1Schlimm wird es dem Verwüster[1] ergehen, der selbst noch von Verwüstung verschont geblieben ist. Du raubst, bist aber selbst noch nie beraubt worden. Sobald du mit dem Zerstören fertig bist, wirst du zerstört werden und wenn du das Rauben beendet hast, wirst du beraubt werden! (Jer 25,12; Hab 2,8)2HERR, sei uns gnädig, denn wir hoffen auf dich. Sei jeden Morgen unser schützender Arm und unsere Rettung in Zeiten der Not. (Jes 25,9; Jes 40,10)3Die Völker flüchten vor dem Donnern deines Kommens. Wenn du dich erhebst, werden Nationen auseinandergetrieben. (Jer 25,30)4Dann wird eure Beute eingezogen wie von einem Heuschreckenschwarm, der alles kahl frisst. Man wird darüber herfallen wie Heuschrecken, die überall herumkrabbeln.5Der HERR ist erhaben, er wohnt in der Höhe und wird Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllen. (Ps 97,9)6Er wird zu jeder Zeit seine Zuverlässigkeit beweisen. Er wird dir ein reicher Vorrat an Rettung, Weisheit und Erkenntnis sein. Gottesfurcht wird dein Schatz sein. (Ps 112,1; Jes 51,6)7Seht, die heldenmütigen Abgesandten Jerusalems schreien auf den Straßen. Die Botschafter des Friedens weinen bitterlich. (2Kön 18,18)8Die Straßen sind menschenleer, sie werden nicht mehr benutzt. Er[2] hat den Vertrag gebrochen, Städte beschimpft und Menschen verachtet.9Das Land trauert und welkt dahin. Der Libanon ist geschändet, denn seine Bäume verdorren. Die Ebene von Scharon ist zur Wüste geworden. Baschan und Karmel sind kahl. (Jes 10,34; Jes 24,4; Jes 35,2)10Der HERR aber spricht: »Jetzt will ich aufstehen, ich will mich aufrichten und mich jetzt erheben. (Ps 12,6; Jes 2,19)11Ihr seid schwanger mit Heu und werdet Stroh gebären. Euer wütendes Schnauben wird zu einem Feuer, das euch verzehrt.12Die Völker verbrennen zu Kalk. Sie werden zu Dornengestrüpp, das man abschlägt und im Feuer verbrennt. (2Sam 23,6; Jes 10,17)13Ihr in der Ferne, hört, was ich getan habe! Und ihr in der Nähe, erkennt meine Macht!« (Jes 49,1)14Da bekommen es die Sünder meines Volkes mit der Angst zu tun und die Gottlosen erfasst ein Zittern. »Wer von uns«, so schreien sie, »kann in der Gegenwart dieses verzehrenden Feuers überleben? Wer von uns kann ewige Glut ertragen?« (Jes 1,28; Jes 30,27; Hebr 12,29)15Die Ehrlichen und Gerechten, diejenigen, die sich nicht durch Erpressung bereichern, die keine Bestechungsgelder annehmen, die mit Bluttaten nichts zu tun haben wollen, die nicht zusehen, wenn Unrecht geschieht. (Ps 24,3; Jes 58,6)16Das sind diejenigen, die in der Höhe wohnen werden. Die Felsen der Berge werden ihre Festungen sein. Sie werden genug zu essen und immer reichlich Wasser haben. (Jes 25,4; Jes 49,10)17Deine Augen werden den König in seiner Schönheit sehen; du wirst ein weites Land erblicken. (Jes 6,5)18Dann wirst du an die Schreckenszeit zurückdenken und sagen: »Wo ist der Steuereintreiber? Wo ist der, der das Geld abwog? Wo ist der Stratege, der die Wehrtürme aufzeichnete?« (1Kor 1,20)19Du wirst das unverschämte Volk nicht mehr sehen. Das Volk mit der dunklen, unverständlichen Sprache, das sinnlose Laute stammelt, wirst du nicht mehr hören. (5Mo 28,49)20Schau auf Zion, die Stadt unserer Festversammlungen. Du wirst Jerusalem als eine sichere Stätte sehen, als ein Zelt, das nicht mehr abgebaut wird. Seine Pflöcke werden nie mehr herausgezogen und seine Stricke nicht mehr gelöst werden. (Ps 46,6)21Denn dort wohnt einer mit uns, der mächtig und herrlich ist: der HERR persönlich. Es ist ein Ort mit breiten Flüssen und Strömen, auf denen keine Kriegsschiffe fahren und die nicht von Schiffen großer Kriegsherren benutzt werden. (Jes 48,18)22Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Gebieter, der HERR ist unser König. Er wird uns retten. (Jes 49,25; Sach 9,9; Jak 4,12)23Deine[3] Leinen hängen zwar jetzt schlaff und können den Mastbaum nicht halten, die Segel spannen sich nicht. Aber dann wird es viel Beute zu verteilen geben. So viel, dass sogar die Lahmen reichlich davon mitnehmen werden.24Kein Einwohner wird sagen: »Ich bin schwach.« Dem Volk, das hier wohnt, sind die Sünden vergeben. (Mi 7,18; 1Joh 1,7)
Jesaja 33
Lutherbibel 2017
Die Rettung Zions vor dem Verwüster
1Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist, und du Räuber, der du selbst nicht beraubt bist! Wenn du das Verwüsten vollendet hast, so wirst du auch verwüstet werden; wenn du des Raubens ein Ende gemacht hast, so wird man dich auch berauben. (Jes 21,2; Mt 7,2)2HERR, sei uns gnädig, denn auf dich harren wir! Sei unser Arm alle Morgen, ja, unser Heil zur Zeit der Trübsal!3Es fliehen die Völker vor dem gewaltigen Tosen, und die Nationen werden zerstreut, wenn du dich erhebst.4Da wird man Beute wegraffen, wie die Heuschrecken wegraffen, und wie die Käfer herbeistürzen, so stürzt man sich darauf.5Der HERR ist erhaben, denn er wohnt in der Höhe. Er hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. (Jes 1,21)6Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit; die Furcht des HERRN wird Zions Schatz sein.7Siehe, die Leute von Ariel schreien draußen, die Boten des Friedens weinen bitterlich. (Jes 22,4; Jes 29,1)8Die Wege sind verödet, es geht niemand mehr auf der Straße. Man hält nicht Treu und Glauben, man verwirft die Zeugen und achtet der Menschen nicht.9Das Land sieht traurig und jämmerlich aus, der Libanon ist zuschanden geworden und verdorrt. Scharon ist wie eine Steppe, und Baschan und Karmel stehen kahl. (Jes 24,4; Am 1,2)10Nun aber will ich mich aufmachen, spricht der HERR; nun will ich mich erheben, nun will ich aufstehen. (Ps 12,6)11Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebärt ihr; euer Zorn ist ein Feuer, das euch selbst verzehren wird. (Jes 59,4)12Und die Völker werden zu Kalk verbrannt werden; wie abgehauene Dornen werden sie im Feuer verzehrt.13So hört nun, ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke!14In Zion sind die Sünder erschrocken, Zittern hat die Heuchler befallen, und sie sprechen: »Wer ist unter uns, der bei verzehrendem Feuer wohnen kann? Wer ist unter uns, der bei ewiger Glut wohnen kann?« (5Mo 5,24; Jes 10,17; Hebr 12,29)15Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer schändlichen Gewinn hasst und seine Hände bewahrt, dass er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, dass er nichts höre von blutiger Gewalt, und seine Augen zuhält, dass er nicht nach Bösem sehe: (Ps 15,1; Ps 24,3)16Der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiss.17Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit; du wirst ein weites Land sehen.18Dein Herz wird an den Schrecken zurückdenken und sagen: »Wo ist, der zählte, wo, der abwog, wo, der die Türme gezählt hat?«19Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk von dunkler Sprache, die man nicht verstehen kann, und von stammelnder Zunge, die unverständlich bleibt. (5Mo 28,49; Jes 28,11)20Schaue auf Zion, die Stadt unsrer Feiern! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sichere Wohnung, ein Zelt, das nicht mehr abgebrochen wird. Seine Pflöcke sollen nie mehr herausgezogen und keines seiner Seile zerrissen werden. (Jes 32,18)21Denn der HERR wird dort bei uns mächtig sein, Flüsse und weite Wassergräben wird es geben, auf denen keine Galeeren mehr fahren, kein stolzes Schiff mehr dahinziehen kann. –22Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der HERR ist unser König; der hilft uns! – (Jes 6,5; Jes 24,23; Jes 52,7)23Seine Taue hängen lose, sie halten den Mastbaum nicht fest, und die Segel spannen sich nicht. Dann wird viel Beute ausgeteilt werden, und auch die Lahmen werden plündern.24Und kein Bewohner wird sagen: »Ich bin schwach«; denn das Volk, das darin wohnt, wird Vergebung der Schuld haben. (Jes 1,4; Sach 12,8)