1Und die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR in die Hand Midians, sieben Jahre. (4Mo 25,17; Ri 2,11; Ri 10,7)2Und die Hand Midians wurde stark über Israel. Vor Midian machten sich die Söhne Israel die Felsenlöcher[1], die in den Bergen sind, und die Höhlen und die Bergfesten[2]. (3Mo 26,17; Ri 10,8; 1Sam 13,6; Hi 30,6)3Und es geschah, wenn Israel gesät hatte, dann zog Midian herauf und Amalek und die Söhne des Ostens, die zogen herauf gegen sie. (1Mo 25,6; 2Mo 17,8; Ri 3,13; Ri 6,33; Ri 10,12; 1Kön 5,10; Hi 1,3; Jes 11,14; Jer 49,28; Hes 25,3)4Und sie lagerten sich gegen sie und verheerten den Ertrag des Landes bis dahin, wo man nach Gaza kommt. Und sie ließen keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Schafe noch Rinder noch Esel. (1Mo 10,19; 5Mo 28,31; Jer 5,17; Mi 6,15)5Denn sie zogen herauf mit ihren Herden und mit ihren Zelten und kamen so massenhaft wie Heuschrecken; zahllos waren sie und ihre Kamele. Und sie kamen ins Land, um es zu verheeren. (5Mo 28,33; Ri 7,12; Jer 46,23; Jer 51,14)6So verarmte Israel sehr wegen Midian. Und die Söhne Israel schrien zu dem HERRN um Hilfe. (Ri 4,3; Ri 10,10; Ps 106,43; Hos 5,15)7Und es geschah, als die Söhne Israel wegen Midian zu dem HERRN um Hilfe schrien,8da sandte der HERR einen Propheten zu den Söhnen Israel. Dieser sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten heraufkommen lassen und habe euch herausgeführt aus dem Sklavenhaus. (2Mo 13,3; Ri 2,1; 2Kön 17,13; Ps 106,44)9Und ich habe euch aus der Hand der Ägypter gerettet und aus der Hand all eurer Unterdrücker[3]. Und ich habe sie vor euch vertrieben und euch ihr Land gegeben. (2Mo 33,2; 1Sam 10,18; Ps 105,43)10Und ich sprach zu euch: Ich bin der HERR, euer Gott: Ihr sollt nicht die Götter der Amoriter fürchten, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. (2Mo 20,2; 2Mo 34,12; 2Kön 17,13; 2Kön 17,35; Neh 9,29; Jer 17,23)11Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe, die bei Ofra war, die Joasch, dem Abiësriter gehörte. Und sein Sohn Gideon schlug gerade Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. (Jos 17,2; Ri 2,1; Ri 8,2; Ri 9,5; 1Kön 19,19; Hebr 11,32)12Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du tapferer Held! (2Mo 3,12; 5Mo 20,1; Ri 2,18; Ri 11,1; Ri 13,3; Rut 2,4; Lk 1,28)13Gideon aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum hat uns denn das alles getroffen? Und wo sind all seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählt haben, wenn sie sagten: Hat der HERR uns nicht aus Ägypten heraufkommen lassen? Jetzt aber hat uns der HERR verworfen und uns in die Hand Midians gegeben. (5Mo 31,17; Ps 44,2; Jes 63,11)14Da wandte sich der HERR ihm zu und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians! Habe ich dich nicht gesandt? (2Mo 3,10; 1Sam 12,11)15Er aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten? Siehe, meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters. (2Mo 3,11; 1Sam 9,21)16Da sprach der HERR zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen einzelnen Mann. (2Mo 3,12; 5Mo 20,1; Jos 10,8; Ri 2,18; Rut 2,4; Jes 41,10; Lk 1,28)17Da sagte er zu ihm: Wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet. (1Mo 15,8; 2Mo 4,1; Ps 86,17)18Weiche doch nicht von hier, bis ich zu dir ⟨zurück⟩komme und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze! Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. (1Mo 18,3; Ri 13,15)19Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu und ungesäuerte Brote aus einem Efa Mehl. Das Fleisch tat er in einen Korb, und die Brühe tat er in einen Topf. Und er brachte es zu ihm hinaus unter die Terebinthe und legte ⟨es⟩ vor. (1Mo 18,3; Ri 13,15)20Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote und lege es hin auf diesen Felsen da! Die Brühe aber gieße aus! Und er machte es so. (1Mo 18,3; Ri 13,15)21Da streckte der Engel des HERRN das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Da stieg Feuer aus dem Felsen auf und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Und der Engel des HERRN entschwand seinen Augen. (3Mo 9,24; Ri 13,20)22Da sah Gideon, dass es der Engel des HERRN gewesen war, und Gideon sagte: Wehe, Herr, HERR! Wahrhaftig, habe ich doch den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen! (Ri 13,22; Jes 6,5; Lk 1,12)23Da sprach der HERR zu ihm: Friede ⟨sei mit⟩ dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. (1Mo 32,31; Ri 19,20; Dan 10,19)24Und Gideon baute dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: Jahwe-Schalom[4]. Bis zu diesem Tag ⟨steht⟩ er noch in Ofra⟨, der Stadt⟩ der Abiësriter. (1Mo 12,7; Ri 8,27; Ri 21,4; 1Sam 7,17; 2Sam 24,25; 1Kön 18,32; Esr 3,2)25Und es geschah in jener Nacht, da sprach der HERR zu ihm: Nimm einen Stier von den Rindern, die deinem Vater gehören, und zwar den zweiten Stier[5], den siebenjährigen! Und reiße den Altar des Baal, der deinem Vater gehört, nieder und die Aschera, die dabei⟨steht⟩, haue um! (2Mo 34,13; Ri 3,7)26Und baue dem HERRN, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieser Bergfeste[6] in der ⟨rechten⟩ Weise[7]! Und nimm den zweiten Stier und opfere ⟨ihn⟩ als Brandopfer mit dem Holz der Aschera, die du umhauen sollst! (1Sam 6,14; 2Sam 24,22)27Da nahm Gideon zehn Männer von seinen Knechten und tat, wie der HERR zu ihm geredet hatte. Und es geschah, da er sich vor dem Haus seines Vaters und vor den Männern der Stadt fürchtete, es bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht.28Und als die Männer der Stadt morgens früh aufstanden, siehe, da war der Altar des Baal umgerissen, und die Aschera, die dabei⟨gestanden hatte⟩, war umgehauen, und der zweite Stier war als Brandopfer auf dem ⟨neu⟩ erbauten Altar geopfert.29Da sagten sie einer zum anderen: Wer hat das getan? Und sie forschten und fragten nach, und man sagte: Gideon, der Sohn des Joasch, hat das getan.30Da sagten die Männer der Stadt zu Joasch: Führe deinen Sohn heraus! Er muss sterben, weil er den Altar des Baal umgerissen und weil er die Aschera, die dabei⟨stand⟩, umgehauen hat!31Joasch aber sagte zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr für den Baal Anklage erheben[8], oder wollt ihr ihn retten? Wer für ihn Anklage erhebt[9], soll getötet werden bis zum Morgen. Wenn er ein Gott ist, soll er für sich selbst Anklage erheben[10], weil man seinen Altar umgerissen hat. (5Mo 17,2)32Und man nannte ihn an selbigem Tag Jerubbaal, das heißt: Baal möge gegen ihn Anklage erheben[11], weil er seinen Altar umgerissen hat. (Ri 7,1)33Und ganz Midian und Amalek und die Söhne des Ostens versammelten sich miteinander, und sie zogen herüber und lagerten sich im Tal Jesreel. (Jos 17,16; Ri 6,3; Ri 7,1)34Aber der Geist des HERRN umkleidete Gideon. Und er stieß ins Horn, und die Abiësriter wurden zusammengerufen, ihm nach. (Ri 3,10; Ri 3,27; 1Chr 12,19)35Und er sandte Boten durch den ganzen ⟨Stamm⟩ Manasse, und auch er wurde zusammengerufen, ihm nach. Und er sandte Boten durch Asser und durch Sebulon und durch Naftali. Und sie zogen herauf, ihnen entgegen. (Ri 4,10)36Und Gideon sagte zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast –37siehe, ich lege ⟨frisch⟩ geschorene Wolle[12] auf die Tenne. Wenn Tau auf der Wolle[13] allein sein wird und auf dem ganzen Boden Trockenheit, dann werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand retten wirst, wie du geredet hast. (1Mo 24,14)38Und es geschah so. Und er stand am anderen Morgen früh auf, und er drückte die Wolle aus und presste Tau aus der Wolle, eine ⟨ganze⟩ Schale voll Wasser.39Und Gideon sagte zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich! Und ich will nur noch diesmal reden. Lass es mich doch nur noch diesmal mit der Wolle versuchen: Möge doch Trockenheit sein auf der Wolle allein, und auf dem ganzen Boden sei Tau! (1Mo 18,30)40Und Gott machte es so in jener Nacht: Es war Trockenheit auf der Wolle allein, und auf dem ganzen Boden war Tau. (Jes 7,11)