1Und Mordochai hatte alles erfahren, was getan worden war, und Mordochai zerriss seine Kleider und kleidete sich in Sack[1] und Asche. Dann ging er hinaus, mitten in die Stadt, und er schrie verzweifelt, laut und bitter. (1Mo 27,34; Dan 9,3; Jon 3,6)2Und er kam bis vor das Königs-Tor, im Trauergewand aber durfte niemand hineingehen in das Königs-Tor.3Und in jeder Provinz, wohin auch das Wort des Königs und sein Gesetz gelangten, herrschte grosse Trauer bei den Juden: Fasten und Weinen und Trauern; vielen dienten Trauergewand und Asche als Lager.4Und die Dienerinnen Esters und ihre Eunuchen kamen und berichteten es ihr, und die Königin wurde von grossem Schrecken erfasst. Und sie sandte Gewänder, um Mordochai mit diesen zu bekleiden und damit er sein Trauergewand ablege. Er aber nahm sie nicht an.5Da rief Ester den Hatach, einen der Eunuchen des Königs, den dieser beauftragt hatte, ihr zu dienen, und sie befahl ihn zu Mordochai,[2] um in Erfahrung zu bringen, was das bedeutete und warum es geschah.6Und Hatach ging hinaus zu Mordochai auf den Platz in der Stadt, der vor dem Königs-Tor lag. (Est 1,1)7Und Mordochai berichtete ihm alles, was ihm widerfahren war, auch von der genauen Summe an Silber, die Haman an die Schatzkammern des Königs zu zahlen versprochen hatte als Preis für die Juden, um sie ausmerzen zu können. (Est 3,9)8Und er gab ihm die Abschrift des Gesetzestexts, der, um sie auszurotten, in Schuschan erlassen worden war, damit er sie Ester zeigte und es ihr berichtete und um ihr zu gebieten, zum König hineinzugehen und ihn um Erbarmen anzuflehen und bei ihm für ihr Volk zu bitten.9Und Hatach kam und berichtete Ester die Worte Mordochais.10Und Ester sprach zu Hatach und befahl ihm, Mordochai zu sagen:11Alle Diener des Königs und das Volk in den Provinzen des Königs wissen, dass für jeden Mann und jede Frau, für alle, die hineingehen zum König in den inneren Hof, ohne gerufen zu werden, ein und dasselbe Gesetz gilt: dass sie zu töten sind; es sei denn, der König streckt ihnen das goldene Zepter entgegen - dann bleiben sie am Leben. Und ich, ich bin schon dreissig Tage nicht mehr gerufen worden, um zum König hineinzugehen. (Est 2,14; Est 5,2; Est 8,4)12Und man berichtete Mordochai die Worte Esters.13Und Mordochai liess Ester antworten: Bilde dir nicht ein, im Haus des Königs gerettet zu werden, anders als alle anderen Juden.14Denn wenn du in dieser Zeit tatsächlich schweigen solltest, wird den Juden Befreiung und Rettung von anderer Seite erstehen, du aber und deine Familie, ihr werdet umkommen. Und wer weiss, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese zur Königswürde gelangt bist? (1Mo 45,8; Est 2,17)15Da liess Ester Mordochai antworten:16Geh, versammle alle Juden, die in Schuschan zu finden sind, und fastet um meinetwillen: Drei Tage lang sollt ihr nichts essen und nichts trinken, weder in der Nacht noch am Tag. Ebenso werde auch ich mit meinen Dienerinnen fasten. Danach aber werde ich zum König hineingehen, auch wenn es nicht dem Gesetz entspricht. Und wenn ich umkomme, so komme ich um! (2Kön 7,4; 2Chr 20,3; Esr 5,1; Esr 8,21)17Und Mordochai ging hin und machte alles so, wie Ester es ihm befohlen hatte.
Ester 4
Lutherbibel 2017
Mordechai bestimmt Ester, beim König für die Juden einzutreten
1Als Mordechai alles erfuhr, was geschehen war, zerriss er seine Kleider und kleidete sich in Sack und Asche und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut klagend.2Und er kam bis vor das Tor des Königs; denn es durfte niemand in das Tor des Königs eintreten, der den Sack anhatte.3Und in allen Provinzen, wohin des Königs Wort und Gebot gelangte, war ein großes Klagen unter den Juden, und viele fasteten, weinten, trugen Leid und lagen in Sack und Asche.4Da kamen die Dienerinnen Esters und ihre Kämmerer und erzählten ihr davon. Da erschrak die Königin sehr. Und sie sandte Kleider, dass Mordechai sie anzöge und den Sack ablegte; er aber nahm sie nicht an.5Da rief Ester Hatach, einen von des Königs Kämmerern, der ihr diente, und gab ihm Befehl wegen Mordechai, um zu erfahren, was das wäre und warum er so täte.6Da ging Hatach hinaus zu Mordechai auf den Platz der Stadt, der vor dem Tor des Königs war.7Und Mordechai sagte ihm alles, was ihm begegnet war, auch die Summe des Silbers, das Haman versprochen hatte, in des Königs Schatzkammer darzuwägen, wenn die Juden vertilgt würden, (Est 3,9)8und gab ihm eine Abschrift des Gesetzes, das in Susa angeschlagen war, sie zu vertilgen, damit er’s Ester zeige und es ihr sage und ihr gebiete, dass sie zum König hineingehe und zu ihm flehe und bei ihm Fürbitte tue für ihr Volk.9Und als Hatach hineinkam und Ester die Worte Mordechais sagte,10sprach Ester zu Hatach und gebot ihm, Mordechai zu sagen:11Es wissen alle Großen des Königs und das Volk in den Provinzen des Königs, dass jeder, der ungerufen zum König hineingeht in den inneren Hof, Mann oder Frau, nach dem Gesetz sterben muss, es sei denn der König strecke das goldene Zepter ihm entgegen, damit er am Leben bleibe. Ich aber bin nun seit dreißig Tagen nicht gerufen worden, zum König hineinzukommen. (Est 5,2; Est 8,4)12Und als Esters Worte Mordechai gesagt wurden,13ließ Mordechai Ester antworten: Denke nicht, dass du dein Leben errettest, weil du im Palast des Königs bist, du allein von allen Juden.14Denn wenn du zu dieser Zeit schweigen wirst, wird eine Hilfe und Errettung von einem andern Ort her den Juden erstehen. Du aber und deines Vaters Haus, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist? (1Mo 45,7)15Ester ließ Mordechai antworten:16So geh hin und versammle alle Juden, die in Susa sind, und fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang, weder Tag noch Nacht. Auch ich und meine Dienerinnen wollen so fasten. Und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komme ich um, so komme ich um.17Mordechai ging hin und tat alles, was ihm Ester geboten hatte.[1]