1Und nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, besuchte Simson seine Frau mit einem Zicklein von der Herde und sagte: Ich möchte zu meiner Frau in die Kammer gehen. Aber ihr Vater liess ihn nicht hinein.2Und ihr Vater sagte: Ich habe wirklich geglaubt, dass du sie hasst, und so habe ich sie deinem nächsten Freund gegeben. Ist ihre jüngere Schwester nicht schöner als sie? Sie sei dein an ihrer Stelle! (Ri 14,20)3Da sprach Simson zu ihnen: Dieses Mal bin ich frei von Schuld an den Philistern, wenn ich ihnen Schlimmes antue.4Und Simson ging und fing dreihundert Füchse, und er nahm Fackeln, kehrte Schwanz gegen Schwanz und band eine Fackel zwischen je zwei Schwänze.5Dann entzündete er die Fackel und schickte sie in die Kornfelder der Philister und zündete alles an, vom Garbenhaufen bis zum stehenden Halm und bis zum Weinberg und Olivenbaum. (2Sam 14,30)6Und die Philister sagten: Wer hat das getan? Und man sagte: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, denn der hat ihm seine Frau genommen und sie seinem nächsten Freund gegeben. Und die Philister zogen hinauf und verbrannten sie und ihren Vater im Feuer. (Ri 12,1)7Und Simson sagte zu ihnen: Wenn ihr das tut - erst wenn ich mich an euch gerächt habe, werde ich Ruhe geben.8Und er brach ihnen alle Knochen, er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei. Dann zog er hinab und wohnte in der Felsenkluft von Etam.
Simson soll an die Philister ausgeliefert werden
9Und die Philister zogen hinauf, lagerten in Juda und breiteten sich in Lechi aus.10Die Männer von Juda aber sagten: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Und sie sagten: Um Simson zu fesseln, sind wir heraufgezogen, um mit ihm so zu verfahren, wie er mit uns verfahren ist.11Und dreitausend Mann aus Juda zogen hinab zur Felsenkluft von Etam, und sie sagten zu Simson: Hast du nicht gewusst, dass die Philister über uns herrschen? Und was hast du uns damit angetan? Er aber sagte zu ihnen: Wie sie mit mir verfahren sind, so bin ich mit ihnen verfahren. (Ri 14,4)12Und sie sagten zu ihm: Um dich zu fesseln, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Philister zu geben. Und Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass nicht ihr über mich herfallt.13Und sie sprachen zu ihm: Nein! Wir werden dich nur fesseln und in ihre Hand geben, töten aber werden wir dich nicht. Dann fesselten sie ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn vom Felsen hinauf.14Er war bis Lechi gekommen, und die Philister kamen ihm mit Geschrei entgegen, da durchdrang ihn der Geist des HERRN. Und die Stricke an seinen Armen wurden wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt waren, und die Fesseln fielen ab von seinen Händen. (Ri 3,10; Ri 16,9)15Und er fand den frischen Kieferknochen eines Esels, streckte seine Hand aus, ergriff ihn und erschlug damit tausend Mann. (Ri 3,31; 2Sam 23,8)16Und Simson sprach: Mit dem Kieferknochen vom Esel einen Haufen, zwei Haufen,[1] mit dem Kieferknochen vom Esel erschlug ich tausend Mann.17Und als er ausgeredet hatte, warf er den Kieferknochen fort und nannte jenen Ort Ramat-Lechi[2].18Und ihn dürstete sehr, und er rief zum HERRN und sprach: Durch die Hand deines Dieners hast du diesen grossen Sieg gegeben, nun aber soll ich vor Durst sterben und in die Hand der Unbeschnittenen fallen. (Ri 14,3)19Da spaltete Gott den Backenzahn, der in dem Kieferknochen steckte, und Wasser quoll daraus hervor. Und er trank, und sein Lebensgeist kehrte zurück, und er lebte wieder auf. Darum nennt man die Quelle, die in Lechi ist, En-Kore[3], bis auf den heutigen Tag. (4Mo 20,11; 1Sam 30,12)20Und er verschaffte Israel Recht in den Tagen der Philister, zwanzig Jahre lang. (Ri 16,31)
Richter 15
Lutherbibel 2017
Simsons Streit mit den Philistern
1Es begab sich aber nach einigen Tagen, um die Weizenernte, dass Simson seine Frau besuchte mit einem Ziegenböcklein. Und als er sprach: Ich will zu meiner Frau in die Kammer gehen, da wollte ihn ihr Vater nicht hineinlassen2und sprach: Ich meinte wirklich, du wärest ihr gram, und habe sie deinem Gesellen gegeben. Sie hat aber eine jüngere Schwester, die ist schöner als sie; die nimm statt ihrer. (Ri 14,20)3Da sprach Simson zu ihnen: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern Böses tue.4Und Simson ging hin und fing dreihundert Füchse, nahm Fackeln und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat eine Fackel je zwischen zwei Schwänze5und zündete die Fackeln an und ließ die Füchse in das Korn der Philister laufen und zündete so die Garben samt dem stehenden Korn an und Weinberge und Ölbäume.6Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Da sagte man: Simson, der Schwiegersohn des Timnaïters, weil er ihm seine Frau genommen und seinem Gesellen gegeben hat. Da zogen die Philister hin und verbrannten sie samt ihrem Vater mit Feuer.7Simson aber sprach zu ihnen: Wenn ihr das tut, so will ich nicht ruhen, bis ich mich an euch gerächt habe.8Und er zerschlug ihnen alle Knochen mit mächtigen Schlägen und zog hinab und wohnte in der Felsenkluft von Etam.9Da zogen die Philister hinauf und lagerten sich in Juda und breiteten sich aus bei Lehi.10Aber die Männer von Juda sprachen: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, Simson zu binden, dass wir ihm tun, wie er uns getan hat.11Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Felsenkluft von Etam und sprachen zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Warum hast du uns denn das angetan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so hab ich ihnen wieder getan.12Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabgekommen, dich zu binden und in die Hände der Philister zu geben. Simson sprach zu ihnen: So schwört mir, dass ihr selber mir nichts antun wollt.13Sie antworteten ihm: Nein, sondern wir wollen dich nur binden und in ihre Hände geben und wollen dich nicht töten. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Felsenkluft hinauf.14Und als er nach Lehi kam, jauchzten die Philister ihm entgegen. Aber der Geist des HERRN geriet über ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Fäden, die das Feuer versengt hat, sodass die Fesseln an seinen Händen zerschmolzen. (Ri 13,25)15Und er fand einen frischen Eselskinnbacken. Da streckte er seine Hand aus und nahm ihn und erschlug damit tausend Mann.16Und Simson sprach: Mit eines Esels Kinnbacken habe ich sie über den Haufen geworfen; mit eines Esels Kinnbacken habe ich tausend Mann erschlagen.17Und als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand, und man nannte die Stätte Ramat-Lehi[1].18Als ihn aber sehr dürstete, rief er den HERRN an und sprach: Du hast solch großen Sieg gegeben durch die Hand deines Knechts; nun aber muss ich vor Durst sterben und in die Hände der Unbeschnittenen fallen.19Da spaltete Gott die Höhlung im Kinnbacken, dass Wasser herausfloss. Und als er trank, kehrte sein Geist zurück, und er lebte wieder auf. Darum heißt der Ort »Quelle des Rufenden«; die ist in Lehi bis auf den heutigen Tag. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11)20Und er richtete Israel zu den Zeiten der Philister zwanzig Jahre.