1Hört mich, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, gebt acht! Schon im Mutterleib hat der HERR mich berufen, im Schoss meiner Mutter schon meinen Namen genannt. (Jes 41,1; Jer 1,5)2Und wie ein scharfes Schwert hat er meinen Mund gemacht, im Schatten seiner Hand hält er mich verborgen, und zu einem spitzen Pfeil hat er mich gemacht, in seinem Köcher hat er mich versteckt. (Hebr 4,12; Offb 1,16)3Und er sprach zu mir: Du bist mein Diener, Israel, an dir werde ich meine Herrlichkeit zeigen. (Jes 42,1; Jes 44,23)4Ich aber sprach: Vergeblich habe ich mich abgemüht, für nichts und wieder nichts meine Kraft verbraucht. Doch mein Recht ist beim HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. (1Kor 15,58)5Nun aber hat der HERR gesprochen, der mich schon im Mutterleib zum Diener gebildet hat für sich, damit ich Jakob zurückbringe zu ihm und Israel zu ihm gesammelt wird. Dann werde ich geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Kraft geworden. (Jes 12,2)6Und er sprach: Zu wenig ist es, dass du mein Diener bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die von Israel zurückzubringen, die bewahrt worden sind: Zum Licht für die Nationen werde ich dich machen, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. (Jes 42,6)7So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem, der verachtet wird, der von der Nation verabscheut wird[1], zu dem, der Herrschenden dient: Könige werden es sehen und sich erheben, Fürsten - und sie werden sich niederwerfen, um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen. Und dieser hat dich erwählt. (Jes 53,3)8So spricht der HERR: In der Zeit des Wohlwollens habe ich dich erhört und am Tag des Siegs habe ich dir geholfen, um dich zu behüten und dich zum Bundeszeichen zu machen für das Volk, um das Land aufzurichten, um verwüsteten Erbbesitz zu verteilen (Ps 69,14; Jes 61,2; 2Kor 6,2)9und den Gefangenen zu sagen: Geht hinaus!, zu denen, die in der Finsternis sind: Zeigt euch! An Wegen werden sie weiden, und ihre Weide ist auf allen kahlen Höhen. (Jes 42,7; Hes 34,13)10Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, und Hitze und Sonne werden ihnen nichts anhaben, denn der sich ihrer erbarmt, wird sie leiten und sie zu Wasserquellen führen. (Ps 121,6; Offb 7,16)11Und alle meine Berge mache ich gangbar, und meine Strassen werden hoch dahinführen. (Jes 40,4)12Sieh diese, sie kommen aus der Ferne, und sieh, diese aus dem Norden und vom Meer her und diese aus dem Land der Sinim. (Jes 11,12; Lk 13,29)13Frohlocke, Himmel, und juble, Erde! Ihr Berge, brecht in Jubel aus, denn der HERR tröstet sein Volk, und seiner Elenden erbarmt er sich. (Jes 40,1; Jes 44,23)
Verheissung für Zion
14Zion aber hat gesagt: Der HERR hat mich verlassen, und vergessen hat mich der Herr. (Jes 40,27; Jes 60,15)15Würde eine Frau ihren Säugling vergessen, ohne Erbarmen mit dem Kind ihres Leibs? Selbst wenn diese es vergessen würden, werde doch ich dich nicht vergessen! (1Kön 3,26; Ps 27,10; Jer 31,20)16Sieh, ich habe dich in die Handflächen geritzt, stets sind deine Mauern mir vor Augen.17Deine Söhne[2] sind herbeigeeilt. Die dich niedergerissen und verwüstet haben, ziehen weg von dir. (Jes 60,4)18Blicke auf, ringsum, und sieh: Sie alle haben sich versammelt, zu dir sind sie gekommen. So wahr ich lebe, Spruch des HERRN: Wie Schmuck wirst du sie alle anlegen, und wie eine Braut wirst du sie dir umbinden.19Denn deine Trümmerstätten, deine verwüsteten Orte und dein verheertes Land, nun wird es zu eng sein für den Bewohner! Und die dir Verderben bringen, werden fern sein. (Jes 54,3; Sach 10,10)20Eines Tages werden die Kinder deiner Kinderlosigkeit zu dir sagen: Der Ort ist mir zu eng, schaff mir doch Raum, damit ich wohnen kann. (Jes 54,1)21Dann wirst du in deinem Herzen sagen: Wer hat mir diese geboren? Bin ich doch kinderlos und unfruchtbar! Gefangen und verstossen! Und diese - wer hat sie grossgezogen? Sieh, ich allein bin übrig geblieben. Diese - wo sind sie gewesen? (Jes 66,8)22So spricht Gott der HERR: Sieh, ich hebe meine Hand zu den Nationen, und mein Feldzeichen richte ich auf für die Völker, dann werden sie deine Söhne auf den Armen[3] bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen. (Jes 11,12; Jes 14,2)23Und Könige werden deine Betreuer sein und ihre Fürstinnen deine Ammen. Mit dem Gesicht zur Erde werden sie sich niederwerfen vor dir, und von deinen Füssen werden sie den Staub lecken, Dann wirst du erkennen, dass ich der HERR bin, dass sich nicht schämen müssen, die auf mich hoffen. (2Mo 6,7; Ps 72,9; Jes 60,14; Jes 60,16)24Kann man einem Helden die Beute entreissen, oder entkommt der Gefangene eines Gerechten?25So spricht der HERR: Ja, auch einem Helden wird der Gefangene entrissen, und auch die Beute eines Mächtigen entkommt! Und ich selbst werde mit deinem Gegner streiten, und deine Kinder werde ich retten. (Mt 12,29)26Und die dich bedrängen, lasse ich ihr eigenes Fleisch essen, und an ihrem eigenen Blut werden sie sich satt trinken wie am Saft der Traube, dann wird alles Fleisch erkennen, dass ich, der HERR, dein Retter bin, und dein Erlöser, der Starke Jakobs. (Offb 16,6)
Jesaja 49
Lutherbibel 2017
Gottes Knecht wird das Licht der Völker
1Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merkt auf! Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war. (Jes 42,1; Jes 50,4; Jes 52,13)2Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt. (Jes 51,16; Hebr 4,12; Offb 1,16)3Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.4Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. (1Kor 15,58)5Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, dass ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde – und ich bin vor dem HERRN wert geachtet und mein Gott ist meine Stärke –,6er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.[1] (Jes 42,6; Jes 60,3; Lk 2,32; Apg 13,47)
Die Wiederherstellung Israels
7So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem, der verachtet ist von den Menschen und verabscheut vom Volk, zu dem Knecht der Tyrannen: Könige sollen sehen und aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat.8So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich bereitet und zum Bund für das Volk bestellt, dass du das Land aufrichtest und das verwüstete Erbe zuteilst, (Ps 69,14; Jes 42,6; 2Kor 6,2)9zu sagen den Gefangenen: Geht heraus!, und zu denen in der Finsternis: Kommt hervor! Am Wege werden sie weiden und auf allen kahlen Höhen ihre Weide haben.10Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird weder Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an die Wasserquellen leiten. (Offb 7,16)11Ich will alle meine Berge zum ebenen Wege machen, und meine Pfade sollen gebahnt sein. (Jes 40,4)12Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene vom Norden und diese vom Meer und jene vom Lande Sinim[2]. (Lk 13,29)13Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. (Jes 44,23)14Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen.15Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. (1Mo 21,16; 1Kön 3,26; Jer 31,20)16Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.17Deine Erbauer eilen herbei, aber die dich zerbrochen und zerstört haben, werden sich davonmachen.18Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HERR: Du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie als Gürtel um dich legen, wie eine Braut es tut. (Jes 60,4)19Denn dein wüstes, zerstörtes und verheertes Land wird dir alsdann zu eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden vor dir weichen,20sodass deine Söhne, du Kinderlose, noch sagen werden vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, dass ich wohnen kann. (Jes 54,1)21Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? Ich war kinderlos und unfruchtbar, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese aufgezogen? Siehe, ich war allein gelassen – wo waren denn diese?22So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen. (Jes 60,4)23Und Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Ammen sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und deiner Füße Staub lecken. Da wirst du erfahren, dass ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren. (Ps 72,9; Jes 60,16)24Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem Gewaltigen seine Gefangenen entreißen?25So aber spricht der HERR: Ja, auch die Gefangenen des Starken werden weggenommen, und der Raub wird dem Gewaltigen entrissen. Ich selbst will deinen Gegnern entgegentreten und deinen Söhnen helfen. (Mt 12,29)26Und ich will deine Schinder speisen mit ihrem eigenen Fleisch, und sie sollen von ihrem eigenen Blut wie von jungem Wein trunken werden. Und alles Fleisch soll erfahren, dass ich, der HERR, dein Heiland bin und dein Erlöser, der Mächtige Jakobs.