1Mein Geist ist verstört, meine Tage sind ausgelöscht, mir bleibt nur das Grab.2Nichts als Spott begleitet mich, und von ihren Anfeindungen kommt mein Auge nicht los. (Hi 12,4; Hi 17,6; Hi 30,9)3Sei du selbst mein Bürge bei dir! Wer sonst wäre bereit, für mich zu bürgen? (Hi 16,19; Spr 6,1)4Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, darum wirst du ihnen den Sieg nicht geben.5Zum Teilen lädt einer die Freunde ein, doch die Augen seiner Kinder verschmachten.6Er hat mich bei den Menschen zum Spott gemacht, und ich muss mir ins Angesicht spucken lassen. (Hi 16,20; Hi 17,2; Jes 50,6)7Und mein Auge ist vor Gram erloschen, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.8Die Aufrechten entsetzen sich darüber, und der Unschuldige empört sich über den Ruchlosen.9Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, wird stark. (Ps 24,4; Spr 4,18)10Ihr alle aber, kommt nur wieder her, ich finde doch keinen Weisen unter euch. (Hi 6,29; Hi 12,2)11Meine Tage sind dahin, zerrissen meine Pläne, die Wünsche meines Herzens.12Die Nacht erklären sie zum Tag: Das Licht werde die Finsternis vertreiben.13Ich erhoffe nichts mehr, das Totenreich ist mein Haus, in der Finsternis habe ich mein Lager ausgebreitet. (Hi 3,13)14Zur Grube sage ich: Du bist mein Vater!, zur Made: Meine Mutter, meine Schwester!15Wo aber ist meine Hoffnung, und wer kann schauen, was ich erhoffe? (Hi 14,19)16Fährt es mit mir ins Totenreich, und sinken wir zusammen in den Staub?
Hiob 17
Lutherbibel 2017
1Mein Geist ist zerbrochen, meine Tage sind ausgelöscht; nur das Grab bleibt mir.2Fürwahr, Gespött umgibt mich, und auf ihrem Hadern muss mein Auge weilen.3Sei du selbst mein Bürge bei dir – wer sonst soll für mich bürgen? (Hi 16,19)4Denn du hast ihrem Herzen den Verstand verborgen, darum wirst du ihnen den Sieg nicht geben.5Zum Teilen lädt einer Freunde ein, doch die Augen seiner Kinder müssen verschmachten.6Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gemacht, und ich muss mir ins Angesicht speien lassen. (Hi 30,9)7Mein Auge ist dunkel geworden vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.8Darüber entsetzen sich die Gerechten, und die Unschuldigen entrüsten sich über die Ruchlosen.9Aber der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, nimmt an Stärke zu.10Wohlan, kehrt euch alle wieder her und kommt; ich werde dennoch keinen Weisen unter euch finden!11Meine Tage sind vergangen; zerrissen sind meine Pläne, die mein Herz besessen haben.12Nacht will man mir zum Tag machen: Licht sei näher als Finsternis.13Wenn ich auch lange warte, so ist doch bei den Toten mein Haus, und in der Finsternis ist mein Bett gemacht.14Das Grab nenne ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester.15Worauf soll ich denn hoffen? Und wer sieht noch Hoffnung für mich?16Hinunter zu den Toten wird sie fahren, wenn alle miteinander im Staub liegen.