1Wehe der stolzen Krone[1] der Betrunkenen Ephraims und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales[2] der vom Wein Bezwungenen! (Jes 7,9; Jes 9,8; Am 4,1; Am 6,4; Am 6,8)2Siehe, einen Starken und Mächtigen hat der Herr. Wie ein Hagelwetter, wie ein verheerender Sturmwind[3], wie ein Unwetter gewaltiger, überflutender Wasser reißt er zu Boden mit Macht. (Dan 9,26)3Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Betrunkenen Ephraims.4Und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales ergeht es wie dessen[4] Frühfeige vor der Obsternte: Kaum ist sie in der Hand dessen, der sie erblickt, da verschlingt er sie. (Jes 8,4; Nah 3,12)5An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen für den Rest seines Volkes zur herrlichen Krone und zum prächtigen Kranz6und zum Geist des Rechts[5] dem, der zu Gericht sitzt, und zur Heldenkraft denen, die den Kampf zurückdrängen ans Tor. (1Kön 3,28; Sach 12,5)
Gericht über die Priester, Propheten und Spötter in Jerusalem
7Und auch diese wanken vom Wein und taumeln vom Rauschtrank: Priester und Prophet wanken vom Rauschtrank, sind verwirrt vom Wein, taumeln vom Rauschtrank. Sie wanken beim Weissagen[6], torkeln beim Rechtsprechen. (3Mo 10,9; Spr 20,1; Jes 5,11; Jes 56,12; Hos 4,11; Hos 7,5)8Denn alle Tische sind voll Unflat ⟨und⟩ Erbrochenem, dass kein Platz mehr da ist.9Wen will er Erkenntnis lehren und wem die Botschaft verständlich machen? ⟨Kindern,⟩ die von der Milch entwöhnt, die von den Brüsten abgesetzt sind? (Jer 6,10)10Denn ⟨er sagt⟩: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw[7]; hier ein wenig, da ein wenig! –11Ja, durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volk reden, (Jer 5,15)12er, der zu ihnen sprach: Das ist die Ruhe! Schafft Ruhe dem Erschöpften! Und das ist die Erquickung! Aber sie wollten nicht hören. (Jer 6,16; Sach 7,11; 1Kor 14,21)13Und das Wort des HERRN für sie wird sein: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw[8]; hier ein wenig, da ein wenig; damit sie hingehen und rückwärtsstürzen und zerschmettert werden, sich verstricken lassen und gefangen werden. (Jes 6,9; Jes 8,15)14Darum hört das Wort des HERRN, ihr Männer der Prahlerei, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! (Jes 1,23; Jes 46,12)15Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, wird sie uns nicht erreichen, denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen. (1Mo 37,20; Jes 8,7; Jes 30,10; Jer 5,12; Jer 13,25; Hes 22,28; Dan 9,27)16Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lege[9] in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein[10], einen kostbaren Eck⟨stein⟩, felsenfest gegründet[11]. Wer glaubt[12], wird nicht ⟨ängstlich⟩ eilen[13]. (2Chr 20,20; Ps 118,22; Dan 2,45; Sach 3,9; Sach 10,4; Mt 21,42; Röm 9,33; 1Kor 3,11; 1Petr 2,6)17Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage. Hagel wird die Zuflucht der Lüge hinwegfegen, und das Wasser wird das Versteck wegschwemmen. (Mt 7,27)18Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden[14], und euer Vertrag mit dem Scheol wird nicht bestehen bleiben. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, dann werdet ihr von ihr zertreten werden[15]. (Jer 2,37; Kla 4,17; Hes 13,11; Nah 1,8)19Sooft sie hindurchfährt, wird sie euch erfassen; denn Morgen für Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht. Dann wird es lauter Schrecken sein, die Botschaft verständlich zu machen. (Jer 4,5)20Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich einzuhüllen. (Jes 10,3)21Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berg Perazim, wie ⟨im⟩ Tal bei Gibeon wird er toben, um sein Werk zu tun – befremdend ist sein Werk – und um seine Arbeit zu verrichten; seltsam ist seine Arbeit. (Jos 10,10; 2Sam 5,20; 1Chr 14,16; Jes 29,14; Jes 64,2; Hab 1,5)22Und nun, treibt nicht Spott, damit eure Fesseln nicht fester gemacht werden! Denn ich habe von fest beschlossener Vernichtung gehört durch den Herrn, den HERRN der Heerscharen, über die ganze Erde. (2Mo 8,25; 2Chr 36,16; Spr 19,29; Spr 29,1; Jes 10,22; Hes 22,14; Lk 21,24)
Gleichnis von der Weisheit des Bauern
23Horcht auf und hört meine Stimme! Gebt acht und hört meine Rede! (Ps 81,9; Mt 11,15)24Pflügt denn der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen? Bricht er ⟨nur⟩ um und eggt ⟨den ganzen Tag⟩ sein Ackerland? (Pred 3,2)25Ist es nicht so: Wenn er dessen Fläche geebnet hat, streut er Dill und sät Kümmel, er wirft Weizen, Hirse und Gerste auf das abgesteckte Stück[16] und das Korn[17] an seinen Rand.26So unterwies ihn sein Gott zum richtigen Verfahren, er belehrte ihn. (Hi 32,8)27Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen und das Wagenrad nicht über Kümmel gerollt, sondern Dill wird mit dem Stab ausgeschlagen und Kümmel mit dem Stock.28Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht unaufhörlich drischt es der Drescher[18]. Und wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde ⟨darüber⟩ treibt, zermalmt er es ⟨doch⟩ nicht. (Jer 10,24)29Auch dies geht aus vom HERRN der Heerscharen. Er führt seinen Plan wunderbar aus, ⟨seine⟩ Weisheit[19] lässt er groß sein. (Ps 92,6; Ps 118,23; Jes 41,20; Jer 32,19)
Jesaja 28
Lutherbibel 2017
Gericht über Samaria
1Weh der prächtigen Krone der Trunkenen von Ephraim, der welken Blume seiner herrlichen Zierde hoch über dem fetten Tal derer, die vom Wein taumeln! (Jes 5,22)2Siehe, einen Starken und Mächtigen hält der Herr bereit; wie Hagelsturm, wie verderbliches Wetter, wie Wasserflut, die mächtig einreißt, wirft er zu Boden mit Gewalt. (2Kön 17,5)3Mit Füßen wird zertreten die prächtige Krone der Trunkenen von Ephraim.4Und die welke Blume seiner herrlichen Zierde hoch über dem fetten Tal wird sein wie eine Frühfeige vor dem Sommer, die einer erspäht und flugs aus der Hand verschlingt.5Zu der Zeit wird der HERR Zebaoth eine zierende Krone sein und ein herrlicher Kranz für den Rest seines Volks (Jes 7,3; Jes 10,20)6und ein Geist des Rechts für den, der zu Gericht sitzt, und eine Kraft denen, die den Kampf gegen das Tor zurückschlagen.
Gericht über die Priester und Propheten in Jerusalem
7Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln vom Bier. Priester und Propheten sind toll vom Bier, sind im Wein ersoffen. Sie taumeln vom Bier, sie sind toll beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen.8Denn alle Tische sind voll Gespei und Unflat an allen Orten! (Jes 19,14)9Wen will denn der Priester Erkenntnis lehren, wem der Prophet Offenbarung deuten? Denen, die entwöhnt sind von der Milch, denen, die von der Brust abgesetzt sind?10Denn sie sagen: »Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw[1], hier ein wenig, da ein wenig!«11Ja, Gott wird mit stammelnder Lippe und fremder Zunge reden zu diesem Volk, (5Mo 28,49; Jes 33,19; Jer 5,15; 1Kor 14,21)12er, der zu ihnen gesagt hat: »Das ist die Ruhe, schafft Ruhe den Müden; und das ist die Erquickung!« Aber sie wollten nicht hören. (Jes 30,15; Jer 6,16; Mt 11,28)13Darum wird für sie des HERRN Wort zu »Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw, hier ein wenig, da ein wenig«, dass sie hingehen und rücklings fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen werden. (Jes 8,15)14So höret nun des HERRN Wort, ihr Spötter, die ihr herrscht über dies Volk, das in Jerusalem ist.15Ihr sprecht: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen und mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht. Wenn die brausende Flut kommt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben Lüge zu unsrer Zuflucht und Trug zu unserm Schutz gemacht.16Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.[2] (Ps 118,22; Jes 7,9; Röm 9,33; Röm 10,11; Eph 2,20; 1Petr 2,6)17Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage machen. So wird Hagel die Zuflucht in der Lüge zerschlagen, und Wasser sollen den Schutz wegschwemmen,18dass hinfalle euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit dem Totenreich nicht bestehen bleibe. Wenn die brausende Flut kommt, wird sie euch zermalmen;19sooft sie kommt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen für Morgen wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit Entsetzen Offenbarung deuten.20Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich dreinzuschmiegen.21Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berge Perazim und toben wie im Tal Gibeon, dass er sein Werk vollbringe, aber fremd ist sein Werk, und dass er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat! (Jos 10,10; 2Sam 5,20; 1Chr 14,11; 1Chr 14,16)22So lasst nun euer Spotten, auf dass eure Bande nicht fester werden; denn ich habe von einem Verderben gehört, das von Gott, dem HERRN Zebaoth, beschlossen ist über die ganze Erde. (Jes 10,22)
Das Gleichnis vom Bauern
23Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, merkt auf und hört meine Rede:24Pflügt oder gräbt oder eggt denn ein Ackermann immerfort seinen Acker zur Saat?25Ist’s nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, dann streut er Dill und wirft Kümmel und sät Weizen und Gerste, ein jedes, wohin er’s haben will, und Dinkel an den Rand?26So unterweist ihn sein Gott und lehrt ihn, wie es recht sei.27Auch drischt man den Dill nicht mit Dreschschlitten und lässt auch nicht die Walze über den Kümmel gehen, sondern den Dill schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken.28Zermalmt man etwa das Getreide? Nein, endlos drischt man’s nicht. Man lässt seine Dreschwalze und seine Pferde darüber gehen, aber zermalmt es nicht.29Auch das kommt her vom HERRN Zebaoth; sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus. (Jes 9,5)