Sauls Hass auf David – Jonatans Eintreten für David
1Saul nun redete mit seinem Sohn Jonatan und mit all seinen Knechten, dass er David töten wolle. Jonatan aber, der Sohn Sauls, hatte großen Gefallen an David. (1Mo 37,18; 1Sam 18,1; 1Sam 18,25; 1Sam 20,1; 2Sam 4,8)2Und Jonatan berichtete es David und sagte: Mein Vater Saul sucht dich zu töten. Nun hüte dich doch morgen und bleibe im Versteck sitzen und verbirg dich! (1Sam 20,5)3Ich aber will hinausgehen und mich auf dem Feld neben meinen Vater stellen, wo du bist, und ich will mit meinem Vater über dich reden und sehen, wie es steht, und es dir berichten. (1Sam 20,9; Spr 17,17)4Und Jonatan redete mit seinem Vater Saul Gutes von David und sagte zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knecht, an David! Denn er hat sich nicht an dir versündigt, und seine Taten sind dir sehr nützlich. (1Mo 42,22; Ps 59,4; Phlm 1,11)5Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der HERR hat ganz Israel eine große Rettung verschafft. Du hast es gesehen und dich ⟨darüber⟩ gefreut. Warum willst du dich an unschuldigem Blut versündigen, dass du David ohne Ursache tötest? (Ri 12,3; 1Sam 11,13; 1Sam 17,49; 1Sam 20,32; 1Sam 22,14; Ps 109,5)6Und Saul hörte auf die Stimme Jonatans, und Saul schwor: So wahr der HERR lebt, wenn er getötet wird! (Spr 31,8)7Da rief Jonatan David, und Jonatan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonatan brachte David zu Saul, und er diente ihm wie früher. (1Sam 18,2)
Erneuter Mordversuch Sauls an David – Davids Flucht zu Samuel
8Und es kam wieder zum Krieg. David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine große Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen. (1Sam 18,14; 1Sam 23,5; 1Kön 20,21)9Und ein böser Geist von dem HERRN kam über Saul, als er in seinem Haus saß, seinen Speer in seiner Hand. David aber spielte ⟨auf der Zither⟩[1]. (1Sam 16,14; 1Sam 22,6)10Und Saul suchte David mit dem Speer an die Wand zu spießen. Aber er wich aus vor Saul, sodass er den Speer in die Wand stieß. Und David floh und entrann in jener Nacht. (1Sam 18,10; Ps 37,32; Joh 10,33)11Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, um ihn zu bewachen und ihn ⟨dann⟩ am Morgen zu töten. Aber seine Frau Michal teilte es David mit: Wenn du nicht in dieser Nacht dein Leben rettest, dann wirst du morgen umgebracht werden. (Ri 16,2; 1Sam 20,31; Ps 59,1)12Und Michal ließ David durchs Fenster hinab. Und er eilte fort, floh und entrann. (Jos 2,15)13Und Michal nahm den Terafim[2] und legte ihn aufs Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaar[3] an sein Kopfende und bedeckte ihn mit einem Tuch[4]. (1Mo 31,19; Ri 17,5)14Und Saul sandte Boten, um David zu holen. Und sie sagte: Er ist krank. (Jos 2,5)15Da sandte Saul noch einmal Boten, nach David zu sehen, und sagte: Bringt ihn im Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte!16Und die Boten kamen, und siehe, der Terafim[5] ⟨lag⟩ im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaar an seinem Kopfende.17Da sagte Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entfliehen lassen, dass er entrinnen konnte? Und Michal antwortete Saul: Er sagte zu mir: Lass mich gehen, sonst töte ich dich![6]18David aber war geflohen und hatte sich gerettet. Und er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er mit Samuel, und sie wohnten in Najot. (1Sam 1,19; 1Sam 20,1; 1Sam 21,11)19Und es wurde Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot[7] in Rama.20Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie aber die Schar[8] der Propheten, die weissagten[9], sahen und Samuel dabeistehen, wie er sie leitete, kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, und auch sie weissagten[10]. (4Mo 11,25; 1Sam 10,5)21Und man berichtete es Saul, und er sandte andere Boten, und auch die weissagten[11]. Und Saul sandte zum dritten Mal Boten, und auch sie weissagten[12].22Da ging auch er nach Rama und kam an die große Zisterne, die in Sechu ist. Und er fragte: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ⟨ihm⟩: Siehe, in Najot in Rama.23Und er ging von dort[13] nach Najot in Rama. Und auch über ihn kam der Geist Gottes, und er ging daher und weissagte[14], bis er in Najot in Rama ankam.24Und auch er zog seine Oberkleider aus, und auch er weissagte[15] vor Samuel, und er fiel hin ⟨und lag⟩ nackt ⟨da⟩ den ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist auch Saul unter den Propheten[16]? (1Sam 10,10; Jes 20,2)
1.Samuel 19
Menge Bibel
1Als nun Saul zu seinem Sohne Jonathan und seiner ganzen Umgebung davon redete, daß er David töten wolle,2hinterbrachte Jonathan, der Sohn Sauls, es dem David, den er sehr liebhatte, mit den Worten: »Mein Vater Saul trachtet dir nach dem Leben; nimm dich daher morgen früh in acht und halte dich sorgfältig verborgen!3Ich selbst aber will hinausgehen und auf dem Felde[1], wo du dich befinden mußt, neben meinen Vater treten; ich will dann mit meinem Vater von dir reden und sehen, wie die Sache steht, und es dir dann mitteilen.«4Hierauf trat Jonathan bei der Unterredung mit seinem Vater Saul für David ein, indem er zu ihm sagte: »Der König versündige sich nicht an seinem Diener David; denn er hat sich dir gegenüber nichts zuschulden kommen lassen, sondern sich große Verdienste um dich erworben;5er hat sogar sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und so hat der HERR dem ganzen Volk Israel einen herrlichen Sieg verschafft. Du hast es mit angesehen und dich darüber gefreut: warum willst du dich also an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Grund tötest?«6Da schenkte Saul den Vorstellungen Jonathans Gehör und schwur: »So wahr der HERR lebt, er soll nicht sterben!«7Nun rief Jonathan den David zu sich und teilte ihm diese ganze Unterredung mit; dann führte er David zu Saul, und er war wieder in der Umgebung des Königs wie früher.8Als dann aber der Krieg aufs neue ausbrach und David, der gegen die Philister ins Feld gezogen war, ihnen eine schwere Niederlage beigebracht und sie in die Flucht geschlagen hatte,9kam der böse Geist des HERRN wieder über Saul, als er in seinem Hause saß und seinen Speer in der Hand hatte, während David die Zither spielte.10Da gedachte Saul den David mit dem Speer an die Wand zu spießen; aber David wich dem Saul aus, so daß der Speer in die Wand fuhr und David sich durch die Flucht retten konnte.11In derselben Nacht nun sandte Saul Boten in Davids Haus, die ihn bewachen sollten, damit er ihn am andern Morgen töten könnte. Aber Davids Frau Michal verriet es ihm und sagte: »Wenn du dein Leben nicht noch in dieser Nacht in Sicherheit bringst, so bist du morgen des Todes!«12Nachdem Michal ihn dann durchs Fenster hinabgelassen hatte, ergriff er die Flucht und entkam glücklich.13Hierauf nahm Michal den Hausgott, legte ihn aufs Bett, legte dann ein Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten und deckte ihn mit der Decke zu.14Als nun Saul Boten sandte, um David festnehmen zu lassen, erklärte sie, er sei krank.15Da sandte Saul die Boten zurück, um nach David zu sehen, mit dem Befehl: »Bringt ihn mitsamt dem Bett zu mir her, damit ich ihn töte.«16Als nun die Boten hinkamen, fanden sie den Hausgott im Bett liegen und das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten.17Da sagte Saul zu Michal: »Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entrinnen lassen, so daß er sich in Sicherheit gebracht hat?« Michal gab ihm zur Antwort: »Er sagte zu mir: ›Laß mich gehen, sonst muß ich dich töten!‹«18David also hatte sich glücklich durch die Flucht gerettet und war nach Rama zu Samuel gekommen, dem er alles mitteilte, was Saul ihm angetan hatte. Er ging dann mit Samuel hin, und (beide) wohnten im Prophetenhause bei Rama.19Als nun Saul die Kunde erhielt, David halte sich im Prophetenhause bei Rama auf,20sandte er Boten ab, die David festnehmen sollten. Als diese aber die Versammlung der Propheten sahen, die sich in Begeisterung[2] befanden, und Samuel an ihrer Spitze stehend erblickten, kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, so daß auch sie in prophetische Begeisterung gerieten.21Als man das dem Saul meldete, schickte er andere Boten ab, aber auch diese gerieten in Verzückung, und ebenso erging es den Boten, die Saul zum drittenmal sandte.22Nun ging er selbst nach Rama; und als er bei der großen Zisterne, die sich in Sechu befindet, angekommen war, fragte er: »Wo sind hier Samuel und David?« Man antwortete ihm: »Im Prophetenhause zu Rama.«23Er ging also von dort nach dem Prophetenhause bei Rama; als er aber noch unterwegs war, kam auch über ihn der Geist Gottes, und er befand sich auf dem ganzen Wege in prophetischer Begeisterung bis zu seiner Ankunft im Prophetenhause bei Rama.24Dort zog auch er seine Oberkleider aus und war ebenfalls in Verzückung vor Samuel und lag (schließlich) in bloßen Unterkleidern während jenes ganzen Tages und der ganzen Nacht da. Daher pflegt man zu sagen: »Gehört auch Saul zu den Propheten?«