1»Ich bin eine Narzisse von Scharon, eine Lilie der Täler.« (Mt 6,28)2»Wie eine Lilie unter Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern.«3»Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den Söhnen. In seinem Schatten zu sitzen, gelüstet es mich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.« (Ps 45,3)4»Er hat mich ins Weinhaus hineingeführt, und sein Zeichen[1] über mir ist Liebe.5Stärkt mich mit Traubenkuchen, erquickt mich mit Äpfeln, denn ich bin krank vor Liebe! (Hl 5,8)6Seine Linke ⟨liegt⟩ unter meinem Kopf, und seine Rechte umfasst mich. (Hl 3,5; Hl 8,3)7Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hirschkühen des Feldes: Weckt nicht, stört nicht auf die Liebe, bevor es ihr ⟨selbst⟩ gefällt!« (Hl 5,8)8Horch, mein Geliebter! Siehe, da kommt er, springt über die Berge, hüpft über die Hügel. (Hl 5,2)9Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, da steht er vor unserer Hauswand, schaut durch die Fenster herein, blickt durch die Gitter. (Ri 5,28; Spr 5,19; Hl 8,14)10Mein Geliebter erhebt ⟨seine Stimme⟩ und spricht zu mir: »Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!11Denn siehe, der Winter ist vorbei, die Regenzeit ist vorüber, ist vergangen.12Die Blumen zeigen sich im Lande, die Zeit des Singens[2] ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube lässt sich hören in unserm Land.13Der Feigenbaum rötet seine Feigen, und die Reben, die in Blüte stehen, geben Duft. Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!14Meine Taube in den Schlupfwinkeln der Felsen, im Versteck an den Felsstufen[3], lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig.« (Ps 45,12; Hl 1,5; Hl 5,2; Hl 6,9; Jer 48,28)15Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben! Denn unsere Weinberge stehen in Blüte.16Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein, der in den Lilien weidet. – (Hl 6,3; Hl 7,11; Sach 13,9)17Wenn der Tag verhaucht[4] und die Schatten fliehen, wende dich her, mein Geliebter, gleiche einer Gazelle oder einem jungen Hirsch auf den zerklüfteten Bergen[5]! (Spr 5,19; Hl 4,6; Hl 8,14)
Hoheslied 2
Einheitsübersetzung 2016
1Ich bin eine Blume des Scharon, / eine Lilie der Täler. (Hl 2,16; Hl 4,5; Hl 5,13; Hl 6,2; Hl 7,3; Jes 35,2)2Wie eine Lilie unter Disteln, / so ist meine Freundin unter den Töchtern. (2Kön 14,9)3Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, / so ist mein Geliebter unter den Söhnen.
In seinem Schatten begehre ich zu sitzen. / Wie süß schmeckt seine Frucht meinem Gaumen! (1Mo 3,3; Ri 9,15; Spr 24,13; Hl 5,16; Hl 7,10; Hl 8,11; Hos 14,6)4In das Weinhaus hat er mich geführt. / Sein Zeichen über mir heißt Liebe. (Hl 1,2; Hl 1,4; Hl 7,10; Hl 8,2)5Stärkt mich mit Traubenkuchen, / erquickt mich mit Äpfeln; / denn ich bin krank vor Liebe. (2Sam 13,1; Hl 5,8; Hos 3,1)6Seine Linke liegt unter meinem Kopf, / seine Rechte umfängt mich. (Spr 5,20; Hl 8,3)7Bei den Gazellen und Hinden der Flur / beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter:
Stört die Liebe nicht auf, / weckt sie nicht, / bis es ihr selbst gefällt! (Hl 1,5)
Einladung des Geliebten an die Geliebte
8Horch! Mein Geliebter! / Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, / hüpft über die Hügel. (Jes 52,7)9Der Gazelle gleicht mein Geliebter, / dem jungen Hirsch.
Sieh da, / er steht hinter unserer Mauer,
er blickt durch die Fenster, / späht durch die Gitter.10Mein Geliebter hebt an und spricht zu mir: / Steh auf, meine Freundin, / meine Schöne, so komm doch!11Denn vorbei ist der Winter, / verrauscht der Regen.12Die Blumen erscheinen im Land, / die Zeit zum Singen ist da.
Die Stimme der Turteltaube / ist zu hören in unserem Land.13Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte, / die blühenden Reben duften.
Steh auf, meine Freundin, / meine Schöne, so komm doch!14Meine Taube in den Felsklüften, / im Versteck der Klippe,
dein Gesicht lass mich sehen, / deine Stimme hören!
Denn süß ist deine Stimme, / lieblich dein Gesicht. (1Mo 12,11; 1Mo 24,16; 1Mo 26,7; Hl 8,4)15Fangt uns die Füchse, / die kleinen Füchse!
Sie verwüsten die Weinberge, / unsre blühenden Weinberge. (Ri 15,4; Kla 5,18; Hos 2,14)16Mein Geliebter ist mein / und ich bin sein; er weidet in den Lilien. (Hl 6,3)17Wenn der Tag verweht / und die Schatten fliehen,
wende dich, mein Geliebter, / der Gazelle gleich
oder dem jungen Hirsch / auf den Betarbergen.[1] (Hl 4,6; Hl 8,14)