Richter 2

Neue evangelistische Übersetzung

1 Der Engel Jahwes[1] kam von Gilgal[2] nach Bochim[3] herauf und sagte zu den Israeliten: "Ich habe euch aus Ägypten herausgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern unter Eid zugesichert hatte. Ich hatte gesagt: 'Niemals werde ich meinen Bund mit euch brechen, nie! (1Mo 35,8)2 Aber ihr dürft keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes schließen und müsst ihre Altäre niederreißen.' Doch ihr habt mir nicht gehorcht. Wie konntet ihr das nur tun?3 So muss ich euch jetzt sagen: 'Ich werde die Bewohner dieses Landes nicht vor euch vertreiben! Sie werden euch Widerstand leisten und ihre Götter werden zur Falle für euch.'"4 Als der Engel Jahwes das gesagt hatte, schrien die Israeliten auf und begannen zu weinen.5 Darum nannten sie jenen Ort Bochim, die Weinenden. Dort brachten sie Jahwe Opfer.6 Als Josua damals die Versammlung bei Sichem[4] aufgelöst hatte, waren die Israeliten in die ihnen zugeteilten Gebiete gezogen, um sie in Besitz zu nehmen.7 Solange Josua lebte, diente das Volk Jahwe, und auch noch solange die Ältesten lebten, die die großen Taten Jahwes für Israel gesehen hatten.8 Doch dann starb Josua Ben-Nun, der Diener Jahwes, 110 Jahre alt.9 Sie bestatteten ihn auf seinem Erbbesitz in Timnat-Heres,[5] im Gebirge Efraïm,[6] nördlich vom Berg Gaasch.[7]10 Schließlich starb jene ganze ältere Generation und es wuchs eine neue heran, die Jahwe nicht kannte und seine großen Taten für Israel nicht miterlebt hatte.11 Da fingen die Israeliten an, den Baalen[8] zu dienen, was Jahwe als sehr böse ansah.12 So verließen sie Jahwe, den Gott ihrer Vorfahren, der sie aus Ägypten herausgeführt hatte, und liefen fremden Göttern nach. Sie warfen sich vor den Göttern ihrer Nachbarvölker nieder und reizten Jahwe auf diese Weise zum Zorn,13 denn sie verließen ihn dadurch, dass sie Baal und Astarte[9] verehrten.14 Da wurde Jahwe zornig über Israel. Er ließ räuberische Beduinen über sie herfallen, die sie ausplünderten. Er lieferte sie der Gewalt ihrer feindlichen Nachbarvölker aus, sodass sie ihnen keinen Widerstand mehr leisten konnten.15 Sooft sie auch in den Kampf zogen, stellte sich Jahwe gegen sie, wie er es ihnen mit einem Schwur angedroht hatte. So gerieten sie in schwere Bedrängnis.16 Aber dann ließ Jahwe ihnen immer wieder besondere Führer erstehen, die Richter, die sie aus der Gewalt der plündernden Nachbarstämme befreiten.17 Aber auch auf ihre Richter hörten sie nicht lange, sondern gaben sich wie Huren immer wieder anderen Göttern hin und warfen sich vor ihnen nieder. Schnell kamen sie vom rechten Weg ab, den ihre Väter gegangen waren, und gehorchten den Geboten Jahwes nicht mehr.18 Trotzdem ließ Jahwe ihnen immer wieder Richter erstehen und stand diesen zur Seite. Er befreite sein Volk aus der Gewalt ihrer Feinde, solange die Richter lebten, denn er hatte Mitleid mit ihnen, wenn sie unter ihren Unterdrückern und Peinigern ächzten.19 Doch sobald der Richter gestorben war, wurden die Israeliten rückfällig und trieben es noch schlimmer als ihre Vorfahren. In ihrem Trotz hörten sie einfach nicht auf, den anderen Göttern nachzurennen, sie zu verehren und sich vor ihnen niederzuwerfen.20 Da flammte Jahwes Zorn gegen Israel auf. Er fasste den Beschluss: "Weil dieses Volk ständig den Bund bricht, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe, weil es mir einfach nicht gehorchen will,21 werde auch ich kein einziges Volk mehr vor ihnen vertreiben. Die Völker, die Josua bis zu seinem Tod nicht vertreiben konnte, lasse ich im Land,22 um die Israeliten auf die Probe zu stellen, ob sie wie ihre Vorfahren auf meinem Weg bleiben oder nicht."23 Deshalb hatte Jahwe diese Völker im Land bleiben lassen und sie nicht so schnell vertrieben; und deshalb hatte er sie auch Josua nicht in die Hand gegeben.

Richter 2

Hoffnung für alle

1 Der Engel des HERRN kam von Gilgal nach Bochim und sagte zu den Israeliten: »Ich habe euch aus Ägypten befreit und in das Land gebracht, das ich euren Vorfahren versprochen habe. Damals schwor ich, meinen Bund mit euch niemals zu brechen.2 Ich befahl: ›Lasst euch nicht mit den Bewohnern dieses Landes ein! Zerstört ihre Götzenaltäre!‹ Doch was habt ihr getan? Ihr habt nicht auf mich gehört!3 Darum werde ich diese Völker nicht mehr aus eurem Gebiet vertreiben. Stattdessen wird das eintreffen, wovor ich euch gewarnt habe: Sie werden euch großes Leid zufügen und euch mit ihren Götzen ins Verderben stürzen.«4 Als der Engel des HERRN dies gesagt hatte, begannen die Israeliten laut zu weinen.5 Sie brachten dem HERRN Opfer dar und nannten den Ort Bochim (»Weinende«).6 Vor seinem Tod hatte Josua das Volk verabschiedet, und jeder Stamm war in sein Gebiet gezogen, um es in Besitz zu nehmen.7 Die Israeliten blieben dem HERRN treu, solange Josua und nach ihm die führenden Männer Israels lebten, die noch selbst gesehen hatten, wie der HERR ihrem Volk mit machtvollen Taten geholfen hatte.8 Josua, der Sohn von Nun, der Diener des HERRN, starb im Alter von 110 Jahren.9 Man begrub ihn auf dem Grundstück, das ihm und seinen Nachkommen gehören sollte; es lag in Timnat-Heres nördlich des Berges Gaasch im Gebirge Ephraim.10 Als von seiner Generation keiner mehr lebte, gab es eine neue Generation, die den HERRN weder kannte noch wusste, was er für Israel getan hatte.11 Sie taten, was dem HERRN missfiel: Sie dienten anderen Göttern12 und wandten sich ab vom HERRN, dem Gott ihrer Vorfahren, der ihr Volk aus Ägypten befreit hatte. Den Götzen der Völker ringsum liefen sie nach und beteten sie an. Damit forderten sie den Zorn des HERRN heraus.13 Sie kehrten ihm den Rücken und dienten dem Gott Baal und der Göttin Astarte.14 Der HERR war zornig auf die Israeliten. Er sorgte dafür, dass Räuberbanden sie ausplünderten und ihre Nachbarvölker mächtiger wurden als sie. Nun konnten die Israeliten sich nicht mehr gegen ihre Feinde behaupten.15 Was sie auch unternahmen, um sich zu verteidigen – der HERR ließ es ihnen misslingen. Sie gerieten in große Bedrängnis, so wie er es ihnen angekündigt hatte.16 Da berief der HERR Männer zu Führern seines Volkes, die es aus der Gewalt der Feinde befreiten. Sie wurden Richter genannt.17 Aber auch auf die Richter hörten die Israeliten nicht, sondern warfen sich fremden Göttern an den Hals und beteten sie an. So kamen sie bald wieder von dem Weg ab, den ihre Vorfahren gegangen waren. Damals hatten die Israeliten sich noch an die Gebote des HERRN gehalten, doch nun taten sie, was sie wollten.18 Wenn sie dann aber verzweifelt klagten, weil ihre Feinde sie hart bedrängten und unterdrückten, hatte der HERR Mitleid mit ihnen. Er berief einen Richter und stand ihm bei, um das Volk aus der Hand seiner Feinde zu retten. Solange der Richter lebte, waren die Israeliten in Sicherheit.19 Nach seinem Tod aber schlugen sie wieder ihre alten Wege ein. Sie verehrten andere Götter, dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Dabei trieben sie es noch schlimmer als ihre Vorfahren. Stur hielten sie an ihren Machenschaften fest und ließen sich durch nichts davon abbringen.20 Da wurde der HERR wieder zornig auf sie und sprach: »Dieses Volk hat den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe. Sie wollen nicht auf mich hören.21 Darum werde ich keines der Völker, die seit Josuas Tod noch im Land sind, mehr vertreiben; sie sollen dort bleiben.22 Durch sie will ich die Israeliten auf die Probe stellen und sehen, ob sie sich an meine Gebote halten wie ihre Vorfahren oder nicht.«23 So vertrieb der HERR die Völker, die Josua nicht besiegen konnte, nicht sofort aus dem Land, sondern ließ sie dort wohnen.