Sprüche 23

Elberfelder Bibel

1 Wenn du dich hinsetzt, um mit einem Herrscher zu speisen, so achte ja auf das, was[1] du vor dir hast!2 Und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du heißhungrig bist!3 Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, denn das ist eine trügerische Speise!4 Mühe dich nicht ab, es zu Reichtum zu bringen, da verzichte auf deine Klugheit[2]! (Jer 9,22; 1Tim 6,9)5 Wenn du deine Augen darauf[3] richtest[4], ist er nicht ⟨mehr⟩ da. Denn plötzlich macht er sich Flügel wie ein Adler und fliegt zum Himmel. (Hi 27,19; Spr 27,24; Mt 6,19; 1Tim 6,17)6 Iss nicht das Brot des Missgünstigen[5] und sei nicht begierig auf seine Leckerbissen!7 Denn wie ein Haar in seiner Kehle, so ist es[6]. Iss und trink! sagt er zu dir, aber sein Herz ist nicht mit dir. (Spr 26,23)8 Deinen Bissen, den du gegessen hast, den musst du ausspeien, und vergeudet hast du deine freundlichen Worte. (Jer 12,6)9 Zu den Ohren eines Toren rede nicht, denn er wird deine klugen Worte verachten! (Spr 9,8)10 Verrücke nicht die uralte Grenze, und in die Felder der Waisen dringe nicht ein! (Spr 22,28; Jer 7,6)11 Denn ihr Erlöser ist stark; er selbst wird ihren Rechtsstreit gegen dich führen. (Ps 68,6; Spr 22,23; Jer 50,34)12 Bring her zur Zucht dein Herz, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis! (Spr 22,17)13 Entziehe dem Knaben die Züchtigung nicht! Wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. (Spr 19,18)14 Du schlägst ihn mit der Rute, aber rettest sein Leben[7] vom Scheol. (Spr 22,15; 1Kor 11,32)15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz; (Spr 23,24; Spr 29,3)16 und meine Nieren jubeln, wenn deine Lippen Aufrichtiges reden. (3Joh 1,4)17 Dein Herz eifere nicht gegen die Sünder, sondern um die Furcht des HERRN jeden Tag! (Ps 37,1; Spr 3,31; Spr 24,19; Spr 24,21; Pred 5,6)18 Denn wahrlich, es gibt ⟨noch⟩ ein Ende[8], und dann wird deine Hoffnung nicht zerstört. (Spr 24,14; Röm 5,5)19 Höre du, mein Sohn, und werde weise und leite dein Herz den ⟨geraden⟩ Weg! (Spr 4,26)20 Sei nicht unter Weinsäufern, ⟨noch⟩ unter denen, die Fleisch verprassen! (5Mo 21,20; Spr 20,1; Spr 28,7; Röm 13,13)21 Denn ein Säufer und Schlemmer verarmt, und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen. (Spr 18,9; Spr 21,17; Pred 10,18; Lk 15,14)22 Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist! (Spr 1,8; Spr 15,20; Spr 30,11; Mt 15,4)23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, ⟨dazu⟩ Weisheit und Zucht und Verstand[9]! (Spr 4,5)24 Triumphierend jubelt der Vater eines Gerechten, ⟨und⟩ wer einen Weisen gezeugt hat, der kann sich über ihn freuen. (Spr 10,1; Spr 23,15; Spr 27,11)25 Es freue sich dein Vater und deine Mutter, und es juble, die dich geboren hat! (Spr 10,1; Spr 23,15; Spr 27,11)26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen haben[10]!27 Denn eine tiefe Grube ist die Hure, und ein enger Brunnen die fremde ⟨Frau⟩[11]; (Spr 22,14)28 ja, sie lauert wie ein Räuber, und sie vermehrt die Treulosen[12] unter den Menschen. (1Mo 39,10; Spr 7,10; Spr 7,26; Pred 7,26)29 Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zänkereien, wer Klage, wer Wunden ohne Ursache, wer trübe[13] Augen?30 Die spät beim Wein noch sitzen, die einkehren, um den Mischkrug zu erforschen[14].31 Sieh den Wein nicht an, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Becher funkelt[15] ⟨und⟩ leicht hinuntergleitet. (Eph 5,18)32 Zuletzt beißt er wie eine Schlange und speit ⟨Gift⟩ wie eine Otter.33 Deine Augen sehen Seltsames, und dein Herz redet Verworrenes, (Spr 20,1; Eph 5,18)34 und du bist wie einer, der im Herzen des Meeres liegt, und wie einer, der da liegt im Ausguck am Mast[16]. (1Sam 25,36; 1Kön 16,9; Spr 31,4)35 »Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht; man hat mich geprügelt, ich merkte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich will ihn[17] noch einmal aufsuchen.« (Jes 56,12)

Sprüche 23

Lutherbibel 2017

1 Wenn du zu Tische sitzt mit einem hohen Herrn, so achte nur auf das, was du vor dir hast,2 und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist;3 wünsche dir nichts von seinen feinen Speisen; denn es ist trügerisches Brot.4 Bemühe dich nicht, reich zu werden; da spare deine Klugheit! (Spr 28,22)5 Du richtest deine Augen auf Reichtum, und er ist nicht mehr da; denn er macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.6 Iss nicht das Brot eines Missgünstigen und wünsche dir von seinen feinen Speisen nichts;7 denn in seinem Herzen ist er berechnend; er spricht zu dir: Iss und trink!, und sein Herz ist doch nicht mit dir.8 Den Bissen, den du gegessen hast, musst du ausspeien, und deine freundlichen Worte sind vergeudet.9 Rede nicht vor des Unverständigen Ohren; denn er verachtet die Klugheit deiner Rede.10 Verrücke nicht uralte Grenzen und vergreife dich nicht an dem Acker der Waisen, (Spr 22,28)11 denn ihr Helfer ist mächtig; der wird ihre Sache gegen dich führen.12 Wende dein Herz hin zur Zucht und deine Ohren zu vernünftiger Rede.13 Lass nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er nicht sterben; (Spr 22,15)14 du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode.15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so freut sich auch mein Herz,16 und meine Seele[1] ist froh, wenn deine Lippen reden, was recht ist.17 Dein Herz sei nicht neidisch auf den Sünder, sondern trachte täglich nach der Furcht des HERRN;18 denn das Ende kommt noch und dann wird deine Hoffnung nicht zuschanden.19 Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz auf den rechten Weg.20 Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern;21 denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muss zerrissene Kleider tragen. (Spr 21,17)22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, die Weisheit, die Zucht und die Einsicht.24 Der Vater eines Gerechten freut sich, und wer einen Weisen gezeugt hat, ist fröhlich über ihn. (Spr 10,1)25 Lass deinen Vater und deine Mutter sich freuen, und fröhlich sein, die dich geboren hat.26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen.27 Denn die Hure ist eine tiefe Grube, und die fremde Frau ist ein enger Brunnen. (Spr 7,10; Spr 22,14)28 Auch lauert sie wie ein Räuber und mehrt die Treulosen unter den Menschen.29 Wer hat Weh? Wer hat Leid? Wer hat Zank? Wer hat Klagen? Wer hat Wunden ohne Grund? Wer hat trübe Augen? (Spr 20,1; Jes 56,12)30 Die bis in die Nacht beim Wein sitzen und kommen, gemischten Wein zu kosten.31 Sieh den Wein nicht an, wie er so rot ist und im Glase so schön steht: Er geht glatt ein,32 aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter.33 Da werden deine Augen seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird Verkehrtes reden,34 und du wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben im Mastkorb.35 »Sie schlugen mich, aber es tat mir nicht weh; sie prügelten mich, aber ich fühlte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich’s wieder so treiben.«

Sprüche 23

Hoffnung für alle

1 Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast!2 Beherrsche dich, selbst wenn du heißhungrig bist!3 Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbst[1].4 Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden; sei klug genug, darauf zu verzichten!5 Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!6 Iss nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen,7 denn er ist falsch und berechnend. »Iss und trink nur!«, fordert er dich auf, aber in Wirklichkeit gönnt er dir nichts.8 Sobald du es merkst, kommt dir das Essen wieder hoch; dann waren all deine freundlichen Worte umsonst!9 Versuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deinen guten Rat ohnehin nur verachten!10 Versetze keine alten Grenzsteine, mache den Waisen niemals ihr Eigentum streitig!11 Denn in Gott haben sie einen starken Beschützer, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.12 Sei offen für Ermahnung und hör genau zu, wenn du etwas lernen kannst!13 Erspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen.14 Im Gegenteil: Du rettest sein Leben damit!15 Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber.16 Wenn deine Worte zeigen, was Gutes in dir steckt, bin ich überglücklich.17 Beneide nicht die Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern setze stets alles daran, dem HERRN mit Ehrfurcht zu begegnen!18 Dann hast du eine sichere Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.19 Hör gut zu, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem rechten Weg zu bleiben!20 Halte dich fern von den Weinsäufern und maßlosen Schlemmern!21 Auf sie wartet die Armut; denn wer bloß isst, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib.22 Hör auf deinen Vater und deine Mutter, denn sie haben dir das Leben geschenkt! Verachte sie auch dann nicht, wenn sie alt geworden sind!23 Bemühe dich um Wahrheit, egal was es kostet. Wenn du Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht erworben hast, dann gib sie nie wieder auf!24 Der Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie froh macht doch ein kluger Sohn!25 Darum sorge dafür, dass deine Eltern stolz auf dich sind. Deine Mutter, die dich geboren hat, soll sich glücklich schätzen!26 Mein Sohn, vertraue dich mir an und nimm dir mein Leben zum Vorbild!27 Hüte dich vor Huren und Ehebrecherinnen, denn sie sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen – schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt.28 Wie Räuber lauern sie auf neue Opfer und verführen viele zur Untreue.29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen?30 Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert.31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!32 Denn zuletzt wirkt er wie der Biss einer giftigen Schlange.33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See – du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du, »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein!«