1Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte! (Lk 5,16)2Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich[1] komme; (Jes 52,7; Hes 36,23; Lk 17,20)3unser nötiges Brot gib uns täglich; (Spr 30,8)4und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung. (Mk 11,25; Joh 17,15)5Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote,6da mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetzen soll!7Und jener würde von innen antworten und sagen: Mach mir keine Mühe! Die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben?8Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht. (Lk 18,5)9Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! (Ps 37,4; Jer 29,13)10Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. (2Chr 33,13; Esr 8,23)11Wen von euch, der Vater ist, wird der Sohn um einen Fisch bitten – und wird er ihm statt des Fisches ⟨etwa⟩ eine Schlange geben?12Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben?13Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel ⟨gibt⟩, ⟨den⟩ Heiligen Geist geben[2] denen, die ihn bitten! (Mt 12,22; Mk 3,22)
Dämonenaustreibung
14Und er trieb einen Dämon aus, der stumm war. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen wunderten sich. (Mk 9,17)15Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebul[3], den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. (Lk 7,33)16Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. (Mt 12,38; Lk 11,29)17Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich[4], das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus gegen Haus ⟨entzweit⟩, stürzt ein. (Jes 19,2; Lk 5,22; Gal 5,15)18Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich[5] bestehen? Denn ihr sagt, dass ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe.19Wenn aber ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.20Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich[6] Gottes zu euch gekommen. (2Mo 8,15; Lk 17,21)21Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden;22wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute verteilt er. (Kol 2,15; 1Joh 4,4)23Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. (Mt 12,43; Lk 9,50)
Von der Rückkehr unreiner Geister
24Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin.25Und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt.26Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang. (Joh 5,14)
Wahre Glückseligkeit
27Es geschah aber, als er dies sagte, da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! (Lk 1,48)28Er aber sprach: Gewiss, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen[7]! (Ps 119,1; Mt 12,38; Lk 8,15; Joh 13,17; Offb 1,3)
Das Zeichen Jonas
29Als aber die Volksmengen sich herzudrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas. (Ps 95,10; Lk 11,16; Lk 23,8)30Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. (Mt 16,4)31Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist mehr als Salomo. (2Chr 9,1)32Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas hin; und siehe, hier ist mehr als Jona. (Jon 3,5)
Gleichnis vom Auge
33Niemand aber, der eine Leuchte angezündet hat, stellt sie ins Versteck, auch nicht unter den Scheffel[8], sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. (Lk 8,16)34Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.35Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist.36Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahl dich beleuchtet.
Weherufe gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten
37Als er aber redete, bat ihn ein Pharisäer, dass er bei ihm zu Mittag essen möchte; er ging aber hinein und legte sich zu Tisch. (Lk 7,36)38Als aber der Pharisäer es sah, wunderte er sich, dass er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. (Mt 15,2)39Der Herr aber sprach zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schale[9], euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. (Mk 7,4)40Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht?41Gebt jedoch als Almosen, was darin ist, und siehe, alles ist euch rein. (Lk 12,33; Lk 18,22; Tit 1,15)42Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Minze und die Raute[10] und alles Kraut und übergeht das Gericht[11] und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. (Lk 18,12)43Wehe euch Pharisäern! Denn ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten. (Lk 14,7; Lk 20,46)44Wehe euch! Denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber hingehen, wissen es nicht.45Aber einer der Gesetzesgelehrten antwortete und spricht zu ihm: Lehrer, indem du dies sagst, schmähst du auch uns.46Er aber sprach: Auch euch Gesetzesgelehrten: Wehe! Denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rührt ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. (Apg 15,10)47Wehe euch! Denn ihr baut die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. (Apg 7,52)48So seid ihr Zeugen und stimmt den Werken eurer Väter bei; denn sie haben sie getötet, ihr aber baut[12] ihre Grabmäler[13].49Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie töten und verfolgen, (Apg 12,2)50damit das Blut aller Propheten, das von Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde:51von dem Blut Abels an bis zu dem Blut des Secharja, der zwischen dem Altar und dem Haus umkam; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden. (1Mo 4,10; 2Chr 24,21)52Wehe euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr gehindert. (Mt 23,13)53Als er von dort hinausgegangen war[14], fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn einzudringen und ihn über vieles auszufragen;54und sie lauerten auf ihn, etwas aus seinem Mund zu erjagen. (Mt 22,15; Lk 6,7; Lk 10,25)
Lukas 11
New International Reader’s Version
Jesus teaches about prayer
1One day Jesus was praying in a certain place. When he finished, one of his disciples spoke to him. ‘Lord’, he said, ‘teach us to pray, just as John taught his disciples.’2Jesus said to them, ‘When you pray, this is what you should say. ‘ “Father, may your name be honoured. May your kingdom come.3Give us each day our daily bread.4Forgive us our sins, as we also forgive everyone who sins against us. Keep us from falling into sin when we are tempted.” ’5Then Jesus said to them, ‘Suppose you have a friend. You go to him at midnight and say, “Friend, lend me three loaves of bread.6A friend of mine on a journey has come to stay with me. I have no food to give him.”7And suppose the one inside answers, “Don’t bother me. The door is already locked. My children and I are in bed. I can’t get up and give you anything.”8I tell you, that person will not get up. And he won’t give you bread just because he is your friend. But because you keep bothering him, he will surely get up. He will give you as much as you need.9‘So here is what I say to you. Ask, and it will be given to you. Search, and you will find. Knock, and the door will be opened to you.10Everyone who asks will receive. The one who searches will find. And the door will be opened to the one who knocks.11‘Fathers, suppose your son asks for a fish. Which of you will give him a snake instead?12Or suppose he asks for an egg. Which of you will give him a scorpion?13Even though you are evil, you know how to give good gifts to your children. How much more will your Father who is in heaven give the Holy Spirit to those who ask him!’
Jesus and Beelzebul
14Jesus was driving out a demon. The man who had the demon could not speak. When the demon left, the man began to speak. The crowd was amazed.15But some of them said, ‘Jesus is driving out demons by the power of Beelzebul, the prince of demons.’16Others tested Jesus by asking for a sign from heaven.17Jesus knew what they were thinking. So he said to them, ‘Any kingdom that fights against itself will be destroyed. A family that is divided against itself will fall.18If Satan fights against himself, how can his kingdom stand? I say this because of what you claim. You say I drive out demons by the power of Beelzebul.19Suppose I do drive out demons with Beelzebul’s help. With whose help do your followers drive them out? So then, they will be your judges.20But suppose I drive out demons with the help of God’s powerful finger. Then God’s kingdom has come upon you.21‘When a strong man is completely armed and guards his house, what he owns is safe.22But when someone stronger attacks, he is overpowered. The attacker takes away the armour the man had trusted in. Then he divides up what he has stolen.23‘Whoever is not with me is against me. And whoever does not gather with me scatters.24‘What happens when an evil spirit comes out of a person? It goes through dry areas looking for a place to rest. But it doesn’t find it. Then it says, “I will return to the house I left.”25When it arrives there, it finds the house swept clean and put in order.26Then the evil spirit goes and takes seven other spirits more evil than itself. They go in and live there. That person is worse off than before.’27As Jesus was saying these things, a woman in the crowd called out. She shouted, ‘Blessed is the mother who gave you birth and fed you.’28He replied, ‘Instead, blessed are those who hear God’s word and obey it.’
The sign of Jonah
29As the crowds grew larger, Jesus spoke to them. ‘The people of today are evil,’ he said. ‘They ask for a sign from God. But none will be given except the sign of Jonah.30He was a sign from God to the people of Nineveh. In the same way, the Son of Man will be a sign from God to the people of today.31The Queen of the South will stand up on judgment day with the people now living. And she will prove that they are guilty. She came from very far away to listen to Solomon’s wisdom. And now something more important than Solomon is here.32The men of Nineveh will stand up on judgment day with the people now living. And the Ninevites will prove that those people are guilty. The men of Nineveh turned away from their sins when Jonah preached to them. And now something more important than Jonah is here.
The eye is the lamp of the body
33‘No one lights a lamp and hides it. No one puts it under a bowl. Instead, they put a lamp on its stand. Then those who come in can see the light.34Your eye is like a lamp for your body. Suppose your eyes are healthy. Then your whole body also is full of light. But suppose your eyes can’t see well. Then your body also is full of darkness.35So make sure that the light inside you is not darkness.36Suppose your whole body is full of light. And suppose no part of it is dark. Then your body will be full of light. It will be just as when a lamp shines its light on you.’
Six warnings
37Jesus finished speaking. Then a Pharisee invited him to eat with him. So Jesus went in and took his place at the table.38But the Pharisee was surprised. He noticed that Jesus did not wash before the meal.39Then the Lord spoke to him. ‘You Pharisees clean the outside of the cup and dish,’ he said. ‘But inside you are full of greed and evil.40You foolish people! Didn’t the one who made the outside make the inside also?41Give freely to poor people to show what is inside you. Then everything will be clean for you.42‘How terrible it will be for you Pharisees! You give God a tenth of your garden plants, such as mint and rue. But you have forgotten to be fair and to love God. You should have practised the last things without failing to do the first.43‘How terrible for you Pharisees! You love the most important seats in the synagogues. You love having people greet you with respect in the market.44‘How terrible for you! You are like graves that are not marked. People walk over them without knowing it.’45An authority on the law spoke to Jesus. He said, ‘Teacher, when you say things like that, you say bad things about us too.’46Jesus replied, ‘How terrible for you authorities on the law! You put such heavy loads on people that they can hardly carry them. But you yourselves will not lift one finger to help them.47‘How terrible for you! You build tombs for the prophets. It was your people of long ago who killed them.48So you show that you agree with what your people did long ago. They killed the prophets, and now you build the prophets’ tombs.49So God in his wisdom said, “I will send prophets and apostles to them. They will kill some. And they will try to hurt others.”50So the people of today will be punished. They will pay for all the prophets’ blood spilled since the world began.51I mean from the blood of Abel to the blood of Zechariah. He was killed between the altar and the temple. Yes, I tell you, the people of today will be punished for all these things.52‘How terrible for you authorities on the law! You have taken away the key to the door of knowledge. You yourselves have not entered. And you have stood in the way of those who were entering.’53When Jesus went outside, the Pharisees and the teachers of the law strongly opposed him. They threw a lot of questions at him.54They set traps for him. They wanted to catch him in something he might say.