1Zu jener Zeit wurde das Buch Mose dem Volk vorgelesen, und man fand darin geschrieben, dass kein Ammoniter oder Moabiter jemals der Gemeinde Gottes beitreten dürfe. (5Mo 23,4; Neh 13,23)2Denn sie hatten den Israeliten keine Gastfreundschaft erwiesen, sondern im Gegenteil Bileam dafür bezahlt, sie zu verfluchen. Unser Gott hatte jedoch den Fluch in einen Segen verwandelt. (4Mo 22,3)3Als sie von diesem Gesetz hörten, schlossen sie alle, die aus Mischehen stammten, aus der Gemeinschaft der Israeliten aus. (Neh 9,2; Neh 10,28)4Noch bevor das geschah, war der Priester Eljaschib zum Oberaufseher über die Vorratsräume im Haus unseres Gottes ernannt worden. Er war ein Verwandter von Tobija (Neh 6,17; Neh 12,44)5und hatte einen großen Vorratsraum ausräumen lassen und ihn Tobija zur Verfügung gestellt. Dort wurden zuvor die Speiseopfer, der Weihrauch, die Tempelgeräte und die Zehnten von Korn, neuem Wein und Öl aufbewahrt, die den Leviten, Sängern und Torhütern zustanden, und auch die Abgaben für die Priester. (4Mo 18,21)6Ich selbst hielt mich bei diesen Vorkommnissen nicht in Jerusalem auf, denn ich war im 32. Jahr der Regierung von König Artahsasta von Babel[1] zum König zurückgekehrt. Später erbat ich mir dann die Erlaubnis, wieder nach Jerusalem zu reisen. (Neh 5,14)7Als ich nach Jerusalem zurückkehrte und von der Schandtat erfuhr, die Eljaschib für Tobija begangen hatte, dass er nämlich Tobija einen Raum in den Höfen des Hauses Gottes zur Verfügung gestellt hatte,8wurde ich sehr wütend und warf alle Besitztümer Tobijas aus dem Raum hinaus.9Dann befahl ich die Räume zu reinigen und ließ die Geräte für das Haus Gottes, die Speiseopfer und den Weihrauch wieder hineinschaffen. (2Chr 29,5)10Außerdem musste ich feststellen, dass die Leviten nicht bekommen hatten, was ihnen zustand, sodass sie und die Sänger, die eigentlich am Tempel dienen sollten, auf ihre Felder zurückgekehrt waren. (Neh 10,38; Neh 12,28)11Da stellte ich die Oberhäupter der Stadt zur Rede und fragte: »Warum wurde das Haus Gottes vernachlässigt?« Dann ließ ich die Leviten und Sänger zusammenrufen und setzte sie wieder in ihre Ämter ein.12Und das ganze Volk von Juda brachte wieder seine Abgaben an Korn, Wein und Öl in die Vorratshäuser. (Neh 10,38; Neh 12,44)13Ich setzte den Priester Schelemja, den Schreiber Zadok und Pedaja, einen der Leviten, als Verwalter über die Vorratsräume ein und stellte ihnen Hanan, den Sohn Sakkurs und Enkel Mattanjas, als Gehilfen zur Seite. Diese Männer galten als zuverlässig; ihre Aufgabe war es nun, die Gaben an ihre Angehörigen zu verteilen. (Neh 7,2)14Gedenke deshalb meiner, mein Gott, und vergiss die Treue nicht, die ich dem Haus meines Gottes und dem Dienst in ihm erwiesen habe. (Neh 5,19; Neh 13,22)15In dieser Zeit sah ich einige Männer von Juda am Sabbat die Kelter treten. Außerdem holten sie Korn herbei, beluden ihre Esel damit und brachten Wein, Trauben, Feigen und alle möglichen Erzeugnisse nach Jerusalem. Da warnte ich sie, ihre Erzeugnisse am Sabbat zu verkaufen. (2Mo 20,8; 2Mo 34,21; Neh 13,21)16Auch ließen sich einige Männer aus Tyrus nieder, die Fisch und alle möglichen anderen Waren mitgebracht hatten, und verkauften sie am Sabbat in Jerusalem an die Juden.17Da stellte ich die vornehmen Bürger von Juda zur Rede: »Warum tut ihr so schändliche Dinge und entweiht dadurch den Sabbat? (Neh 13,11)18Haben nicht eure Vorfahren so gehandelt, sodass unser Gott dieses ganze Unglück über uns und unsere Stadt brachte? Und jetzt beschwört ihr noch größeren Zorn auf die Israeliten herab, indem ihr den Sabbat entheiligt!« (Jer 17,21)19Und ich befahl, dass von nun an die Tore der Stadt vor dem Sabbat, wenn es dunkel wurde, geschlossen werden mussten und nicht vor dem Ende des Sabbats wieder geöffnet werden durften. Gleichzeitig stellte ich einige meiner eigenen Diener bei den Toren auf, damit am Sabbat keine Ware hereinkommen konnte. (3Mo 23,32)20Die Händler und Verkäufer von allen möglichen Waren übernachteten ein- oder zweimal außerhalb Jerusalems.21Doch ich warnte sie und sagte: »Warum schlagt ihr rund um die Stadtmauer über Nacht euer Lager auf? Wenn ihr das noch einmal tut, lasse ich euch festnehmen!« Von diesem Zeitpunkt an kamen sie nicht mehr am Sabbat. (Neh 13,15)22Dann befahl ich den Leviten sich zu reinigen, zu den Toren zu kommen und sie zu bewachen, um die Heiligkeit des Sabbat zu wahren. Gedenke auch dieser guten Tat, mein Gott! Hab Erbarmen mit mir in deiner großen und beständigen Liebe. (Neh 13,14)23Etwa um die gleiche Zeit sah ich, dass einige Männer aus Juda Frauen aus Aschdod, Ammon und Moab geheiratet hatten. (Esr 9,2; Neh 10,31)24Die Hälfte ihrer Kinder sprach die Sprache Aschdods oder des jeweiligen anderen Volkes und beherrschte nicht einmal mehr die Sprache Judas.25Ich stellte sie zur Rede und verfluchte sie. Einige von ihnen schlug ich und riss ihnen einen Teil ihrer Haare aus. Sie mussten mir vor Gott einen Eid schwören: »Gebt nicht eure Töchter ihren Söhnen zur Frau und nehmt euch keine ihrer Töchter zur Frau für euch und eure Söhne!« (5Mo 25,2; Neh 10,30; Neh 13,11)26»Denn hat nicht wegen solcher Frauen König Salomo von Israel gesündigt?«, fragte ich. »Es gab unter den vielen Völkern keinen anderen König wie ihn, und Gott liebte ihn und machte ihn zum König über ganz Israel. Doch selbst ihn verleiteten seine ausländischen Frauen zur Sünde. (1Kön 3,13; 1Kön 11,1; 2Chr 1,12)27Und von euch hört man, dass ihr ein so großes Unrecht begeht und Gott untreu werdet, indem ihr ausländische Frauen heiratet?« (Esr 10,2; Neh 13,23)28Einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes vom Hohen Priester Eljaschib, hatte eine Tochter des Horoniters Sanballat geheiratet; ihn verbannte ich aus meiner Umgebung. (Neh 2,10)29Erinnere dich an sie, mein Gott, denn sie haben das Priestertum und den Bund der Priesterschaft und Leviten verunreinigt. (4Mo 25,13; Neh 6,14)30Auf diese Weise tilgte ich bei ihnen alles Ausländische aus, setzte die Priester und Leviten wieder in ihren Dienst ein und wies ihnen ihre Aufgaben zu. (Neh 10,31)31Außerdem regelte ich die Holzlieferungen zu den festgesetzten Zeiten und die Abgabe der ersten Ernteerträge. Gedenke meiner zu meinem Besten, mein Gott. (Neh 10,35; Neh 13,14)
Nehemia 13
Lutherbibel 2017
Der Ausschluss der Fremden
1Und in dieser Zeit las man aus dem Buch des Mose vor den Ohren des Volks und fand darin geschrieben, dass die Ammoniter und Moabiter niemals in die Gemeinde Gottes kommen dürfen, (5Mo 23,4)2weil sie den Israeliten nicht entgegenkamen mit Brot und Wasser und gegen sie Bileam dingten, dass er sie verfluchen sollte; aber unser Gott wandte den Fluch in einen Segen. (4Mo 22,5)3Da sie nun dies Gesetz hörten, schieden sie alles fremde Volk aus Israel aus.
Nehemia beseitigt Missstände im Tempel
4Noch davor hatte der Priester Eljaschib, der über die Kammern gesetzt war am Hause unseres Gottes, ein Verwandter des Tobija, (Neh 2,19)5diesem eine große Kammer gegeben, in die man früher die Speisopfer gelegt hatte, den Weihrauch, die Geräte und den Zehnten vom Getreide, Wein und Öl, der den Leviten, Sängern und Torhütern zustand, dazu die Abgaben für die Priester. (4Mo 18,21)6Aber bei alledem war ich nicht in Jerusalem; denn im zweiunddreißigsten Jahr des Artaxerxes, des Königs von Babel, war ich zum König gereist und hatte erst nach längerer Zeit den König gebeten, dass er mich ziehen ließe,7und kam wieder nach Jerusalem. Da bemerkte ich, dass es Unrecht war, was Eljaschib für Tobija getan hatte, als er ihm eine Kammer gab in den Vorhöfen des Hauses Gottes.8Und es verdross mich sehr, und ich warf allen Hausrat des Tobija hinaus vor die Kammer9und befahl, dass sie die Kammer reinigten. Und ich brachte wieder hinein die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch.10Und ich erfuhr, dass die Anteile für die Leviten nicht entrichtet worden waren und deshalb die Leviten und Sänger, die den Dienst versehen sollten, fortgegangen waren, ein jeder auf sein Land. (Neh 12,47)11Da schalt ich die Vorsteher und sprach: Warum wird das Haus Gottes vernachlässigt? Und ich holte sie zurück und stellte sie wieder in ihren Dienst.12Da brachte ganz Juda den Zehnten vom Getreide, Wein und Öl in die Vorratskammern. (4Mo 18,21)13Und ich bestellte über die Vorräte den Priester Schelemja und Zadok, den Schreiber, und von den Leviten Pedaja und ihnen zur Hand Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas; denn sie galten als zuverlässig, und ihnen war befohlen, ihren Brüdern auszuteilen.14Darum, mein Gott, gedenke an mich und lösche nicht aus, was ich in Treue am Hause meines Gottes und für den Dienst an ihm getan habe! (Neh 5,19)
Nehemia setzt die Heiligung des Sabbats durch
15Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide einbrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag. Und ich verwarnte sie an dem Tage, als sie Nahrung verkauften. (Neh 10,32)16Es wohnten auch Tyrer dort; die brachten Fisch und allerlei Ware und verkauften sie am Sabbat an die Judäer und in Jerusalem.17Da schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut und entheiligt den Sabbattag?18Taten das nicht auch eure Väter, und unser Gott brachte all das Unheil über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel dadurch, dass ihr den Sabbat entheiligt! (Hes 20,12)19Und vor dem Anbruch des Sabbats, als es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, ließ ich die Tore schließen und befahl, man sollte sie erst nach dem Sabbat auftun. Und ich stellte etliche meiner Leute an die Tore, damit man keine Last hereinbringe am Sabbattag.20Da blieben die Händler und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, ein- oder zweimal.21Da verwarnte ich sie und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Werdet ihr das noch einmal tun, so will ich Hand an euch legen. Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr.22Und ich befahl den Leviten, dass sie sich reinigten und kämen und die Tore bewachten, um den Sabbattag zu heiligen. Darum, mein Gott, gedenke an mich und sei mir gnädig nach deiner großen Barmherzigkeit!
Nehemia geht gegen die Verbindung mit fremden Frauen vor
23Zu dieser Zeit sah ich auch Juden, die Frauen genommen hatten aus Aschdod, Ammon und Moab.24Und die Hälfte ihrer Kinder sprach aschdodisch oder in der Sprache eines der andern Völker, aber jüdisch konnten sie nicht sprechen.25Und ich schalt sie und fluchte ihnen und schlug einige Männer und packte sie bei den Haaren und beschwor sie bei Gott: Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter für eure Söhne oder euch selbst nehmen. (5Mo 7,3)26Hat nicht Salomo, der König von Israel, ihretwegen gesündigt? Und war doch unter vielen Völkern kein König ihm gleich, und er war seinem Gott lieb, und Gott setzte ihn zum König über ganz Israel. Selbst ihn verleiteten die ausländischen Frauen zur Sünde. (1Kön 11,3)27Und von euch muss man das hören, dass ihr ein so großes Unrecht tut und unserm Gott die Treue brecht, indem ihr ausländische Frauen nehmt?28Und einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, war der Schwiegersohn des Horoniters Sanballat; aber ich jagte ihn von mir. (Neh 2,10; Neh 2,19; Neh 12,10)29Gedenke ihrer, mein Gott, dass sie das Priestertum befleckt haben und den Bund des Priestertums und der Leviten! (4Mo 25,12; Mal 2,8)30So reinigte ich sie von allem Ausländischen und ordnete die Ämter der Priester und Leviten, für einen jeden nach seinem Dienst,31und die Lieferung von Brennholz zu bestimmten Zeiten und die Abgabe der Erstlinge. Gedenke mir’s, mein Gott, zum Besten!