Erste Rede Gottes: Fragen nach dem Urheber der Schöpfung, der leblosen und belebten Natur
1Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 11,5; Hi 40,1; Hes 1,4; Nah 1,3)2Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? (Hi 34,35; Hi 42,3)3Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Dann will ich dich fragen, und du sollst mich belehren[1]! (Hi 21,22; Hi 40,2; Hi 42,4; Lk 12,35)4Wo warst du, als ich die Erde gründete? Teile es mit, wenn du Einsicht kennst! (Hi 15,7; Ps 102,26; Spr 3,19)5Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es kennst? Oder wer hat über ihr die Messschnur ausgespannt? (Hi 28,25)6Worauf sind ihre Sockel eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, (1Sam 2,8)7als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten? (Hi 2,1)8Wer hat[2] das Meer mit Torflügeln verschlossen, als es hervorbrach, dem Mutterschoß entquoll, (1Mo 1,9)9als ich Gewölk zu seinem Gewand machte und Wolkendunkel zu seinen Windeln10und ich ihm meine Grenze zog[3] und Riegel und Torflügel einsetzte11und sprach: Bis hierher kommst du und nicht weiter, und hier soll aufhören der Stolz[4] deiner Wellen? (Hi 26,10; Ps 104,9; Spr 8,29; Jer 5,22)12Hast du einmal in deinem Leben[5] dem Morgen geboten? Hast du die Morgenröte ihre Stätte wissen lassen,13damit sie die Enden[6] der Erde erfasst, sodass die Gottlosen von ihr abgeschüttelt werden? (Hi 24,13; Ps 19,5)14Sie[7] verwandelt sich wie Siegelton[8], und alles steht da[9] wie ein Kleid;15und den Gottlosen wird ihr Licht entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen. (Hi 24,13; Ps 10,15)16Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres, und hast du den Urgrund der Tiefe durchwandelt?17Sind dir die Tore des Todes aufgedeckt worden, und hast du die Tore der Finsternis gesehen?18Hast du auf die Breiten der Erde geachtet? Teile es ⟨mir⟩ mit, wenn du das alles erkannt hast!19Wo ist denn der Weg dahin, wo das Licht wohnt? Und die Finsternis – wo ist denn ihre Stätte,20sodass du sie in ihr Gebiet bringen könntest und dass dir die Pfade zu ihrem Haus bekannt wären[10]?21Du hast es ⟨ja⟩ erkannt, denn damals warst du ⟨schon⟩ geboren, und die Zahl deiner Tage ist groß!22Bist du bis zu den Vorräten[11] des Schnees gekommen, und hast du die Vorräte[12] des Hagels gesehen, (Ps 147,16)23die ich aufgespart habe für die Zeit der Not, für den Tag des Kampfes und der Schlacht? (Jos 10,11; Hes 13,13)24Wo denn ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt, der Ostwind sich über die Erde zerstreut? (2Mo 14,21)25Wer furchte der Regenflut einen Wassergraben und einen Weg der donnernden Gewitterwolke, (Hi 28,26)26um regnen zu lassen auf ein Land ohne Menschen, auf die Wüste, in der kein Mensch ist, (Jer 10,13)27um zu sättigen die Öde und Verödung und um hervorsprießen zu lassen die Triebe des frischen Grases? (Hi 37,13; Ps 107,35; Ps 147,8)28Hat der Regen einen Vater, oder wer hat die Tautropfen gezeugt?29Aus wessen Schoß kam das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer hat ihn geboren, (Hi 37,10; Ps 147,16)30wenn sich das Wasser wie in einem Stein versteckt hält und die Fläche der Tiefe fest gefügt ist? (Hi 37,10)31Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, oder löst du die Fesseln des Orion?32Kannst du die Tierkreisbilder hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den Großen Bären leiten samt seinen Jungen[13]? (Hi 9,9)33Hast du die Ordnungen des Himmels erkannt, oder bestimmst du seine Herrschaft auf der Erde[14]?34Erhebst du deine Stimme zum Gewölk, sodass der Schwall des Wassers dich bedeckt?35Entsendest du Blitze, sodass sie hinfahren und zu dir sagen: Hier sind wir? (Hi 36,32; Hi 37,3)36Wer hat Weisheit in den Ibis[15] gelegt, oder wer hat dem Hahn Verstand gegeben?37Wer kann in Weisheit die Wolken zählen, und die Krüge des Himmels – wer kippt sie um[16], (1Mo 7,11)38wenn das Erdreich hart wird wie gegossenes Metall[17] und die Schollen aneinander kleben?39Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Löwen, (Ps 104,21)40wenn sie sich auf ⟨ihren⟩ Lagern ducken, im Dickicht auf der Lauer sitzen? (Ps 10,9)41Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, wenn seine Jungen zu Gott schreien, umherirren ohne Nahrung? (Ps 147,9; Lk 12,24)