Matthäus 27

Elberfelder Bibel

1 Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohen Priester[1] und Ältesten des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. (Mt 26,3)2 Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn dem Statthalter Pilatus[2]. (Mt 20,19; Apg 1,16; Apg 13,28)3 Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohen Priestern und den Ältesten zurück (Mt 26,15)4 und sagte: Ich habe gesündigt, denn ich habe schuldloses Blut überliefert. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu! (Mt 27,24)5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich. (2Sam 17,23)6 Die Hohen Priester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist.7 Sie hielten aber Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden.8 Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag.9 Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia geredet ist, der spricht: »Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israel, (Mt 26,56)10 und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hat.« (Jer 32,9; Sach 11,12; Mk 15,2; Lk 23,2; Joh 18,29)11 Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. (Mt 2,2; Mt 27,29; 1Tim 6,13)12 Und als er von den Hohen Priestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. (Mt 26,63)13 Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen?14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, sodass der Statthalter sich sehr wunderte. (Mt 26,63; Mk 15,6; Lk 23,13; Joh 18,39; Joh 19,1)15 Zum Fest aber war der Statthalter gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen loszugeben, den sie verlangten.16 Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, mit Namen Barabbas[3].17 Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas[4] oder Jesus, der Christus genannt wird? (Mt 1,16)18 Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten.19 Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten! Denn im Traum habe ich heute um seinetwillen viel gelitten. (Lk 23,47; Joh 19,13)20 Aber die Hohen Priester und die Ältesten überredeten die Volksmengen, dass sie den Barabbas forderten, Jesus aber umbrächten. (Apg 13,28)21 Der Statthalter aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas.22 Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, der Christus genannt wird? Sie sagen alle: Er werde gekreuzigt! (Mt 1,16; Mt 20,19; Mt 26,2)23 Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien über die Maßen und sagten: Er werde gekreuzigt! (Mt 20,19; Mt 26,2; Lk 23,41; Joh 8,46)24 Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten[5]. Seht ihr zu! (5Mo 21,6; Mt 27,4; Lk 23,47)25 Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut ⟨komme⟩ über uns und über unsere Kinder! (2Mo 20,5; 5Mo 19,10; Apg 5,28)26 Dann gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber ließ er geißeln und überlieferte ihn, damit er gekreuzigt wurde. (Ps 94,21; Jes 50,6; Mk 15,16; Joh 19,2)27 Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Prätorium[6] und versammelten um ihn die ganze Schar[7];28 und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel[8] um. (Lk 23,11)29 Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und ⟨gaben ihm⟩ ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! (Ps 69,20; Mt 27,11)30 Und sie spien ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. (Mt 26,67)31 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine ⟨eigenen⟩ Kleider an; und sie führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. (Mk 15,21; Lk 23,26; Joh 19,16)32 Als sie aber hinauszogen, trafen sie einen Mann von Kyrene, mit Namen Simon; den zwangen sie, dass er sein Kreuz trug.33 Und als sie an einen Ort gekommen waren, genannt Golgatha, das heißt Schädelstätte,34 gaben sie ihm mit Galle vermischten Wein zu trinken; und als er ihn geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken. (Ps 69,22; Mt 27,48)35 Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. (Ps 22,19; Phil 2,8)36 Und sie saßen und bewachten ihn dort.37 Und sie brachten oben über seinem Haupt seine Beschuldigungsschrift an: Dies ist Jesus, der König der Juden. (Mt 27,11)38 Dann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. (Jes 53,12)39 Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe (Ps 22,8; Ps 109,25)40 und sagten: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst! Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuz! (Mt 4,3; Mt 26,61)41 Ebenso aber spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: (Ps 69,21)42 Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist Israels König, so steige er jetzt vom Kreuz herab, und wir werden an ihn glauben. (Lk 23,2)43 Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn liebt[9]; denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn. (Ps 3,2; Ps 22,9; Lk 22,70; Joh 10,36; Joh 19,7)44 Auf dieselbe Weise schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. (Mk 15,33; Lk 23,44; Joh 19,28)45 Aber von der sechsten Stunde[10] an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde;46 um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Elí, Elí, lemá sabachtháni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2; Hebr 5,7)47 Als aber einige von den Umstehenden es hörten, sagten sie: Der ruft den Elia.48 Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. (Mt 27,34)49 Die Übrigen aber sagten: Halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, ihn zu retten!50 Jesus aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist auf. (Hebr 5,7)51 Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei ⟨Stücke⟩, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, (2Mo 26,31; 2Chr 3,14; Mt 28,2; Hebr 10,19)52 und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt,53 und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. (Mt 4,5)54 Als aber der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn! (Mt 14,33)55 Es sahen aber dort viele Frauen von Weitem zu, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; (Ps 38,12; Lk 8,2)56 unter ihnen waren Maria Magdalena[11] und Maria, des Jakobus und Josefs Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. (Mk 15,42; Lk 23,50; Joh 19,25; Joh 19,38)57 Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Josef, der selbst auch ein Jünger Jesu war.58 Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, ⟨den Leib⟩ zu übergeben.59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch60 und legte ihn in seine neue Gruft, die er in den Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen großen Stein an die Tür der Gruft und ging weg. (Jes 53,9; Mk 16,4; Joh 11,38; Apg 13,29)61 Es waren aber dort Maria Magdalena[12] und die andere Maria, die dem Grab gegenübersaßen. (Mt 28,1)62 Am nächsten Tag aber, der auf den Rüsttag[13] folgt, versammelten sich die Hohen Priester und die Pharisäer bei Pilatus (Mk 15,42; Lk 23,54; Joh 19,31)63 und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich ⟨wieder⟩ auf. (Mt 16,21; Joh 7,12)64 So befiehl nun, dass das Grab gesichert wird bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden. Und die letzte Verführung wird schlimmer sein als die erste. (Mt 28,13)65 Pilatus sprach zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht hin, sichert es, so gut ihr könnt!66 Sie aber gingen hin und sicherten, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, das Grab mit der Wache. (Dan 6,18; Mk 16,1; Lk 24,1; Joh 20,1)

Matthäus 27

Einheitsübersetzung 2016

1 Als es Morgen wurde, fassten die Hohepriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. (Mk 15,1; Lk 23,1; Joh 18,28)2 Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus.3 Als nun Judas, der ihn ausgeliefert hatte, sah, dass Jesus verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohepriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück (Apg 1,16)4 und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe unschuldiges Blut ausgeliefert. Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache.5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich.6 Die Hohepriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. (5Mo 23,19)7 Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden.8 Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker.9 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war -[1] (2Mo 9,12; Jer 32,8; Sach 11,12)10 und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.11 Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es.[2] (Mt 2,2; Mt 27,29; Mk 15,2; Mk 15,26; Lk 23,2; Lk 23,37; Joh 18,29; Joh 19,3)12 Als aber die Hohepriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort.13 Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?14 Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war. (Joh 19,9)15 Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den das Volk verlangte.16 Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Jesus Barabbas im Gefängnis.17 Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Jesus Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?18 Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte.19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten! Ich habe heute seinetwegen im Traum viel gelitten.20 Inzwischen überredeten die Hohepriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen.21 Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! (Apg 3,13)22 Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Da antworteten sie alle: Ans Kreuz mit ihm!23 Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Sie aber schrien noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! (Joh 19,14)24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! (2Sam 3,28; Ps 26,6; Ps 73,13)25 Da rief das ganze Volk: Sein Blut - über uns und unsere Kinder! (3Mo 20,9; Jer 26,15; Mt 23,35; Apg 5,28; Apg 18,6)26 Darauf ließ er Barabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und lieferte ihn aus zur Kreuzigung.27 Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium und versammelten die ganze Kohorte um ihn. (Mt 27,1; Joh 19,2)28 Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. (Lk 23,11)29 Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Sei gegrüßt, König der Juden!30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen damit auf seinen Kopf.31 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. (Mt 28,1; Lk 23,26; Joh 19,16)32 Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.33 So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe.34 Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. (Ps 69,22)35 Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen. (Ps 22,19)36 Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn dort.37 Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden.38 Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links.39 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf40 und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, rette dich selbst und steig herab vom Kreuz! (Mt 26,61; Joh 2,19)41 Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohepriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten und sagten:42 Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist doch der König von Israel! Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.43 Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn. (Ps 22,9)44 Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden.45 Von der sechsten Stunde an war Finsternis über dem ganzen Land bis zur neunten Stunde. (Mk 15,33; Lk 23,44; Joh 19,28)46 Um die neunte Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2)47 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija.48 Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken. (Ps 69,22)49 Die anderen aber sagten: Lass, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.50 Jesus aber schrie noch einmal mit lauter Stimme. Dann hauchte er den Geist aus.51 Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich.52 Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. (Hes 37,12)53 Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.54 Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser! (Mt 14,33; Mt 16,16)55 Auch viele Frauen waren dort und sahen von Weitem zu; sie waren Jesus von Galiläa aus nachgefolgt und hatten ihm gedient. (Lk 8,1)56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.57 Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. (Mk 15,42; Lk 23,50; Joh 19,38)58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen.59 Josef nahm den Leichnam und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg.61 Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.62 Am nächsten Tag gingen die Hohepriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag. (Joh 19,42)63 Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen. (Mt 12,40; Mt 20,19)64 Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht wird! Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor. (Mt 28,13)65 Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt!66 Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort.

Matthäus 27

Neue Genfer Übersetzung

1 Bei Tagesanbruch fassten alle führenden Priester zusammen mit den Ältesten des jüdischen Volkes den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. (Mk 15,1; Lk 23,1; Joh 18,28)2 Sie ließen ihn fesseln und abführen und übergaben ihn dem römischen Gouverneur Pilatus.3 Als Judas sah, dass sein Verrat zur Verurteilung Jesu geführt hatte, bereute er seine Tat. Er brachte den führenden Priestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück4 und sagte: »Ich habe gesündigt, ich habe einen unschuldigen Menschen[1] verraten.« – »Was geht uns das an?«, erwiderten sie. »Das ist deine Sache!«5 Da nahm Judas das Geld und warf es in den Tempel. Danach ging er weg und erhängte sich.6 Die führenden Priester nahmen die Silberstücke an sich und sagten: »Dieses Geld darf man nicht zum Tempelschatz legen, weil Blut daran klebt[2]7 Sie berieten über die Sache und kauften dann von dem Geld den so genannten Töpferacker als Friedhof für die Fremden.8 Dieses Stück Land heißt daher bis heute »Blutacker«.9 Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia vorausgesagt worden war: »Sie nahmen die dreißig Silberstücke – den Preis, den die Israeliten für ihn festgesetzt hatten –10 und kauften davon den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.«[3]11 Als Jesus vor dem Gouverneur stand, fragte ihn dieser: »Bist du der König der Juden?« – »Du selbst sprichst es aus«, erwiderte Jesus. (Mk 15,2; Lk 23,2; Joh 18,29)12 Die führenden Priester und die Ältesten brachten Beschuldigungen gegen ihn vor, aber er verteidigte sich mit keinem Wort.13 Da sagte Pilatus zu ihm: »Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?«14 Doch Jesus gab ihm keine Antwort; zum großen Erstaunen des Gouverneurs sagte er nicht ein einziges Wort[4].15 Nun war es so, dass der Gouverneur zum Passafest einen Gefangenen freizulassen pflegte, den das Volk selbst bestimmen durfte. (Mk 15,6; Lk 23,13; Joh 18,38)16 Damals war gerade ein berüchtigter Aufrührer im Gefängnis; er hieß Jesus[5] Barabbas.17 Pilatus fragte deshalb das Volk, das sich versammelt hatte: »Wen soll ich euch freigeben: Jesus Barabbas oder den Jesus, von dem man sagt, er sei der Messias[6]18 Denn er wusste genau, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte.19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ seine Frau ihm ausrichten: »Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig[7]! Ich habe seinetwegen heute Nacht im Traum viel Schweres durchgemacht.«20 Inzwischen hatten die führenden Priester und die Ältesten das Volk überredet, die Freilassung des Barabbas und die Hinrichtung Jesu zu fordern.21 Als darum der Gouverneur noch einmal fragte: »Wen von den beiden soll ich euch freigeben?«, antwortete die Menge: »Barabbas!« –22 »Und was soll ich mit Jesus tun, von dem es heißt, er sei der Messias?«, wollte Pilatus wissen. »Ans Kreuz mit ihm!«, riefen sie alle.23 »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch sie schrien nur noch lauter: »Ans Kreuz mit ihm!«24 Pilatus sah, dass er nichts erreichte. Im Gegenteil, der Tumult wurde immer schlimmer.[8] Er ließ sich Wasser bringen, wusch sich vor den Augen der Menge die Hände und sagte: »Ich bin unschuldig am Tod[9] dieses Mannes[10]. Was jetzt geschieht, ist eure Sache.«25 Da rief das ganze Volk: »Die Schuld an seinem Tod soll uns und unseren Kindern angerechnet werden![11]«26 Daraufhin gab Pilatus ihnen Barabbas frei. Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn den Soldaten zur Kreuzigung.27 Die Soldaten des Gouverneurs brachten Jesus ins Prätorium und versammelten die ganze Mannschaft um ihn. (Mk 15,16; Joh 19,2)28 Sie zogen ihn aus und hängten ihm einen scharlachroten Mantel um,29 flochten aus Dornenzweigen eine Krone, setzten sie ihm auf den Kopf und drückten ihm einen Stock in die rechte Hand. Dann knieten sie vor ihm nieder, verspotteten ihn und riefen: »Es lebe der König[12] der Juden!«30 Sie spuckten ihn an, nahmen den Stock und schlugen ihm damit auf den Kopf.31 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.32 Als sie die Stadt verließen, begegnete ihnen ein Mann, der Simon hieß und aus Zyrene stammte. Den zwangen die Soldaten, Jesus das Kreuz zu tragen. (Mk 15,21; Lk 23,26; Joh 19,17)33 So kamen sie an eine Stelle, die Golgata genannt wird. (Golgata bedeutet »Schädelstätte«.)34 Dort gab man Jesus Wein mit einem Zusatz, der bitter wie Galle war[13].[14] Aber als er gekostet hatte, wollte er nicht davon trinken. (Ps 69,22)35 Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, warfen sie das Los um seine Kleider und verteilten sie unter sich. (Ps 22,19)36 Dann setzten sie sich beim Kreuz nieder und hielten Wache.37 Über dem Kopf Jesu hatten sie eine Aufschrift angebracht, die den Grund für seine Verurteilung angab: »Dies ist Jesus, der König der Juden.«38 Zusammen mit ihm wurden zwei Verbrecher[15] gekreuzigt, einer rechts und einer links von ihm.39 Die Leute, die vorübergingen, schüttelten den Kopf und riefen höhnisch:40 »Du wolltest doch den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! Wenn du Gottes Sohn bist, dann hilf dir selbst[16] und steig herab vom Kreuz!«41 Ebenso machten sich die führenden Priester und die Schriftgelehrten und Ältesten über ihn lustig.42 »Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen«, spotteten sie. »Er ist ja der König von Israel! Soll er doch jetzt vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.43 Er hat auf Gott vertraut; der soll ihn jetzt befreien, wenn er Freude an ihm hat.[17] Er hat ja gesagt: ›Ich bin Gottes Sohn.‹« (Ps 22,9)44 Und genauso beschimpften ihn die Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren.45 Um zwölf Uhr mittags brach über das ganze Land eine Finsternis herein, die bis drei Uhr nachmittags andauerte. (Mk 15,33; Lk 23,44; Joh 19,28)46 Gegen drei Uhr[18] schrie Jesus laut: »Eli, Eli[19], lema sabachtani?« (Das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« ) (Ps 22,2)47 Einige der Umstehenden sagten, als sie das hörten: »Er ruft Elia.«48 Sofort lief einer los und holte einen Schwamm, tauchte ihn in Weinessig, steckte ihn auf einen Stab und hielt ihn Jesus zum Trinken hin.49 »Wartet[20]«, riefen die anderen, »wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihn rettet!«50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf; dann starb er.51 Im selben Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei; die Erde begann zu beben, die Felsen spalteten sich,52 und die Gräber öffneten sich. Viele verstorbene Heilige[21] wurden auferweckt.53 Sie kamen nach der Auferstehung Jesu aus ihren Gräbern, gingen[22] in die Heilige Stadt und erschienen vielen Menschen.54 Der Hauptmann und die Soldaten, die mit ihm zusammen beim Kreuz Jesu Wache hielten, waren zutiefst erschrocken über das Erdbeben und die anderen Dinge, die sie miterlebt hatten, und sagten: »Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn.«55 Es waren auch viele Frauen dort, die von weitem zusahen. Sie waren Jesus seit den Anfängen in Galiläa gefolgt und hatten ihm gedient.56 Unter ihnen befanden sich Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus und Josef[23], sowie die Mutter der Zebedäussöhne. (Mk 15,40)57 Als es Abend wurde, kam Josef, ein reicher Mann, der aus Arimatäa stammte und ein Jünger Jesu war. (Mk 15,42; Lk 23,50; Joh 19,38)58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Pilatus ordnete an, der Tote solle Josef überlassen werden.59 Da nahm Josef den Leichnam, wickelte ihn in ein reines Leinentuch60 und legte ihn in das noch unbenutzte Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Bevor er fortging, wälzte er einen großen Stein vor den Eingang des Grabes.61 Maria aus Magdala und die andere Maria waren dabei; sie hatten sich dem Grab gegenüber hingesetzt.62 Am nächsten Tag gingen die führenden Priester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag[24].63 »Herr«, sagten sie, »uns ist eingefallen, dass dieser Betrüger[25], als er noch lebte, behauptet hat: ›Nach drei Tagen[26] werde ich auferstehen.‹64 Befiehl deshalb bitte, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht[27] wird! Sonst könnten seine Jünger kommen und den Leichnam stehlen und dann dem Volk gegenüber behaupten, er sei von den Toten auferstanden. Dieser zweite Betrug[28] wäre noch schlimmer als der erste.« –65 »Ihr sollt eure Wache haben[29]«, antwortete Pilatus. »Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt[30]66 Da gingen sie zum Grab, versiegelten den Stein am Eingang und sicherten es, indem sie die Wache aufstellten[31].

Matthäus 27

Zürcher Bibel

1 Als es Morgen wurde, fassten alle Hohen Priester und die Ältesten des Volkes den Beschluss, Jesus zu töten. (Mt 26,3; Mk 14,64)2 Und sie fesselten ihn, führten ihn ab und lieferten ihn an den Statthalter Pilatus aus. (Mk 15,1; Lk 23,1)3 Als nun Judas, der ihn ausgeliefert hatte, sah, dass er verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreissig Silberstücke den Hohen Priestern und Ältesten zurück (Mt 26,15)4 und sagte: Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich ausgeliefert. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu! (5Mo 27,24; 5Mo 27,25)5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel, machte sich davon, ging und erhängte sich.6 Die Hohen Priester aber nahmen die Silberstücke und sagten: Es ist nicht erlaubt, sie zum Tempelschatz zu legen, weil es Blutgeld ist.7 Sie beschlossen, davon den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisstätte für die Fremden.8 Darum heisst jener Acker bis heute Blutacker.9 Da ging in Erfüllung, was durch den Propheten Jeremia gesagt ist: Und sie nahmen die dreissig Silberstücke, den Preis des Geschätzten, den sie geschätzt hatten, von den Söhnen Israels, (Sach 11,13)10 und sie gaben sie für den Töpferacker, wie der Herr mir befohlen hatte. (Jer 18,2; Jer 32,7)11 Jesus aber wurde vor den Statthalter gebracht, und der Statthalter fragte ihn: Du bist der König der Juden? Jesus sprach: Das sagst du! (Mt 26,63)12 Und solange die Hohen Priester und Schriftgelehrten ihre Anklagen vorbrachten, antwortete er nichts. (Lk 23,9)13 Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen? (Joh 19,8)14 Und er antwortete ihm auf keine einzige Frage, so dass sich der Statthalter sehr wunderte.15 Jeweils zum Fest aber pflegte der Statthalter dem Volk einen Gefangenen freizugeben nach ihrer Wahl.16 Sie hatten damals aber einen berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.17 Als sie nun versammelt waren, sagte Pilatus zu ihnen: Wen soll ich euch freigeben, Barabbas oder Jesus, den sogenannten Messias? (Mt 1,16)18 Er wusste nämlich, dass sie ihn aus Neid ausgeliefert hatten.19 Als er nun auf dem Richterstuhl sass, liess ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem Gerechten, denn seinetwegen habe ich heute im Traum viel gelitten.20 Die Hohen Priester und die Ältesten aber überredeten die Leute, um Barabbas zu bitten, Jesus aber hinrichten zu lassen.21 Der Statthalter nun fragte sie: Welchen von den beiden soll ich euch freigeben? Sie sagten: Barabbas!22 Da sagte Pilatus zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus machen, dem sogenannten Messias? Sie alle sagten: Gekreuzigt soll er werden!23 Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie noch lauter: Gekreuzigt soll er werden!24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, vielmehr die Unruhe wuchs, nahm er Wasser, wusch sich vor den Augen des Volkes die Hände und sagte: Ich bin unschuldig an diesem Blut. Seht ihr zu! (5Mo 21,6; Ps 26,6; Ps 27,4; Ps 73,13)25 Und das ganze Volk entgegnete: Sein Blut über uns und unsere Kinder! (2Sam 1,16; Mt 23,35)26 Da gab er ihnen Barabbas frei; Jesus aber liess er auspeitschen und lieferte ihn aus zur Kreuzigung. (Joh 19,1)27 Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich ins Prätorium und versammelten um ihn die ganze Kohorte.28 Und sie zogen ihn aus, legten ihm einen purpurroten Mantel um (Lk 23,11; Joh 19,2)29 und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand. Und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn: Sei gegrüsst, König der Juden!, (Mt 20,19; Mt 26,49)30 und spuckten ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn aufs Haupt. (Mt 26,67)31 Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus, zogen ihm seine Kleider wieder an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.32 Während sie hinausgingen, trafen sie einen aus Kyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen. (Lk 23,26)33 Und als sie an den Ort namens Golgota kamen - das heisst 'Schädelstätte' -,34 gaben sie ihm Wein zu trinken, der mit Wermut vermischt war, und als er gekostet hatte, wollte er nicht trinken. (Ps 69,22; Mt 27,48; Lk 23,36)35 Nachdem sie ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los warfen; (Ps 22,19)36 und sie sassen dort und bewachten ihn.37 Und sie brachten über seinem Haupt die Inschrift an, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. (Lk 23,38)38 Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. (Jes 53,12)39 Die aber vorübergingen, verwünschten ihn, schüttelten den Kopf (Ps 22,8; Ps 109,25)40 und sagten: Der du den Tempel niederreissen und in drei Tagen wieder aufbauen willst, rette dich selbst, wenn du der Sohn Gottes bist, und steig herab vom Kreuz! (Mt 4,3; Mt 26,61)41 Ebenso spotteten die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten und den Ältesten und sagten:42 Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Der König Israels ist er doch: So steige er jetzt vom Kreuz herab, und wir werden an ihn glauben. (Mt 12,38)43 Er hat auf Gott vertraut; der soll ihn jetzt retten, wenn er will, er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn. (Ps 22,9; Mt 4,3)44 Ebenso verhöhnten ihn die Räuber, die mit ihm gekreuzigt wurden.45 Von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.46 Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lema sabachtani!, das heisst: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen![1] (Ps 22,2)47 Als einige von denen, die dort standen, das hörten, sagten sie: Der ruft nach Elija.48 Und sogleich lief einer von ihnen hin und nahm einen Schwamm, tränkte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. (Mt 27,34)49 Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihn rettet.50 Jesus aber schrie noch einmal mit lauter Stimme und verschied.51 Und siehe da: Der Vorhang im Tempel riss entzwei von oben bis unten, und die Erde bebte, und die Felsen barsten, (2Mo 26,31)52 und die Gräber taten sich auf, und die Leiber vieler entschlafener Heiliger wurden auferweckt.53 Nach der Auferweckung Jesu kamen sie aus den Gräbern hervor und zogen in die heilige Stadt und erschienen vielen. (1Kor 15,20)54 Als aber der Hauptmann und seine Leute, die Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was da geschah, fürchteten sie sich sehr und sagten: Ja, der war wirklich Gottes Sohn! (Mt 16,16)55 Es waren dort viele Frauen, die von ferne zuschauten; sie waren Jesus aus Galiläa gefolgt und hatten ihn unterstützt.56 Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. (Mt 27,61; Mt 28,1; Lk 8,2; Joh 19,25)57 Als es aber Abend wurde, kam ein reicher Mann von Arimatäa mit Namen Josef, der selbst auch ein Jünger Jesu geworden war.58 Der ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, dass er ihm gegeben werde. (5Mo 21,22)59 Und Josef nahm den Leichnam, wickelte ihn in ein reines Leinentuch60 und legte ihn in ein neues Grab, das er für sich in den Felsen hatte hauen lassen, wälzte einen grossen Stein vor den Eingang des Grabes und entfernte sich.61 Es waren dort Maria aus Magdala und die andere Maria; die sassen dem Grab gegenüber. (Mt 27,56)62 Am nächsten Tag nun, dem Tag nach dem Rüsttag, versammelten sich die Hohen Priester und die Pharisäer bei Pilatus63 und sagten: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Betrüger, als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. (Mt 16,21)64 Befiehl also, dass das Grab bewacht werde bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden. Der letzte Betrug wäre dann schlimmer als der erste. (Mt 28,13)65 Da sagte Pilatus zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben! Geht und bewacht es, so gut ihr könnt.66 Sie gingen, versiegelten den Stein und sicherten das Grab mit einer Wache.