Rut 1

Neue evangelistische Übersetzung

1 Als Israel noch von den Richtern geführt wurde, brach einmal eine Hungersnot im Land aus. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von Bethlehem in Juda weg, um sich als Fremder in der fruchtbaren Gegend ‹im Hochland› Moabs[1] niederzulassen. (1Mo 19,36; Rut 4,17; 1Sam 22,3)2 Der Mann hieß Elimelech und seine Frau Noomi. Ihre Söhne hießen Machlon und Kiljon. Sie waren Efratiter[2] und stammten aus Bethlehem in Juda. Als sie dann im Ackerland von Moab wohnten, (1Mo 35,19)3 starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren beiden Söhnen allein zurück.4 Diese heirateten moabitische Frauen, Orpa und Rut. Doch zehn Jahre später5 starben auch Machlon und Kiljon, sodass die Frau ohne Mann und Söhne allein zurückblieb.6 Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Gebiet Moabs zurückzukehren. Sie hatte nämlich gehört, dass Jahwe sein Volk aufgesucht und mit Nahrung versorgt hatte.7 Sie ging also weg von dem Ort, an dem sie gelebt hatte, und ihre beiden Schwiegertöchter kamen mit. Doch als sie nach Juda unterwegs waren,8 sagte Noomi zu ihnen: "Kehrt um und geht wieder zu euren Müttern zurück! Jahwe möge euch all das Gute vergelten, das ihr den Verstorbenen und mir erwiesen habt!9 Er möge euch wieder einen Mann geben und ein neues Zuhause." Dann küsste sie beide zum Abschied. Doch diese weinten10 und sagten zu ihr: "Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!"11 "Kehrt doch um, meine Töchter!", entgegnete Noomi. "Warum wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne zu erwarten, die eure Männer werden könnten?12 Geht, meine Töchter, kehrt um! Ich bin zu alt, um noch einmal zu heiraten. Und selbst wenn ich noch Hoffnung hätte, ja selbst wenn ich in dieser Nacht mit einem Mann schlafen und dann Söhne zur Welt bringen würde,13 wollt ihr etwa warten, bis sie groß geworden sind? Wollt ihr euch so lange zurückziehen und ohne Mann leben? Nein, meine Töchter! Ich will euch nicht die gleiche Bitternis zumuten, die Jahwe mir aufgeladen hat."14 Da weinten sie noch mehr. Dann küsste Orpa ihre Schwiegermutter und nahm Abschied, Rut aber klammerte sich an sie.15 Noomi redete ihr zu: "Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und ihrem Gott. Kehr doch um und mach es so wie sie!"16 Aber Rut sagte: "Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Denn wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.17 Wo du stirbst, will auch ich sterben und begraben werden. Jahwe mag mir antun, was er will, nur der Tod wird mich trennen von dir!"18 Als Noomi sah, dass Rut fest entschlossen war, mit ihr zu gehen, gab sie es auf, sie zur Umkehr zu überreden.19 So kamen beide miteinander nach Bethlehem. Da geriet die ganze Stadt in Bewegung, und die Frauen riefen: "Ist das nicht Noomi?"20 "Nennt mich nicht mehr Noomi, die Liebliche, nennt mich Mara, die Bittere, denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht.21 Voll bin ich losgezogen und leer hat Jahwe mich zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi? Jahwe hat sich gegen mich gewandt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt."22 So kehrte Noomi mit ihrer moabitischen Schwiegertochter nach Bethlehem zurück. Dort hatte gerade die Gerstenernte begonnen.

Rut 1

Schlachter 2000

1 Und es geschah in den Tagen, als die Richter regierten, da entstand eine Hungersnot im Land. Damals zog ein Mann aus Bethlehem in Juda fort, um sich im Gebiet von Moab niederzulassen samt seiner Frau und seinen beiden Söhnen. (1Mo 12,10; 1Mo 19,37; 3Mo 26,20; 4Mo 22,1; Ri 2,16; Ri 17,7; Ri 19,1; Ri 21,25; 1Sam 17,12; Am 4,6; Mi 5,1)2 Und der Name dieses Mannes war Elimelech, und der Name seiner Frau Naemi, seine beiden Söhne aber hießen Machlon und Kiljon; sie waren Ephratiter[1] aus Bethlehem in Juda. Und sie kamen in das Gebiet von Moab und lebten dort. (1Mo 35,19; 1Sam 17,12; Mi 5,1)3 Elimelech aber, Naemis Mann, starb, und sie blieb allein übrig mit ihren beiden Söhnen. (Ps 68,6; Jer 49,11)4 Und diese nahmen sich moabitische Frauen; der Name der einen war Orpa, und der Name der anderen Ruth. Und sie wohnten etwa zehn Jahre dort. (5Mo 23,3; Esr 9,1; Neh 13,23)5 Danach starben auch sie beide, Machlon und Kiljon, sodass die Frau ohne ihre beiden Söhne und ihren Mann allein übrig blieb. (Jes 54,4)6 Da machte sie sich mit ihren beiden Schwiegertöchtern auf und kehrte zurück aus dem Gebiet von Moab; denn sie hatte im Gebiet von Moab gehört, dass der HERR sein Volk heimgesucht und ihm Brot gegeben habe. (1Mo 50,25; Ps 102,14; Ps 132,15; Joe 2,19; Mt 6,11; Lk 1,68)7 So verließ sie den Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr, und sie machten sich auf den Weg, um wieder in das Land Juda zurückzukehren. (2Kön 8,3; Ps 137,4; Spr 27,8)8 Naemi aber sprach zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin, kehrt um, jede zum Haus ihrer Mutter! Der HERR erweise euch Güte, wie ihr es an den Verstorbenen und an mir getan habt! (Jos 2,12; Rut 2,20; 2Tim 1,16)9 Der HERR gebe euch, dass ihr Ruhe findet, jede im Haus ihres Mannes! Und sie küsste sie [zum Abschied]. Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten, (Rut 3,1)10 und sie sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen! (Rut 1,16)11 Aber Naemi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Trage ich denn noch Söhne in meinem Schoß, die eure Männer werden könnten? (1Mo 38,11; 5Mo 25,5)12 Kehrt um, meine Töchter, und geht heim! Denn ich bin zu alt, um noch einen Mann zu heiraten. Und wenn ich auch spräche: Es ist zu hoffen, dass ich schon diese Nacht einen Mann bekomme und sogar Söhne gebäre! —13 wolltet ihr deshalb warten, bis sie groß geworden sind? Wolltet ihr euch deshalb einschließen und keinen Mann heiraten? Nicht doch, meine Töchter! Denn mir ergeht es noch viel bitterer als euch, weil die Hand des HERRN gegen mich ausgestreckt ist! (Ri 2,15; 1Sam 5,6; Hi 19,21; Ps 32,4; Kla 3,3)14 Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten noch mehr; und Orpa küsste ihre Schwiegermutter [zum Abschied]; Ruth aber hing ihr an.15 Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihren Göttern; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach! (4Mo 21,29; Ri 8,33; Ri 11,24; 2Sam 15,19; 1Kön 11,7)16 Aber Ruth antwortete: Dringe nicht in mich, dass ich dich verlassen und mich von dir abwenden soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! (Jos 24,15; 2Sam 15,21; Hes 34,30; Sach 8,23; 1Thess 1,9)17 Wo du stirbst, da sterbe auch ich, und dort will ich begraben werden; der HERR tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll! (5Mo 5,16)18 Als sie nun sah, dass sie sich fest vorgenommen hatte, mit ihr zu gehen, ließ sie davon ab, ihr zuzureden. (Apg 21,14)19 So gingen die beiden, bis sie nach Bethlehem gelangten. Und es geschah, als sie in Bethlehem ankamen, da geriet die ganze Stadt in Bewegung ihretwegen, und man fragte: Ist das die Naemi? (Rut 1,2; Rut 2,1; Rut 4,3; Rut 4,17; Mt 2,3; Mt 21,10; Apg 17,8; Apg 21,30)20 Sie aber sprach: Nennt mich nicht Naemi[2], sondern nennt mich Mara[3]; denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht! (2Mo 15,23)21 Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum nennt ihr mich denn Naemi, da doch der HERR mich gedemütigt und der Allmächtige mich betrübt hat? (Rut 1,13; Rut 3,17; Hi 1,12; Ps 42,6; Ps 42,12; Ps 77,2; Mk 12,3)22 So kehrte Naemi zurück, und mit ihr Ruth, die Moabiterin, ihre Schwiegertochter, die sich vom Land Moab abwandte; und sie kamen am Anfang der Gerstenernte nach Bethlehem. (Rut 2,23)