.18Als Jesus ins Boot stieg, bat ihn der Geheilte: »Ich möchte bei dir bleiben!«19Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: »Geh zurück zu deinen Angehörigen und erzähl ihnen, was Gott an dir getan und wie er mit dir Erbarmen gehabt hat.«20Der Mann gehorchte und ging. Er zog durch das Gebiet der Zehn Städte und verkündete überall, was Jesus an ihm getan hatte. Und alle staunten.
Jesus heilt eine kranke Frau und erweckt ein Mädchen vom Tod
21Jesus fuhr wieder ans andere Seeufer zurück. Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Noch während Jesus am See war, (Mt 9,18; Lk 8,40)22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus, sah ihn, warf sich vor ihm nieder23und bat ihn dringlich: »Meine kleine Tochter ist todkrank. Komm doch und leg ihr die Hände auf, damit sie gerettet wird und am Leben bleibt!«24Da ging Jesus mit ihm. Eine große Menschenmenge folgte Jesus und umdrängte ihn.25Es war auch eine Frau dabei, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. (3Mo 15,25)26Sie war schon bei den verschiedensten Ärzten gewesen und hatte viele Behandlungen über sich ergehen lassen. Ihr ganzes Vermögen hatte sie dabei ausgegeben, aber es hatte nichts genützt; im Gegenteil, ihr Leiden war nur schlimmer geworden.27Diese Frau hatte von Jesus gehört; sie drängte sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. (Mt 9,20)28Denn sie sagte sich: »Wenn ich nur sein Gewand anfasse, werde ich gesund.«29Im selben Augenblick hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie ihre Plage los war.30Jesus bemerkte, dass heilende Kraft von ihm ausgegangen war, und sofort drehte er sich in der Menge um und fragte: »Wer hat mein Gewand berührt?«31Die Jünger sagten: »Du siehst, wie die Leute sich um dich drängen, und da fragst du noch: ›Wer hat mich berührt?‹«32Aber Jesus blickte umher, um zu sehen, wer es gewesen war.33Die Frau zitterte vor Angst; sie wusste ja, was mit ihr vorgegangen war. Darum trat sie vor, warf sich vor Jesus nieder und erzählte ihm alles.34Jesus sagte zu ihr: »Meine Tochter, dein Vertrauen hat dir geholfen. Geh in Frieden und sei frei von deinem Leiden!« (Lk 7,50)35Während Jesus noch sprach, kamen Boten aus dem Haus des Synagogenvorstehers und sagten zu Jaïrus: »Deine Tochter ist gestorben. Du brauchst den Lehrer nicht weiter zu bemühen.«36Jesus hörte mit an, was sie redeten, und sagte zu dem Synagogenvorsteher: »Erschrick nicht, hab nur Vertrauen!«37Er ließ niemand weiter mitkommen außer Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes.38Als sie zum Haus des Synagogenvorstehers kamen, sah Jesus schon die aufgeregten Menschen und hörte das laute Klagegeschrei.39Er ging ins Haus und sagte: »Was soll der Lärm? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht tot – es schläft nur.« (Joh 11,11)40Da lachten sie ihn aus. Er aber warf sie alle hinaus, nahm nur den Vater des Kindes und die Mutter und die drei Jünger mit sich und ging in den Raum, in dem das Kind lag.41Er nahm es bei der Hand und sagte: »Talita kum!« Das heißt übersetzt: »Steh auf, Mädchen!« (Mk 1,31; Mk 9,27; Apg 9,41)42Das Mädchen stand sofort auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Alle waren vor Entsetzen außer sich.43Aber Jesus schärfte ihnen nachdrücklich ein, es niemand weiterzuerzählen. Dann sagte er: »Gebt dem Kind etwas zu essen!« (Mt 9,30; Mk 1,44; Mk 3,12; Mk 7,36; Mk 9,9; Lk 8,56)
Markus 5
Neues Leben. Die Bibel
Jesus heilt einen Besessenen
1So gelangten sie an die andere Seite des Sees ins Gebiet der Gerasener[1].2Jesus war kaum aus dem Boot gestiegen, als ihm von den Grabhöhlen her ein Mann entgegenlief, der von einem bösen Geist besessen war.3Dieser Mann lebte in den Höhlen und war selbst mit einer Kette von niemandem mehr zu halten.4Jedes Mal, wenn man ihn in Fesseln legte – was oft geschah –, streifte er die Ketten von den Handgelenken und zerriss die Fußfesseln. Niemand war stark genug, ihn zu bändigen.5Tag und Nacht war er in den Grabhöhlen und wanderte durch die umliegenden Hügel, schrie und schlug sich selbst mit Steinen.6Der Mann entdeckte Jesus schon von Weitem. Er lief auf ihn zu, warf sich vor ihm nieder,7stieß einen schrecklichen Schrei aus und rief: »Was willst du von mir, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht!« (Apg 16,17)8Denn Jesus hatte schon dem Geist befohlen: »Verlass diesen Mann, du böser Geist!«9Dann fragte Jesus: »Wie heißt du?« Der Geist erwiderte: »Legion, denn in diesem Mann sind viele von uns.«10Wieder und wieder flehte er ihn an, sie nicht aus dieser Gegend fortzuschicken.11In der Nähe weidete gerade eine große Schweineherde an einem Abhang.12»Lass uns in diese Schweine fahren«, flehten die Geister.13Jesus erlaubte es ihnen. Da fuhren die bösen Geister aus dem Mann in die Schweine, und die ganze Herde von zweitausend Tieren stürzte sich den steilen Abhang hinunter in den See und ertrank.14Die Hirten flohen und erzählten in der Stadt und in der ganzen Gegend, was geschehen war. Da kamen die Menschen von überall herbeigelaufen, um es mit eigenen Augen zu sehen.15Schon bald hatte sich eine große Menge um Jesus versammelt. Der Mann, der von Dämonen besessen gewesen war, saß ordentlich gekleidet da und war bei klarem Verstand. Als das die Leute sahen, bekamen sie Angst. (Mt 4,24)16Diejenigen, die miterlebt hatten, was mit dem Mann und den Schweinen geschehen war, erzählten es den anderen.17Da baten sie Jesus fortzugehen und sie in Ruhe zu lassen.18Als Jesus wieder ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der von Dämonen besessen gewesen war, mit ihm gehen zu dürfen. (Ps 116,12)19Doch Jesus sagte zu ihm: »Nein. Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, was der Herr für dich getan hat und wie gnädig er gewesen ist.«20Da wanderte der Mann durch das Gebiet der Zehn Städte[2] und erzählte allen Menschen von dem, was Jesus für ihn getan hatte; und alle staunten über das, was er ihnen berichtete. (Ps 116,16; Jes 63,7; 1Tim 1,13)
Jesus heilt aufgrund von Glauben
21Als Jesus auf die andere Seite des Sees zurückkehrte, versammelte sich eine große Menge am Ufer um ihn.22Einer der Vorsteher der örtlichen Synagoge, ein Mann namens Jaïrus, kam zu ihm, fiel vor ihm nieder23und bat ihn inständig, seine kleine Tochter zu heilen. »Sie liegt im Sterben«, sagte er verzweifelt. »Bitte, komm und lege ihr deine Hände auf; mach sie gesund, damit sie am Leben bleibt.« (Mt 8,3; Mk 6,5; Mk 7,32; Mk 8,23; Lk 4,40; Lk 13,13; Apg 9,12; Apg 28,8)24Jesus ging mit ihm, gefolgt von einer dichten Menschenmenge.25In der Menge war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. (3Mo 15,25)26Sie hatte in dieser Zeit bei vielen Ärzten Schlimmes durchgemacht. Ihr ganzes Vermögen hatte sie eingebüßt, um sie zu bezahlen, ohne dass es ihr besser ging. Es war sogar schlimmer geworden.27Diese Frau hatte von Jesus gehört. Sie kämpfte sich durch die Menge in seine Nähe und berührte den Saum seines Gewandes. (Mk 3,10; Apg 19,11)28Denn sie sagte sich: »Wenn ich nur seine Kleider berühre, werde ich gesund.«29Und im selben Augenblick hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie geheilt war!30Jesus merkte sofort, dass eine heilende Kraft von ihm ausgegangen war. Er wandte sich um und fragte: »Wer hat meine Kleider berührt?« (Lk 6,19)31Seine Jünger sagten zu ihm: »Die Menschen umdrängen dich von allen Seiten, wie kannst du da fragen: ›Wer hat mich berührt?‹?«32Aber er schaute weiter umher, um festzustellen, wer es gewesen war.33Zitternd vor Angst trat die Frau auf ihn zu, denn sie wusste, was mit ihr geschehen war. Sie warf sich ihm zu Füßen und sagte ihm, was sie getan hatte.34Und er sagte zu ihr: »Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Geh in Frieden. Du bist geheilt.« (Mk 10,52; Lk 7,50; Lk 17,19; Lk 18,42; Apg 14,9)35Während Jesus noch mit ihr sprach, trafen Boten vom Haus des Jaïrus ein mit der Nachricht: »Deine Tochter ist tot. Du brauchst den Lehrer nicht mehr zu bemühen.«36Doch Jesus ging über ihre Worte hinweg und sagte zu Jaïrus: »Hab keine Angst. Glaube nur.« (Joh 11,25)37Er wies die Menge an zurückzubleiben und nahm nur Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus, mit.38Als sie zum Haus des Synagogenvorstehers kamen, sah Jesus die aufgeregte Menge und die vielen weinenden und klagenden Menschen.39Er ging hinein und sagte zu ihnen: »Warum sind alle so aufgeregt und weinen? Das Kind ist nicht tot; es schläft nur.« (Joh 11,11)40Da lachten sie ihn aus, aber er schickte sie alle hinaus. Zusammen mit dem Vater und der Mutter des Mädchens und seinen drei Jüngern ging er in das Zimmer, in dem das Kind lag. (Apg 9,40)41Er nahm seine Hand und sagte zu ihm: »Mädchen, ich befehle dir, steh auf!«[3] (Lk 7,14)42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher; es war zwölf Jahre alt! Und alle waren sehr darüber erstaunt.43Jesus befahl ihnen, niemandem zu erzählen, was geschehen war, und sagte, sie sollten ihr etwas zu essen geben. (Mt 8,4; Mk 1,44; Mk 7,36)
Markus 5
Neue evangelistische Übersetzung
1So kamen sie in das Gebiet der Gerasener[1] auf der anderen Seite des Sees.2Als er aus dem Boot stieg, rannte ihm ein Besessener entgegen. Er kam von den Grabhöhlen,3in denen er hauste, und niemand konnte ihn mehr bändigen, nicht einmal mit Ketten.4Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, doch jedes Mal hatte er die Ketten zerrissen und die Fußfesseln zerrieben. Keiner wurde mit ihm fertig.5Tag und Nacht war er in den Grabhöhlen oder auf den Bergen, und immer schrie er und schlug sich mit Steinen.6Schon von weitem hatte er Jesus erblickt, rannte auf ihn zu, warf sich vor ihm hin7und schrie mit lauter Stimme: "Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!"8Jesus hatte dem bösen Geist nämlich befohlen, den Mann zu verlassen.9Nun fragte er ihn: "Wie heißt du?" – "Ich heiße Legion", antwortete der, "denn wir sind viele."10Und dann flehte er Jesus an, sie nicht aus der Gegend fortzuschicken.11Auf einem Berghang in der Nähe weidete eine große Herde Schweine.12Da baten sie ihn: "Lass uns doch in die Schweine fahren!"13Jesus erlaubte es ihnen, und die bösen Geister verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da raste die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank. Es waren immerhin 2000 Tiere.14Die Schweinehirten liefen davon und erzählten in der Stadt und auf den Dörfern alles, was geschehen war. Die Leute wollten das mit eigenen Augen sehen und machten sich gleich auf den Weg.15Als sie zu Jesus kamen, sahen sie den, der bisher von einer Legion böser Geister besessen gewesen war, bekleidet und vernünftig bei ihm sitzen. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.16Und nachdem ihnen Augenzeugen berichtet hatten, was mit dem Besessenen und den Schweinen passiert war,17baten sie Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.18Als Jesus dann ins Boot stieg, bat ihn der Geheilte, bei ihm bleiben zu dürfen.19Doch er gestattete es nicht, sondern sagte: "Geh nach Hause zu deinen Angehörigen, und berichte ihnen, wie viel der Herr in seinem Erbarmen an dir getan hat."20Der Mann gehorchte und fing an, im ganzen Zehnstädtegebiet[2] zu verkünden, was Jesus an ihm getan hatte. Und alle wunderten sich.21Jesus fuhr mit dem Boot wieder ans andere Ufer, wo sich bald eine große Menschenmenge um ihn versammelte. Er war noch am See,22als ein Synagogenvorsteher kam und sich vor ihm niederwarf. Er hieß Jaïrus23und bat ihn sehr: "Meine kleine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt."24Jesus ging mit, und viele Leute folgten und drängten sich um ihn.25Darunter war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an starken Blutungen litt.26Sie war schon bei vielen Ärzten gewesen und dabei sehr geplagt worden. Ihr ganzes Vermögen hatte sie aufgewendet, und es hatte ihr nichts geholfen, im Gegenteil: Es war noch schlimmer geworden.27Diese Frau hatte von Jesus gehört und drängte sich nun durch die Menge von hinten heran. Sie berührte sein Gewand,28denn sie dachte: "Wenn ich nur an seine Kleidung komme, werde ich geheilt."29Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie ihre Plage los war.30Im selben Augenblick spürte auch Jesus, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war. Er drehte sich in der Menge um und fragte: "Wer hat mein Gewand berührt?"31Da sagten seine Jünger zu ihm: "Du siehst doch, wie die Menge dich drängt, und da fragst du, wer dich berührt hat?"32Aber Jesus blickte sich nach der um, die das getan hatte.33Zitternd vor Angst trat die Frau vor, die ja wusste, was mit ihr vorgegangen war. Sie warf sich vor ihm nieder und erzählte ihm alles.34"Meine Tochter", sagte Jesus da zu ihr, "dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du bist gesund!"35Während Jesus noch mit ihr sprach, kamen Leute aus dem Haus des Synagogenvorstehers und sagten zu Jaïrus: "Deine Tochter ist gestorben. Du brauchst den Rabbi nicht weiter zu bemühen."36Jesus hatte mitgehört und sagte zu dem Vorsteher: "Fürchte dich nicht, glaube nur!"37Dann ging er weiter, erlaubte aber niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes.38Als sie zum Haus des Vorstehers kamen und Jesus die Aufregung sah und die laut weinenden und klagenden Menschen,39ging er hinein und sagte: "Was soll der Lärm? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht tot, es schläft nur."40Da lachten sie ihn aus. Er aber warf sie alle hinaus und ging nur mit dem Vater und der Mutter des Kindes und den drei Jüngern zu dem Mädchen hinein.41Er fasste es bei der Hand und sagte: "Talita kum!" – Das heißt übersetzt: "Mädchen, steh auf!"42Mit fassungslosem Erstaunen sahen alle, wie das Mädchen sich sofort erhob und anfing umherzugehen; es war nämlich zwölf Jahre alt.43Jesus verbot ihnen nachdrücklich, anderen davon zu erzählen, und ordnete an, dem Kind etwas zu essen zu geben.
Markus 5
Menge Bibel
1Sie kamen dann an das jenseitige Ufer des Sees in das Gebiet der Gerasener.2Als er dort aus dem Boot gestiegen war, lief ihm sogleich von den Gräbern[1] her ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war.3Er hatte seinen Aufenthalt in den Gräbern, und niemand vermochte ihn zu fesseln, auch nicht mit einer Kette; (Lk 8,27)4denn man hatte ihn schon oft mit Fußfesseln und Ketten gebunden, aber er hatte die Ketten immer wieder zerrissen und die Fußfesseln zerrieben, und niemand war stark genug, ihn zu überwältigen.5Er hielt sich allezeit, bei Tag und bei Nacht, in den Gräbern und auf den Bergen auf, schrie laut und zerschlug sich mit Steinen.6Als er nun Jesus von weitem sah, kam er herzugelaufen, warf sich vor ihm nieder7und stieß laut schreiend die Worte aus: »Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: quäle mich nicht!«8Jesus war nämlich im Begriff, ihm zu gebieten: »Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Manne!«9Da fragte Jesus ihn: »Wie heißt du?« Er antwortete ihm: »Legion[2] heiße ich, denn wir sind unser viele.«10Dann bat er ihn inständig, er möchte sie nicht aus der Gegend verweisen.11Nun befand sich dort am Berge eine große Herde Schweine auf der Weide.12Da baten sie ihn: »Schicke uns in die Schweine! Laß uns in sie fahren!«13Das erlaubte Jesus ihnen auch, und so fuhren denn die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine hinein; und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See hinein, etwa zweitausend Tiere, und sie ertranken im See.14Ihre Hirten aber ergriffen die Flucht und berichteten den Vorfall in der Stadt und in den Gehöften; da kamen die Leute, um zu sehen, was geschehen war.15Als sie nun zu Jesus gekommen waren, sahen sie den (früher) Besessenen ruhig dasitzen, bekleidet und ganz vernünftig, ihn, der die Legion (unreiner Geister) in sich gehabt hatte, und sie gerieten darüber in Furcht.16Die Augenzeugen erzählten ihnen nun, was mit dem Besessenen vorgegangen war, und auch die Begebenheit mit den Schweinen.17Da verlegten sie sich aufs Bitten, er möchte ihr Gebiet verlassen.18Als er dann ins Boot steigen wollte, bat ihn der (früher) Besessene, bei ihm bleiben zu dürfen;19doch Jesus gestattete es ihm nicht, sondern sagte zu ihm: »Gehe heim in dein Haus zu deinen Angehörigen und berichte ihnen, wie Großes der Herr an dir getan und wie er sich deiner erbarmt hat!«20Da ging er weg und begann in der Landschaft der Zehn-Städte zu verkündigen, wie Großes Jesus an ihm getan hatte; und alle verwunderten sich darüber.21Als Jesus dann im Boot wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, sammelte sich eine große Volksmenge bei ihm, während er sich noch am See befand.22Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge namens Jairus, und als er Jesus erblickte, warf er sich vor ihm nieder23und bat ihn inständig mit den Worten: »Mein Töchterlein ist todkrank; komm doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet wird und am Leben bleibt!«24Da ging Jesus mit ihm; es folgte ihm aber eine große Volksmenge und umdrängte ihn.25Nun war da eine Frau, die schon zwölf Jahre lang am Blutfluß gelitten26und mit vielen Ärzten viel durchgemacht und ihr ganzes Vermögen dabei zugesetzt hatte, ohne Nutzen davon gehabt zu haben – es war vielmehr immer noch schlimmer mit ihr geworden –;27die hatte von Jesus gehört und kam nun in der Volksmenge von hinten herzu und faßte seinen Rock[3];28sie dachte nämlich: »Wenn ich auch nur seine Kleider anfasse, so wird mir geholfen sein.«29Und sogleich hörte ihr Blutfluß auf, und sie spürte in ihrem Körper, daß sie von ihrem Leiden geheilt war.30Da nun auch Jesus sogleich die Empfindung in sich hatte, daß die Heilungskraft von ihm ausgegangen war, wandte er sich in der Volksmenge um und fragte: »Wer hat meine Kleider angefaßt?«31Da sagten seine Jünger zu ihm: »Du siehst doch, wie sehr die Volksmenge dich umdrängt, und da fragst du: ›Wer hat mich angefaßt?‹«32Doch er blickte rings um sich nach der, die es getan hatte.33Da kam die Frau voller Angst und zitternd herbei, weil sie wohl wußte, was mit ihr vorgegangen war, warf sich vor ihm nieder und bekannte ihm die ganze Wahrheit.34Er aber sagte zu ihr: »Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet: gehe hin in Frieden und sei[4] von deinem Leiden geheilt!«35Während er noch redete, kamen Leute aus dem Hause des Synagogenvorstehers mit der Meldung: »Deine Tochter ist gestorben: was bemühst du den Meister noch?«36Jesus aber ließ die Nachricht, die da gemeldet wurde, unbeachtet und sagte zu dem Synagogenvorsteher: »Fürchte dich nicht, glaube nur!«37Und er ließ niemand mit sich gehen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruders des Jakobus.38So kamen sie zum Hause des Synagogenvorstehers, wo er das Getümmel wahrnahm und wie sie weinten und laut wehklagten.39Als er dann eingetreten war, sagte er zu den Leuten: »Wozu lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht tot, sondern schläft nur!«40Da verlachten sie ihn. Er aber entfernte alle aus dem Hause, nahm nur den Vater des Kindes nebst der Mutter und seine Jünger, die ihn begleiteten, mit sich und ging (in das Zimmer) hinein, wo das Kind lag.41Dann faßte er das Kind bei der Hand und sagte zu ihm: »Talitha kumi!«, was übersetzt heißt: »Mädchen, ich sage dir: stehe auf!«42Da stand das Mädchen sogleich auf und ging umher; denn sie war zwölf Jahre alt. Da gerieten sie sofort vor Staunen ganz außer sich.43Er gebot ihnen dann ernstlich, niemand solle etwas von dem Geschehenen erfahren, und ordnete an, man möge ihr zu essen geben.
Markus 5
Lutherbibel 2017
Der besessene Gerasener
1Und sie kamen ans andre Ufer des Meeres in die Gegend der Gerasener. (Mt 8,28; Lk 8,26)2Und als er aus dem Boot stieg, lief ihm alsbald von den Gräbern her ein Mensch entgegen mit einem unreinen Geist.3Der hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen. Und niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit einer Kette;4denn er war oft mit Fesseln an den Füßen und mit Ketten gebunden gewesen und hatte die Ketten zerrissen und die Fesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen.5Und er war allezeit, Tag und Nacht, in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen. (Jes 65,3)6Da er aber Jesus sah von ferne, lief er hinzu und fiel vor ihm nieder,7schrie laut und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht! (Mk 1,24; Mk 3,11)8Denn er hatte zu ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen!9Und er fragte ihn: Wie heißt du? Und er sprach zu ihm: Legion heiße ich; denn wir sind viele.10Und er bat Jesus sehr, dass er sie nicht aus der Gegend vertreibe.11Es war aber dort am Berg eine große Herde Säue auf der Weide.12Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Säue fahren!13Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter ins Meer, etwa zweitausend, und sie ersoffen im Meer.14Und die Sauhirten flohen und verkündeten das in der Stadt und auf dem Lande. Und die Leute gingen, um zu sehen, was da geschehen war,15und kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der den Geist »Legion« gehabt hatte, wie er dasaß, bekleidet und vernünftig, und sie fürchteten sich.16Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, was dem Besessenen widerfahren war und das von den Säuen.17Und sie fingen an und baten Jesus, aus ihrem Gebiet fortzugehen.18Und als er in das Boot stieg, bat ihn, der zuvor besessen war, dass er bei ihm bleiben dürfe.19Aber er ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh hin in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich deiner erbarmt hat.20Und er ging hin und fing an, in den Zehn Städten auszurufen, wie viel Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich. (Mk 7,31)
Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus
21Und als Jesus im Boot wieder ans andre Ufer gefahren war, versammelte sich eine große Menge bei ihm, und er war am Meer. (Mt 9,18; Lk 8,40)22Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen23und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm und lege ihr die Hände auf, dass sie gesund werde und lebe.24Und er ging hin mit ihm. Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn.25Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren (3Mo 15,25)26und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war nur schlimmer geworden.27Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.28Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund. (Mk 3,10)29Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war.30Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? (Lk 6,19)31Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und sprichst: Wer hat mich berührt?32Und er sah sich um nach der, die das getan hatte.33Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.34Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage! (Mk 10,52)35Als er noch redete, kamen Leute vom Vorsteher der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister?36Jesus aber hörte nicht auf das, was da gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur!37Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. (Mt 17,1)38Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten.39Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. (Joh 11,11)40Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag,41und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! (Lk 7,14; Apg 9,40)42Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen.43Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben. (Mk 1,44)
Markus 5
Elberfelder Bibel
Heilung eines besessenen Geraseners
1Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Land der Gerasener.2Und als er aus dem Boot gestiegen war, begegnete ihm sogleich von den Grüften her ein Mensch mit einem unreinen Geist,3der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte ihn keiner mehr binden,4da er oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden worden war und die Ketten von ihm in Stücke zerrissen und die Fußfesseln zerrieben worden waren; und niemand konnte ihn bändigen.5Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen.6Und als er Jesus von Weitem sah, lief er und warf sich vor ihm nieder;7und er schrie mit lauter Stimme und sagt: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! (Mk 1,24; Lk 1,32; Jak 2,19)8Denn er sagte zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen! (Mk 1,23)9Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele.10Und er bat ihn sehr, dass er sie nicht aus der Gegend fortschicke.11Es war aber dort an dem Berg eine große Herde Schweine, die weidete.12Und sie baten ihn und sagten: Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie hineinfahren!13Und er erlaubte es ihnen. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, etwa zweitausend, und sie ertranken in dem See.14Und ihre Hüter flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land; und sie kamen, um zu sehen, was geschehen war.15Und sie kommen zu Jesus und sehen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, bekleidet und vernünftig sitzen, und sie fürchteten sich. (Mk 4,41)16Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geschehen war und das von den Schweinen.17Und sie fingen an, ihn zu bitten, aus ihrem Gebiet wegzugehen. (Lk 19,14)18Und als er in das Boot stieg, bat ihn der, der besessen gewesen war, dass er bei ihm sein dürfe.19Und er gestattete es ihm nicht, sondern spricht zu ihm: Geh in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, wie viel der Herr an dir getan und ⟨wie sehr⟩ er sich deiner erbarmt hat.20Und er ging hin und fing an, im Zehnstädtegebiet[1] auszurufen, wie viel Jesus an ihm getan hatte; und alle wunderten sich. (Ps 66,16; Mt 9,18; Mk 1,45; Lk 8,40)
Heilung der blutflüssigen Frau – Auferweckung der Tochter des Jaïrus
21Und als Jesus in dem Boot wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See.22Und es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jaïrus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen23und bittet ihn sehr und sagt: Mein Töchterchen liegt in den letzten Zügen. Komm, und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet wird und lebt! (Mk 7,32; Joh 4,47)24Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm, und sie drängten ihn. (Mk 3,9)25Und ⟨es war⟩ eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war (3Mo 15,25)26und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet und keinen Nutzen davon gehabt hatte; es war vielmehr schlimmer mit ihr geworden.27Als sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Volksmenge von hinten und rührte sein Gewand an; (Mk 3,10)28denn sie sagte: Wenn ich nur sein Gewand[2] anrühre, werde ich geheilt[3] werden. (Mk 3,10)29Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war.30Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat mein Gewand[4] angerührt? (Lk 6,19)31Und seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst, dass die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? (Mk 3,9)32Und er blickte umher, um die zu sehen, die dies getan hatte.33Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, da sie wusste, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.34Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt[5]. Geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage! (1Sam 1,17; 1Sam 20,42; 2Kön 5,19; Mk 10,52)35Während er noch redete, kommen sie von ⟨dem Haus⟩ des Synagogenvorstehers und sagen: Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Lehrer noch?36Jesus aber überhörte das Wort[6], das geredet wurde, und spricht zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur! (2Chr 20,20; Mk 9,23; Mk 11,23; Joh 11,40)37Und er erlaubte niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. (Mt 17,1; Mk 9,2; Mk 14,33)38Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende.39Und er geht hinein und sagt zu ihnen: Was seid ihr ⟨so⟩ aufgeregt und weint? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. (Joh 11,11)40Und sie lachten ihn aus. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die, die bei ihm waren, mit und geht hinein, wo das Kind war.41Und er ergriff die Hand des Kindes und spricht zu ihm: Talita kum! Das ist übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! (Mk 1,31; Lk 7,14)42Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten sogleich mit großem Erstaunen. (Mt 9,25; Mk 6,51; Mk 7,37; Lk 9,43)43Und er gebot ihnen dringend, dass niemand dies erfahren solle, und er sagte, man solle ihr zu essen geben. (Mt 13,53; Mk 1,44)
Markus 5
Das Buch
Jesus und die Dämonen
1Dann kam er an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet der Gerasener.2Kaum war er aus dem Boot ausgestiegen, lief ihm ein Mann entgegen.3Der kam aus den Gräberstätten und war von einem unreinen dämonischen Geist getrieben. Er hauste dort in den Gräberstätten. Niemand war in der Lage, ihn festzuhalten, selbst nicht mit Ketten.4Denn er war schon häufig mit Fußfesseln und Ketten gebunden gewesen. Doch er riss die Ketten immer wieder entzwei und zertrümmerte die Fußfesseln, sodass niemand ihn bändigen konnte.5Ganze Nächte und Tage lang hielt er sich in den Grabstätten und auf den Bergen auf, wobei er schrie und mit Steinen auf sich einschlug.6Als er Jesus von Weitem sah, rannte er zu ihm hin und warf sich vor ihm nieder.7Mit lauter Stimme schrie er: »Was willst du von mir, Jesus, du Sohn des allerhöchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäl mich nicht!«8Jesus sagte zu ihm: »Verschwinde aus diesem Menschen, du unreiner Geist!«9Dann fragte er ihn: »Wie heißt du?« Da antwortete er: »Legion ist mein Name, denn wir sind viele.«10Er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend wegzuschicken.11Dort auf dem Berg graste eine große Schweineherde.12So baten sie ihn inständig: »Schick uns in die Schweine! Dann können wir in sie hineinfahren!«13Jesus erlaubte es ihnen. Da fuhren die üblen Geister in die Schweine. Die Herde – es waren etwa zweitausend Schweine – raste über den Berghang hinweg in den See hinein und ertrank im Wasser.14Die Schweinehirten rannten fort und berichteten das alles in der Stadt und in den umliegenden Dörfern. Da kamen die Leute, um zu sehen, was geschehen war.15Sie gingen zu Jesus hin und sahen dort den vorher von Dämonen gequälten Mann. Er saß ruhig da, war gekleidet und bei vollem Verstand. Und das war der, der die Legion in sich gehabt hatte! Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.16Die, die es mit eigenen Augen gesehen hatten, berichteten, wie sich die Sache mit dem von Dämonen gequälten Mann und auch das mit den Schweinen ereignet hatte.17Da baten die Leute Jesus, aus ihrer Gegend fortzugehen.18Als Jesus in das Boot einstieg, bat ihn der Mann, der von Dämonen beherrscht gewesen war, dass er bei ihm bleiben könnte.19Aber Jesus erfüllte ihm diese Bitte nicht, sondern sagte stattdessen zu ihm: »Geh hin in dein Haus zu deiner Familie. Berichte ihnen, was Gott der Herr dir Gutes getan hat und wie er dir seine Barmherzigkeit gezeigt hat!«20Da ging der Mann fort und berichtete von diesem Zeitpunkt an in dem ganzen Gebiet der Zehn Städte, wie Jesus ihm geholfen hatte. Alle, die das hörten, wunderten sich sehr.
Die Tochter von Jaïrus
21Als Jesus wieder auf die andere Seite des Sees zurückgefahren war, lief eine große Menschenmenge zusammen. Jesus war noch am Ufer.22Da kam einer der Leiter der Synagoge mit Namen Jaïrus. Als der Jesus sah, fiel er vor seinen Füßen nieder23und flehte ihn an: »Meine kleine Tochter ist kurz vor dem Sterben. Deshalb komm mit und lege deine Hände auf sie, damit ihr geholfen wird und sie weiterleben kann!«24Da ging Jesus mit ihm. Eine große Menschenmenge folgte ihm und drückte sich eng an ihn heran.
Die Heilung einer unheilbar Kranken
25Darunter befand sich auch eine Frau, die schon seit zwölf Jahren an einem unheilbaren Blutfluss litt.26Sie hatte durch die Behandlungen vieler Ärzte schon viel über sich ergehen lassen. Dabei hatte sie ihr ganzes Hab und Gut eingesetzt und es hatte ihr doch nichts genützt. Vielmehr wurde es immer schlimmer mit ihrer Krankheit.27Weil sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menschenmenge von hinten an ihn heran und berührte seine Kleidung.28Denn sie sagte sich: »Wenn ich nur sein Gewand berühre, dann werde ich wieder ganz gesund werden!«29Augenblicklich hörte ihr Blutfluss auf. Sie spürte in ihrem Körper, dass sie von ihrer Krankheit geheilt worden war.30Jesus wusste im selben Augenblick, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war. Er drehte sich in der Menge um und fragte: »Wer hat meine Kleidung berührt?«31Seine Gefährten sagten zu ihm: »Du siehst doch die Menge, die sich von allen Seiten an dich herandrängt, und dann fragst du, wer dich berührt hat?«32Doch Jesus schaute in alle Richtungen, um die Person zu sehen, die das getan hatte.33Die Frau war voller Furcht und fing an zu zittern, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war. Sie fiel vor Jesus nieder und sagte ihm ganz genau, wie alles gewesen war.34Doch der sagte zu ihr: »Tochter, dein Vertrauen hat dich wieder gesund gemacht. Geh im Frieden und sei geheilt von dem, was dich quält!«
Vom Tod zum Leben
35Während er noch mit ihr sprach, kamen einige Leute aus dem Haus des Synagogenvorstehers mit der Nachricht: »Deine Tochter ist gestorben. Warum belästigst du den Lehrer noch?«36Jesus hatte mitgehört, was sie zu ihm gesagt hatten. Da sagte er zu dem Vorsteher der Synagoge: »Hab keine Angst. Vertraue einfach!«37Keiner durfte ihn dann begleiten, außer Petrus, Jakobus und Johannes, der Bruder von Jakobus.38Als sie in das Haus des Synagogenvorstehers kamen, sah Jesus das Menschengewühl und die Frauen, die weinten und laut klagten.39Als er ins Haus hineinging, sagte er zu ihnen: »Was macht ihr solch einen Lärm? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern schläft nur!«40Doch sie lachten nur über ihn. Da warf er sie alle hinaus und nahm den Vater des Kindes und die Mutter mit sich, ebenso die, die bei ihm waren, und trat in das Zimmer, in dem sich das Kind befand.41Dann ergriff er die Hand des Mädchens und sagte zu ihr: »Talitha kum!« Das heißt übersetzt: »Mädchen, ich sage dir, steh auf!«42Sofort erhob sich das Mädchen und lief umher. Es war zwölf Jahre alt. Da gerieten alle völlig außer sich.43Jesus schärfte ihnen ein, dass niemand es erfahren sollte. Dann sagte er, dass man ihr etwas zu essen geben sollte.