Römer 4

Elberfelder Bibel

1 Was wollen wir denn sagen, hat Abraham, unser Vorfahr dem Fleische nach, gefunden? (Jes 51,2)2 Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott. (Röm 3,27; Eph 2,9)3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.« (1Mo 15,6; Röm 10,10; Gal 3,6; Jak 2,23)4 [1] Dem aber, der Werke tut,[2] wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit. (Röm 11,6)5 Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, (Röm 1,17)6 wie auch David die Seligpreisung[3] des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet:7 »Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!8 Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!« (Ps 32,1)9 ⟨Bezieht sich⟩ diese Seligpreisung[4] nun auf die Beschneidung oder auch auf das Unbeschnittensein? Denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist. (Röm 4,3)10 Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder unbeschnitten war? Nicht in der Beschneidung, sondern in dem Unbeschnittensein.11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den[5] er hatte, als er unbeschnitten war, damit er Vater aller ist, die im Unbeschnittensein glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet wird; (1Mo 17,10; Röm 3,30)12 und Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fußspuren des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er unbeschnitten war.13 Denn nicht durchs Gesetz wurde Abraham oder seiner Nachkommenschaft[6] die Verheißung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. (1Mo 18,18; 1Mo 22,18; Gal 3,22)14 Wenn nämlich die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichtegemacht und die Verheißung aufgehoben. (Gal 3,18)15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn; aber wo kein Gesetz ist, ⟨da ist⟩ auch keine Übertretung. (Röm 3,20; Röm 5,13; Röm 7,10; 2Kor 3,6; Gal 3,10)16 Darum ist es aus Glauben, dass es nach Gnade ⟨geht⟩, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft[7] sicher ist, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist (Gal 3,7; Gal 3,29; Eph 2,8)17 – wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt« –, vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre[8]; (1Mo 17,4; 2Kor 1,9; Gal 3,14; Hebr 11,19)18 der gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen wurde, nach dem, was gesagt ist: »So soll deine Nachkommenschaft[9] sein.« (1Mo 15,5)19 Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara (1Mo 17,17; Hebr 11,11)20 und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab.21 Und er war völlig gewiss, dass er, was er verheißen hat, auch zu tun vermag.22 Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. (Röm 4,3)23 Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden ist,24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, (Joh 8,24; Apg 2,24)25 der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. (Jes 53,5; Röm 8,33; 1Kor 15,3; 1Kor 15,17; 1Thess 4,14; Hebr 9,28)

Römer 4

Neue Genfer Übersetzung

1 Wie war es denn bei Abraham, unserem Stammvater? (Wir Juden sind ja seine leiblichen Nachkommen.) Was hat dazu geführt,2 dass er für gerecht erklärt wurde? Seine eigenen Leistungen? Dann[1] hätte er allen Grund, stolz zu sein. Aber sie sind nicht das, was vor Gott zählt.3 Und warum nicht? Die Schrift sagt: »Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.« (1Mo 15,6)4 Wenn jemand durch eigene Leistungen für gerecht erklärt werden will, ist er wie ein Arbeiter, dessen Lohn auf der Grundlage des Geleisteten berechnet wird. Was er bekommt, bekommt er nicht aus Gnade, sondern weil man es ihm schuldet.5 Wenn hingegen jemand, ohne irgendwelche Leistungen vorweisen zu können, sein Vertrauen auf Gott setzt, wird sein Glaube ihm als Gerechtigkeit angerechnet, denn er vertraut auf den, der uns trotz all unserer Gottlosigkeit für gerecht erklärt.[2]6 Genauso nennt auch David den glücklich, dem Gott ohne irgendeine Gegenleistung Gerechtigkeit schenkt[3]. Er sagt:7 »Wie gut hat es der, dem sein Ungehorsam gegen Gottes Gesetz vergeben ist und dessen Sünden zugedeckt sind!8 Wie gut hat es der, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!« (Ps 32,1; Ps 32,2)9 Werden hier nur die glücklich genannt, die beschnitten sind, oder gilt das, was David sagt, auch für die Unbeschnittenen? Wir haben gesehen, dass der Glaube Abraham als Gerechtigkeit angerechnet wurde.10 In welche Zeit fiel das?[4] War er damals schon beschnitten, oder war er noch unbeschnitten? Er war noch unbeschnitten,11 und dass er dann beschnitten wurde, war ein äußeres Zeichen, eine Besiegelung der Tatsache, dass Gott ihm, als er noch unbeschnitten war, aufgrund seines Glaubens[5] Gerechtigkeit zugesprochen hatte. Denn Abraham sollte der Vater all derer werden[6], die glauben, auch wenn sie nicht beschnitten sind, und denen darum genau wie ihm der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wird.12 Durch seine Beschneidung ist Abraham aber auch der Vater der Beschnittenen geworden, und zwar der Vater derer, die sich nicht damit begnügen, beschnitten zu sein, sondern die in seine Fußstapfen treten und dem Beispiel folgen, das er, unser Stammvater, uns durch seinen Glauben gab, noch bevor er beschnitten war.13 Nicht anders ist es mit der Zusage Gottes an Abraham, ihm als Erben die ganze Welt zum Eigentum zu geben. Auch diese Zusage, die ihm und darüber hinaus seinen Nachkommen galt, war nicht an die Befolgung des Gesetzes gebunden. Sie wurde ihm vielmehr gegeben, weil er aufgrund des Glaubens in Gottes Augen gerecht war.[7]14 Wenn das Erbe denen in Aussicht gestellt wäre, denen das Gesetz gegeben ist[8], wäre der Glaube überflüssig. Außerdem wäre die Zusage dann hinfällig,15 denn das Gesetz zieht Gottes Zorn nach sich, weil es übertreten wird[9]. Übertretungen gibt es nur dort nicht, wo es kein Gesetz gibt.16 Deshalb also ist die Zusage an den Glauben gebunden; ihre Erfüllung soll ein Geschenk der Gnade sein.[10] Damit ist sichergestellt, dass die Zusage für die gesamte Nachkommenschaft Abrahams Gültigkeit hat. Sie gilt nicht nur für die Nachkommen, denen das Gesetz gegeben wurde[11], sondern auch für die, die – ohne das Gesetz zu haben – so glauben, wie Abraham glaubte[12]. Denn er ist der Vater von uns allen,17 genau wie es in der Schrift heißt: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht[13].« Ja, in Gottes Augen ist er das, denn er vertraute auf ihn[14], den Gott, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft[15]. (1Mo 17,5)18 Da, wo es nichts zu hoffen gab, gab er die Hoffnung nicht auf, sondern glaubte, und so wurde er der Vater vieler Völker[16]. Es war ihm ja vorausgesagt worden: »So zahlreich werden deine Nachkommen sein.« (1Mo 15,5)19 Abraham war damals fast hundert Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen; in dieser Hinsicht war sein Körper gewissermaßen schon tot. Nicht anders war es bei seiner Frau Sara, denn auch sie konnte keine Kinder mehr bekommen. Und obwohl Abraham seine Augen nicht vor dem allem verschloss, ließ er sich in seinem Glauben nicht entmutigen.[17]20 Statt die Zusage Gottes in Frage zu stellen, wie es der Unglaube tun würde, ehrte er Gott, indem er ihm vertraute, und wurde dadurch in seinem Glauben gestärkt.21 Er war fest davon überzeugt, dass Gott die Macht hat, das, was er zugesagt hat, auch zu tun.22 Das ist also der Grund, weshalb ihm – wie es in der Schrift heißt – der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wurde.23 Die Aussage, dass der Glaube Abraham angerechnet wurde, betrifft nicht nur ihn,24 sondern steht auch unseretwegen in der Schrift. Auch uns wird[18] der Glaube angerechnet werden. Denn der Gott, auf den wir unser Vertrauen setzen[19], hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt –25 ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt[20].