1An jenem Tag schenkte der König Ahasveros der Königin Ester das Haus Hamans, des Bedrängers der Juden. Und Mordechai kam vor den König, denn Ester hatte ihm mitgeteilt, was er für sie war. (Est 2,7; Hi 27,16)2Und der König zog seinen Siegelring ab, den er Haman weggenommen hatte, und gab ihn Mordechai. Und Ester setzte Mordechai über das Haus Hamans ein. (Est 3,10; Est 10,2)3Und noch einmal redete Ester vor dem König und fiel vor seinen Füßen nieder. Und sie weinte und flehte ihn an, das von Haman, dem Agagiter, ⟨vorbereitete⟩ Unheil abzuwenden und seinen Anschlag, den er gegen die Juden geplant hatte.4Und der König reichte Ester das goldene Zepter entgegen. Da erhob sich Ester, trat vor den König hin (Est 4,11)5und sagte: Wenn es dem König recht ist und wenn ich Gunst vor ihm gefunden habe und die Sache vor dem König genehm ist und ich ihm wohlgefällig bin, dann widerrufe man schriftlich die Briefe ⟨mit dem⟩ Anschlag des Agagiters Haman, des Sohnes Hammedatas, die er geschrieben hat, um die Juden auszurotten, die in allen Provinzen des Königs ⟨leben⟩. (Est 3,13)6Denn wie könnte ich das Unheil mit ansehen, das mein Volk treffen wird? Und wie könnte ich den Untergang meines Geschlechts mit ansehen? (1Mo 44,34; Neh 2,3; Est 7,4; Jer 8,23; Röm 9,2)7Da sagte der König Ahasveros zur Königin Ester und zu Mordechai, dem Juden: Siehe, das Haus Hamans habe ich Ester geschenkt, und ihn hat man an dem Holzpfahl aufgehängt, weil er seine Hand gegen die Juden ausgestreckt hat. (Est 7,10)8Ihr aber, schreibt ihr nun, was die Juden betrifft, im Namen des Königs, wie ihr es für gut haltet, und versiegelt es mit dem Siegelring des Königs. Denn es ist unmöglich, eine Schrift, die im Namen des Königs geschrieben und mit dem Siegelring des Königs versiegelt ist, zu widerrufen. (Est 1,19)9So wurden denn in jener Zeit, ⟨nämlich⟩ im dritten Monat, das ist der Monat Siwan, am 23. ⟨Tag⟩ desselben die Schreiber des Königs gerufen. Und es wurde nach allem, was Mordechai befahl, an die Juden geschrieben und an die Satrapen und die Statthalter und die Obersten der Provinzen von Indien bis Kusch, 127 Provinzen, in der Schrift jeder einzelnen Provinz und in der Sprache jedes einzelnen Volkes; ebenso an die Juden in ihrer Schrift und in ihrer Sprache. (Est 1,1; Est 1,22)10Und er schrieb im Namen des Königs Ahasveros und versiegelte es mit dem Siegelring des Königs. Und er sandte durch die Eilboten zu Pferd, die auf den königlichen Postpferden ⟨aus⟩ den Gestüten ritten[1], Briefe, (Est 3,12)11worin der König den Juden in jeder einzelnen Stadt gestattete, sich zu versammeln und für ihr Leben einzustehen ⟨und⟩ zu vernichten, umzubringen und auszurotten alle ⟨bewaffnete⟩ Macht von Volk und Provinz, die sie bedrängen würde, Kinder und Frauen[2] und ihre ⟨Habe als⟩ Beute zu erbeuten, (Est 9,5)12⟨und zwar⟩ an ein und demselben Tag in allen Provinzen des Königs Ahasveros, am dreizehnten Tag des zwölften Monats, das ist der Monat Adar. (Est 3,13)13Die Abschrift des Schreibens sollte in jeder einzelnen Provinz als Gesetz erlassen werden, ⟨wozu⟩ man ⟨sie⟩ allen Völkern bekannt machte, und zwar damit die Juden für diesen Tag bereit waren, sich an ihren Feinden zu rächen.14Die Eilboten, die auf den königlichen Postpferden ritten, zogen auf das Wort des Königs schnell und in Eile aus. Und das Gesetz wurde in der Burg Susa erlassen.15Und Mordechai ging von ⟨seinem Platz⟩ vor dem König hinaus in königlicher Kleidung aus violettem Purpur und weißem Leinen, mit einem großen goldenen Diadem und in einem Mantel aus Byssus und rotem Purpur. Die Stadt Susa aber jauchzte und war fröhlich. (Est 3,15; Est 10,2; Spr 11,10)16Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteilgeworden. (Ps 30,12; Spr 28,12)17Und in jeder einzelnen Provinz und in jeder einzelnen Stadt, überall, wohin das Wort des Königs und sein Gesetz gelangten, war Freude und Wonne bei den Juden, Gastmahl und Festtag. Und viele aus den Völkern des Landes wurden Juden[3], denn Furcht vor den Juden war auf sie gefallen. (Jos 2,9; Est 9,2; Ps 105,38; Sach 8,23)
Ester 8
Lutherbibel 2017
Die Wendung zugunsten der Juden
1An dem Tage schenkte der König Ahasveros der Königin Ester das Haus Hamans, des Judenfeindes. Und Mordechai wurde vom König empfangen; denn Ester hatte ihm gesagt, wie er mit ihr verwandt sei. (Est 2,7)2Und der König tat ab seinen Ring, den er Haman genommen hatte, und gab ihn Mordechai. Und Ester setzte Mordechai über das Haus Hamans. (Est 3,10)3Und Ester redete noch einmal vor dem König und fiel ihm zu Füßen und weinte und flehte ihn an, dass er zunichtemache die Bosheit Hamans, des Agagiters, und seine Anschläge, die er gegen die Juden erdacht hatte.4Und der König streckte das goldene Zepter Ester entgegen. Da stand Ester auf und trat vor den König (Est 4,11; Est 5,2)5und sprach: Gefällt es dem König und habe ich Gnade gefunden vor ihm, und dünkt es den König recht und gefalle ich ihm, so möge man die Schreiben mit den Anschlägen Hamans, des Sohnes Hammedatas, des Agagiters, widerrufen, die er geschrieben hat, um die Juden umzubringen in allen Provinzen des Königs.6Denn wie kann ich dem Unheil zusehen, das mein Volk treffen würde? Und wie kann ich zusehen, dass mein Geschlecht umkäme?7Da sprach der König Ahasveros zur Königin Ester und zu Mordechai, dem Juden: Siehe, ich habe Ester das Haus Hamans geschenkt, und ihn hat man an einen Galgen gehängt, weil er seine Hand gegen die Juden erhoben hat.8So schreibt nun ihr wegen der Juden, wie es euch gefällt, in des Königs Namen und siegelt’s mit des Königs Ring. Denn ein Schreiben, das in des Königs Namen geschrieben und mit des Königs Ring gesiegelt war, durfte niemand widerrufen.9Da wurden gerufen des Königs Schreiber zu jener Zeit im dritten Monat, das ist der Monat Siwan, am dreiundzwanzigsten Tage, und es wurde geschrieben, wie Mordechai gebot, an die Juden und an die Satrapen[1], Statthalter und Obersten in den Provinzen von Indien bis Kusch, in hundertsiebenundzwanzig Provinzen, einer jeden Provinz in ihrer Schrift, einem jeden Volk in seiner Sprache und auch den Juden in ihrer Schrift und Sprache.10Und es wurde geschrieben in des Königs Ahasveros Namen und mit des Königs Ring gesiegelt. Und man sandte die Schreiben durch reitende Boten auf den besten Pferden.11Darin gab der König den Juden, in welchen Städten sie auch waren, die Erlaubnis, sich zu versammeln und ihr Leben zu verteidigen und alle Macht des Volks und der Provinz, die sie samt Kindern und Frauen angreifen würden, zu vertilgen, zu töten und umzubringen und ihr Hab und Gut zu plündern (Est 3,13; Est 9,7; Est 9,15)12an einem Tag in allen Ländern des Königs Ahasveros, nämlich am dreizehnten Tage des zwölften Monats, das ist der Monat Adar.[2]13Eine Abschrift des Schreibens aber sollte als Gesetz erlassen werden in allen Provinzen, um allen Völkern zu eröffnen, dass die Juden sich für diesen Tag bereithalten würden, sich zu rächen an ihren Feinden.14Und die reitenden Boten auf den besten Pferden ritten aus schnell und eilends nach dem Wort des Königs, und das Gesetz wurde in der Festung Susa angeschlagen.15Mordechai aber ging hinaus von dem König in königlichen Kleidern, blau und weiß, und mit einer großen goldenen Krone, angetan mit einem Mantel aus Leinen und Purpurwolle. Und die Stadt Susa jauchzte und war fröhlich.16Für die Juden aber war Licht und Freude und Wonne und Ehre gekommen.17Und in allen Provinzen und Städten, an welchen Ort auch immer des Königs Wort und Gesetz gelangte, da war Freude und Wonne unter den Juden, Gastmahl und Festtag; und viele aus den Völkern im Lande schlossen sich den Juden an; denn die Furcht vor den Juden war über sie gekommen.