1»Siehe! Ich sende meinen Boten, damit er mir den Weg ebnet. Dann wird der Herr, den ihr sucht, unverhofft in seinen Tempel kommen. Der Bote des Bundes, auf den ihr so sehnsüchtig wartet, kommt«, spricht der HERR, der Allmächtige. (Mt 11,10; Mk 1,2; Lk 7,27)2»Doch wer wird es ertragen, wenn er kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er wird sein wie das Feuer im Schmelzofen oder wie die Lauge, die man zum Waschen benutzt. (Hes 22,14; Mt 3,10; Offb 6,17)3Er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen. Er wird die Leviten reinigen und sie läutern wie Gold oder Silber, sodass sie dem HERRN Opfer bringen, die ihm gefallen. (Dan 12,10)4Dann werden dem HERRN die Opfer Judas und Jerusalems wieder gefallen, so wie es früher einmal der Fall war. (2Chr 7,3; Ps 51,21)5Und ich werde kommen, um euch zu richten. Ich werde als Zeuge gegen die Zauberer, die Ehebrecher und die Lügner auftreten und gegen diejenigen, die Arbeiter um ihren Lohn bringen und die Witwen, Waisen und Ausländer unterdrücken, denn sie haben keinen Respekt vor mir«, spricht der allmächtige HERR. (2Mo 22,20; Jer 7,9; Jak 5,4)
Aufforderung zur Umkehr
6»Denn ich bin der HERR und ich habe mich nicht geändert. Und ihr, ihr Nachkommen Jakobs, seid noch immer Jakobs Nachkommen.7Wie eure Väter habt ihr meine Gebote nicht gehalten und ihnen nicht gehorcht. Kehrt um zu mir, dann werde ich mich auch euch zuwenden«, spricht der allmächtige HERR. »Doch ihr fragt: ›Warum sollen wir umkehren?‹ (Sach 1,3)8Darf ein Mensch Gott betrügen? Ihr habt mich betrogen! Und dann fragt ihr noch: ›Womit sollen wir dich betrogen haben?‹ Mit dem Zehnten und den Abgaben[1]. (Neh 13,11)9Ihr seid verflucht, denn das ganze Volk hat mich betrogen.10Bringt den kompletten zehnten Teil eurer Ernte ins Vorratshaus, damit es in meinem Tempel genügend Nahrung gibt. Stellt mich doch damit auf die Probe«, spricht der allmächtige HERR, »ob ich nicht die Fenster des Himmels für euch öffnen und euch mit unzähligen Segnungen überschütten werde!11Euretwegen werde ich den Fresser[2] bedrohen, damit er euch nicht mehr um eure Ernte bringt und damit der Weinstock auf dem Feld wieder Früchte trägt«, spricht der allmächtige HERR.12»Dann werden euch alle Völker beglückwünschen, denn euer Land wird ein Land sein, das Gott gefällt«, spricht der allmächtige HERR. (5Mo 28,3; Jes 61,9; Jes 62,4)
Der HERR verspricht Barmherzigkeit
13»Ihr habt mich mit euren Worten beleidigt«, spricht der HERR. »Doch ihr fragt: ›Was haben wir denn gegen dich gesagt?‹14Ihr sagt: ›Welchen Wert hat es, Gott zu dienen? Was haben wir davon, dass wir seine Gebote befolgen und unsere falschen Wege vor dem HERRN, dem Allmächtigen, bereuen? (Ps 73,13)15Den Gottlosen geht es viel besser: Obwohl sie Böses tun, geht es ihnen gut; ja, sie stellten Gott auf die Probe und wurden trotzdem nicht bestraft.‹«16Da unterhielten sich die, die den HERRN achteten, miteinander, und der HERR bemerkte es und hörte ihnen zu. Und er ließ alle, die Ehrfurcht vor ihm hatten und seinen Namen achteten, in ein Buch eintragen, um sich an sie zu erinnern. (Ps 56,9)17»An dem Tag, an dem ich handle, werden sie mir gehören«, spricht der allmächtige HERR. »Ich werde sie verschonen, wie ein Vater sein Kind verschont, das ihn achtet. (Neh 13,22; 1Petr 2,9)18Dann werdet ihr den Unterschied zwischen den Gerechten und den Gottlosen, zwischen denen, die Gott dienen, und denen, die dies nicht tun, erkennen. (Ps 58,12)
Der Tag des Gerichts steht bevor
19Der Tag kommt, der wie ein Feuer brennt. Dann werden alle Hochmütigen und Gottlosen wie Stroh sein, das der kommende Tag verbrennt«, spricht der HERR, der Allmächtige. »Weder Zweige noch Wurzeln wird er von ihnen übrig lassen. (Jes 5,24; Mal 3,2)20Für euch aber, die ihr meinen Namen achtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Strahlen werden Heilung bringen. Ihr werdet hinausgehen und vor Freude hüpfen wie Kälber, die auf die Weide gelassen werden. (Jes 30,26; Jes 35,6)21An dem Tag, an dem ich handle, werdet ihr die Gottlosen zertreten, ja, sie werden Staub unter euren Füßen«, spricht der allmächtige HERR. (Mi 7,10)22»Denkt an die Anweisungen, Gebote und Vorschriften, die ich meinem Diener Mose am Horeb[3] für ganz Israel gab. (5Mo 4,1)23Doch bevor der große und schreckliche Tag des HERRN kommt, sende ich euch den Propheten Elia. (Mt 11,14; Mk 9,11; Lk 1,17; Joh 1,21)24Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern und die Herzen der Kinder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen nicht das Land vernichten muss.« (Jes 11,4; Lk 1,17; Offb 19,15)
Maleachi 3
Lutherbibel 2017
1Siehe, ich will meinen Engel[1] senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt!, spricht der HERR Zebaoth. (Mt 11,10; Mk 1,2; Lk 1,17)2Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer eines Schmelzers und wie die Lauge der Wäscher. (Jes 1,25)3Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen, er wird die Söhne Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN Opfer bringen in Gerechtigkeit, (Sach 13,9)4und es wird dem HERRN wohlgefallen das Opfer Judas und Jerusalems wie vormals und vor langen Jahren.5Und ich will zu euch kommen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer, Ehebrecher, Meineidigen und gegen die, die Gewalt und Unrecht tun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und die den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth.
Gegen die Unterschlagung des Zehnten
6Ich, der HERR, wandle mich nicht; und ihr habt nicht aufgehört, Jakobs Söhne zu sein:7Ihr seid von eurer Väter Zeit an immerdar abgewichen von meinen Geboten und habt sie nicht gehalten. Kehrt um zu mir, so will ich zu euch umkehren, spricht der HERR Zebaoth. Ihr aber sprecht: »Wovon sollen wir umkehren?« (Sach 1,3)8Ist’s recht, dass ein Mensch Gott betrügt? Doch ihr betrügt mich. Ihr aber sprecht: »Womit betrügen wir dich?« Mit dem Zehnten und der Abgabe! (2Mo 25,2)9Ihr seid verflucht, mich betrügt ihr allesamt. (Hag 1,5)10Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.11Und ich will um euretwillen den »Fresser« bedrohen, dass er euch die Frucht auf dem Acker nicht verderben soll und der Weinstock auf dem Felde euch nicht unfruchtbar sei, spricht der HERR Zebaoth. (Joe 1,4)12Dann werden euch alle Völker glücklich preisen, denn ihr sollt ein herrliches Land sein, spricht der HERR Zebaoth.
Der Lohn der Gottesfurcht
13Ihr redet hart gegen mich, spricht der HERR. Ihr aber sprecht: »Was reden wir gegen dich?«14Ihr sagt: »Es ist umsonst, dass man Gott dient; und was nützt es, dass wir sein Gebot halten und in Trauer einhergehen vor dem HERRN Zebaoth? (Ps 73,13; Sach 7,3; Sach 7,5)15Und nun preisen wir die Verächter; denn die Gottlosen gedeihen, und die Gott versuchen, bleiben bewahrt.«16So redeten die Gottesfürchtigen untereinander. Der HERR merkte auf und hörte es, und es ward vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den HERRN fürchten und an seinen Namen gedenken.17Sie sollen, spricht der HERR Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. (2Mo 19,5)18Dann sollt ihr wieder sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient. (1Mo 18,25)19Denn siehe, es kommt der Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen.20Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber. (Lk 1,78)21Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Staub unter euren Füßen werden an dem Tage, den ich machen will, spricht der HERR Zebaoth.
Das Gesetz des Mose und die Wiederkehr des Elia
22Gedenkt an das Gesetz meines Knechtes Mose, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb für ganz Israel, an alle Gebote und Rechte! (Jos 1,7)23Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. (Joe 3,4; Mt 11,14; Mt 17,11)24Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage. (Lk 1,17)