1Da antwortete Bildad von Schuach und sprach: (Hi 18,1)2Wie lange willst du noch solche Reden führen, und wie lange stürmen hervor die Worte deines Mundes?3Verdreht denn Gott das Recht, und Schaddai, verdreht er die Gerechtigkeit? (1Mo 18,25; Hi 11,7; Hi 34,10; Hi 37,23)4Haben deine Kinder gegen ihn gesündigt, so gab er sie in die Gewalt ihrer Schuld. (Hi 1,4)5Wenn du Gott suchst und Schaddai um Gnade anflehst, (Hi 5,8)6wenn du rein bist und aufrecht, dann wacht er auf um deinetwillen und stellt deine Wohnstatt wieder her, wie es dir zusteht. (Ps 35,23)7Dann ist dein Anfang klein, dein Ende aber herrlich gross. (Hi 42,10)8Frage doch, die vor dir waren, und achte auf das, was ihre Vorfahren ergründet haben. (Hi 12,12; Hi 32,4)9Denn wir sind erst seit gestern und wissen nichts, ein Schatten sind unsere Tage auf Erden.10Werden jene dich nicht lehren, zu dir sprechen und Worte aus ihrem Herzen sagen?11Wächst Schilfrohr, wo kein Sumpf ist, wird Riedgras ohne Wasser gross?12Noch grünt es, ist nicht reif zum Schnitt, da verdorrt es schon vor allem Gras. (Hi 18,16; Ps 1,3; Ps 92,13; Jer 17,7)13So sind die Wege derer, die Gott vergessen, und so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte. (Hi 11,20; Hi 13,16; Hi 20,5; Hi 27,8; Spr 10,28)14Seine Zuversicht ist ein dünner Faden, und sein Vertrauen ein Spinnengewebe. (Jes 59,5)15Er verlässt sich auf sein Haus, doch es hält nicht stand, er klammert sich daran, doch es steht nicht fest. (Hi 1,19; Jer 22,13; Mt 7,26)16In vollem Saft steht einer in der Sonne, und seine Zweige überwuchern seinen Garten.17Über Geröll schlingen sich seine Wurzeln, zwischen Steinen hält er sich fest.18Tilgt man ihn aus von seiner Stätte, verleugnet sie ihn: Nie habe ich dich gesehen.19Sieh, das wird aus dem Glück seines Weges, und andere sprossen aus dem Staub.20Sieh, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, und die Hand der Übeltäter hält er nicht fest.21Er wird deinen Mund noch mit Lachen füllen und deine Lippen mit Jubel. (Ps 126,2)22Die dich hassen, müssen sich in Schande kleiden, und das Zelt der Frevler ist nicht mehr da. (Ps 35,26; Ps 109,29)
Hiob 8
Lutherbibel 2017
Bildads erste Rede
1Da hob Bildad von Schuach an und sprach:2Wie lange willst du so reden und sollen die Reden deines Mundes so ungestüm daherfahren?3Meinst du, dass Gott unrecht richtet oder der Allmächtige das Recht verkehrt? (Hi 34,10)4Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie ihrer Missetat preisgegeben. (Hi 1,4)5Wenn du aber dich zu Gott wendest und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst,6wenn du rein und fromm bist, so wird er deinetwegen aufwachen und wird wieder herstellen deine Wohnung, wie es dir zusteht. (Ps 35,23)7Ist dein Anfang auch gering, wird doch dein Ende herrlich sein. (Hi 42,10)8Denn frage die früheren Geschlechter und merke auf das, was ihre Väter erforscht haben,9denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unsere Tage sind ein Schatten auf Erden.10Sind sie es nicht, die dich lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen:11»Kann auch Rohr aufwachsen, wo es nicht feucht ist, oder Schilf wachsen ohne Wasser?12Noch steht’s in Blüte, bevor man es schneidet, da verdorrt es schon vor allem Gras.13So sind die Wege aller, die Gott vergessen, und die Hoffnung des Ruchlosen wird verloren sein. (Hi 11,20; Spr 10,28)14Denn seine Zuversicht vergeht, und seine Hoffnung ist ein Spinnweb.15Er verlässt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran, aber es bleibt nicht stehen.16Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Reiser wachsen hinaus über seinen Garten,17über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln und zwischen Steinen hält er sich fest.18Wenn man ihn aber vertilgt von seiner Stätte, so wird sie ihn verleugnen, als kennte sie ihn nicht.19Siehe, das ist das Glück seines Lebens, und aus dem Staube werden andre wachsen.«20Siehe, Gott verwirft die Frommen nicht und hält die Hand der Boshaften nicht fest,21bis er deinen Mund voll Lachens mache und deine Lippen voll Jauchzens.22Die dich aber hassen, müssen sich in Schmach kleiden, und die Hütte der Gottlosen wird nicht bestehen.