1Im dritten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, wurde dem Daniel, der Beltschazar genannt wurde, ein Wort offenbart. Und das Wort ist Wahrheit und ⟨betrifft⟩ eine große Mühsal. Und er verstand das Wort, und Verständnis wurde ihm in der Erscheinung ⟨zuteil⟩. – (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 1,21; Dan 9,23)2In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen. (Neh 1,4)3Kostbare Speise aß ich nicht, und weder Fleisch noch Wein kamen in meinen Mund; und ich salbte mich nicht, bis drei volle Wochen um waren.4Und am 24. Tag des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel[1]. (1Mo 2,14; Dan 12,5)5Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas[2]. (Jer 10,9; Offb 1,13)6Und sein Leib war wie ein Türkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme und seine Füße[3] wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer ⟨Volks⟩menge. (Hes 1,7; Hes 1,24; Hes 8,2; Offb 1,14)7Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung. Die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch fiel eine große Angst auf sie, und sie flohen und versteckten sich. (Apg 9,7; Apg 22,9)8Und ich blieb allein übrig und sah diese große Erscheinung. Und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. (Dan 8,27; Offb 1,17)9Und ich hörte den Klang seiner Worte. Und als ich den Klang seiner Worte hörte, lag ich betäubt auf meinem Gesicht, mit meinem Gesicht zur Erde. (Dan 8,18; Hab 3,16)10Und siehe, eine Hand rührte mich an und rüttelte mich auf, ⟨sodass ich wieder⟩ auf meine Knie und Handflächen ⟨kam⟩.11Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann[4]! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf. (Dan 9,22)12Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Und um deiner Worte willen bin ich gekommen. (Dan 9,22; Lk 1,13)13Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich[5] bei den Königen von Persien. (Esr 4,4; Dan 12,1; Jud 1,9)14Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volk am Ende der Tage widerfahren wird; denn noch ⟨gilt⟩ die Vision für ⟨ferne⟩ Tage. (1Mo 49,1; 4Mo 24,14; 5Mo 4,30; Hes 38,16; Dan 2,28; Dan 8,26; Hos 3,5)15Und als er in dieser Weise[6] mit mir redete, richtete ich mein Gesicht zur Erde und verstummte.16Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, berührte meine Lippen. Und ich öffnete meinen Mund und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, bei der Erscheinung überfielen mich meine Wehen, und ich habe keine Kraft behalten. (Jes 6,7; Jer 1,9)17Und wie kann der Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und ich – von nun an bleibt keine Kraft mehr in mir, und kein Odem ist in mir übrig.18Da rührte er, ⟨der⟩ im Aussehen wie ein Mensch ⟨war⟩, mich wieder an und stärkte mich. (Ps 138,3)19Und er sprach: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann[7]! Friede ⟨sei mit⟩ dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er mit mir redete, wurde ich stark und sagte: Mein Herr möge reden! Denn du hast mich gestärkt. (Jos 1,6; Ri 6,23; Ps 138,3; Jes 35,4)20Da sprach er: Hast du erkannt, warum ich zu dir gekommen bin? Nun aber kehre ich zurück, um gegen den Fürsten von Persien zu kämpfen. Und wenn ich mit ihm fertig geworden bin[8], siehe, dann ist der Fürst von Griechenland gekommen – (Esr 4,4)21doch will ich dir mitteilen, was im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist –, und es gibt keinen Einzigen, der mir gegen jene mutig beisteht[9] als nur Michael, euer Fürst. (Dan 11,2; Offb 22,6)
Daniel 10
Schlachter 2000
Daniel fastet und sieht eine himmlische Erscheinung
1Im dritten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, wurde dem Daniel, der Beltsazar genannt wird, ein Wort geoffenbart; und dieses Wort ist wahr und handelt von einer großen Drangsal; und er verstand das Wort und bekam Verständnis für das Gesicht. (2Sam 7,28; Esr 1,1; Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 9,23; Joh 17,17)2In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. (Neh 1,4)3Ich aß keine leckere Speise, und Fleisch und Wein kamen nicht über meine Lippen, auch salbte ich mich nicht, bis die drei Wochen um waren. (2Sam 12,16)4Aber am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats befand ich mich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel[1]. (1Mo 2,14; Dan 12,5)5Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe, da stand ein Mann, in Leinwand gekleidet und die Lenden mit Gold von Uphas umgürtet. (Jer 10,9; Offb 1,13)6Und sein Leib war wie ein Topas, und sein Angesicht strahlte wie der Blitz und seine Augen wie Feuerfackeln; seine Arme aber und seine Füße sahen aus wie leuchtendes Erz, und der Klang seiner Worte war wie das Tosen einer Volksmenge. (Hes 1,24; Offb 1,14)7Und ich, Daniel, sah die Erscheinung allein; die Männer aber, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch befiel sie ein so großer Schrecken, dass sie flohen und sich verbargen. (2Kön 6,17; Apg 9,7; Apg 22,9)8Und ich blieb allein zurück und sah diese große Erscheinung. Es blieb aber keine Kraft in mir, und mein Aussehen wurde sehr schlecht, und ich behielt keine Kraft. (Dan 8,27; Offb 1,17)9Und ich hörte den Klang seiner Worte; als ich aber den Klang seiner Worte hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder. (Jes 66,2; Dan 8,18)
Ein Engel stärkt Daniel. Der Kampf der Engelmächte
10Und siehe, eine Hand rührte mich an, sodass ich mich zitternd auf meine Knie und Hände stützen konnte. (Jer 1,9; Dan 8,18; Dan 10,16; Dan 10,18; Offb 1,17)11Und er sprach zu mir: Daniel, du viel geliebter Mann, achte auf die Worte, die ich jetzt zu dir rede, und nimm deine Stellung ein; denn jetzt bin ich zu dir gesandt! Als er dieses Wort zu mir redete, stand ich zitternd auf. (Dan 9,22; Dan 9,23; Dan 10,19; Jak 2,23)12Da sprach er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tag an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden, und ich bin gekommen um deiner Worte willen. (Jes 49,8; Dan 9,23; Dan 10,19; Apg 10,4; Apg 10,31)13Aber der Fürst des Königreichs Persien hat mir 21 Tage lang widerstanden; und siehe, Michael, einer der vornehmsten Fürsten, ist mir zu Hilfe gekommen, sodass ich dort bei den Königen von Persien entbehrlich war. (Esr 4,3; Dan 10,20; Dan 10,21; Dan 12,1; Jud 1,9; Offb 12,7)14So bin ich nun gekommen, um dir Einblick darüber zu geben, was deinem Volk am Ende der Tage begegnen wird; denn das Gesicht bezieht sich wiederum auf fernliegende Tage! (1Mo 49,1; 5Mo 4,30; Dan 2,28; Dan 8,26; Hos 3,5)15Da er nun mit diesen Worten zu mir redete, schlug ich meine Augen zur Erde nieder und blieb stumm. (Hi 22,29; Hi 40,3; Lk 24,5)16Und siehe, da rührte einer, der den Menschenkindern gleich war, meine Lippen an; und ich öffnete meinen Mund, redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, wegen dieser Erscheinung haben mich Wehen überfallen, und ich habe keine Kraft behalten! (Jes 6,7; Jer 1,9; Dan 10,8; Apg 26,19)17Und wie könnte ein Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und nun ist keine Kraft mehr in mir, und der Atem ist mir ausgegangen! (Jos 5,14; Dan 10,8; Dan 10,16)18Da rührte mich der, welcher einem Menschen glich, nochmals an und stärkte mich. (Ps 138,3; Hes 2,2; Dan 10,10; Dan 10,16; Dan 10,19)19Und er sprach: Fürchte dich nicht, du viel geliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er so mit mir redete, wurde ich gestärkt, und ich sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt! (Jos 1,6; Ri 6,23; 1Sam 3,9; Jes 35,4; Jes 41,10; Jer 15,16; Dan 10,12)20Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Nun will ich wieder hingehen und mit dem Fürsten von Persien kämpfen; sobald ich aber ausziehe, siehe, so kommt der Fürst von Griechenland! (Dan 8,21; Dan 10,13; 1Kor 15,32; Eph 6,13)21Doch will ich dir verkünden, was in dem Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist; und kein Einziger steht mir mutig bei gegen jene als nur euer Fürst Michael. (Ps 139,16; Dan 10,13; Offb 22,18)
Daniel 10
Hoffnung für alle
Daniels letzte Vision am Ufer des Tigris
1Im 3. Regierungsjahr des persischen Königs Kyrus wurde Daniel, den man auch Beltschazar nannte, eine Botschaft von Gott offenbart. Sie kündigt eine Zeit großer Not an und wird sich ganz sicher erfüllen. Als Daniel sich noch darum bemühte, die Botschaft zu begreifen, wurde sie ihm in einer Vision erklärt.2Er berichtet: Damals trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang,3ich verzichtete auf alle erlesenen Speisen und auf Fleisch, trank keinen Wein und verwendete keine wohlriechenden Salböle.4Am 24. Tag des 1. Monats stand ich am Ufer des Tigris.5Als ich aufblickte, sah ich einen Mann, der ein weißes Leinengewand mit einem Gürtel aus feinstem Gold trug.6Sein Leib funkelte wie ein Edelstein[1], sein Gesicht leuchtete wie ein Blitz, und die Augen glichen brennenden Fackeln. Die Arme und Beine schimmerten wie polierte Bronze, und seine Stimme war so laut wie die Rufe einer großen Menschenmenge.7Ich war der Einzige, der die Erscheinung wahrnahm. Meine Begleiter konnten sie nicht sehen, doch sie bekamen plötzlich große Angst, liefen davon und versteckten sich.8So blieb ich allein zurück und spürte, wie mich beim Anblick der beeindruckenden Gestalt alle Kräfte verließen. Ich wurde kreidebleich und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten.9Da fing der Mann an zu sprechen, und als ich seine gewaltige Stimme hörte, verlor ich die Besinnung, fiel um und blieb mit dem Gesicht am Boden liegen.10Doch eine Hand berührte mich und rüttelte mich wach. Ich konnte auf die Knie gehen und mich mit den Händen abstützen.11Der Mann sprach zu mir: »Gott liebt dich, Daniel! Steh auf und achte auf meine Worte, denn Gott hat mich zu dir geschickt.« Zitternd stand ich auf.12»Hab keine Angst!«, ermutigte er mich. »Du wolltest gern erkennen, was Gott tun will, und hast dich vor ihm gedemütigt. Schon an dem Tag, als du anfingst zu beten, hat er dich erhört. Darum bin ich nun zu dir gekommen.13Aber der Engelfürst des Perserreichs stellte sich mir entgegen und hielt mich einundzwanzig Tage lang auf. Doch dann kam mir Michael zu Hilfe, einer der höchsten Engelfürsten. Ihm konnte ich den Kampf gegen den Engelfürsten der Perser überlassen.14Jetzt bin ich hier, um dir zu erzählen, wie es in späterer Zeit mit deinem Volk weitergeht. Denn was du nun von mir erfährst, liegt noch in ferner Zukunft.«15Als er so zu mir redete, blickte ich zu Boden und brachte kein Wort mehr heraus.16Der Engel, der aussah wie ein Mensch, berührte meine Lippen, und ich konnte wieder sprechen. Ich sagte zu ihm: »Mein Herr, deine Erscheinung lässt mich zittern wie eine Frau in den Wehen, sie hat mir alle Kraft genommen!17Ich stehe vor dir wie ein Sklave vor seinem Herrn. Wie könnte ich es wagen, überhaupt ein Wort an dich zu richten? Dazu fehlt mir der Mut, und meine Kehle ist wie zugeschnürt.«18Der Engel, der wie ein Mensch aussah, berührte mich noch einmal und gab mir dadurch Kraft.19»Hab keine Angst, denn Gott liebt dich!«, sagte er. »Friede sei mit dir! Sei jetzt stark und mutig!« Während er mit mir sprach, kehrte meine Kraft zurück, und ich antwortete: »Rede nun, mein Herr! Du hast mich gestärkt, darum bin ich bereit zu hören, was du mir sagen möchtest.«20-21Er entgegnete: »Weißt du überhaupt, warum ich zu dir gekommen bin? Ich will dir die Botschaft anvertrauen, die im Buch der Wahrheit aufgeschrieben ist. Doch bald muss ich wieder umkehren, um den Kampf mit dem Engelfürsten der Perser zu Ende zu führen. Wenn ich ihn besiegt habe, wird der Engelfürst von Griechenland mich angreifen. Gegen diese beiden steht mir allein Michael bei, der Engelfürst eures Volkes.