Joschafats Bündnis mit Ahab – Gemeinsamer Krieg gegen die Aramäer – Joschafats Rettung und Ahabs Tod – Strafrede gegen Joschafat
1So hatte Joschafat Reichtum und Ehre in Fülle. Und er verschwägerte sich mit Ahab. (1Kön 22,45; 2Chr 17,5; 2Chr 20,35; 2Chr 21,6; 2Kor 6,14)2Und nach Verlauf von einigen Jahren zog er zu Ahab nach Samaria hinab. Und Ahab schlachtete für ihn und für das Volk, das bei ihm war, Schafe und Rinder in Menge. Und er verleitete ihn, gegen Ramot ⟨in⟩ Gilead hinaufzuziehen.3Und Ahab, der König von Israel, sagte zu Joschafat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot ⟨in⟩ Gilead ziehen? Und er sprach zu ihm: Ich bin wie du, und mein Volk ist wie dein Volk. ⟨Ich ziehe⟩ mit dir in den Kampf. (2Chr 19,2)4Und Joschafat sagte zum König von Israel: Befrage doch heute[1] das Wort des HERRN!5Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und er sagte zu ihnen: Sollen wir gegen Ramot ⟨in⟩ Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Sie sagten: Zieh hinauf, und Gott wird es in die Hand des Königs geben! (Jer 23,16)6Aber Joschafat sagte: Ist hier kein Prophet des HERRN mehr, dass wir durch ihn ⟨den HERRN⟩ befragen? (2Kön 3,11)7Da sagte der König von Israel zu Joschafat: Einen Mann gibt es noch, durch den man den HERRN befragen könnte, aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes über mich, sondern immer ⟨nur⟩ Böses. Es ist Micha, der Sohn des Jimla. Joschafat aber sagte: Der König spreche nicht so! –8Da rief der König von Israel einen Hofbeamten[2] und sagte: Hol schnell Micha, den Sohn des Jimla!9Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen jeder auf seinem Thron, bekleidet mit ⟨königlichen⟩ Gewändern, und sie saßen auf einem freien Platz am Toreingang von Samaria. Und alle Propheten weissagten vor ihnen.10Und Zedekia, der Sohn des Kenaana, machte sich eiserne Hörner und sagte: So spricht der HERR: Mit denen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.11Ebenso weissagten alle Propheten, indem sie sagten: Zieh hinauf nach Ramot ⟨in⟩ Gilead und führe ⟨Israel⟩ zum Sieg! Der HERR wird es in die Hand des Königs geben.12Der Bote aber, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sagte: Siehe, die Worte der Propheten sind einstimmig[3] gut für den König. Lass doch dein Wort sein wie ⟨das Wort⟩ eines von ihnen und rede Gutes!13Micha aber sagte: So wahr der HERR lebt, nur was mein Gott ⟨mir⟩ sagen wird, das werde ich reden!14Und als er zum König kam, sagte der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot ⟨in⟩ Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Da sagte er: Zieht hinauf und führt ⟨Israel⟩ zum Sieg! Und sie werden in eure Hand gegeben werden.15Der König aber sagte zu ihm: Wievielmal muss ich dich beschwören, dass du im Namen des HERRN nichts zu mir redest als nur Wahrheit?16Da sagte er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn. Sie sollen in Frieden zurückkehren, jeder in sein Haus!17Da sagte der König von Israel zu Joschafat: Habe ich dir nicht gesagt, er weissagt nichts Gutes über mich, sondern ⟨nur⟩ Böses?18Und Micha[4] sprach: Darum hört das Wort des HERRN: Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen und das ganze Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen.19Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er hinaufzieht und bei Ramot ⟨in⟩ Gilead fällt? Und der eine sagte dies, und der andere sagte das.20Da trat der Geist hervor und stellte sich vor den HERRN und sagte: Ich will ihn betören. Und der HERR sprach zu ihm: Womit?21Da sagte er: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Mund aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn betören und wirst es auch können. Geh aus und mach ⟨es⟩ so! (2Thess 2,11)22Und nun, siehe, der HERR hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, denn der HERR hat Unheil über dich geredet. (Jes 19,14)23Da trat Zedekia, der Sohn des Kenaana, heran und schlug Micha auf die Backe und sagte: Auf welchem Weg ist ⟨denn⟩ der Geist des HERRN von mir gewichen, um mit dir zu reden?24Micha sagte: Siehe, du wirst es an jenem Tag sehen, wenn du von Zimmer zu Zimmer flüchtest[5], um dich zu verstecken.25Da sagte der König von Israel: Nehmt Micha und führt ihn zurück zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joasch, dem Sohn des Königs,26und sagt: So spricht der König: Setzt diesen ins Gefängnis und speist ihn mit Brot der Bedrängnis und mit Wasser der Bedrängnis[6], bis ich in Frieden zurückkomme! (2Chr 16,10; Jer 36,26)27Micha aber sagte: Wenn du je in Frieden zurückkehrst, ⟨dann⟩ hat der HERR nicht durch mich geredet! Und er sprach: Hört es, ihr Völker alle!28Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, zogen hinauf nach Ramot ⟨in⟩ Gilead.29Und der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen. Du aber lege deine ⟨königlichen⟩ Kleider an! So verkleidete sich der König von Israel, und sie zogen in den Kampf. (2Chr 35,22)30Der König von Aram hatte aber seinen Wagenführern befohlen: Ihr sollt weder gegen einen Geringen noch gegen einen Großen kämpfen, sondern gegen den König von Israel allein!31Und es geschah, als die Wagenführer Joschafat sahen, da sagten sie ⟨sich⟩: Das ist der König von Israel! Und sie umringten ihn, um ihn anzugreifen[7]. Da schrie Joschafat um Hilfe. Und der HERR half ihm, und Gott lenkte sie von ihm ab[8]. (1Chr 5,20; 2Chr 13,14; Ps 56,10)32Und es geschah, als die Wagenführer sahen, dass nicht er der König von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab.33Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl[9] und traf den König von Israel zwischen die Tragbänder ⟨des Panzers⟩ und den Panzer. Da sagte er zu seinem Wagenlenker: Wende um[10] und bring mich aus der Schlacht[11] heraus, denn ich bin schwer verwundet[12]! (2Chr 35,23)34Und der Kampf wurde heftig an jenem Tag, und der König von Israel blieb aufrecht stehen in dem Wagen angesichts der Aramäer bis zum Abend. Und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs.