1Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Worte? Die Weisheit eines Menschen erleuchtet sein Angesicht, und die Härte seiner Gesichtszüge wird verwandelt. (Spr 1,6; Spr 4,7; Dan 2,22)2Ich [sage]: Befolge den Befehl des Königs, und zwar wegen des vor Gott geleisteten Eides! (1Kön 2,43; Spr 24,21; Pred 9,2; Mt 14,7; Röm 13,1)3Lass dich nicht von seinem Angesicht verscheuchen und vertritt keine schlechte Sache; denn er tut alles, was er will. (1Kön 1,50; Pred 10,4; Jer 44,15)4Denn das Wort des Königs ist mächtig, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du? (2Sam 24,4; Hi 9,12; Hi 34,17; Hi 40,8; Spr 20,8; Dan 4,32; Dan 5,18)5Wer das Gebot bewahrt, der will nichts von einer bösen Sache wissen, und das Herz des Weisen weiß um Zeit und Gericht. (1Kön 3,9; Spr 14,8; Spr 17,24)6Denn für jedes Vorhaben gibt es eine Zeit und ein Gericht; denn das Böse des Menschen lastet schwer auf ihm. (1Mo 6,5; Hi 33,16; Pred 3,1; Pred 11,9; Jer 17,9; Mt 12,34; Röm 12,17)7Denn er weiß nicht, was geschehen wird; und wer sagt ihm, wie es geschehen wird? (Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1; Mt 6,34)8Kein Mensch hat Macht über den Wind, dass er den Wind zurückhalten könnte; so gebietet auch keiner über den Tag des Todes; auch gibt es im Krieg keine Entlassung, und der Frevel rettet den nicht, der ihn verübt. (1Mo 6,11; 1Kön 2,32; Hi 14,5; Ps 7,17; Ps 31,16; Ps 73,17; Ps 89,48)9Dies alles habe ich gesehen und mein Herz all dem Treiben gewidmet, das geschieht unter der Sonne, in einer Zeit, da ein Mensch über den anderen herrscht zu seinem Schaden. (Pred 5,7)10Ich sah dann auch, wie Gottlose begraben wurden und [zur Ruhe] eingingen, während solche, die recht gehandelt hatten, den heiligen Ort verlassen mussten und vergessen wurden in der Stadt; auch das ist nichtig! (Jes 57,1; Lk 16,22)11Weil der Richterspruch über die böse Tat nicht rasch vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon erfüllt, Böses zu tun. (Ps 10,4; Ps 50,21; Ps 64,6; Jes 26,10)12Wenn auch ein Sünder hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es denen gut gehen wird, die Gott fürchten, die sich scheuen vor seinem Angesicht. (Hi 35,15; Ps 112,1; Pred 7,18; Pred 12,13; Röm 2,4)13Aber dem Gottlosen wird es nicht gut ergehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er Gott nicht fürchtet! (2Kön 17,25; Hi 14,2; Hi 20,5; Hi 21,7; Ps 37,1; Jes 3,11; Mal 3,19; Röm 2,5; Röm 2,14; Röm 7,15)14Es ist eine Nichtigkeit, die auf Erden geschieht, dass es Gerechte gibt, denen es nach dem Tun der Gottlosen ergeht,[1] und Gottlose, denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich habe gesagt, dass auch das nichtig ist. (Ps 73,2; Mal 3,15)15Darum habe ich die Freude gepriesen, weil es für den Menschen nichts Besseres gibt unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein, dass ihn das begleiten soll bei seiner Mühe alle Tage seines Lebens, die Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24; Pred 3,12; Pred 9,7)16Als ich mein Herz darauf richtete, die Weisheit zu erlernen und das geschäftige Treiben zu betrachten, das sich auf Erden abspielt, sodass einer seinen Augen weder bei Tag noch bei Nacht Schlaf gönnt — (Pred 1,8; Pred 7,25)17da sah ich an dem ganzen Werk Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen kann, das geschieht unter der Sonne; obwohl der Mensch sich Mühe gibt, es zu erforschen, so kann er es nicht ergründen; und wenn auch der Weise behauptet, er verstehe es, so kann er es dennoch nicht ergründen. (Hi 9,10; Ps 73,16; Pred 7,13; Röm 11,33)
Prediger 8
Lutherbibel 2017
1Wer ist wie der Weise, und wer versteht etwas zu deuten? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht und das Angesicht verliert seine Härte.
Das Unrecht in der Welt
2Achte auf das Wort des Königs und halte den Eid bei Gott!3Eile nicht fort vom Angesicht des Königs und halte dich nicht zu einer bösen Sache; denn er tut alles, was er will.4In des Königs Wort ist Gewalt, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du?5Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; und eines Weisen Herz weiß um Zeit und Gericht.6Denn jedes Vorhaben hat seine Zeit und sein Gericht, und des Menschen Bosheit liegt schwer auf ihm. (Pred 3,1)7Denn er weiß nicht, was geschehen wird, ja wer will ihm sagen, wie es werden wird? (Pred 10,14)8Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht.9Das alles habe ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück.
Unbegreifliches vor Gott
10Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mussten hinweg von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel.11Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun. (Hi 35,15; Mal 3,14)12Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen. (Ps 37,18; Ps 73,17)13Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie der Schatten wird nicht lange leben, wer sich vor Gott nicht fürchtet.14Es ist eitel, was auf Erden geschieht: Es gibt Gerechte, denen geht es, als hätten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten getan. Ich sprach: Das ist auch eitel. (Pred 7,15)15Darum pries ich die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24)16Ich richtete mein Herz darauf, zu erkennen die Weisheit und zu schauen die Mühe, die auf Erden geschieht, dass einer weder Tag noch Nacht Schlaf bekommt in seine Augen.17Und ich sah alles Tun Gottes. Denn ein Mensch kann das Tun nicht ergründen, das unter der Sonne geschieht. Je mehr der Mensch sich müht zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: »Ich weiß es«, so kann er’s doch nicht finden. (Pred 3,11; Jes 55,8)