1Doch nun hör mir zu, Jakob, mein Diener, und Israel, mein Erwählter. (Jer 30,10)2So spricht der HERR, der dich geschaffen und gebildet hat und dir vom Mutterleib an beisteht: Hab keine Angst, mein Diener Jakob, Jeschurun[1], den ich erwählt habe. (5Mo 32,15)3Denn ich werde Wasser auf Durstige ausschütten und das trockene Land mit Bächen bewässern. Ich werde meinen Geist auf deine Nachkommen und meinen Segen über deinen Kindern ausgießen. (Jes 61,9; Joe 3,1)4Sie werden wachsen wie Gras am Ufer, wie Weiden am Fluss.5Manche werden von sich sagen: ›Ich gehöre dem HERRN.‹ Andere werden sich nach Jakob nennen. Wieder andere werden sich ›Eigentum des HERRN‹ auf die Hände schreiben und den Ehrennamen Israel annehmen.«
Die Torheit der Götzenanbetung
6So spricht der HERR, Israels König und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: »Ich bin der Erste und der Letzte; es gibt keinen anderen Gott. (Jes 41,21; Jes 45,5; Offb 1,8)7Wer prophezeit so wie ich? Der soll es sagen, es verkünden und mir den Beweis dafür von Anbeginn der Menschheit bringen. Wer kann vorhersagen, was in ferner Zukunft kommt oder was kurz bevorsteht? Sie mögen es mir sagen. (Jes 41,22)8Erschreckt nicht; fürchtet euch nicht. Habe ich es euch nicht vor langer Zeit gesagt und euch verkündigt? Und seid nicht ihr meine Zeugen dafür? Es gibt außer mir keinen Gott, von einem anderen Felsen weiß ich nichts. (5Mo 4,35; Jes 30,29)9Wie töricht sind die, die sich selbst Götter machen. Zwar sehnen sie sich nach ihnen, doch sie nützen ihnen nichts. Diejenigen, die sich zu ihnen bekennen, sehen und verstehen nichts und werden deshalb beschämt werden. (Ps 97,7)10Wie nutzlos ist es doch, sich selbst einen Gott zu bauen und ein Götzenbild zu gießen! (Jer 10,5; Hab 2,18; Apg 19,26)11Alle, die ihnen folgen, werden beschämt dastehen, zusammen mit den Kunsthandwerkern, die doch bloß Menschen sind. Sollen sie doch zusammenkommen und sich erwartungsvoll vor ihre Götter stellen. Gemeinsam werden sie erschrecken und sich blamieren.«12Der Schmied arbeitet mit dem Meißel, heißen Kohlen und einem Hammer, um sein Werk mit der Kraft seines Armes zu formen und zu bearbeiten. Dabei wird er hungrig und seine Kräfte lassen nach. Wenn er kein Wasser trinkt, ist er bald erschöpft. (Jes 40,19; Jes 41,7)13Der Zimmermann misst das Holz mit der Messschnur aus und markiert die Maße mit dem Stift. Er bearbeitet das Holz mit dem Hobel und steckt die Umrisse des Bildes mit dem Zirkel ab. Dann formt er aus dem Holz die Figur eines Mannes. Er vervollständigt sie zur Gestalt eines schönen Menschen, die in einer Wohnung Platz finden kann. (Ps 115,5; Jes 41,7)14Vorher muss man Zedern fällen oder man nimmt sich eine Tanne oder Eiche oder wählt sich einen anderen großen Baum im Wald aus. Die Zedern wurden im Wald gepflanzt und der Regen hat sie hoch emporwachsen lassen.15Das Holz dient dem Menschen zur Feuerung. Er erwärmt sich daran und beheizt damit den Backofen, um Brot zu backen. Er nimmt es aber auch, um daraus einen Gott anzufertigen, den er anbetet. Er verarbeitet es zu einem Götzen, vor dem er sich ehrfurchtsvoll verneigt. (2Chr 25,14)16Man verheizt einen Teil des Baumes, um sich ein Stück Fleisch zu braten, zu essen und satt zu werden. Man wärmt sich daran und sagt: »Mir wird schön warm, ich spüre das Feuer.«17Dann nimmt man die Reste und macht sich daraus einen Gott: ein geschnitztes Götzenbild! Man verbeugt sich, fällt davor nieder, betet es an und sagt: »Rette mich! Du bist mein Gott!« (1Kön 18,26; Jes 45,20)18Sie erkennen und verstehen nichts! Ihre Augen sind verklebt, sodass sie nichts sehen und ihre Herzen nichts erkennen können. (Ps 81,13; Jes 6,9; Jes 29,10; Jer 10,8)19Deshalb ändert sich in ihrem Denken nichts; sie haben weder Einsicht noch Verstand, um wahrzunehmen: »Mit der einen Hälfte habe ich Feuer gemacht. Ich habe mir Fladenbrot darauf gebacken und Fleisch gegrillt und gegessen. Sollte ich den Rest zu etwas Schrecklichem verarbeiten und einen Holzklotz anbeten?« (5Mo 27,15)20Wer sich mit Asche abgibt, dessen Herz wurde irregeleitet. Er wurde verführt. Er wird sich nicht retten und wird sich nicht sagen: »Ist dieses Ding in meiner rechten Hand vielleicht eine Täuschung?« (Ps 102,10; Hos 4,12)
Jerusalems Wiederherstellung
21»Denke daran, Israel, und du, Jakob, denn du bist mein Knecht. Ich, der HERR, habe dich zu meinem Diener erschaffen; ich werde dich nicht vergessen. (Jes 44,1; Jes 46,8)22Ich habe deine Sünden aufgelöst wie Nebel, deine Vergehen wie Wolken zerstreut. Komm doch zu mir zurück, denn ich will dich erlösen.« (Ps 51,3; Jes 55,7; Apg 3,19; 1Petr 1,18)23Sing, Himmel, denn der HERR hat es vollbracht. Freue dich, du Tiefe der Erde! Berge und Wälder und alle Bäume, jubelt! Denn der HERR hat Jakob erlöst und wird sich in Israel verherrlichen. (Ps 69,35; Ps 98,7)24So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleib an gebildet hat: »Ich bin der HERR, der alles bewirkt. Ich allein habe den Himmel ausgespannt, ich allein habe die Erde befestigt. (Jes 40,22)25Ich bin es, der die Zeichen der falschen Propheten zunichtemacht und die Wahrsager als Scharlatane enttarnt. Ich zwinge die Weisen zum Rückzug und enttarne ihre Weisheit als Dummheit. (1Kor 1,20)26Ich bin es, der das prophetische Wort seines Dieners verwirklicht. Ich führe die Weissagungen seiner Boten aus und sage zu Jerusalem: ›Sei wieder bewohnt.‹ Und zu den Stätten Judas: ›Ihr sollt wieder aufgebaut werden.‹ Ihre Ruinen werde ich aufrichten. (Jer 32,15)27Ich bin es, der zur Meerestiefe sagt: ›Trockne aus!‹, und ich lege deine Ströme trocknen. (Jes 50,2)28Ich bin der HERR, der zu Kyrus ›mein Hirte‹ sagt. Alles, was ich will, wird er ausführen. Ich bin der HERR, der zu Jerusalem spricht: ›Werde wieder aufgebaut!‹ und zum Tempel: ›Werde wieder neu gegründet!‹« (2Chr 36,22; Jes 14,32)
Jesaja 44
Lutherbibel 2017
Das wahre Israel
1So höre nun, mein Knecht Jakob, und Israel, den ich erwählt habe!2So spricht der HERR, der dich gemacht und bereitet hat und der dir beisteht von Mutterleibe an: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe! (5Mo 32,15)3Denn ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: Ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen, (Ps 104,30; Jes 32,15; Jes 42,5)4dass sie wachsen sollen wie Gras zwischen Wassern, wie die Weiden an den Wasserbächen.5Dieser wird sagen: »Ich bin des HERRN«. Und jener wird genannt werden mit dem Namen »Jakob«. Und ein anderer wird in seine Hand schreiben: »Dem HERRN eigen«, und wird mit dem Namen »Israel« genannt werden.
Der lebendige Gott und die toten Götzen
6So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. (Jes 41,4; Jes 43,11)7Und wer ist mir gleich? Er rufe und verkünde es und tue es mir dar! Wer hat vorzeiten kundgetan das Künftige? Sie sollen uns verkündigen, was kommen wird! (5Mo 18,22; Jes 41,22)8Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich’s dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Fels, ich weiß ja keinen. (1Sam 2,2)9Die Götzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hängt, das ist nichts nütze. Und ihre Zeugen sehen nichts, merken auch nichts, damit sie zuschanden werden. (Ps 115,4; Jes 45,16; Jer 10,3)10Wer sind sie, die einen Gott machen und einen Götzen gießen, der nichts nütze ist?11Siehe, alle ihre Genossen werden zuschanden; die Meister sind auch nur Menschen. Wenn sie auch alle zusammentreten, sollen sie dennoch erschrecken und zuschanden werden. (Jes 42,17)12Der Schmied macht ein Messer in der Glut und formt es mit Hammerschlägen. Er arbeitet daran mit der ganzen Kraft seines Arms; dabei wird er hungrig, sodass er nicht mehr kann, und trinkt auch kein Wasser, sodass er matt wird. (Jes 40,18)13Der Zimmermann spannt die Schnur und zeichnet mit dem Stift. Er behaut das Holz und zirkelt es ab und macht es wie eines Mannes Gestalt, wie einen schönen Menschen; in einem Hause soll es thronen.14Er haut Zedern ab und nimmt Kiefern und Eichen und wählt unter den Bäumen des Waldes. Er hatte Fichten gepflanzt und der Regen ließ sie wachsen.15Das gibt den Leuten Brennholz; davon nimmt er und wärmt sich; auch zündet er es an und bäckt Brot; aber daraus macht er auch einen Gott und betet’s an; er macht einen Götzen daraus und kniet davor nieder.16Die eine Hälfte verbrennt er im Feuer, auf ihr brät er Fleisch und isst den Braten und sättigt sich, wärmt sich auch und spricht: Ah! Ich bin warm geworden, ich spüre das Feuer.17Aber die andere Hälfte macht er zum Gott, dass es sein Götze sei, vor dem er kniet und niederfällt und betet und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!18Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet, dass ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nichts merken können.19Er kommt nicht zur Einsicht; keine Vernunft und kein Verstand ist da, dass er dächte: Ich habe die eine Hälfte mit Feuer verbrannt und habe auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und gegessen, und sollte die andere Hälfte zum Götzen machen und sollte knien vor einem Klotz?20Wer Asche hütet, den hat sein Herz getäuscht und betört, sodass er sein Leben nicht erretten und nicht zu sich sagen wird: Ist das nicht Trug, woran meine Rechte sich hält?
Freude über die Erlösung
21Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! (Jes 41,8)22Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! (Jes 43,25)23Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat’s getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, an Israel verherrlicht er sich. (Ps 96,11; Jes 49,13; Jes 55,12)
Kyrus als Werkzeug Gottes
24So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde fest macht ohne Gehilfen; (Jes 45,12)25der die Zeichen der Wahrsager zunichtemacht und die Weissager zu Narren; der die Weisen zurücktreibt und ihre Kunst zur Torheit macht; (Jes 29,14)26der das Wort seines Knechts wahr macht und den Rat seiner Boten vollführt; der zu Jerusalem spricht: Du sollst bewohnt sein!, und zu den Städten Judas: Ihr sollt wieder aufgebaut werden!, und ihre Trümmer richte ich auf;27der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich aus; (Jos 4,23; Ps 77,16; Jes 51,9)28der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet! (2Chr 36,23; Esr 1,1; Esr 6,3)