1Er blickte aber auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten legen.2Er sah aber auch eine arme Witwe zwei Scherflein[1] dort einlegen.3Und er sprach: In Wahrheit sage ich euch, dass diese arme Witwe mehr eingelegt hat als alle.4Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt zu den Gaben; diese aber hat aus ihrem Mangel heraus den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte, eingelegt. (Mt 24,1; Mk 13,1)
Endzeitrede: Tempelzerstörung und Bedrängnis der Endzeit – Ankunft des Menschensohnes
5Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:6Diese Dinge, die ihr seht: Tage werden kommen, in denen nicht ein Stein auf dem anderen[2] gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird. (Lk 19,44)7Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dies sein, und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll?8Er aber sprach: Seht zu, dass ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin’s, und die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach! (Lk 17,23)9Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht! Denn dies muss vorher geschehen, aber das Ende ist nicht sogleich da. (Offb 6,4)10Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; (2Chr 15,6)11und es werden große Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen; auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben.12Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und ⟨euch⟩ verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. (Mt 10,17; Apg 4,3; Offb 2,10)13Es wird euch ⟨aber⟩ zu einem Zeugnis ausschlagen.14Setzt es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt! (Mt 10,19; Lk 12,11)15Denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widerstehen oder widersprechen können. (Lk 12,12; Apg 6,10)16Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige von euch töten; (Jer 9,3; Mt 10,21)17und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. (Joh 15,21)18Und nicht ein Haar von eurem Haupt wird verloren gehen. (Lk 12,7; Apg 27,34)19Gewinnt eure Seelen[3] durch euer Ausharren! (Hebr 10,36)20Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe gekommen ist! (Lk 19,43)21Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, und die, die in seiner Mitte[4] sind, daraus fortgehen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen.22Denn dies sind Tage der Rache, dass alles erfüllt wird, was geschrieben steht. (5Mo 32,35; Jer 5,29; Dan 9,26; Hos 9,7)23Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird auf der Erde[5] sein und Zorn gegen dieses Volk. (Lk 23,29)24Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden. (5Mo 28,64; Ps 79,1; Jes 63,18; Offb 11,2)25Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer[6], (Offb 8,12)26während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. (Offb 6,13)27Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. (Dan 7,13; Mt 26,64; Lk 9,26)28Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht. (Mt 24,32; Mk 13,28)
Endzeitrede: Ermahnung zur Wachsamkeit
29Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Seht den Feigenbaum und alle Bäume!30Wenn sie schon ausschlagen, so erkennt ihr von selbst, da ihr es seht, dass der Sommer schon nahe ist.31So erkennt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, dass das Reich[7] Gottes nahe ist.32Wahrlich, ich sage euch, dass dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles geschehen ist.33Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. (Lk 16,17)34Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei[8] und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht (Jes 5,11; Lk 12,45; Röm 13,13; 1Thess 5,6)35wie ein Fallstrick! Denn er wird über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind. (Pred 9,12; Jes 24,17; 1Thess 5,2)36Wacht nun und betet zu aller Zeit, dass ihr imstande seid, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen! (Mt 26,41; Mk 13,33; Lk 18,1; 2Thess 1,5)
Anschlag der Hohen Priester und Verrat des Judas
37Er lehrte aber des Tages in dem Tempel, und des Nachts ging er hinaus und übernachtete auf dem Berg, der Ölberg genannt wird. (Lk 19,47; Lk 22,39; Joh 8,1)38Und das ganze Volk kam frühmorgens im Tempel zu ihm, ihn zu hören. (Mt 26,1; Mk 14,1; Lk 19,48)
Lukas 21
Einheitsübersetzung 2016
Das Opfer der Witwe
1Er blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. (Mk 12,41)2Er sah aber auch eine arme Witwe, die dort zwei kleine Münzen hineinwarf.[1]3Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.4Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, der es am Nötigsten mangelt, hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.
Die Ankündigung der Zerstörung des Tempels
5Als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: (Mt 24,1; Mk 13,1)6Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird. (Lk 19,44)
Der Anfang der endzeitlichen Not
7Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll? (Mt 24,3; Mk 13,3)8Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach!9Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. (Dan 2,28)10Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. (Jes 19,2)11Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.12Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. (Mt 10,17; Lk 12,11; Joh 16,1)13Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.14Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;15denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.16Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten.17Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.18Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. (Mt 10,30)19Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
Vom Gericht über Jerusalem
20Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von Heeren eingeschlossen wird, dann erkennt ihr, dass seine Verwüstung bevorsteht. (Mt 24,15; Mk 13,14)21Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen.22Denn das sind die Tage der Vergeltung, damit alles in Erfüllung geht, was geschrieben steht. (5Mo 32,35)23Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen! Denn große Bedrängnis wird über das Land hereinbrechen und Zorn über dieses Volk.24Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie zu allen Völkern schleppen und Jerusalem wird von den Völkern zertreten werden, bis die Zeiten der Völker sich erfüllen. (Sach 12,3)
Das Kommen des Menschensohnes
25Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. (Jes 13,10; Jes 34,4; Joe 2,10; Mt 24,29; Mk 13,24)26Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. (Hag 2,6; 2Petr 3,10)27Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. (Dan 7,13; Mt 26,64; Mk 14,62; Offb 1,7)28Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Mahnungen im Hinblick auf das Ende
29Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: (Mt 24,32; Mk 13,28)30Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.31So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist.32Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles geschieht. (Mt 16,28; Mk 9,1; Lk 9,27)33Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.34Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht35wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.36Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt! (Mt 24,42; Mt 25,13; Mk 13,35)
Die Lehre im Tempel
37Die Tage über lehrte Jesus im Tempel; die Nächte aber verbrachte er draußen bei dem Berg, der Ölberg heißt. (Lk 19,47; Lk 22,39)38Schon früh am Morgen kam das ganze Volk zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.
Lukas 21
Neue Genfer Übersetzung
Das Opfer der armen Witwe
1Jesus blickte zum Opferkasten und sah, wie die reichen Leute ihre Gaben hineinwarfen. (Mk 12,41)2Er bemerkte auch eine ärmlich gekleidete Witwe, die zwei kleine Kupfermünzen hineinwarf.3Da sagte er: »Ich versichere euch, diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen.4Sie alle haben ihre Gaben aus ihrem Überfluss gegeben; diese Frau aber, so arm sie ist, hat[1] alles gegeben, was sie besaß – alles, was sie zum Leben nötig hatte.«
Jesus kündigt die Zerstörung des Tempels an
5Einige unterhielten sich über den Tempel; sie bewunderten die herrlichen Steine, mit denen er gebaut, und die Weihgaben, mit denen er geschmückt war. Da sagte Jesus: (Mt 24,1; Mk 13,1)6»Es kommt eine Zeit, da wird von dem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem anderen bleiben; es wird alles zerstört werden.«
Vorzeichen des Endes
7Sie fragten Jesus: »Meister, wann wird das denn geschehen, und an welchem Zeichen werden wir erkennen können, dass es soweit ist?« (Mt 24,3; Mk 13,3)8»Gebt Acht, lasst euch nicht irreführen!«, antwortete Jesus. »Denn viele werden unter meinem Namen auftreten; sie werden von sich sagen: ›Ich bin es!‹ und werden verkünden: ›Die Zeit ist da.‹ Lauft ihnen nicht nach!9Erschreckt auch nicht, wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört. Diese Dinge müssen geschehen, bevor das Ende kommt, aber es kommt noch nicht sofort danach.«10Weiter sagte er zu ihnen: »Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere.11Es wird schwere Erdbeben geben; Hungersnöte und Seuchen werden bald diese Gegend heimsuchen und bald jene; furchtbare Dinge werden geschehen, und am Himmel werden gewaltige Zeichen[2] zu sehen sein.«
Verfolgung der Jünger Jesu
12»Aber noch bevor es zu dem allem kommt, wird man mit Gewalt gegen euch vorgehen[3] und wird euch verfolgen. Man wird euch in den Synagogen vor Gericht stellen[4] und wird euch ins Gefängnis werfen; man wird euch vor Könige und Machthaber führen. Das alles wird man euch um meines Namens willen antun, (Mt 24,9; Mk 13,9)13und es wird für euch eine Gelegenheit sein, das Evangelium zu bezeugen[5].14Meint nicht, ihr müsstet euch im Voraus zurechtlegen[6], wie ihr euch verteidigen sollt.15Denn ich selbst werde euch Worte in den Mund legen, denen eure Gegner nichts entgegenzusetzen haben, und werde euch eine Weisheit geben, der sie nicht widersprechen können.16Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und eure Freunde werden euch verraten[7], und manche von euch wird man töten.17Um meines Namens willen werdet ihr von allen Menschen gehasst werden.18Und doch soll kein Haar von eurem Kopf verloren gehen.19Seid standhaft, dann werdet ihr das Leben gewinnen.[8]«
Das Gericht über Jerusalem und über das jüdische Volk
20»Wenn ihr seht, dass Jerusalem von feindlichen Truppen eingeschlossen wird, könnt ihr sicher sein, dass die Zerstörung[9] der Stadt bevorsteht. (Mt 24,15; Mk 13,14)21Dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen. Wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in der Stadt Schutz suchen[10].22Denn dann sind die Tage des Gerichts[11] da, und alles, was in der Schrift darüber vorausgesagt ist, wird in Erfüllung gehen.23Wie schwer werden es die Frauen haben[12], die in jener Zeit ein Kind erwarten oder stillen! Denn es wird eine große Not im Land herrschen; der Zorn Gottes wird über dieses Volk hereinbrechen.24Die Menschen werden mit dem Schwert getötet oder als Gefangene unter alle Völker verschleppt werden. Jerusalem wird von fremden Völkern[13] niedergetreten werden, bis deren Zeit abgelaufen ist.«
Die Wiederkunft des Menschensohnes
25»An Sonne, Mond und Sternen werden Zeichen zu sehen sein, und die Völker auf der Erde werden in Angst und Schrecken geraten und weder aus noch ein wissen vor den tobenden Wellen des Meeres. (Mt 24,29; Mk 13,24)26Die Menschen werden vergehen[14] vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird; denn sogar ›die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten‹[15].27Und dann werden sie den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf[16] einer Wolke kommen sehen.[17]28Wenn diese Dinge zu geschehen beginnen, richtet euch auf und fasst Mut[18], denn dann ist eure Erlösung nahe.«
Der Vergleich mit dem Feigenbaum
29Jesus gebrauchte einen Vergleich; er sagte: »Seht euch den Feigenbaum an, oder nehmt irgendeinen anderen Baum. (Mt 24,32; Mk 13,28)30Wenn sie ausschlagen, wisst ihr[19], dass der Sommer nahe ist.31Genauso ist es, wenn ihr seht, dass jene Dinge geschehen: Dann wisst ihr, dass das Reich Gottes nahe ist.32Ich sage euch: Diese Generation[20] wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist.33Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.«
Mahnung zur Wachsamkeit
34»Hütet euch vor einem ausschweifenden Leben und vor übermäßigem Weingenuss und lasst euch nicht von den Sorgen des täglichen Lebens gefangen nehmen. Sonst wird euer Herz abgestumpft, und ihr werdet[21] von jenem Tag überrascht werden35wie von einer Falle, die zuschnappt. Denn er wird[22] über alle Bewohner der Erde[23] hereinbrechen.36Seid wachsam und betet, ohne nachzulassen[24], damit ihr die Kraft habt[25], all dem zu entrinnen[26], was geschehen wird, und damit ihr bestehen könnt, wenn ihr vor den Menschensohn tretet.«
Jesu Wirken im Tempel
37Tagsüber[27] lehrte Jesus im Tempel. Doch abends verließ er die Stadt und verbrachte die Nacht am[28] Ölberg.38Früh am Morgen kam dann das ganze Volk zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.
Lukas 21
Zürcher Bibel
Die Gabe der Witwe
1Als er aufschaute, sah er die Reichen ihre Gaben in den Opferstock einwerfen.2Und er sah auch eine arme Witwe zwei Lepta einwerfen.3Und er sprach: Ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr eingeworfen als alle anderen.4Denn die haben alle aus ihrem Überfluss etwas zu den Gaben gelegt, sie aber hat aus ihrem Mangel alles, was sie zum Leben hatte, hergegeben.
Die Ankündigung der Tempelzerstörung
5Und als einige vom Tempel sagten, er sei mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt, sprach er:6Was ihr da seht - es werden Tage kommen, da kein Stein auf dem andern bleibt, jeder wird herausgebrochen werden. (Lk 19,44)
Zur Frage nach dem Anfang der Endzeit
7Sie fragten ihn: Meister, wann wird das sein, und was für ein Zeichen zeigt an, wann dies geschehen wird?8Er aber sprach: Seht euch vor, dass ihr nicht in die Irre geführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist gekommen! Lauft ihnen nicht nach! (Lk 17,23)9Wenn ihr aber von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht! Denn das muss zuvor geschehen, aber das Ende kommt noch nicht so bald.10Dann sagte er zu ihnen: Erheben wird sich Volk gegen Volk und Reich gegen Reich, (Jes 19,2)11gewaltige Erdbeben wird es geben und da und dort Seuchen und Hungersnöte, furchtbare Dinge werden geschehen und vom Himmel her gewaltige Zeichen erscheinen. (Hes 38,19)
Die Ankündigung von Verfolgungen
12Bevor aber dies alles geschieht, werden sie gegen euch vorgehen und euch verfolgen, euch an die Synagogen und ins Gefängnis ausliefern, vor Könige und Statthalter führen um meines Namens willen. (Lk 12,11; Apg 4,3; Apg 5,18; Apg 8,3; Apg 12,2)13Es wird dazu kommen, dass ihr Zeugnis ablegen müsst.14Verlasst euch darauf, dass ihr euch nicht im voraus um eure Verteidigung kümmern müsst,15denn ich selbst werde euch eine Sprache und Weisheit geben, der alle eure Gegner nicht widerstehen und widersprechen können. (Lk 12,12; Joh 15,26; Apg 6,10)16Ihr werdet sogar von Eltern und Geschwistern, von Verwandten und Freunden ausgeliefert werden, und manche von euch werden sie in den Tod schicken. (Mt 24,10; Lk 12,53)17Und ihr werdet gehasst werden von allen um meines Namens willen. (Mt 24,9; Lk 6,22; Joh 15,18)18Doch kein Haar von eurem Kopf wird verloren gehen. (Lk 12,7)19Durch eure Standhaftigkeit werdet ihr euer Leben gewinnen. (Lk 8,15)
Die Ankündigung des Gerichts über Jerusalem
20Wenn ihr aber Jerusalem von Heeren umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe gekommen ist. (Lk 19,43)21Dann sollen die in Judäa in die Berge fliehen; und die in der Stadt sollen hinausgehen und die auf dem Land nicht hineingehen. (Mt 24,16; Mk 13,14)22Denn das sind die Tage der Vergeltung, da alles erfüllt wird, was geschrieben steht.23Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn grosse Not wird sein auf Erden und Zorn über diesem Volk. (Mt 24,19; Mk 13,17; Lk 23,29)24Und durch die Schärfe des Schwertes werden sie fallen und als Kriegsgefangene unter alle Völker zerstreut werden, und Jerusalem wird von den Völkern mit Füssen getreten werden, bis die Zeiten der Völker sich erfüllt haben. (5Mo 28,64; Dan 12,7; Lk 19,44; Röm 11,25)
Die Zeichen für das Kommen des Menschensohnes
25Und es werden Zeichen erscheinen an Sonne und Mond und Sternen und auf Erden ein Bangen unter den Völkern, die weder ein noch aus wissen vor dem Tosen und Wogen des Meeres. (Joe 3,3)26Und den Menschen schwindet das Leben vor Furcht und in banger Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen. Denn die Himmelskräfte werden erschüttert werden. (Jes 34,4; Joe 2,10)27Und dann werden sie den Menschensohn kommen sehen auf einer Wolke mit grosser Macht und Herrlichkeit. (Dan 7,13)28Wenn aber das zu geschehen beginnt, richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht.
Das nahe Ende
29Und er erzählte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle anderen Bäume!30Wenn sie ausschlagen, und ihr seht es, wisst ihr von selbst, dass der Sommer schon nahe ist.31Genau so sollt ihr, wenn ihr dies alles geschehen seht, wissen, dass das Reich Gottes nahe ist. (Lk 9,27)32Amen, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bevor dies alles geschieht. (Lk 9,27)33Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. (Ps 102,27; Jes 40,8; Jes 51,6)
Die Mahnung zur Wachsamkeit
34Gebt acht auf euch, dass euer Herz nicht schwer werde von Rausch und Trunkenheit und Sorge ums Leben und dass jener Tag nicht jäh über euch komme (Lk 12,22; Lk 12,45)35wie eine Schlinge. Denn er wird über alle hereinbrechen, die den Erdkreis bewohnen. (Lk 12,39)36Seid also allezeit wachsam und betet, damit ihr die Kraft bekommt, all dem zu entrinnen, was geschehen wird, und vor den Menschensohn zu gelangen. (Mk 13,35)
Jesu Wirken in Jerusalem
37Tagsüber lehrte er im Tempel, nachts aber ging er hinaus und schlief auf dem Berg, der Ölberg genannt wird. (Lk 19,47; Lk 22,39)38Und alles Volk kam schon frühmorgens zu ihm in den Tempel, um ihm zuzuhören. (Lk 19,48)