Gottes Gebot steht höher als menschliche Überlieferung – Verunreinigung des Menschen
1Dann kommen Pharisäer und Schriftgelehrte von Jerusalem zu Jesus und sagen:2Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung[1] der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. (Lk 11,38; Kol 2,8)3Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?4Denn Gott hat gesagt: »Ehre den Vater und die Mutter!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.« (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16; Spr 20,20; Spr 23,22; Mt 19,19; Eph 6,2)5Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Eine Opfergabe ⟨sei das⟩, was du von mir an Nutzen haben würdest,6der braucht seinen Vater ⟨oder seine Mutter⟩ nicht zu ehren; und ihr habt ⟨so⟩ das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. (Jer 8,8)7Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: (Mt 23,13)8»Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. (Jes 58,2)9Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.« (Jes 29,13; Kol 2,22)10Und er rief die Volksmenge herbei und sprach zu ihnen: Hört und versteht!11Nicht was in den Mund hineingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herausgeht, das verunreinigt den Menschen. (Mt 15,18; Apg 10,15; Röm 14,14; Eph 4,29; 1Tim 4,4; Jak 3,6)12Dann traten die Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß genommen haben, als sie das Wort hörten?13Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. (Apg 5,38)14Lasst sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen. (Mt 23,16; Lk 6,39; Röm 2,19)15Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis! (Mt 13,36)16Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig? (Mt 16,9; Mk 8,17)17Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird?18Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. (Mt 12,34; Mt 15,11)19Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord[2], Ehebruch, Unzucht[3], Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen; (1Mo 6,5; Ps 58,3; Spr 6,14; Mt 5,28; Röm 1,29; Röm 13,13; 1Kor 6,9; Gal 5,19; Eph 5,3; Kol 3,5; Jak 1,14; 1Petr 4,3; Offb 21,8)20diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht. (Ps 106,39; Mk 7,24)
Heilung der Tochter der kanaanäischen Frau
21Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück;22und siehe, eine kanaanäische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. (Mt 9,27; Mk 3,8)23Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und sprachen: Entlass sie! Denn sie schreit hinter uns her.24Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. (Mt 10,5; Apg 3,26)25Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!26Er antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden[4] hinzuwerfen.27Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde[5] von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen.28Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. (Mt 8,10; Mt 8,13; Mk 6,30; Mk 8,1; Lk 9,10; Joh 6,1)
Krankenheilungen – Speisung der Viertausend
29Und Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich dort. (Mt 5,1; Mk 7,31)30Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie ihm zu Füßen; und er heilte sie, (Mt 4,23; Lk 7,22)31sodass die Volksmenge sich wunderte, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels. (Mt 9,8; Joh 10,32)32Als Jesus aber seine Jünger herangerufen hatte, sprach er: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig entlassen, damit sie nicht etwa auf dem Weg verschmachten. (Mt 9,36)33Und seine Jünger sagen zu ihm: Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen?34Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagen: Sieben und wenige kleine Fische. (Mt 16,10)35Und er gebot den Volksmengen, sich auf die Erde zu lagern.36Er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte und brach und gab sie den Jüngern, die Jünger aber ⟨gaben sie⟩ den Volksmengen. (1Tim 4,4)37Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll. (Mk 8,20)38Die aber aßen, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.39Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Magadan[6]. (Mk 8,11)
Matthäus 15
Einheitsübersetzung 2016
Lehrgespräch über die Reinheit
1Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten: (Mk 7,1)2Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht ihre Hände, wenn sie essen. (Lk 11,38)3Er entgegnete ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?4Gott hat doch gesagt: Ehre Vater und Mutter! und: Wer Vater oder Mutter schmäht, soll mit dem Tod bestraft werden. (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16)5Ihr aber meint: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Was ich dir schulde, sei eine Opfergabe!,6der braucht seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort um eurer Überlieferung willen außer Kraft gesetzt.7Ihr Heuchler! Treffend hat der Prophet Jesaja über euch gesagt:8Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, / sein Herz aber ist weit weg von mir. (Jes 29,13)9Vergeblich verehren sie mich; / was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.10Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift:11Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.12Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer, die dein Wort gehört haben, empört sind?13Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.14Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. (Mt 23,16; Lk 6,39)15Da sagte Petrus zu ihm: Erkläre uns dieses Rätselwort!16Er antwortete: Begreift auch ihr noch nicht?17Versteht ihr nicht, dass alles, was durch den Mund hineinkommt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird?18Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein.19Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Lästerungen. (Röm 1,29; 1Kor 5,10; Gal 5,19; Eph 5,3; Kol 3,5; 1Tim 1,9; 2Tim 3,2; 1Petr 4,3)20Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.
Der Glaube der heidnischen Frau
21Jesus ging weg von dort und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. (Mk 7,24)22Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.23Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Schick sie fort, denn sie schreit hinter uns her!24Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. (Mt 10,6)25Doch sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!26Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen.27Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.28Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.
Viele Heilungen
29Jesus zog von dort weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich.30Da kamen viele Menschen zu ihm und brachten Lahme, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke; sie legten sie ihm zu Füßen und er heilte sie, (Mt 4,24)31sodass die Menschen staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Verkrüppelte gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten. Und sie priesen den Gott Israels. (1Kön 1,48; Lk 13,13)
Die Speisung der Viertausend
32Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen. (Mt 14,13; Mk 6,32; Mk 8,1; Lk 9,10; Joh 6,1)33Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?34Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische.35Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.36Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen.37Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll.38Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder.39Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.
Matthäus 15
Neue Genfer Übersetzung
Menschliche Vorschriften und Gottes Gebot
1Da kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und sagten: (Mk 7,1)2»Warum missachten deine Jünger die Vorschriften, die uns von den Vorfahren her überliefert sind[1]?[2] Zum Beispiel waschen sie sich vor dem Essen[3] nicht die Hände.«3Jesus entgegnete ihnen: »Und ihr, warum missachtet ihr Gottes Gebot euren Vorschriften zuliebe[4]?4Gott hat zum Beispiel gesagt: ›Ehre Vater und Mutter!‹[5] und: ›Wer Vater oder Mutter verflucht[6], soll mit dem Tod bestraft werden.‹[7] (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16)5Ihr dagegen lehrt, man könne zu seinem Vater oder zu seiner Mutter sagen: ›Alles, was dir eigentlich von mir als Unterstützung zusteht, erkläre ich zur Opfergabe‹;6dann brauche man seine Eltern[8] nicht mehr zu unterstützen[9]. Damit habt ihr euren eigenen Vorschriften zuliebe das Wort[10] Gottes außer Kraft gesetzt.7Ihr Heuchler! Was Jesaja prophezeit hat, trifft genau auf euch zu[11]:8›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.9Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos, denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.‹[12]«10Dann rief Jesus die Menge zu sich und sagte: »Hört zu, damit ihr versteht, was ich sage![13]11Nicht das, was der Mensch durch den Mund in sich aufnimmt, macht ihn in Gottes Augen unrein. Unrein machen ihn vielmehr die Worte, die aus seinem Mund herauskommen.«12Daraufhin kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Weißt du, dass die Pharisäer an diesem Wort[14] Anstoß genommen haben?«13Er antwortete: »Jede Pflanze, die nicht mein Vater im Himmel gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.14Lasst sie! Sie sind blinde Blindenführer, und wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.«15Da bat ihn Petrus: »Erkläre uns jenen Ausspruch[15] über das, was unrein macht!« –16»Habt auch ihr noch immer nichts begriffen?«, erwiderte Jesus.17»Versteht ihr denn nicht, dass alles, was man durch den Mund in sich aufnimmt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird?18Was jedoch aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und diese Dinge sind es, die den Menschen unrein machen.19Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord[16], Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Aussagen, Verleumdungen[17].20Das ist es, was den Menschen in Gottes Augen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein.«
Der Glaube einer Nichtjüdin
21Jesus machte sich wieder auf den Weg und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. (Mk 7,24)22Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend und rief: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem Dämon furchtbar gequält.«23Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Schließlich drängten ihn seine Jünger: »Erfüll ihr doch die Bitte[18], sie hört ja nicht auf, hinter uns herzuschreien!«24Er aber entgegnete: »Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Volkes[19] Israel gesandt.«25Da kam die Frau näher, warf sich vor Jesus nieder und bat: »Herr, hilf mir!«26Jesus wehrte ab: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« –27»Das stimmt, Herr«, erwiderte sie, »aber immerhin fressen die Hunde die Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.«28Da sagte Jesus zu ihr: »Frau, dein Glaube ist groß! Was du willst, soll[20] geschehen.« Von diesem Augenblick an war ihre Tochter gesund.
Jesus heilt viele Kranke
29Jesus zog weiter und kam an den Galiläischen See[21]. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. (Mk 7,37)30Die Menschen strömten in Scharen herbei und brachten Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere Kranke zu ihm. Sie legten sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie.31Die Leute staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme umhergingen und Blinde sehen konnten, und sie priesen den Gott Israels.
Jesus gibt noch einmal einer großen Menschenmenge zu essen
32Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: »Mir tun diese Menschen leid. Seit drei Tagen sind sie nun schon bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie nicht hungrig nach Hause gehen lassen, sonst könnten sie unterwegs vor Erschöpfung zusammenbrechen.« (Mk 8,1)33Die Jünger erwiderten: »Wo sollen wir denn in dieser einsamen Gegend genug Brot hernehmen, um eine so große Menge satt zu machen?«34Doch Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr?« – »Sieben«, antworteten sie, »dazu ein paar kleine Fische.«35Da forderte er die Menge auf, sich auf dem Boden zu lagern.36Er nahm die sieben Brote und die Fische und dankte Gott dafür. Dann zerteilte er die Brote und die Fische und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Menge.37Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was[22] übrig geblieben war – sieben Körbe voll.38Viertausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.39Als Jesus die Leute dann entlassen hatte, damit sie nach Hause gehen konnten, stieg er ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan[23].
Matthäus 15
Zürcher Bibel
Von Reinheit und Unreinheit
1Da kommen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagen: (Lk 11,37)2Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Sie waschen nämlich die Hände nicht, wenn sie Brot essen. (Mk 7,3)3Da antwortete er ihnen: Warum übertretet denn ihr das Gebot Gottes zugunsten eurer Überlieferung?4Denn Gott hat gesagt: Ehre Vater und Mutter, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, der sei des Todes. (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16)5Ihr aber sagt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Dem Tempel soll geweiht sein, was dir von mir zusteht,6der braucht seinen Vater nicht zu ehren! Damit habt ihr das Wort Gottes ausser Kraft gesetzt zugunsten eurer Überlieferung.7Ihr Heuchler! Wie zutreffend ist doch, was Jesaja über euch geweissagt hat:8Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber hält sich fern von mir. (Jes 29,13)9Nichtig ist, wie sie mich verehren; was sie an Lehren vortragen, sind Satzungen von Menschen.10Und er rief das Volk herbei und sagte zu ihnen: Hört und versteht!11Nicht was in den Mund hineingeht, macht den Menschen unrein, sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein. (Mt 12,34)12Da kommen seine Jünger zu ihm und sagen: Weisst du, dass die Pharisäer Anstoss genommen haben, als sie dieses Wort hörten?13Da antwortete er ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.14Lasst sie! Sie sind blinde Führer. Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in die Grube fallen. (Mt 23,16; Lk 6,39)15Da entgegnete Petrus: Erkläre uns dieses Gleichnis!16Er aber sprach: Seid auch ihr noch immer unverständig?17Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in die Grube ausgeschieden wird?18Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. (Mt 12,34)19Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis und Lästerung. (Röm 1,29; Gal 5,19)20Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen zu essen, macht den Menschen nicht unrein.
Die Begegnung mit der kanaanitischen Frau
21Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Sidon zurück.22Und da kam eine kanaanitische Frau aus jenem Gebiet und schrie: Hab Erbarmen mit mir, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon furchtbar gequält. (Mt 5,7; Mt 9,27; Mt 17,15; Mt 20,30)23Er aber antwortete ihr mit keinem Wort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Stell sie zufrieden, denn sie schreit hinter uns her!24Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. (Mt 10,6)25Doch sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!26Er antwortete: Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen.27Sie sagte: Stimmt, denn die Hunde fressen ja ohnehin von den Brotbrocken, die vom Tisch ihrer Herren fallen.28Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist gross! Dir geschehe, wie du willst. Und von Stund an war ihre Tochter geheilt. (Mt 8,13)
Die Heilung vieler Kranker
29Und Jesus ging weg von dort und kam an den See von Galiläa; und er stieg auf den Berg und setzte sich dort.30Und es kamen viele Leute zu ihm, die hatten Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere Kranke bei sich, und sie legten sie ihm zu Füssen, und er heilte sie.31Und das Volk staunte, als es sah, wie Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen; und sie priesen den Gott Israels. (Mt 11,5; Mk 7,37)
Die Speisung der viertausend
32Jesus rief nun seine Jünger herbei und sprach: Das Volk tut mir leid, denn drei Tage sind sie schon bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie nicht hungrig gehen lassen, sonst brechen sie unterwegs zusammen. (Mt 9,36)33Da sagten die Jünger zu ihm: Woher sollen wir in dieser Einöde so viele Brote nehmen, um so viel Volk satt zu machen?34Und Jesus fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben und ein paar Fische.35Da forderte er das Volk auf, sich zu lagern,36nahm dann die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern, und die Jünger gaben sie den Leuten. (Mt 26,26)37Und alle assen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brocken, sieben Körbe voll.38Es waren aber viertausend Männer, die gegessen hatten, Frauen und Kinder nicht mitgezählt.39Dann liess er die Leute gehen, stieg in das Boot und kam in die Gegend von Magadan.