1Nach Josuas Tod fragten die Israeliten den HERRN: »Welcher von unseren Stämmen soll die Kanaaniter als Erstes angreifen?« (4Mo 27,21)2Der HERR antwortete: »Juda soll als Erstes angreifen; ich gebe das Land in seine Gewalt.« (1Mo 49,8)3Da sagten die Männer von Juda zu ihren Brüdern vom Stamm Simeon: »Kommt, zieht mit uns in das Gebiet, das uns zugeteilt wurde, und kämpft mit uns gegen die Kanaaniter. Danach werden wir euch helfen, euer Gebiet zu erobern.« Und so zogen die Männer vom Stamm Simeon mit Juda in die Schlacht. (Ri 1,17)4Als die Männer vom Stamm Juda angriffen, schenkte der HERR ihnen den Sieg über die Kanaaniter und Perisiter, und sie töteten 10.000 feindliche Krieger in der Nähe der Stadt Bezek. (1Mo 13,7; 1Sam 11,8)5Bei Bezek trafen sie auf König Adoni-Bezek und kämpften gegen ihn, und die Kanaaniter und Perisiter wurden besiegt.6Adoni-Bezek floh, doch die Israeliten setzten ihm nach. Sie bekamen ihn zu fassen und schnitten ihm die Daumen von den Händen und die großen Zehen von den Füßen ab.7Da sagte Adoni-Bezek: »70 Königen habe ich die Daumen und die großen Zehen abschneiden lassen, und sie mussten auflesen, was von meinem Tisch herunterfiel. Jetzt hat Gott mir vergolten, was ich ihnen angetan habe.« Er wurde nach Jerusalem gebracht, und dort starb er.8Nun griffen die Männer vom Stamm Juda Jerusalem an und eroberten die Stadt. Sie erschlugen die Bewohner mit dem Schwert und setzten die Stadt in Brand. (Jos 15,63)9Daraufhin wandten sie sich nach Süden, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen, die im Bergland, im Negev und im Hügelland lebten.10Sie kämpften gegen die Kanaaniter in Hebron, dem ehemaligen Kirjat-Arba, und besiegten die Streitkräfte von Scheschai, Ahiman und Talmai. (Jos 15,13)11Von dort wandten sie sich gegen die Einwohner der Stadt Debir, des früheren Kirjat-Sefer.12Kaleb sagte: »Wer Kirjat-Sefer angreift und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau.«13Otniël, der Sohn von Kalebs jüngerem Bruder Kenas, eroberte die Stadt, und da gab Kaleb ihm seine Tochter Achsa zur Frau. (Ri 3,9)14Als Achsa zu Otniël kam, versuchte sie ihn zu überzeugen[1], ihren Vater um zusätzliches Ackerland zu bitten. Sie ließ sich von ihrem Esel gleiten, und Kaleb fragte sie: »Was hast du? Was kann ich für dich tun?«15Sie antwortete: »Gib mir ein Geschenk als Zeichen deines Segens. Du hast mir dürres Land im Süden geschenkt; nun gib mir auch Wasserquellen dazu.« Daraufhin gab Kaleb ihr die oberen und die unteren Quellen.16Als die Männer vom Stamm Juda Jericho[2] verlassen hatten, waren die Keniter, die Nachkommen von Moses Schwiegervater, mit ihnen in die Wüste von Judäa gezogen. Sie ließen sich nun unter den Einheimischen nieder. (4Mo 34,3; Ri 3,13; Ri 4,11)17Juda zog zusammen mit seinem Bruder Simeon in den Kampf gegen die Kanaaniter, die in Zefat lebten, und sie zerstörten die Stadt bis auf den Grund[3]. Deshalb erhielt die Stadt den Namen Horma[4]. (4Mo 21,3)18Gaza, Aschkelon und Ekron sowie die umliegenden Gebiete wurden ebenfalls von Juda eingenommen.[5]
Israel kann das Land nicht erobern
19Der HERR war mit den Männern von Juda und sie eroberten das Bergland. Das Volk, das in den Ebenen lebte, konnten sie jedoch nicht vertreiben, denn es hatte eiserne Streitwagen. (Jos 17,16; Ri 4,3)20Kaleb erhielt die Stadt Hebron, wie Mose es angeordnet hatte. Die Nachkommen der drei Söhne Anaks, die dort lebten, wurden von Kaleb vertrieben. (Jos 14,6; Jos 15,14)21Dem Stamm Benjamin hingegen gelang es nicht, die Jebusiter aus Jerusalem zu vertreiben. Deshalb leben die Jebusiter bis heute neben dem Stamm Benjamin in Jerusalem. (Jos 15,63)22Die Nachkommen von Josef zogen gegen die Stadt Bethel und der HERR war mit ihnen. (1Mo 28,19; Jos 14,3)23Sie sandten Kundschafter nach Bethel, das früher Lus hieß.24Die Kundschafter begegneten einem Mann, der gerade aus der Stadt herauskam, und sie sagten zu ihm: »Zeig uns einen Weg, wie wir in die Stadt gelangen können, und wir werden dich verschonen!« (Jos 2,12)25Er zeigte ihnen einen Zugang zur Stadt und sie töteten jeden Einwohner außer diesem einen Mann und seiner Familie. (Jos 6,25)26Später zog der Mann in das Gebiet der Hetiter und gründete dort die Stadt Lus. Sie ist dort bis heute unter diesem Namen bekannt.27Dem Stamm Manasse gelang es nicht, die Einwohner von Bet-Schean, Taanach, Dor, Jibleam, Megiddo und den umliegenden Dörfern zu vertreiben, und so blieben die Kanaaniter in diesem Gebiet wohnen. (Jos 17,11)28Als die Israeliten stärker wurden, zwangen sie die Kanaaniter zwar zur Fronarbeit, doch sie konnten sie nicht aus dem Land vertreiben.29Ebenso misslang es dem Stamm Ephraim, die Kanaaniter, die in Geser lebten, zu vertreiben, und so wohnten die Kanaaniter dort mitten unter ihnen. (Jos 16,10)30Der Stamm Sebulon konnte die Kanaaniter nicht vertreiben, die in Kitron und Nahalol lebten, und diese blieben unter ihnen wohnen. Allerdings verpflichtete Sebulon sie zur Fronarbeit.31Der Stamm Asser konnte die Einwohner von Akko, Sidon, Ahlab, Achsib, Helba, Afek und Rehob nicht vertreiben.32Und so siedelten sich die Menschen vom Stamm Asser mitten unter den Kanaanitern an, denen bisher das Land gehört hatte, weil sie sie nicht vertreiben konnten.33Der Stamm Naftali konnte die Siedlungen von Bet-Schemesch und Bet-Anat nicht erobern. Deshalb wurde er mitten unter den Kanaanitern, denen bisher das Land gehört hatte, sesshaft. Allerdings mussten die Einwohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat Fronarbeit für den Stamm Naftali verrichten.34Der Stamm Dan wurde von den Amoritern ins Bergland verdrängt; es gelang den Männern vom Stamm Dan nicht, in die Täler vorzustoßen. (Ri 18,1)35Die Amoriter setzten alles daran, im Gebirge Heres, in Ajalon und Schaalbim wohnen zu bleiben. Doch als die Nachkommen von Josef stärker wurden, zwangen sie die Amoriter zu Fronarbeit.36Die Grenze der Amoriter verlief vom Pass von Akrabbim[6] bis nach Sela und von dort aus weiter hinauf. (Jos 15,3)
Richter 1
Lutherbibel 2017
Israels Kämpfe nach dem Tod Josuas
1Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten den HERRN und sprachen: Wer soll unter uns zuerst hinaufziehen, Krieg zu führen gegen die Kanaaniter? (1Mo 49,8; 2Mo 28,30; 4Mo 27,21; Ri 2,8; Ri 18,5; Ri 20,18)2Der HERR sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben.3Da sprach Juda zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in mein Erbteil und lass uns mit den Kanaanitern kämpfen, dann will auch ich mit dir ziehen in dein Erbteil. So zog Simeon mit ihm.4Als nun Juda hinaufzog, gab der HERR die Kanaaniter und Perisiter in ihre Hände, und sie schlugen bei Besek zehntausend Mann5und fanden den Adoni-Besek zu Besek und kämpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und Perisiter.6Aber Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach. Und als sie ihn ergriffen, hieben sie ihm die Daumen und die großen Zehen ab.7Da sprach Adoni-Besek: Siebzig Könige, deren Daumen und große Zehen abgehauen waren, lasen Reste auf unter meinem Tisch. Wie ich getan habe, so hat mir Gott vergolten. Und man brachte ihn nach Jerusalem; dort starb er.8Aber die Judäer kämpften gegen Jerusalem und eroberten es und schlugen es mit der Schärfe des Schwerts und zündeten die Stadt an. (Ri 21,1)9Danach zogen die Judäer hinab, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen, die auf dem Gebirge und im Südland und im Hügelland wohnten. (Jos 10,40; Jos 11,16)10Und Juda zog gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten – Hebron aber hieß vorzeiten Kirjat-Arba –, und sie schlugen den Scheschai und Ahiman und Talmai (Jos 15,13)11und zogen von dort gegen die Einwohner von Debir. Debir aber hieß vorzeiten Kirjat-Sefer.12Und Kaleb sprach: Wer Kirjat-Sefer schlägt und erobert, dem will ich meine Tochter Achsa zur Frau geben. (Jos 15,16)13Da eroberte es Otniël, der Sohn des Kenas, des jüngeren Bruders von Kaleb. Und Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.14Und es begab sich, als sie zu ihm kam, beredete sie ihn, ein Stück Land zu fordern von ihrem Vater. Und sie stieg vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was willst du?15Sie sprach: Gib mir eine Segensgabe! Denn du hast mich nach dem dürren Südland gegeben; gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen und unteren Quellen.16Und die Nachkommen des Keniters Hobab, des Schwiegervaters des Mose, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den Männern von Juda in die Wüste Juda, die im Süden von Arad liegt, und gingen hin und wohnten unter dem Volk. (2Mo 18,1; 4Mo 10,29; Jos 12,14; Ri 4,11)17Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon, und sie schlugen die Kanaaniter, die in Zefat wohnten, und vollstreckten den Bann an der Stadt und nannten sie Horma. (5Mo 20,12)18Dazu eroberte Juda Gaza mit seinem Gebiet und Aschkelon mit seinem Gebiet und Ekron mit seinem Gebiet.19Und der HERR war mit Juda, dass es das Gebirge einnahm; es konnte aber die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten. (Jos 17,16; Ri 4,3)20Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte, und er vertrieb daraus die drei Söhne des Anak. (Jos 14,6)21Aber die Benjaminiter vertrieben die Jebusiter nicht, die in Jerusalem wohnten, sondern die Jebusiter wohnten bei den Benjaminitern in Jerusalem bis auf diesen Tag. (Jos 15,63; Jos 18,28; Ri 8,1; Ri 19,11)22Auch das Haus Josef zog hinauf nach Bethel, und der HERR war mit ihnen.23Und das Haus Josef ließ Bethel auskundschaften; die Stadt hieß vorzeiten Lus. (1Mo 28,19; Jos 12,16)24Und die Späher sahen einen Mann aus der Stadt gehen und sprachen zu ihm: Zeige uns, wo wir in die Stadt kommen, so wollen wir Barmherzigkeit an dir tun. (Jos 2,14)25Und als er ihnen zeigte, wo sie in die Stadt kämen, schlugen sie die Stadt mit der Schärfe des Schwerts; aber den Mann und sein ganzes Geschlecht ließen sie gehen. (Jos 6,25)26Da zog der Mann ins Land der Hetiter und baute eine Stadt und nannte sie Lus; die heißt noch heutigentags so.27Und Manasse vertrieb nicht Bet-Schean und seine Ortschaften noch Taanach und seine Ortschaften noch die Einwohner von Dor und seinen Ortschaften noch die Einwohner von Jibleam und seinen Ortschaften noch die Einwohner von Megiddo und seinen Ortschaften. So blieben die Kanaaniter dort im Lande wohnen. (Jos 17,11)28Als aber Israel mächtig wurde, machte es die Kanaaniter fronpflichtig, vertrieb sie jedoch nicht.29Auch Ephraim vertrieb die Kanaaniter nicht, die in Geser wohnten, sondern die Kanaaniter wohnten mitten unter ihnen in Geser. (Jos 16,10)30Auch Sebulon vertrieb nicht die Einwohner von Kitron und Nahalol, sondern die Kanaaniter wohnten mitten unter ihnen und waren fronpflichtig. (Jos 19,15)31Asser vertrieb nicht die Einwohner von Akko noch die Einwohner von Sidon, Mahaleb, Achsib, Helba, Afek und Rehob;32sondern die Asseriter wohnten mitten unter den Kanaanitern, die im Land wohnten, denn sie vertrieben sie nicht.33Naftali vertrieb die Einwohner nicht von Bet-Schemesch noch von Bet-Anat, sondern wohnte mitten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten. Aber die Einwohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat wurden fronpflichtig. (Jos 19,38)34Und die Amoriter drängten die Daniter aufs Gebirge und ließen nicht zu, dass sie herunter in die Ebene kämen. (Jos 19,47; Ri 13,2; Ri 13,25; Ri 18,1)35Und die Amoriter blieben wohnen auf dem Gebirge Heres, in Ajalon und in Schaalbim. Doch wurde ihnen die Hand des Hauses Josef zu schwer, und sie wurden fronpflichtig. (Jos 19,42)36Und das Gebiet der Amoriter ging vom Skorpionensteig, von der Felsenstadt und weiter hinauf.