1Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. (Mk 6,7; Lk 9,1)2Die Namen der zwölf Apostel[1] aber sind diese: der erste Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder, und Jakobus, der ⟨Sohn⟩ des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder, (Mt 4,18; Mt 4,21; Mt 16,17; Mt 20,20; Joh 1,42; 1Petr 1,1)3Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der ⟨Sohn⟩ des Alphäus, und Thaddäus, (Mt 9,9; Joh 1,43; Joh 11,16)4Simon, der Kananäer[2], und Judas, der Iskariot[3], der ihn auch überlieferte. (Mt 26,14; Mk 6,7; Lk 9,1)5Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in eine Stadt der Samaritaner; (2Kön 17,24; Esr 4,10)6geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! (Mt 15,24; Apg 11,19; Apg 13,46)7Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich[4] der Himmel ist nahe gekommen. (Mt 3,2)8Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige[5], treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt! (Mk 16,17; 3Joh 1,7)9Verschafft euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, (Lk 22,35)10keine Tasche auf den Weg, noch zwei Unterkleider noch Sandalen noch einen Stab! Denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. (4Mo 18,31; 1Kor 9,4; 1Tim 5,18)11Wenn ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf einkehrt, so forscht, wer darin würdig ist; und dort bleibt, bis ihr weggeht! (Apg 16,15)12Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßt es!13Und wenn nun das Haus würdig ist, so komme euer Friede darauf; wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück.14Und wenn jemand euch nicht aufnehmen noch eure Worte hören wird – geht hinaus aus jenem Haus oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen! (Apg 13,51)15Wahrlich, ich sage euch, es wird dem Land von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als jener Stadt. (1Mo 19,24; Kla 4,6; Mt 11,22; Mk 13,9; Lk 10,14; Lk 12,11; Lk 20,47; Lk 21,12; Offb 20,12)
Ermutigung zum Bekenntnis in Verfolgungen
16Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. (Lk 10,3)17Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch an Gerichte[6] überliefern und in ihren Synagogen euch geißeln[7]; (Mt 23,34; Apg 5,40; Apg 6,12; Apg 22,19; 2Kor 11,24)18und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. (Mt 24,14; Joh 15,27; Apg 23,33; Apg 27,24)19Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. (2Mo 4,12)20Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet.21Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben gegen die Eltern und sie zu Tode bringen. (Mi 7,6; Mt 10,35)22Und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. (Lk 6,22; Joh 15,21)23Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere! Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird. (Mt 23,34; Apg 14,6)24Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer und ein Sklave nicht über seinem Herrn. (Lk 6,40; Joh 13,16)25Es ist dem Jünger genug, dass er wird[8] wie sein Lehrer und der Sklave wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebul[9] genannt haben, wie viel mehr seine Hausgenossen! (Mt 12,24; Joh 8,48)26Fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und nichts verborgen, was nicht erkannt werden wird. (Mk 4,22)27Was ich euch sage in der Finsternis, redet im Licht, und was ihr ins Ohr ⟨geflüstert⟩ hört, ruft aus auf den Dächern!28Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als ⟨auch⟩ Leib zu verderben vermag in der Hölle! (Jer 1,8; Mt 5,29; Jak 4,12; 1Petr 3,14; Offb 2,10)29Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze[10] verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater.30Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt.31Fürchtet euch nun nicht! Ihr seid wertvoller als viele Sperlinge. (Mt 6,26)32Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. (Röm 10,9; Offb 3,5)33Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. (Mk 8,38; Lk 9,26; 2Tim 2,12; 2Petr 2,1; 1Joh 2,23; Jud 1,4)34Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.35Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;36und des Menschen Feinde ⟨werden⟩ seine eigenen Hausgenossen ⟨sein⟩. (Mt 10,21; Lk 12,51)37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; (5Mo 13,7; 5Mo 33,9)38und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. (Mt 16,24; Mk 8,34)39Wer sein Leben[11] findet, wird es verlieren, und wer sein Leben[12] verliert um meinetwillen, wird es finden. (Mt 16,25; Lk 9,24; Lk 14,26; Joh 12,25; 2Tim 2,11)
Belohnung für jeden Dienst um Jesu willen
40Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Mt 18,5; Mk 9,37; Lk 9,48; Joh 12,44; Gal 4,14)41Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen[13], wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen[14], wird eines Gerechten Lohn empfangen. (2Kön 4,8)42Und wenn jemand einem dieser Geringen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt in eines Jüngers Namen[15], wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn gewiss nicht verlieren. (Mk 9,41; Hebr 6,10)
Matthäus 10
Einheitsübersetzung 2016
Die Wahl der Zwölf
1Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. (Mk 3,13; Mk 6,7; Lk 6,12; Lk 9,1)2Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, (Apg 1,13)3Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus,4Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat.[1]
Die Aussendung der zwölf Jünger
5Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, (Mk 6,8; Lk 9,2)6sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! (Mt 15,24)7Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! (Mt 4,17)8Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.9Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel!10Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. (Lk 10,4; 1Kor 9,6; 1Tim 5,18)11Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.12Wenn ihr in ein Haus kommt, dann entbietet ihm den Gruß.13Wenn das Haus es wert ist, soll euer Friede bei ihm einkehren. Wenn das Haus es aber nicht wert ist, dann soll euer Friede zu euch zurückkehren.14Und wenn man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, geht weg aus jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen! (Apg 13,51)15Amen, ich sage euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dieser Stadt. (1Mo 19,23; Mt 11,24)
Gefährdung und Ermutigung der Jünger
16Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! (Lk 10,3)17Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern und in ihren Synagogen auspeitschen. (Mt 24,9; Mk 13,9; Lk 21,12; Joh 16,1)18Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt werden, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.19Wenn sie euch aber ausliefern, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. (Lk 12,11)20Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.21Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern und der Vater das Kind und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. (Mt 10,35)22Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. (Joh 15,18)23Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Denn, amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.24Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. (Lk 6,40; Joh 13,16; Joh 15,20)25Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. (Mt 12,24; Mk 3,22; Lk 11,15)26Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. (Mk 4,22; Lk 8,17; Lk 12,2)27Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern!28Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!29Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.[2]30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.31Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.32Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. (Mk 8,38; Lk 9,26)34Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Lk 12,51)35Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; (Mi 7,6)36und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. (Lk 14,26)38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. (Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,23; Lk 14,27)39Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. (Lk 17,33; Joh 12,25)
Die Aufnahme der Jünger und der Abschluss der Rede
40Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Lk 10,16; Joh 13,20)41Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.42Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. (Mk 9,41)
Matthäus 10
Neue Genfer Übersetzung
Die zwölf Apostel
1Dann rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht, böse Geister auszutreiben und alle Kranken und Leidenden[1] zu heilen. (Mk 3,13; Lk 6,12; Lk 9,1)2Die Namen der zwölf Apostel sind: Simon, auch Petrus genannt, an erster Stelle, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;3Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zolleinnehmer; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus[2];4Simon, der Zelot[3], und Judas Iskariot, der Jesus verriet.
Der Auftrag der Apostel
5Diese Zwölf sandte Jesus mit folgendem Auftrag aus: »Setzt euren Fuß nicht auf heidnisches Gebiet und betretet keine samaritanische Stadt, (Mk 6,7; Lk 9,2; Lk 10,4)6sondern geht zu den verlorenen Schafen des Volkes[4] Israel.7Geht und verkündet: ›Das Himmelreich ist nahe.‹8Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter.9Steckt euch kein Gold[5], kein Silber und kein Kupfergeld in euren Gürtel;10besorgt euch auch keine Vorratstasche für unterwegs, kein zweites Hemd, keine Sandalen[6] und keinen Wanderstab. Denn wer arbeitet, hat Anrecht auf seinen Lebensunterhalt.11Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann sucht jemand, der es wert ist, euch aufzunehmen. Bleibt bei ihm, bis ihr jenen Ort wieder verlasst.12Wenn ihr das Haus betretet, grüßt die Bewohner und wünscht ihnen Frieden.13Sind sie es wert, so soll der Frieden, den ihr bringt, bei ihnen einziehen[7]. Sind sie es jedoch nicht wert, so soll euer Frieden zu euch zurückkehren.14Wenn man euch nicht aufnimmt und sich eure Botschaft nicht anhören will, dann verlasst jenes Haus oder jene Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen.15Ich sage euch: Sodom[8] und Gomorra wird es am Tag des Gerichts noch erträglich gehen im Vergleich zu solch einer Stadt.«
Gefahren und Anforderungen des Auftrags
16»Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid darum klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. (Mk 13,9; Lk 12,2; Lk 12,11; Lk 21,12)17Nehmt euch in Acht vor den Menschen! Sie werden euch in ihren Synagogen vor Gericht stellen und auspeitschen.[9]18Man wird euch um meinetwillen vor Machthaber und Könige führen, und ihr sollt vor ihnen und vor allen Völkern[10] meine Zeugen sein.19Wenn man euch vor Gericht stellt[11], dann macht euch keine Sorgen, wie ihr reden und was ihr sagen sollt. Denn wenn es so weit ist, wird euch eingegeben, was ihr sagen müsst.20Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.21Menschen werden ihre nächsten Angehörigen dem Henker ausliefern: der Bruder den Bruder[12] und der Vater sein Kind; und auch Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie töten lassen.22Um meines Namens willen werdet ihr von allen Menschen gehasst werden. Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, wird gerettet.23Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere! Ich sage euch: Noch bevor ihr mit den Städten Israels zu Ende seid, wird der Menschensohn kommen.24Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Diener nicht über seinem Herrn.25Der Jünger muss zufrieden sein, wenn es ihm ergeht wie seinem Meister, und der Diener, wenn es ihm ergeht wie seinem Herrn. Hat man schon den Hausherrn Beelzebul[13] genannt, dann wird man seine Leute[14] erst recht so nennen.26Fürchtet euch also nicht vor den Menschen! Denn nichts, was verborgen ist, bleibt verborgen; alles wird offenbart werden. Und nichts, was geheim ist, bleibt geheim; alles wird bekannt gemacht werden.27Was ich euch im Dunkeln sage, das sagt am hellen Tag weiter, und was euch ins Ohr geflüstert wird, das verkündet in aller Öffentlichkeit[15].28Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten können – die Seele können sie nicht töten. Fürchtet vielmehr den, der Leib und Seele dem Verderben in der Hölle preisgeben kann.29Denkt doch einmal an die Spatzen! Zwei von ihnen kosten nicht mehr als einen Groschen, und doch fällt kein einziger Spatz auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt[16].30Und bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.31Seid darum ohne Furcht! Ihr seid mehr wert als eine noch so große Menge Spatzen.32Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.«
Bedingungen der Nachfolge
34»Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Lk 12,51; Lk 14,26; Lk 17,33)35Ich bin gekommen, um ›den Sohn[17] mit seinem Vater zu entzweien, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;36die eigenen Angehörigen werden zu Feinden‹.37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein[18], und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.38Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.39Wer sein Leben erhalten[19] will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.«
Der Lohn derer, die den Boten Jesu helfen
40»Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Mk 9,41; Lk 10,16)41Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.42Und wer einem von diesen gering Geachteten[20] auch nur einen Becher kaltes Wasser zu trinken gibt, einfach weil er mein Jünger ist, der wird – das versichere ich euch – nicht ohne Lohn bleiben[21].«
Matthäus 10
Zürcher Bibel
Die Aussendung der Zwölf
1Und er rief seine zwölf Jünger herbei und gab ihnen Vollmacht, unreine Geister auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. (Mk 6,7; Lk 9,1)2Dies sind die Namen der zwölf Apostel: zuerst Simon, der Petrus heisst, und Andreas, sein Bruder, und Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder, (Mk 3,13; Lk 6,12)3Philippus und Bartolomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alfäus, und Thaddäus,4Simon Kananäus[1], und Judas Iskariot, der ihn dann auslieferte.5Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Nehmt nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine samaritanische Stadt.6Geht vielmehr zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. (Mt 9,36; Mt 15,24; Mt 28,19)7Geht und verkündigt: Nahe gekommen ist das Himmelreich. (Mk 6,8; Lk 4,17; Lk 9,2; Lk 10,1)8Kranke macht gesund, Tote weckt auf, Aussätzige macht rein, Dämonen treibt aus! Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst sollt ihr es geben.9Füllt eure Gürtel nicht mit Gold-, Silber- oder Kupfermünzen!10Nehmt keinen Sack mit auf den Weg, kein zweites Kleid, keine Schuhe, keinen Stab! Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert.11Kommt ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf, dann fragt nach, wer da würdig ist; dort bleibt, bis ihr weiterzieht.12Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüsst es.13Wenn das Haus es wert ist, kehre euer Friede dort ein, wenn das Haus es aber nicht wert ist, kehre euer Friede zu euch zurück.14Wenn man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht fort aus jenem Haus oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füssen. (Lk 10,11)15Amen, ich sage euch: Dem Land Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als jener Stadt. (1Mo 19,24; Mt 11,22)
Standhalten in Verfolgungen
16Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid also klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. (Mt 7,15; Lk 10,3)17Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch an Gerichte ausliefern, in ihren Synagogen werden sie euch auspeitschen, (Mt 24,9; Mk 13,9; Lk 21,12; Lk 23,34)18vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, um Zeugnis abzulegen vor ihnen und den Völkern.19Wenn sie euch aber vor Gericht stellen, dann sorgt euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. (Lk 12,11)20Denn nicht ihr seid es, die dann reden werden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch reden wird. (Lk 12,12)21Es wird aber ein Bruder den andern dem Tod ausliefern und ein Vater das Kind, und Kinder werden gegen ihre Eltern auftreten und sie in den Tod schicken.22Und ihr werdet gehasst werden von allen um meines Namens willen. Wer aber standhält bis ans Ende, der wird gerettet werden. (Mt 5,11; Mt 24,13; Joh 15,18)23Wenn sie euch in der einen Stadt verfolgen, dann flieht in die andere. Denn, amen, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bevor der Menschensohn kommt. (Mt 5,10; Mt 16,27; Mt 16,28; Mt 23,34)24Ein Jünger steht nicht über dem Meister und ein Knecht nicht über seinem Herrn. (Lk 6,40; Joh 13,16; Joh 15,20)25Es genügt dem Jünger, dass er wie sein Meister wird, und dem Knecht, dass er wie sein Herr wird. Wenn man schon den Hausherrn Beelzebul nennt, wie viel mehr dann seine Hausgenossen. (Mt 9,34)
Die Aufforderung zu furchtlosem Bekenntnis
26Darum fürchtet sie nicht! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt, und nichts geheim, was nicht bekannt werden wird. (Mk 4,22; Lk 8,17)27Was ich euch im Dunkeln sage, das sagt im Licht. Und was ihr ins Ohr geflüstert bekommt, das ruft aus auf den Dächern.28Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können. Fürchtet euch mehr vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann.29Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Fünfer? Und nicht einer von ihnen fällt zu Boden, ohne dass euer Vater bei ihm ist.[2]30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.31Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. (Mt 6,26; Mt 12,12)32Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel.33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel. (Mk 8,38; Lk 9,26)
Von der notwendigen Zwietracht
34Meint nicht, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Lk 12,51)35Denn ich bin gekommen, einen Mann mit dem Vater zu entzweien und eine Tochter mit der Mutter und eine Schwiegertochter mit der Schwiegermutter; (Mi 7,6)36und zu Feinden werden dem Menschen die eigenen Hausgenossen.37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. (Mt 19,29; Lk 14,26)38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und hinter mir hergeht, ist meiner nicht wert. (Mt 16,24)39Wer sein Leben findet, wird es verlieren; wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. (Mt 16,25)
Vom Aufnehmen der Jünger
40Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Mt 18,5; Mt 25,40; Mk 9,37; Lk 9,48; Lk 10,16; Joh 13,20)41Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten empfangen, und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten empfangen.42Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher frischen Wassers reicht, weil er ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen. (Mt 25,40; Mk 9,41)