5.Mose 1

Elberfelder Bibel

1 Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Steppe[1], Suf gegenüber, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. (5Mo 5,1; 5Mo 27,1; 5Mo 29,1; 5Mo 31,1; Apg 7,38)2 Elf Tage sind es vom Horeb, auf dem Weg zum Gebirge Seïr, bis Kadesch-Barnea. (5Mo 1,19; 5Mo 9,23)3 Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am Ersten des Monats, da redete Mose zu den Söhnen Israel nach allem, was ihm der HERR für sie geboten hatte, (3Mo 27,34; 4Mo 1,1; 4Mo 33,38)4 nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon wohnte[2], geschlagen hatte und Og, den König von Baschan, der in Aschtarot ⟨und⟩ in Edreï wohnte[3]. (4Mo 21,24; 5Mo 3,1; Jos 12,2)5 Jenseits des Jordan, im Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: (5Mo 4,44)6 Der HERR, unser Gott, redete zu uns am Horeb und sprach: Lange genug seid ihr an diesem Berg geblieben. (2Mo 3,1; 5Mo 5,2; 5Mo 9,8; 5Mo 18,16; Mal 3,22)7 Wendet euch, brecht auf[4] und zieht zum Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Nachbarn in der Ebene[5], auf dem Gebirge, in der Niederung[6] und im Süden und an der Küste des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis an den großen Strom, den Euphratstrom! (1Mo 15,18; 4Mo 10,12; 5Mo 1,19; Jos 9,1; Jos 11,16; 1Chr 27,29)8 Siehe, ich habe das Land vor euch dahingegeben. Geht hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der HERR euren Vätern, Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ⟨es⟩ ihnen und ihren Nachkommen nach ihnen zu geben! (1Mo 12,7; 2Mo 33,1; 5Mo 1,35; 5Mo 2,29; 5Mo 4,1; 5Mo 6,10; 5Mo 7,8; 5Mo 8,1; 5Mo 9,5; 5Mo 10,11; 5Mo 11,9; 5Mo 26,3; 5Mo 28,11; 5Mo 30,20; 5Mo 31,7; 5Mo 34,4; Jos 1,6; Ri 2,1; Neh 9,15; Jer 32,22)9 Und in jener Zeit sprach ich zu euch: Ich allein kann euch nicht tragen. (2Mo 18,18)10 Der HERR, euer Gott, hat euch zahlreich werden lassen, und siehe, ihr seid heute wie die Sterne des Himmels an Menge. (1Mo 22,17; 5Mo 10,22; 5Mo 28,62; Hes 16,7)11 Der HERR, der Gott eurer Väter, füge zu euch ⟨noch⟩ tausendmal ⟨so viel⟩, wie ihr seid, hinzu und segne euch, wie er zu euch geredet hat! (1Mo 22,17; 5Mo 10,22; 5Mo 28,62; 2Sam 24,3; Hes 16,7)12 Wie könnte ich allein eure Bürde und eure Last und euren Rechtsstreit tragen?13 Bringt weise und verständige und anerkannte[7] Männer für eure Stämme, dass ich sie als Oberhäupter über euch einsetze! (1Mo 41,33)14 Und ihr antwortetet mir und sagtet: Gut ist die Sache, die zu tun du angekündigt hast.15 Und ich nahm die Oberhäupter eurer Stämme, weise und anerkannte[8] Männer, und setzte sie als Oberhäupter über euch ein, als Oberste über Tausend und Oberste über Hundert und Oberste über Fünfzig und Oberste über Zehn und als Verwalter für eure Stämme[9]. (2Mo 18,21; 2Mo 24,1)16 Und ich gebot euren Richtern in jener Zeit: Hört ⟨die Streitsachen⟩ zwischen euren Brüdern und richtet gerecht zwischen einem Mann und seinem Bruder und dem Fremden bei ihm! (3Mo 24,22; 5Mo 16,18; Joh 7,24)17 Ihr sollt im Gericht nicht die Person ansehen; den Kleinen wie den Großen sollt ihr hören. Ihr sollt euch vor niemandem fürchten, denn das Gericht ist Gottes Sache. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, bringt vor mich, dass ich sie höre! (2Mo 18,26; 2Mo 23,2; 5Mo 16,19; 5Mo 17,8; 1Sam 2,25; 2Chr 19,6; Ps 82,2; Spr 28,21; Spr 29,25; 1Tim 5,21; Jak 2,1)18 So gebot ich euch in jener Zeit all die Dinge, die ihr tun solltet. (4Mo 13,1; 4Mo 14,1)19 Und wir brachen auf vom Horeb und zogen durch diese ganze große und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt auf dem Weg zum Gebirge der Amoriter, wie der HERR, unser Gott, es uns geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea. (5Mo 1,2; Jos 10,41)20 Und ich sagte zu euch: Ihr seid bis zu dem Gebirge der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns gibt.21 Siehe, der HERR, dein Gott, hat das Land vor dir dahingegeben. Zieh hinauf, nimm in Besitz, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat! Fürchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen! (4Mo 14,9; 5Mo 7,18; 5Mo 20,3; 5Mo 31,6; Jos 1,9)22 Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: Lasst uns Männer vor uns hersenden, dass sie das Land für uns erkunden und uns Bericht erstatten über den Weg, auf dem wir hinaufziehen, und über die Städte, zu denen wir kommen sollen!23 Und die Sache war gut in meinen Augen. Und ich nahm zwölf Männer von euch, je einen Mann für den Stamm. (4Mo 32,8)24 Und sie wandten sich und zogen ins Gebirge hinauf, und sie kamen bis zum Tal Eschkol und kundschafteten es[10] aus.25 Und sie nahmen von den Früchten des Landes in ihre Hand und brachten ⟨sie⟩ zu uns herab. Und sie erstatteten uns Bericht und sagten: Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns gibt. (2Mo 3,8)26 Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes. (5Mo 1,43; Ps 106,24; Jes 63,10; Hebr 3,18)27 Und ihr murrtet in euren Zelten[11] und sagtet: Weil der HERR uns hasst, hat er uns aus dem Land Ägypten herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vernichten. (5Mo 9,28)28 Wohin ziehen wir? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Ein Volk, größer und höher gewachsen[12] als wir, Städte, groß und bis an den Himmel befestigt, und sogar Enakitersöhne haben wir dort gesehen! (5Mo 2,10; 5Mo 7,17; 5Mo 9,2; Jos 14,8)29 Da sagte ich zu euch: Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! (5Mo 7,18; 5Mo 20,1; Neh 4,8)30 Der HERR, euer Gott, der vor euch herzieht, er wird für euch kämpfen nach allem, was er in Ägypten vor euren Augen für euch getan hat, (2Mo 10,21; 2Mo 14,14; 2Mo 15,11; 2Mo 19,4; 5Mo 4,34; 5Mo 7,18; 5Mo 11,3; 5Mo 20,4; 5Mo 29,2; 5Mo 31,3; 5Mo 34,11; Röm 8,31)31 und in der Wüste, wo du gesehen hast, dass der HERR, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr gezogen seid, bis ihr an diesen Ort kamt. (2Mo 19,4; 4Mo 11,12; 5Mo 8,5; Jes 46,3; Hos 11,3; Apg 13,18)32 Aber trotzdem[13] hatte niemand von euch Vertrauen in den HERRN, euren Gott, (Ps 106,24; Hebr 3,19)33 der auf dem Weg vor euch herzog, um euch einen Ort auszusuchen, damit ihr euch lagern konntet: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf dem Weg sehen konntet, auf dem ihr zoget, und bei Tag in der Wolke. (2Mo 13,21; 4Mo 10,33; Neh 9,12)34 Der HERR aber hatte den Lärm eurer Reden gehört. Da wurde er zornig und schwor:35 Wenn irgendjemand unter diesen Männern, ⟨von⟩ dieser bösen Generation, das gute Land sehen wird, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe[14]! (5Mo 2,14; Ps 95,11; Hes 20,15)36 Nur Kaleb, der Sohn des Jefunne, er soll es sehen, und ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten hat, dafür, dass er dem HERRN treu nachgefolgt ist[15]. – (Jos 14,8)37 Auch gegen mich wurde der HERR zornig euretwegen und sprach: Auch du sollst nicht dort hineinkommen! (4Mo 20,12; 5Mo 3,26; 5Mo 4,21; 5Mo 31,2; 5Mo 32,52; 5Mo 34,4; Ps 106,32)38 Josua, der Sohn des Nun, der vor dir steht, er soll dorthin kommen! Ihn stärke, denn er soll es Israel als Erbe austeilen! – (4Mo 34,17; 5Mo 3,28; 5Mo 31,7)39 Und eure ⟨kleinen⟩ Kinder, von denen ihr sagtet: »Sie werden zur Beute werden!«, und eure Söhne, die heute weder Gutes noch Böses kennen, sie sollen dorthin kommen, und ihnen werde ich es geben, und sie sollen es in Besitz nehmen. (Jos 5,7)40 Ihr aber, wendet euch und brecht auf[16] zur Wüste, auf dem Weg zum Schilfmeer! (5Mo 2,1)41 Da antwortetet ihr und sagtet zu mir: Wir haben gegen den HERRN gesündigt! Wir wollen hinaufziehen und kämpfen nach allem, was der HERR, unser Gott, uns geboten hat. Und ihr gürtetet ein jeder seine Waffen um und hieltet es für ein Leichtes, ins Gebirge hinaufzuziehen.42 Da sprach der HERR zu mir: Sprich zu ihnen: Zieht nicht hinauf und kämpft nicht, denn ich bin nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet!43 So redete ich zu euch, aber ihr hörtet nicht. Und ihr wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN und handeltet vermessen und zogt in das Gebirge hinauf.44 Da zogen die Amoriter aus, die auf jenem Gebirge wohnten, euch entgegen und jagten euch nach, wie es die Bienen tun, und zersprengten euch in Seïr bis nach Horma. (Jos 7,5; Ps 118,12)45 Und ihr kehrtet zurück und weintet vor dem HERRN. Aber der HERR hörte nicht auf eure Stimme und neigte sein Ohr nicht zu euch. – (Spr 1,25)46 Und ihr bliebet in Kadesch viele Tage; eben die Zeit[17], die ihr ⟨dort⟩ bliebet. (4Mo 20,1; Ri 11,16)

5.Mose 1

Neue Genfer Übersetzung

1 In diesem Buch sind die Reden aufgeschrieben[1], die Mose an das Volk Israel richtete, als es östlich des Jordans lagerte, in der moabitischen Steppe[2] gegenüber von Suf, zwischen Paran, Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. (4Mo 22,1; 5Mo 34,1)2 – Vom Berg Horeb über das Bergland Seïr bis nach Kadesch-Barnea sind es elf Tagesreisen. –3 Im vierzigsten Jahr nach ihrem Auszug aus Ägypten, am ersten Tag des elften Monats, erinnerte Mose die Israeliten an alle Gebote und Anweisungen, die er vom HERRN empfangen und an sie weitergegeben hatte[3].4 Vorher hatten die Israeliten unter Moses Führung[4] den Amoriterkönig Sihon aus Heschbon besiegt sowie Og, den König von Baschan, der in den Städten Aschtarot und Edreï regiert hatte.5 Im Gebiet der Moabiter, östlich des Jordans, legte Mose dem Volk das Gesetz aus. Er begann:6 Der HERR, unser Gott, hat am Berg Horeb zu uns gesagt: »Ihr habt euch nun lange genug an diesem Berg aufgehalten.7 Brecht eure Zelte ab und zieht zu den Amoritern im Bergland von Kanaan und zu ihren Nachbarvölkern, die im Jordantal, in den Bergen, im westlichen Hügelland, in der Wüste Negev und an der Mittelmeerküste wohnen. Erobert das Land Kanaan und das Libanongebirge, bis hinauf zum großen Strom Eufrat.8 Hiermit gebe ich euch dieses ganze Gebiet – es liegt offen vor euch. Zieht hinein und nehmt es in Besitz! Es ist das Land, das ich, der HERR, bereits euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesagt habe, als bleibenden Besitz für sie und ihre Nachkommen.«9 Damals am Berg Horeb sagte ich zu euch: »Ich alleine kann die Verantwortung für euch nicht mehr tragen.10 Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen wie die Sterne am Himmel,11 und er möge euer Volk noch tausendmal größer werden lassen. Der Gott eurer Vorfahren möge euch segnen, wie er es zugesagt hat.12 Aber wie soll ich es schaffen, all eure Sorgen und Nöte zu tragen und eure Streitfälle zu schlichten?13 Wählt unter euren Stammes- und Sippenoberhäuptern weise und fähige Männer aus[5], die ich als Schiedsleute[6] über euch einsetzen kann.«14 Ihr wart damit einverstanden.[7]15 Also setzte ich die weisen und erfahrenen Oberhäupter, die ihr ausgewählt hattet, zu Schiedsleuten ein. Sie waren verantwortlich für jeweils tausend, hundert, fünfzig oder zehn Männer mit ihren Familien.16 Ich übertrug ihnen das Richteramt und befahl ihnen: »Hört euch die Streitfälle an und sprecht gerechte Urteile. Dabei darf es keine Rolle spielen, ob die Beteiligten zum Volk Israel gehören oder Fremde sind.[8]17 Lasst euch vor Gericht nicht davon beeinflussen, wen ihr vor euch habt. Hört die einfachen Leute genauso an wie die einflussreichen und vornehmen. Fürchtet euch vor niemand, denn vor Gericht handelt ihr in Gottes Auftrag[9]. Ist euch ein Fall zu schwierig, dann kommt damit zu mir, und ich werde ihn entscheiden.«18 Ich gab euch damals auch noch viele andere Anweisungen, die ihr befolgen solltet.19 Nach dem Befehl des HERRN, unseres Gottes, verließen wir also den Berg Horeb und machten uns auf den Weg zum Bergland der Amoriter. Wir zogen durch die große und schreckliche Wüste, an die ihr euch nur zu gut erinnert[10]. Als wir Kadesch-Barnea erreicht hatten,20 sagte ich zu euch: »Ihr seid jetzt bis zum Bergland der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns geben wird.21 Schaut euch um! Der HERR gibt euch dieses Land – es liegt offen vor euch. Also zieht los und nehmt es ein! So hat der HERR, der Gott eurer Vorfahren, es euch aufgetragen. Habt keine Angst und lasst euch nicht einschüchtern.«22 Aber ihr alle kamt zu mir mit der Bitte: »Wir würden lieber einige Männer vorausschicken, die das Land für uns erkunden. Sie sollen uns sagen, welchen Weg wir am besten einschlagen und welche Städte wir dort antreffen.«23 Dieser Vorschlag fand meine Zustimmung, und so bestimmte ich zwölf Männer, aus jedem Stamm einen.24 Sie machten sich auf den Weg ins Bergland und erkundeten es bis zum Eschkol-Tal.25 Bei ihrer Rückkehr brachten sie einige Früchte des Landes mit und erstatteten uns Bericht. Sie sagten: »Das Land, das der HERR, unser Gott, uns gibt, ist ein gutes Land!«26 Ihr aber wolltet nicht hineinziehen, ihr habt euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes, widersetzt.27 In euren Zelten habt ihr gejammert und geklagt: »Der HERR hasst uns. Er hat uns nur aus Ägypten geführt, um uns den Amoritern auszuliefern. Sie werden uns vernichten!28 Wohin sollen wir denn jetzt gehen? Unsere Kundschafter[11] haben uns allen Mut genommen. Sie haben uns erzählt: ›Die Menschen, die wir dort gesehen haben, sind größer und stärker[12] als wir! Sie haben große Städte, deren Mauern bis zum Himmel reichen. Sogar Anakiter haben wir dort gesehen![13]‹« (4Mo 13,33)29 Aber ich entgegnete euch: »Erschreckt nicht und habt keine Angst vor ihnen!30 Der HERR, euer Gott, wird vor euch herziehen und für euch kämpfen. Ihr habt erlebt, was er in Ägypten für euch getan hat.31 Und auch in der Wüste habt ihr erfahren, wie der HERR, euer Gott, euch den ganzen Weg bis hierher getragen hat wie ein Vater sein Kind.«32 Trotzdem habt ihr dem HERRN, eurem Gott, nicht vertraut.33 Dabei ist er den ganzen Weg vor euch hergezogen, um die Lagerplätze auszusuchen und euch zu führen: bei Tag in einer Wolke und bei Nacht in einem Feuer, das euren Weg erleuchtete.34 Der HERR hörte euer Gejammer. Er wurde zornig und schwor:35 »Nicht ein Einziger aus dieser widerspenstigen Generation wird das gute Land sehen, das ich euren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe!36 Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, wird es betreten[14]. Ihm und seinen Nachkommen werde ich das Gebiet geben, das er erkundet hat. Denn er hat mir, dem HERRN, von ganzem Herzen vertraut.[15]«37 Auch auf mich war der HERR euretwegen zornig. Er sagte zu mir: »Du wirst das Land ebenfalls nicht betreten!38 An deiner Stelle wird Josua, der Sohn Nuns, der dir zur Seite steht[16], hineingehen. Ermutige ihn, denn er soll das Land erobern und es unter den Israeliten als Erbbesitz verteilen.«39 Und zu euch sagte der HERR: »Eure kleinen Kinder, die noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können und von denen ihr befürchtet, dass sie den Feinden in die Hände fallen – sie werden in das Land hineinkommen. Ihnen werde ich es geben, und sie werden es in Besitz nehmen.40 Ihr aber müsst wieder umkehren und in die Wüste Richtung Schilfmeer ziehen.«41 Da sagtet ihr zu mir: »Wir haben gegen den HERRN gesündigt! Wir sind jetzt doch bereit, in das Bergland von Kanaan zu ziehen und zu kämpfen, wie der HERR, unser Gott, es uns befohlen hat.« Jeder griff zu seinen Waffen, und ihr meintet, ihr könntet problemlos das Bergland erobern.42 Aber der HERR befahl mir, euch auszurichten: »Zieht nicht ins Land und kämpft nicht, denn ich werde euch nicht beistehen! Eure Feinde werden euch besiegen.«43 Doch ihr wolltet nicht auf meine Warnung hören. Ihr widersetztet euch dem Befehl des HERRN. Denn ihr hattet es euch in den Kopf gesetzt, in das Bergland hinaufzuziehen.44 Doch die Amoriter, die das Bergland bewohnten, kamen euch entgegen und fielen wie ein Bienenschwarm über euch her. Sie schlugen euch in die Flucht und jagten euch durch das Gebiet von Seïr bis nach Horma.45 Ihr kehrtet zurück nach Kadesch und weintet vor dem HERRN. Aber er hörte nicht auf euer Gejammer und gab euch keine Antwort mehr[17].46 Ihr bliebt dann eine lange Zeit in Kadesch.

5.Mose 1

Menge Bibel

1 Dies sind die Worte[1], die Mose an ganz Israel gerichtet hat jenseits des Jordans in der Wüste, in der Steppe, gegenüber Suph, zwischen Paran, Thophel, Laban, Hazeroth und Disahab.2 Elf Tagereisen lang ist der Weg vom Horeb[2] nach dem Gebirge Seir bis Kades-Barnea. –3 Im vierzigsten Jahre, am ersten Tage des elften Monats, war es: da trug Mose den Israeliten alles genau so vor, wie der HERR es ihm für sie geboten hatte,4 nachdem er den Amoriterkönig Sihon, der in Hesbon wohnte[3], und Og, den König von Basan, der in Astharoth wohnte, bei Edrei geschlagen hatte.5 Jenseits des Jordans, im Lande der Moabiter, unternahm es Mose, die folgende Unterweisung vorzutragen:6 »Der HERR, unser Gott, hat am Horeb so zu uns gesprochen: ›Ihr habt nun lange genug an diesem Berge verweilt;7 brecht jetzt auf und zieht unverweilt[4] nach dem Bergland der Amoriter und zu all ihren Nachbarn, die in der Jordanebene, in dem Bergland, in der Niederung, im Südland und an der Meeresküste wohnen, (also) in das Land der Kanaanäer und nach dem Libanon bis an den großen Strom, den Euphratstrom.8 Ich übergebe euch hiermit das Land: zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, dessen Verleihung der HERR euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob und ihrer Nachkommenschaft nach ihnen eidlich zugesagt hat.‹« (1Mo 15,18)9 »Damals sagte ich zu euch: ›Ich allein bin nicht imstande, (die Sorge für) eure Angelegenheiten zu tragen.10 Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen, daß ihr schon jetzt den Sternen des Himmels an Menge gleichkommt.11 Der HERR, der Gott eurer Väter, möge eure jetzige Zahl noch tausendmal größer werden lassen und euch so segnen, wie er euch verheißen hat!12 Wie vermöchte ich aber allein die Last und Bürde eurer Angelegenheiten und eurer Streitsachen zu tragen?13 Bringt aus euren Stämmen weise, verständige und erfahrene Männer her, damit ich sie zu Oberhäuptern[5] über euch einsetze!‹14 Da antwortetet ihr mir: ›Der Vorschlag, den du gemacht hast, eignet sich trefflich zur Ausführung.‹15 Da nahm ich eure Stammeshäupter, weise und erfahrene Männer, und setzte sie zu Oberhäuptern über euch ein als Oberste über die Tausendschaften oder Hundertschaften und als Anführer von je fünfzig oder je zehn und auch als Obmänner für eure Stämme.16 Zu gleicher Zeit gab ich euren Richtern folgende Anweisung: ›Wenn ihr eure Volksgenossen bei Streitsachen verhört, so entscheidet mit Gerechtigkeit, mag jemand mit einem von seinen Volksgenossen oder mit einem bei ihm wohnenden Fremdling einen Streit haben!17 Ihr dürft beim Rechtsprechen die Person nicht ansehen: den Niedrigsten müßt ihr ebenso wie den Vornehmsten anhören und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht ist Gottes Sache. Sollte aber ein Rechtsfall für euch zu schwierig sein, so legt ihn mir vor, damit ich die Untersuchung dabei führe.‹18 So gab ich euch damals Anweisung für alles, was ihr tun solltet.«19 »Als wir dann vom Horeb aufgebrochen waren, durchwanderten wir jene ganze große und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt, in der Richtung nach dem Bergland der Amoriter hin, wie der HERR, unser Gott, uns geboten hatte, und kamen bis Kades-Barnea.20 Da sagte ich zu euch: ›Ihr seid nun bis zum Bergland der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns geben will.21 Ihr wißt, daß der HERR, euer Gott, euch dies Land übergeben hat; so zieht denn hinauf und nehmt es nach dem Befehl des HERRN, des Gottes eurer Väter, in Besitz: fürchtet euch nicht und seid unverzagt!‹22 Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: ›Wir wollen einige Männer vor uns her senden, die uns das Land auskundschaften und uns Bericht erstatten sollen über den Weg, auf dem wir hinaufziehen müssen, und über die Städte, zu denen wir gelangen werden.‹23 Weil der Vorschlag mir zusagte, wählte ich zwölf Männer aus eurer Mitte, je einen Mann für den Stamm.24 Die zogen dann unverweilt in das Bergland hinauf und kamen bis zum Tal Eskol[6] und kundschafteten (das Land) aus.25 Sie nahmen auch einige von den Früchten des Landes mit, brachten sie zu uns herab und erstatteten uns Bericht mit den Worten: ›Es ist ein schönes Land, das der HERR, unser Gott, uns geben will.‹26 Doch ihr wolltet nicht hinaufziehen, sondern widersetztet euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes,27 und sagtet murrend in euren Zelten: ›Weil der HERR uns haßte, hat er uns aus Ägypten weggeführt, um uns in die Hand der Amoriter fallen zu lassen, damit sie uns vernichten.28 Wohin sollen wir hinaufziehen? Unsere Volksgenossen haben uns das Herz mutlos gemacht, indem sie berichtet haben: Die Leute sind dort zahlreicher als wir und höher gewachsen, die Städte groß und bis an den Himmel befestigt, und sogar Riesen (4.Mose 13,33) haben wir dort gesehen.‹«29 »Da sagte ich zu euch: ›Laßt euch nicht entmutigen und fürchtet euch nicht vor ihnen!30 Der HERR, euer Gott, der vor euch einherzieht, wird selbst für euch streiten, ganz so, wie er euch in Ägypten sichtbar geholfen hat31 und auch in der Wüste, wo, wie ihr gesehen habt, der HERR, euer Gott, euch getragen hat, wie ein Vater seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gezogen seid, bis zu eurer Ankunft an diesem Orte.‹32 Aber trotz alledem bliebt ihr ohne Vertrauen auf den HERRN, euren Gott,33 der doch auf dem Wege vor euch einherzog, um einen Platz zum Aufschlagen eurer Lager für euch ausfindig zu machen: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf dem Wege sehen könntet, den ihr ziehen solltet, und bei Tag in der Wolke.«34 »Als nun der HERR euer lautes Reden vernahm, wurde er zornig und schwur:35 ›Wahrlich, kein einziger von diesen Männern, von diesem nichtswürdigen Geschlecht, soll das schöne Land zu sehen bekommen, dessen Verleihung ich euren Vätern zugeschworen habe,36 außer Kaleb, dem Sohn Jephunnes; dieser soll es zu sehen bekommen, und ihm und seinen Söhnen[7] will ich das Land geben, dessen Boden er bereits betreten hat, zum Lohn dafür, daß er dem HERRN in allen Stücken gehorsam gewesen ist.‹37 Auch mir zürnte der HERR um euretwillen, so daß er aussprach: ›Auch du sollst nicht dorthin kommen:38 Josua, der Sohn Nuns, dein Diener, der soll dorthin kommen; ihm sprich Mut ein, denn er soll das Land den Israeliten als Erbbesitz austeilen.39 Auch eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie würden eine Beute (der Feinde) werden, und eure jungen Söhne, die heute noch nicht Gutes und Böses zu unterscheiden wissen, die sollen dorthin kommen! Denn ihnen will ich das Land geben, und sie sollen es in Besitz nehmen.40 Ihr aber – kehrt um und zieht in die Wüste in der Richtung nach dem Schilfmeer!‹41 Da gabt ihr mir zur Antwort: ›Wir haben uns gegen den HERRN versündigt; wir wollen nun doch hinaufziehen und kämpfen, ganz wie der HERR, unser Gott, uns geboten hat!‹ So gürtetet ihr euch denn sämtlich eure Waffen um und wolltet leichtfertig in das Bergland hinaufziehen.42 Da gebot mir der HERR: ›Warne sie hinaufzuziehen und zu kämpfen! Denn ich bin nicht in eurer Mitte; sonst werdet ihr von euren Feinden eine Niederlage erleiden!‹43 Ich warnte euch also, doch ihr wolltet nicht hören, sondern widersetztet euch dem Befehl des HERRN und zogt in Vermessenheit in das Bergland hinauf.44 Da rückten die Amoriter, die in jenem Gebirge wohnten, euch entgegen und verfolgten euch wie ein Bienenschwarm und zersprengten euch [in Seir] bis Horma.45 Nach eurer Rückkehr jammertet ihr dann vor dem HERRN; er aber achtete nicht auf euer Wehklagen und schenkte euch kein Gehör.46 So mußtet ihr denn in Kades die lange Zeit bleiben, die ihr dort zugebracht habt.«