1Der Hohe Priester aber sprach: Ist das so?2Er aber sprach: Ihr Brüder[1] und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, (1Mo 11,31; Ps 29,3; Apg 22,1; Eph 1,17)3und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde!« (1Mo 12,1)4Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da siedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land um, in dem ihr jetzt wohnt. (1Mo 11,32; 1Mo 12,5; Hebr 11,8)5Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und er verhieß, es ihm zum Besitztum zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte. (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 17,8; 1Mo 23,4)6Gott aber sprach so: »Seine Nachkommen werden Fremdlinge[2] sein in fremdem Land, und man wird sie knechten[3] und misshandeln vierhundert Jahre. (2Mo 2,22)7Und die Nation, der sie dienen[4] werden, werde ich richten«, sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen[5].« (1Mo 15,13; 2Mo 3,12; 2Mo 12,40)8Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Patriarchen. (1Mo 17,10; 1Mo 21,4; 1Mo 25,26; 1Mo 35,22)9Und die Patriarchen, neidisch auf Josef, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm (1Mo 37,4; 1Mo 37,28; 1Mo 39,2)10und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn als Regenten[6] über Ägypten und sein ganzes Haus ein. (1Mo 40,14; Ps 105,20)11Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Speise. (1Mo 41,57; 1Mo 42,5)12Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. (1Mo 42,2)13Beim zweiten Mal wurde Josef von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josefs bekannt. (1Mo 45,3; 1Mo 45,16)14Josef aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft mit fünfundsiebzig Seelen. (1Mo 45,18; 1Mo 46,27; 5Mo 10,22)15Jakob zog nun nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter; (1Mo 46,6; 1Mo 49,33; 2Mo 1,6)16und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte. (1Mo 23,16; 1Mo 50,13; Jos 24,32)17Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten, (2Mo 1,7; Apg 7,5)18bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Josef nicht kannte. (2Mo 1,8)19Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, sodass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben. (2Mo 1,14; 2Mo 1,22; Ps 105,25)20In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war Gott angenehm[7]; und er wurde drei Monate aufgezogen im Haus des Vaters. (2Mo 2,2; Hebr 11,23)21Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn. (2Mo 2,3; 2Mo 2,10)22Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken. (Lk 24,19)23Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte[8], kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israel, zu sehen.24Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. (2Mo 2,11)25Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gab[9]; sie aber verstanden es nicht.26Am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie sich stritten, und trieb[10] sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht? (2Mo 2,13)27Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich als Obersten und Richter über uns eingesetzt? (Apg 7,35)28Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?29Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. (2Mo 2,14; 2Mo 2,22; 2Mo 18,3)30Als vierzig Jahre verflossen[11] waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches. (2Mo 3,2)31Als aber Mose es sah, wunderte er sich über die Erscheinung; während er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn: (2Mo 3,3)32»Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.« Mose aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten. (2Mo 3,6; Mt 22,32)33Der Herr aber sprach zu ihm: »Löse die Sandale von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. (2Mo 3,5; Jos 5,15)34Gesehen[12] habe ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herabgekommen, sie herauszureißen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.« (2Mo 2,24; 2Mo 3,7)35Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: »Wer hat dich als Obersten und Richter eingesetzt?«, den hat Gott als Obersten und Retter[13] gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien. (4Mo 20,16; Apg 7,27)36Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre. (2Mo 14,21; Neh 9,10; Neh 9,11; Neh 9,12; Ps 105,27; Ps 105,40; Ps 106,22)37Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: »Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken.« (Mk 9,7; Apg 3,22)38Dieser ist es, der in der Gemeinde[14] in der Wüste gewesen ist mit dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete und mit unseren Vätern. Er empfing lebendige Aussprüche, um sie uns zu geben. (2Mo 19,3; 2Mo 24,18; Joh 1,17; Röm 3,2; Gal 3,19; Hebr 4,12)39Unsere Väter aber wollten nicht gehorsam sein, sondern stießen ihn von sich, wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück (4Mo 14,3)40und sagten zu Aaron: »Mach uns Götter, die vor uns herziehen sollen! Denn dieser Mose, der uns aus dem Land Ägypten geführt hat – wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.« (2Mo 32,1)41Sie machten in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände. (2Mo 32,2; Ps 106,19)42Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels zu dienen[15], wie geschrieben steht im Buch der Propheten: »Habt ihr mir etwa vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel? (5Mo 4,19; 2Kön 17,16; Ps 81,13; Jer 7,18; Jer 19,13; Apg 14,16; Röm 1,24)43Ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und das Sternbild des Gottes Räfan[16], die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus.« (Am 5,25)44Unsere Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Mose redete, befohlen hatte, es nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte. (2Mo 25,40)45Und unsere Väter übernahmen es und führten es mit Josua[17] ein bei der Besitzergreifung ⟨des Landes⟩ der Nationen, die Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids, (Jos 3,14; Jos 18,1; Neh 9,24; Ps 44,4)46der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs. (2Sam 7,2; 1Kön 8,17; Ps 132,4)47Salomo aber baute ihm ein Haus. (1Kön 6,1)48Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: (1Kön 8,27; Apg 17,24)49»Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe? (Mt 5,34)50Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?« (Jes 66,1)51Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr. (2Mo 32,9; 2Mo 33,3; 4Mo 27,14; Jes 63,10; Jer 6,10; Jer 9,25)52Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die[18] Ankunft des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, (2Chr 36,16; Neh 9,26; Mt 5,12; Lk 11,47; Lk 13,34; Apg 2,36; Apg 3,14; Apg 3,15; 1Thess 2,15)53die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht befolgt[19] habt. (Lk 23,24; Hebr 2,2)
Steinigung des Stephanus – Verfolgung der Gemeinde
54Als sie aber dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen[20], und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. (Ps 35,16; Apg 5,33)55Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; (Lk 22,69; Apg 6,5; 1Petr 3,22)56und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! (Apg 10,11; Hebr 10,12)57Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.58Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus. (5Mo 17,7; Apg 6,13; Apg 14,19; Apg 22,20)59Und sie steinigten den Stephanus, der betete[21] und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! (Mt 23,37; Lk 23,46)60Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er. (Lk 23,34; 2Tim 4,16)