1Und der Kampf währte lange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids. David aber wurde immer stärker, während das Haus Sauls immer schwächer[1] wurde. (2Sam 2,17; 2Sam 3,6; 2Sam 5,10; 2Sam 22,44; Hi 17,9)2Und es wurden David in Hebron Söhne geboren: Sein Erstgeborener war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin, (2Sam 13,1)3und sein zweiter Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal, und der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Königs von Geschur, (Jos 13,13; 1Sam 25,42; 2Sam 2,2; 2Sam 13,1; 2Sam 13,37; 2Sam 14,23)4und der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, und der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital, (1Kön 1,5)5und der sechste Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David in Hebron geboren. (Ps 127,3)
Abner tritt auf Davids Seite – Joabs Mord an Abner – Davids Klage um Abner
6Und es geschah, solange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids Krieg war, stand Abner dem Haus Sauls mutig bei[2]. (1Sam 14,50; 2Sam 3,1)7Und Saul hatte eine Nebenfrau, ihr Name war Rizpa, eine Tochter des Aja. Und Isch-Boschet[3] sagte zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters eingegangen? (2Sam 2,8; 2Sam 21,8)8Da wurde Abner sehr zornig über die Worte Isch-Boschets und sagte: Bin ich ein Hundskopf, der zu Juda hält[4]? ⟨Bis⟩ heute erweise ich Güte[5] am Haus deines Vaters Saul, an seinen Brüdern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand Davids geraten lassen, und jetzt ziehst du mich wegen des Vergehens mit der Frau zur Rechenschaft? (1Sam 17,43; 2Sam 9,8; 2Sam 16,9)9So möge Gott Abner tun und so ihm hinzufügen! Ja, wie der HERR dem David geschworen hat, so werde ich ihm tun: (1Sam 3,17; 2Sam 3,35; 2Sam 19,14; 1Kön 2,23; Ps 89,36)10das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und den Thron Davids aufrichten über Israel und über Juda, von Dan bis Beerscheba! (Ri 20,1; 1Sam 15,28; 1Sam 28,17; 2Sam 17,11; 2Sam 24,2)11Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er ihn fürchtete.12Und Abner sandte Boten für sich[6] zu David und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Wem gehört das Land? Und weiter: Schließ deinen Bund mit mir! Siehe, meine Hand wird mit dir sein, um dir ganz Israel zuzuwenden.13Und David[7] sagte: Gut, ich will einen Bund mit dir schließen. Nur eine Sache fordere ich von dir, nämlich: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst ⟨mir⟩ vorher Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein Angesicht zu sehen. (1Sam 18,27)14Und David sandte Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Gib mir Michal, meine Frau, die ich mir verlobt habe für hundert Vorhäute der Philister!15Da sandte Isch-Boschet hin und ließ sie von ihrem Mann wegholen, von Paltiël, dem Sohn des Lajisch. (1Sam 25,44)16Und ihr Mann ging mit ihr, und laut weinend ging er hinter ihr her bis Bahurim. Da sagte Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um. (2Sam 16,5; 2Sam 17,18; 2Sam 19,17)17Und Abner hatte eine Unterredung mit den Ältesten Israels gehabt und gesagt: Früher schon[8] habt ihr David zum König über euch verlangt.18So handelt jetzt! Denn der HERR hat zu David geredet: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel retten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller seiner Feinde.19So redete Abner auch zu den Ohren Benjamins. Dann ging Abner auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin. (1Chr 12,30)20Als nun Abner zu David nach Hebron kam und mit ihm zwanzig Männer, bereitete David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein Mahl. (1Sam 25,36)21Und Abner sagte zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen und du über alles König bist, was deine Seele begehrt. Und David entließ Abner, und er ging hin in Frieden.22Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug und brachten viel Beute mit sich. Abner war aber nicht ⟨mehr⟩ bei David in Hebron. Denn er hatte ihn entlassen, und er war in Frieden weggegangen.23Als nun Joab und das ganze Heer, das bei ihm war, ankamen, da berichtete man Joab: Abner, der Sohn des Ner, ist zum König gekommen. Und der hat ihn entlassen, und er ist in Frieden weggegangen.24Da kam Joab zum König und sagte: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir gekommen! Warum denn hast du ihn entlassen, sodass er ungehindert weggegangen ist? (1Mo 12,18)25Du kennst ⟨doch⟩ Abner, den Sohn des Ner, dass er gekommen ist, um dich zu beschwatzen und um dein Gehen und dein Kommen zu erfahren und alles zu erfahren, was du tust. (2Sam 10,3)26Und Joab ging von David hinaus und sandte Abner Boten nach. Die holten ihn zurück von der Zisterne Sira. David aber wusste[9] nichts ⟨davon⟩.27Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden. Dort stach er ihn in den Bauch, sodass er starb – um des Blutes seines Bruders Asaël willen. (4Mo 35,19; 2Sam 2,19; 2Sam 2,23; 2Sam 20,10; 1Kön 2,5)28Als David nachher davon hörte, sagte er: Schuldlos bin ich und mein Königtum vor dem HERRN auf ewig an dem Blut Abners, des Sohnes Ners!29Es wende sich gegen das Haupt Joabs und gegen[10] das ganze Haus seines Vaters! Und nie soll im Haus Joabs der fehlen, der an Ausfluss leidet[11] und der Aussatz hat, der, der nach der Krücke fasst[12], und der, der durchs Schwert fällt, und der, dem es an Brot fehlt! – (3Mo 15,2; 4Mo 35,33; 2Sam 1,16; 1Kön 2,32; Ps 7,17; Ps 109,10)30So haben Joab und sein Bruder Abischai Abner erschlagen, weil er ihren Bruder Asaël bei Gibeon im Kampf getötet hatte. (4Mo 35,19; 2Sam 2,19)31Und David sagte zu Joab und zu all dem Volk, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet euch mit Sacktuch und haltet Totenklage vor Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her. (2Sam 1,11)32Und sie begruben Abner in Hebron. Und der König erhob seine Stimme und weinte an Abners Grab, und das ganze Volk weinte. (2Sam 4,12)33Und der König stimmte ein Klagelied über Abner an und sprach: Musste, wie ein Gottloser[13] stirbt, Abner sterben? (2Sam 1,17)34Deine Hände waren nicht gebunden, und deine Füße nicht in bronzene Fesseln gelegt[14]. Wie man vor Verbrechern[15] fällt, so bist du gefallen! Da weinte alles Volk noch mehr über ihn.35Und alles Volk kam, um David Brot zu reichen, während es noch Tag war. Aber David schwor und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn ich vor ⟨dem⟩ Untergang der Sonne Brot oder ⟨sonst⟩ irgendetwas genieße! (Ri 20,26; 2Sam 1,12; 2Sam 12,17)36Und alles Volk nahm es wahr. Und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, in den Augen des ganzen Volkes gut war.37Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an diesem Tag, dass es nicht vom König ⟨ausgegangen⟩ war, Abner, den Sohn des Ner, zu töten.38Und der König sagte zu seinen Knechten: Erkennt ihr nicht, dass an diesem Tag ein Oberster und Großer in Israel gefallen ist? (1Sam 26,15)39Ich aber bin, obwohl zum König gesalbt, heute ⟨noch⟩ schwach, während diese Männer, die Söhne der Zeruja, härter sind als ich. Der HERR vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit! (4Mo 32,23; Ri 9,57; 1Kön 2,6; Ps 28,4; Ps 62,13; 2Tim 4,14)