1Für den Chormeister. Von den Korachitern. Ein Weisheitslied.2Gott, mit eigenen Ohren haben wir es gehört, unsere Vorfahren haben es uns erzählt: Eine Tat hast du getan in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit, (Ps 78,3)3du mit deiner Hand. Nationen hast du vertrieben, sie aber eingepflanzt, Völker hast du zerschlagen, sie aber ausgebreitet. (Ps 78,55; Ps 80,9; Ps 105,44)4Denn nicht mit ihrem Schwert gewannen sie das Land, und nicht ihr Arm schaffte ihnen den Sieg, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, denn du hattest Gefallen an ihnen. (Ps 4,7)5Du allein bist mein König, Gott, sende deine Hilfe für Jakob. (Ps 5,3)6Mit dir stossen wir unsere Feinde nieder, in deinem Namen zertreten wir, die sich gegen uns erheben. (Ps 60,14)7Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und mein Schwert hilft mir nicht, (Jos 24,12; Ps 20,8)8sondern du hast uns geholfen vor unseren Feinden, und die uns hassen, hast du zuschanden gemacht.9Wir rühmen uns Gottes den ganzen Tag, und deinen Namen preisen wir immerdar. Sela10Und doch hast du uns verstossen und mit Schmach bedeckt, du ziehst nicht aus mit unseren Heeren. (Ps 60,12)11Du lässt uns zurückweichen vor dem Feind, und die uns hassen, haben sich Beute genommen.12Du gibst uns hin wie Schlachtvieh, unter die Nationen hast du uns zerstreut. (3Mo 26,33; 5Mo 28,64)13Du verkaufst dein Volk um ein Spottgeld und hast keinen Gewinn aus seinem Erlös. (Jes 52,3)14Du machst uns zum Gespött bei unseren Nachbarn, zu Spott und Hohn bei allen ringsum. (Ps 79,4; Ps 80,7; Ps 89,42)15Du machst uns zum Sprichwort unter den Nationen, die Völker schütteln den Kopf über uns. (Ps 22,8)16Den ganzen Tag steht meine Schande mir vor Augen, und Scham bedeckt mein Angesicht (Ps 69,8)17vom Lärm der Lästerer und Spötter, vom Blick des rachgierigen Feindes.18All dies ist über uns gekommen, doch wir haben dich nicht vergessen und deinen Bund nicht verraten.19Unser Herz ist nicht abtrünnig geworden, auch sind unsere Schritte nicht abgewichen von deinem Pfad.20Du aber hast uns zermalmt am Ort der Schakale und mit Finsternis uns bedeckt.21Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen und zu einem fremden Gott unsere Hände ausgestreckt,22würde Gott es nicht ergründen? Denn er kennt die Geheimnisse des Herzens.23Um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, sind wir geachtet wie Schafe, zum Schlachten bestimmt. (Röm 8,36)24Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache! Verstosse nicht auf ewig! (Ps 35,23; Ps 74,1; Ps 77,8)25Warum verbirgst du dein Angesicht, vergisst unsere Not und Bedrängnis? (Ps 13,2)26Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Leib klebt an der Erde. (Ps 7,6; Ps 119,25)27Steh auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Gnade willen.
Psalm 44
Lutherbibel 2017
Hat Gott sein Volk verstoßen?
1Eine Unterweisung der Korachiter, vorzusingen.2Gott, wir haben mit unsern Ohren gehört, / unsre Väter haben’s uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten, vor alters. (5Mo 6,20)3Du hast mit deiner Hand die Völker vertrieben, sie aber hast du eingesetzt; du hast die Nationen zerschlagen, sie aber hast du ausgebreitet.4Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen.5Du bist es, mein König und mein Gott, der du Jakob Hilfe verheißest.6Durch dich wollen wir unsre Feinde niederstoßen, in deinem Namen zertreten, die sich gegen uns erheben.7Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen;8sondern du hilfst uns von unsern Feinden und machst zuschanden, die uns hassen.9Täglich rühmen wir uns Gottes und preisen deinen Namen ewiglich. Sela. (Jer 9,22)10Doch nun verstößt du uns / und lässt uns zuschanden werden und ziehst nicht aus mit unserm Heer.11Du lässt uns fliehen vor unserm Feind, dass uns berauben, die uns hassen.12Du gibst uns dahin wie Schlachtschafe und zerstreust uns unter die Heiden.13Du verkaufst dein Volk um ein Nichts und hast keinen Gewinn davon.14Du machst uns zur Schmach bei unsern Nachbarn, zu Spott und Hohn bei denen, die um uns her sind. (1Kön 9,7; Ps 79,4)15Du machst uns zum Sprichwort unter den Völkern, lässt die Nationen das Haupt über uns schütteln.16Täglich ist meine Schmach mir vor Augen, und mein Antlitz ist voller Scham,17weil ich sie höhnen und lästern höre und die Feinde und Rachgierigen sehen muss.18Dies alles ist über uns gekommen; und wir haben doch dich nicht vergessen noch an deinem Bund untreu gehandelt.19Unser Herz ist nicht abgefallen noch unser Schritt gewichen von deinem Weg,20dass du uns so zerschlägst am Ort der Schakale und bedeckst uns mit Finsternis.21Wenn wir den Namen unsres Gottes vergessen hätten und unsre Hände aufgehoben zum fremden Gott:22würde das Gott nicht erforschen? Er kennt ja unsres Herzens Grund.23Um deinetwillen werden wir täglich getötet und sind geachtet wie Schlachtschafe. (Röm 8,36; 1Kor 15,31)24Wach auf, Herr! Warum schläfst du? Werde wach und verstoß uns nicht für immer!25Warum verbirgst du dein Antlitz, vergissest unser Elend und unsre Drangsal?26Denn unsre Seele ist gebeugt zum Staube, unser Leib klebt am Boden.27Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!