1Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten: (Mk 7,1)2Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht ihre Hände, wenn sie essen. (Lk 11,38)3Er entgegnete ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?4Gott hat doch gesagt: Ehre Vater und Mutter! und: Wer Vater oder Mutter schmäht, soll mit dem Tod bestraft werden. (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16)5Ihr aber meint: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Was ich dir schulde, sei eine Opfergabe!,6der braucht seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort um eurer Überlieferung willen außer Kraft gesetzt.7Ihr Heuchler! Treffend hat der Prophet Jesaja über euch gesagt:8Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, / sein Herz aber ist weit weg von mir. (Jes 29,13)9Vergeblich verehren sie mich; / was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.10Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift:11Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.12Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer, die dein Wort gehört haben, empört sind?13Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.14Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. (Mt 23,16; Lk 6,39)15Da sagte Petrus zu ihm: Erkläre uns dieses Rätselwort!16Er antwortete: Begreift auch ihr noch nicht?17Versteht ihr nicht, dass alles, was durch den Mund hineinkommt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird?18Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein.19Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Lästerungen. (Röm 1,29; 1Kor 5,10; Gal 5,19; Eph 5,3; Kol 3,5; 1Tim 1,9; 2Tim 3,2; 1Petr 4,3)20Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.
Der Glaube der heidnischen Frau
21Jesus ging weg von dort und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. (Mk 7,24)22Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.23Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Schick sie fort, denn sie schreit hinter uns her!24Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. (Mt 10,6)25Doch sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!26Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen.27Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.28Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.
Viele Heilungen
29Jesus zog von dort weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich.30Da kamen viele Menschen zu ihm und brachten Lahme, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke; sie legten sie ihm zu Füßen und er heilte sie, (Mt 4,24)31sodass die Menschen staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Verkrüppelte gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten. Und sie priesen den Gott Israels. (1Kön 1,48; Lk 13,13)
Die Speisung der Viertausend
32Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen. (Mt 14,13; Mk 6,32; Mk 8,1; Lk 9,10; Joh 6,1)33Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?34Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische.35Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.36Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen.37Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll.38Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder.39Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.
Matthäus 15
Gute Nachricht Bibel 2018
Falscher Gottesdienst
1Damals kamen Pharisäer und Gesetzeslehrer aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn: (Mk 7,1)2»Warum übertreten deine Jünger die Vorschriften, die von den früheren Gesetzeslehrern aufgestellt und dann weiterüberliefert worden sind? Warum waschen sie sich nicht die Hände vor dem Essen?«[1] (Mt 23,25; Lk 11,38)3Jesus antwortete ihnen: »Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes euren überlieferten Vorschriften zuliebe?4Gott hat gesagt: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹, und: ›Wer zu seinem Vater oder seiner Mutter etwas Schändliches sagt, wird mit dem Tod bestraft.‹ (2Mo 20,12; 2Mo 21,17)5Ihr dagegen behauptet: ›Wenn jemand zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ihr von mir bekommen müsstet, ist für Gott bestimmt[2]6– dann darf er seine Eltern nicht mehr damit ehren.‹ So habt ihr das Wort Gottes außer Kraft gesetzt mit euren Überlieferungen.7Ihr Scheinheiligen, treffend hat der Prophet Jesaja euch im Voraus beschrieben: (Jes 29,13)8›Dieses Volk ehrt mich nur mit Worten, sagt Gott, aber mit dem Herzen ist es weit weg von mir.9Ihr ganzer Gottesdienst ist sinnlos, denn sie lehren nur Gebote, die sich Menschen ausgedacht haben.‹«
Was unrein macht
10Jesus rief die Menge hinzu und sagte: »Hört zu und versteht! (Mk 7,14)11Nicht das macht den Menschen unrein, was er durch den Mund in sich aufnimmt, sondern das, was aus seinem Mund herauskommt!« (Mk 7,15)12Hinterher traten seine Jünger zu ihm und sagten: »Weißt du, dass die Pharisäer empört waren, weil du das gesagt hast?«13Jesus antwortete: »Alles, was mein Vater im Himmel nicht selbst gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.14Lasst sie reden! Sie wollen Blinde führen und sind selbst blind. Wenn ein Blinder den andern führt, fallen beide in die Grube.« (Mt 23,16; Mt 23,24; Lk 6,39; Röm 2,19)15Da sagte Petrus: »Erkläre uns doch, was du mit dem Wort von der Unreinheit gemeint hast!«16»Habt auch ihr noch nichts verstanden?«, erwiderte Jesus.17»Begreift ihr nicht, dass alles, was durch den Mund aufgenommen wird, in den Magen gelangt und dann vom Körper wieder ausgeschieden wird?18Was aber aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.19Denn aus dem Herzen kommen die bösen Gedanken und mit ihnen Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Beleidigungen. (Gal 5,19)20Das ist es, was den Menschen unrein macht, aber nicht, dass er es unterlässt, sich vor dem Essen die Hände zu waschen.«
Das Vertrauen einer nicht jüdischen Frau
21Jesus verließ die Gegend und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. (Mk 7,24)22Eine kanaanitische[3] Frau, die dort wohnte, kam zu ihm und rief: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist sehr geplagt.« (Esr 9,1; Mt 20,30)23Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Schließlich drängten ihn die Jünger: »Sieh zu, dass du sie loswirst;[4] sie schreit ja hinter uns her!«24Aber Jesus sagte: »Ich bin nur zum Volk Israel, dieser Herde von verlorenen Schafen, gesandt worden.« (Mt 10,6; Röm 15,8)25Da warf die Frau sich vor Jesus nieder und sagte: »Hilf mir doch, Herr!«26Er antwortete: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.«27»Gewiss, Herr«, sagte sie; »aber die Hunde bekommen doch wenigstens die Brocken, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.«28Da sagte Jesus zu ihr: »Du hast ein großes Vertrauen, Frau! Was du willst, soll geschehen.« Im selben Augenblick wurde ihre Tochter gesund. (Mt 8,13)
Jesus heilt viele Menschen und macht über viertausend satt
29Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg[5] und setzte sich. (Mt 5,1; Mk 7,31)30Eine große Menschenmenge kam zu ihm mit Gelähmten, Verkrüppelten, Blinden, Stummen und vielen anderen Kranken. Die Leute legten sie vor seinen Füßen nieder und er heilte sie.31Alle staunten, als sie sahen, dass die Stummen sprachen, die Verkrüppelten wiederhergestellt wurden, die Gelähmten umherliefen und die Blinden sehen konnten. Laut priesen sie den Gott Israels.32Danach rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Die Menschen tun mir leid. Seit drei Tagen sind sie hier bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie jetzt nicht hungrig nach Hause schicken, sie könnten sonst unterwegs zusammenbrechen.« (Mt 14,13; Mk 8,2)33Aber die Jünger sagten: »Wo sollen wir hier in dieser unbewohnten Gegend genug Brot bekommen, um so viele satt zu machen?«34»Wie viele Brote habt ihr?«, fragte Jesus, und sie antworteten: »Sieben, und noch ein paar kleine Fische.«35Da forderte er die Leute auf, sich auf die Erde zu setzen.36Er nahm die sieben Brote und die Fische und sprach darüber das Dankgebet. Dann brach er die Brote in Stücke und gab sie seinen Jüngern; und die Jünger verteilten sie an die Menge.37Alle aßen und wurden satt, und sie füllten sogar noch sieben Körbe mit dem Brot, das übrig blieb.38Viertausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, dazu noch Frauen und Kinder.39Dann schickte Jesus die Leute nach Hause, stieg in ein Boot und fuhr in das Gebiet von Magadan.