1Für Babel, das Land der Babylonier, gab der HERR Jeremia folgende Botschaft: (Jes 13,1; Offb 14,8)2»Verkündet es allen Nationen, jeder soll es erfahren. Richtet überall Kriegszeichen auf. Denn alle sollen es wissen, niemandem soll es verheimlicht werden. Ruft laut: ›Babel ist erobert worden! Auch seine Götter sind am Ende: Bel ist zuschanden, Merodach[1] steht hilflos da! Die Standbilder sind zerschmettert, die Götter sind vernichtet!‹ (Jes 46,1; Jer 51,31)3Denn ein Volk aus dem Norden zieht gegen Babel heran, um es anzugreifen. Es wird das Land zu einer einzigen Wüste machen. Dann wird kein Lebewesen mehr darin zu finden sein: Alle Menschen und Tiere haben die Flucht ergriffen und haben sich an einem anderen Ort niedergelassen.« (Zef 1,3)
Hoffnung für Israel und Juda
4Der HERR verspricht: »Wenn sich das alles erfüllt hat, werden Israel und Juda zusammen heimkehren. Weinend werden sie zurückkommen, sie werden nach mir, dem HERRN, ihrem Gott, rufen. (Esr 3,12; Jes 11,12; Jer 31,9; Hos 2,2)5Sie erfragen den Weg nach Jerusalem[2], ihre Blicke sind nur noch auf ihre Heimat gerichtet. Sie fordern einander auf und sagen: ›Komm, schließ auch du wie wir einen Bund mit dem HERRN, der für alle Zeiten gilt und der nicht mehr vergessen werden soll!‹ (Jes 55,3; Jer 6,16; Jer 32,40)6Mein Volk war wie eine Schafherde, die sich verlaufen hatte. Ihre Hirten haben sie in die Irre, auf die verführerischen Berge, geführt. Mein Volk zog über Berge und Hügel, bis sie gar nicht mehr wussten, wo sie eigentlich hingehörten. (Jes 53,6; Jer 13,16; Hes 34,15; Mt 9,36)7Wer auch immer unterwegs auf diese Herde stieß, hat sie rücksichtslos verschlungen. Ihre Feinde sagten: ›Wir begehen doch gar kein Unrecht! Das ist nur die Strafe dafür, dass sie gegen den HERRN gesündigt haben, der doch der richtige Weideplatz für sie war, auf den auch ihre Vorfahren schon immer vertrauten.‹ (Jer 17,13)8Jetzt heißt es aber: Flieht aus dem Machtbereich Babels, verlasst das Land der Babylonier. Leitet mein Volk sicher nach Hause, so wie ein Leithammel eine Schafherde anführt. (Jer 51,6; Offb 18,4)9Denn seht: Ich lasse viele mächtige Völker aus dem Norden gegen Babel heranziehen. Diese sollen die Stadt angreifen und sie erobern. Die Pfeile der Feinde sind kraftvoll wie ein todesmutiger Soldat: Nie verfehlen sie ihr Ziel.10Babel soll vollständig ausgeraubt werden; alle Plünderer werden mit vollen Händen abziehen«, spricht der HERR. (Jer 51,24)
Babels Fall
11»Ihr Plünderer meines Erbteils, freut euch nur und frohlockt! Ihr gebärdet euch in eurem Übermut so ausgelassen wie Kälber auf der Wiese, ihr wiehert wie die Hengste. (Jer 12,14; Jer 46,20)12Doch auch eure Heimat[3] wird geschändet und geht unter. Ihr seid das letzte aller Völker[4]; ihr sollt zu einer Wüste werden, zu einem trockenen, öden Land. (Jer 22,6)13Ja, Babel soll gänzlich zu einer Wüste werden und nicht mehr bewohnt sein, weil der HERR zornig auf euch ist. Alle, die an Babel vorübergehen, werden entsetzt sein und voller Verachtung den Kopf schütteln. (Jer 18,16)14Ja, ihr Bogenschützen, stellt euch rings um Babel auf und seid bereit zum Angriff! Bedeckt die Stadt mit einem Hagel aus Pfeilen – denn Babel hat sich gegen mich, den HERRN, vergangen. (Hab 2,8)15Jubelt laut, ihr alle, die ihr rings um die Stadt steht: ›Seht! Die Stadt ergibt sich! Die Mauern sind gefallen!‹ Der HERR hat Rache genommen, deshalb verschont sie nicht. Zahlt ihm alles heim: Verfahrt mit ihm genauso, wie es selbst mit den anderen verfahren ist. (Ps 137,8)16Es soll in Babel keiner mehr übrig bleiben, der das Land bearbeitet oder die Ernte einbringt. Und ihre Gefangenen sollen vor dem Schwert des Feindes wieder zurück in ihre Heimat fliehen. (Jer 46,16)
Hoffnung für Gottes Volk
17Die Israeliten sind wie Schafe, die von Löwen in alle Richtungen auseinandergetrieben wurden. Zuerst hat der König von Assyrien ihnen Bisswunden zugefügt. Dann kam der babylonische König Nebukadnezar und hat sie bis auf ihre Knochen abgenagt.« (2Kön 18,9; 2Kön 24,1)18Deshalb spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: »Jetzt will ich den babylonischen König und sein Land bestrafen, genauso wie ich den König von Assyrien bestraft habe. (Jes 10,12; Nah 1,1; Nah 3,7)19Dann bringe ich Israel wieder zurück auf seine gute Weide. Auf dem Berg Karmel und in Baschan soll es wieder weiden, und im Gebirge Ephraim und in Gilead soll es sich satt fressen.20In jenen Tagen und zu jener Zeit«, spricht der HERR, »wird man zwar genau schauen, ob Israel sich etwas zuschulden hat kommen lassen, man wird aber nichts finden können. Man wird auch in Juda danach suchen. Aber auch dort wird keine Schuld mehr zu finden sein. Denn ich habe dem Rest des Volkes, den ich gerettet habe, vergeben. (Jer 31,34; Mi 7,19)
Das Gericht des HERRN über Babel
21Auf, zieht gegen das Land Meratajim und gegen die Bewohner von Pekod[5]. Verfolgt sie, tötet sie, rottet sie aus[6]! Tut alles genau so, wie ich es euch befohlen habe«, spricht der HERR. (Hes 23,23)22»Hört doch genau hin: An allen Ecken und Enden des Landes herrscht Krieg und alles stürzt in sich zusammen. (Jer 4,19)23Das Reich von Babel, das die ganze Welt wie ein Hammer zertrümmert hat, liegt jetzt selbst zerschlagen und zerbrochen am Boden. Es ist zu einem Sinnbild des Schreckens für die Völker geworden. (Jer 51,20)24Babel, ich habe dir Fallen gestellt, und du bist in diese Fallen getreten, bevor du sie bemerkt hast. Jetzt bist du ertappt, du bist in Gewahrsam genommen, denn du hast gegen mich, den HERRN, einen Kampf angezettelt. (Hi 9,4; Hi 40,2; Jer 48,43)25Der HERR hat seine Waffenkammer aufgeschlossen und seine Waffen hervorgeholt, mit denen er dich voller Zorn angreifen wird. Denn der HERR, der Allmächtige, hat im Land der Babylonier viel zu tun. (Jes 13,4)26›Ja, zieht von allen Seiten heran, brecht ihre Kornspeicher auf und schüttet alles, was sich darin befindet, auf einen großen Garbenhaufen. Dann macht alles dem Erdboden gleich: Nichts darf erhalten bleiben! (Jes 14,23)27Tötet auch ihr gesamtes Vieh – ja, schlachtet es! Auch ihm soll es schlecht ergehen.‹ Denn die Zeit der Bestrafung ist für Babel gekommen. (Ps 37,13; Hes 7,7)28Hört doch, wie die Flüchtenden, die aus Babel entkommen sind, rufen! Sie berichten allen Menschen in Jerusalem, wie der HERR, unser Gott, Rache an denen genommen hat, die seinen Tempel zerstört haben. (Ps 149,6; Jes 48,20; Kla 1,10)29Holt Bogenschützen heran: Alle, die die Kraft haben, die Sehne zu spannen, sollen sich um Babel lagern. Umzingelt die Stadt, niemand darf aus ihr entkommen. Tut ihr alles das an, was sie anderen angetan hat. Denn wie sie sich gegenüber dem HERRN, dem Heiligen Israels, aufgespielt hat, war völlig unangemessen. (2Mo 10,3; Ps 137,8)30Deshalb sollen auch alle ihre jungen Männer an dem besagten Tag in den Straßen getötet werden und alle kampferprobten Soldaten umkommen«, spricht der HERR. (Jer 18,21)31»Sieh, ich selbst will dich bestrafen, du freches Volk«, spricht der HERR, der Allmächtige. »Deine Stunde hat geschlagen, jetzt sollst du bestraft werden. (Nah 2,14)32Da soll diejenige, die sich immer so stolz gebärdet hat, stolpern und fallen – und keiner wird ihr zu Hilfe eilen, um ihr wieder auf die Beine zu helfen! Und dann werde ich Feuer an ihre Städte legen, und alles soll niedergebrannt werden.« (Jes 10,12; Jer 21,14)33Jetzt spricht der HERR, der Allmächtige: »Die Völker von Israel und von Juda mussten viel erleiden. Und diejenigen, die sie in die Gefangenschaft verschleppt haben, halten sie fest und wollen sie unter keinen Umständen mehr freilassen. (Jes 14,17; Jes 58,6)34Aber Israel und Juda haben einen starken Erlöser. Er heißt ›HERR, der Allmächtige‹. Mit allem Nachdruck wird er sich für sie einsetzen, sodass sie in Israel wieder in Ruhe leben können. Aber den Einwohnern von Babel wird er keinen Frieden geben. (Jes 14,3; Jes 43,14; Mi 7,9)35Das Schwert wird die Babylonier bestrafen«, spricht der HERR. »Es soll die einfachen Bewohner Babels genau so schlagen wie seine Fürsten und weisen Männer. (Jer 47,6; Dan 5,1)36Das Schwert komme auch über seine sogenannten Wahrsager: Sie sollen alle wie Narren dastehen! Das Schwert komme über seine kampferprobten, tapferen Soldaten: Sie sollen von Panik ergriffen werden. Das Schwert komme auch über seine Schlachtrösser und Streitwagen und über alle Söldner, die Nebukadnezar unterstützt haben: Sie sollen schwach werden wie Frauen. (Ps 20,8; Jes 44,25)37Das Schwert komme über die Schätze, die sie gesammelt haben: Sie sollen alle geraubt werden. (Jer 25,19; Jer 48,41)38Das Schwert komme sogar über seine Wasservorkommen: Sie sollen austrocknen. Und warum geschieht das alles? Weil das Land voller Götzenbilder ist. Über der ganzen Götzenverehrung haben die Bewohner vollkommen den Verstand verloren.39Schon bald werden in der Stadt Babel nur noch Strauße, Schakale und Wildkatzen hausen. Niemals mehr sollen Menschen den Entschluss fassen dort zu siedeln – für alle Zeiten soll Babel unbewohnt bleiben. (Jes 13,20)40Ich will sie genauso zerstören, wie ich[7] damals Sodom und Gomorra und deren Nachbarstädte zerstört habe«, spricht der HERR. »Genau wie diese Städte wird auch in Babel für alle Zeiten niemand mehr siedeln. Kein Mensch wird auf den Gedanken kommen, sich dort auch nur kurz aufzuhalten. (1Mo 19,24; Lk 17,28; 2Petr 2,6; Jud 1,7)41Seht her! Von Norden zieht ein großes Heer heran! Es erheben sich auch ein großes Volk und viele Könige aus fernen Ländern gegen euch. (Jes 13,2)42Sie sind bis an die Zähne bewaffnet, mit Bogen und Krummschwert, sie sind grausam und kennen kein Erbarmen. Wenn sie auf ihren Rössern herandonnern, tost es wie das Meer. Sie haben sich gegen dich gerüstet, du Tochter Babels, so wie ein Soldat vor dem Kampf seine Rüstung anlegt. (Jes 13,17; Hab 1,8)43Der babylonische König hat davon gehört: Jetzt verlässt ihn aller Mut zum Handeln. Er zittert sogar vor Angst. Krämpfe schütteln ihn wie eine Frau bei der Geburt ihres Kindes. (Jer 30,6)44So wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordan hervorbricht und zum Weideplatz der Schafherde hinaufsteigt, so will ich plötzlich über sie kommen, um sie zu vertreiben. Über Babel wird dann einer herrschen, den ich selbst ausgewählt habe. Denn wer ist mir gleich, wer darf es wagen, mich zur Rechenschaft zu ziehen? Gibt es irgendeinen Herrscher, der es mit mir aufnehmen könnte? (4Mo 16,5; Hi 41,2; Jes 46,9)45Hört, welchen Beschluss der HERR über Babel gefasst hat und welche Absichten er gegen das Land der Babylonier hegt: Alle, selbst die kleinsten Kinder, sollen verschleppt werden. Darüber wird sich ihre Heimat entsetzen.46Die Erde erbebt beim lauten Gebrüll: ›Babel ist erobert!‹ Und an allen Enden der Erde kann man die Verzweiflungsschreie Babels hören.« (Jer 10,10; Hes 26,18)
Jeremia 50
Lutherbibel 2017
Der Untergang Babels
1Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia geredet hat über Babel und das Land der Chaldäer: (Jes 13,1)2Verkündet’s unter den Völkern und lasst’s erschallen, richtet das Banner auf! Lasst’s erschallen und verbergt es nicht und sprecht: Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach[1] ist zerschmettert; ihre Götzen sind zuschanden, ihre Götterbilder sind zerschmettert! (Jes 46,1; Jer 4,5)3Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das wird ihr Land zur Wüste machen, dass niemand darin wohnen wird, weder Mensch noch Vieh; sie fliehen und laufen davon. (Jer 9,9)
Die Israeliten kehren heim
4In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend einherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. (Jer 3,18; Jer 31,9)5Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren: »Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!« (Jer 32,40)6Denn mein Volk war eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, dass sie über Berge und Hügel gegangen sind und ihren Ruheplatz vergaßen. (Jer 23,1)7Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war.
Der Kampf der Völker gegen Babel
8Flieht aus Babel und zieht aus der Chaldäer Lande und macht’s wie die Böcke vor der Herde! (Jes 48,20; Jer 51,6)9Denn siehe, ich will Völker in großen Scharen erwecken und aus dem Lande des Nordens gegen Babel heranführen; die sollen sich gegen die Stadt rüsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines guten Kriegers, der nicht ohne Beute zurückkehrt.10Und das Chaldäerland soll ein Raub werden; alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR.11Freut euch nur und rühmt, die ihr mein Erbteil geplündert habt, und hüpft wie die Kälber im Grase und wiehert wie die starken Rosse!12Eure Mutter steht in großen Schanden, und die euch geboren hat, ist zum Spott geworden. Siehe, unter den Völkern ist sie die Geringste, wüst, dürr und öde.13Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wüst bleiben, dass alle, die an Babel vorüberziehen, sich entsetzen werden und spotten über alle ihre Plagen. (Jer 19,8; Jer 49,17; Jer 51,37)14Stellt euch ringsum gegen Babel auf, all ihr Bogenschützen; schießt nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN gesündigt.15Erhebt das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt der HERR. Übt Vergeltung an Babel, tut ihr, wie sie getan hat.16Rottet aus von Babel den Sämann und den Schnitter in der Ernte! Vor dem mörderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und in sein Land fliehen. (Jer 46,16)
Israel wird heimgeführt
17Israel ist ein versprengtes Schaf, das die Löwen verscheucht haben. Zuerst fraß es der König von Assyrien, danach nagte seine Knochen ab Nebukadnezar, der König von Babel.18Darum, so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will heimsuchen den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den König von Assyrien heimgesucht habe.19Israel aber will ich wieder heim zu seiner Aue bringen, dass sie auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sättigen sollen auf dem Gebirge Ephraim und Gilead.20Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, die ich übrig bleiben lasse. (Ps 103,3; Jer 31,34; Jer 33,7)
Vergeltung für Babels Übermut
21Zieh heran gegen das Land Meratajim; zieh heran gegen die Einwohner von Pekod[2]; vertilge sie und vollziehe den Bann an ihren Nachkommen, spricht der HERR, und tu alles, was ich dir befohlen habe!22Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer.23Wie ist der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Völkern! (Jer 51,20; Jer 51,41)24Du hast dir selbst eine Falle gestellt, Babel, und du hast dich darin gefangen, ehe du dich’s versahst; du bist getroffen und ergriffen, denn du hast den HERRN herausgefordert.25Der HERR hat sein Zeughaus aufgetan und die Waffen seines Zorns hervorgeholt; denn Gott, der HERR Zebaoth, hat etwas auszurichten in der Chaldäer Lande.26Kommt her gegen dies Land von allen Enden, öffnet seine Kornhäuser, werft alles auf einen Haufen und vollzieht den Bann an ihm, dass nichts übrig bleibe!27Tötet alle seine Stiere, führt sie hinab zur Schlachtbank! Weh ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!28Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, die entronnen sind aus dem Lande Babel, dass sie verkünden zu Zion die Vergeltung des HERRN, unseres Gottes, die Vergeltung für seinen Tempel. (Jer 51,11)
Aufgebot gegen Babel
29Ruft Schützen wider Babel, alle, die den Bogen spannen, belagert die Stadt ringsum und lasst keinen davonkommen! Vergeltet ihr, wie sie verdient hat; wie sie getan hat, so tut ihr wieder! Denn sie hat stolz gehandelt wider den HERRN, den Heiligen Israels. (Jer 15,1)30Darum soll ihre junge Mannschaft fallen auf ihren Gassen, und alle ihre Kriegsleute sollen umkommen an jenem Tage, spricht der HERR. (Jer 49,26)31Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht Gott, der HERR Zebaoth; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.32Da soll der Stolze stürzen und fallen, dass ihn niemand aufrichte. Ich will an seine Städte Feuer legen; das soll alles, was ringsumher ist, verzehren.33So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Leute von Israel samt den Leuten von Juda müssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie gefangen weggeführt haben, halten sie fest und weigern sich, sie zu entlassen. (2Mo 7,14)34Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR Zebaoth; der wird ihre Sache so hinausführen, dass er das Land erbeben und die Einwohner von Babel erzittern lässt.
Über Babel kommt der Feind aus dem Norden
35Das Schwert soll kommen, spricht der HERR, über die Chaldäer und über die Einwohner von Babel und über seine Fürsten und über seine Weisen!36Das Schwert soll kommen über seine Wahrsager, dass sie zu Narren werden; das Schwert soll kommen über seine Starken, dass sie verzagen!37Das Schwert soll kommen über seine Rosse und Wagen und über das ganze Gemenge der Völker in seiner Mitte, dass es zu Weibern wird! Das Schwert soll kommen über seine Schätze, dass sie geplündert werden! (Jer 51,30)38Dürre soll kommen über seine Wasser, dass sie versiegen! Denn es ist ein Götzenland, und angesichts der Schrecken sollen sie toll werden.39Darum sollen Wüstentiere und wilde Hunde darin wohnen und die Strauße, und es soll nimmermehr bewohnt werden und niemand darin hausen für und für. (Jes 13,20)40Gleichwie Gott Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört hat, spricht der HERR, soll niemand darin wohnen noch ein Mensch darin hausen. (1Mo 19,24; Jer 49,18)41Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, ein großes Volk, und viele Könige werden sich aufmachen von den Enden der Erde. (Jer 6,22)42Sie führen Bogen und Schwert; sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihr Geschrei ist wie das Brausen des Meeres; sie reiten auf Rossen, gerüstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Babel.43Wenn der König von Babel die Kunde von ihnen hört, sinken ihm die Hände; ihm ist angst und weh wie einer Gebärenden.44Siehe, wie ein Löwe heraufkommt aus dem Dickicht des Jordans in die wasserreichen Auen, so will ich sie eilends daraus wegtreiben und den, der erwählt ist, dort einsetzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich meistern und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann? (Jer 4,7; Jer 49,19)45So hört nun den Ratschluss des HERRN, den er über Babel gefasst hat, und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der Chaldäer! Was gilt’s? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?46Und die Erde bebt von dem Ruf: Babel ist genommen!, und sein Wehgeschrei erschallt unter den Völkern.