1Wenn du ein Rind oder ein Schaf siehst, das einem anderen Israeliten gehört und sich verirrt hat, dann tu nicht so, als ginge es dich nichts an. Bring es seinem Besitzer wieder zurück!2Falls er weit entfernt wohnt oder dir unbekannt ist, nimm das Tier mit zu dir nach Hause. Behalte es so lange, bis der Besitzer es sucht. Dann gib es ihm wieder zurück.3Handle genauso, wenn jemand seinen Esel, sein Obergewand oder sonst etwas verloren hat und du es findest. Tu nicht so, als ginge es dich nichts an.4Auch wenn du siehst, wie der Esel oder das Rind eines anderen Israeliten auf der Straße stürzt, dann tu nicht so, als ginge es dich nichts an. Hilf ihm, sein Tier wieder auf die Beine zu bringen.
Verschiedene Anweisungen
5Eine Frau soll keine Männersachen tragen und ein Mann keine Frauenkleidung. Der HERR, euer Gott, verabscheut jeden, der so etwas tut.6Wenn du unterwegs auf einem Baum oder auf der Erde ein Vogelnest findest und die Vogelmutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, dann darfst du nicht die Mutter zusammen mit den Jungen fangen.7Die Jungen kannst du mitnehmen, aber die Mutter lass unbedingt fliegen. Dann wird es dir gut gehen und du wirst lange leben.8Wenn du ein neues Haus baust, dann sichere das Flachdach mit einem Geländer. Wenn jemand vom Dach stürzt und stirbt, lädst du Blutschuld auf dich und auf alle, die in deinem Haus wohnen.9Pflanz in deinem Weinberg außer den Weinstöcken nichts anderes an.[1] Denn sonst fällt die ganze Ernte dem Heiligtum zu: sowohl der Wein als auch die anderen Früchte.10Spann nicht ein Rind und einen Esel zusammen vor den Pflug.11Trag keine Kleidung, deren Stoff aus Wolle und Leinen gemischt ist.12Bring an den vier Zipfeln deines Obergewandes Quasten[2] an. (4Mo 15,38)
Rechtsschutz für eine verleumdete Frau
13Angenommen, ein Mann heiratet eine Frau, doch nach kurzer Zeit will er nichts mehr von ihr wissen[3].14Er bringt sie in Verruf und behauptet: »Diese Frau habe ich geheiratet, und als ich mit ihr schlafen wollte, stellte ich fest, dass sie keine Jungfrau mehr war!«15Dann sollen die Eltern der jungen Frau zum Versammlungsplatz am Stadttor gehen und den führenden Männern das Beweisstück für ihre Jungfräulichkeit zeigen.16Der Vater erklärt dazu: »Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, aber jetzt gefällt sie ihm nicht mehr.17Deshalb bringt er sie in Verruf und behauptet: ›Deine Tochter war keine Jungfrau mehr!‹ Hier ist das Beweisstück für die Jungfräulichkeit meiner Tochter.« Dann sollen die Eltern das Tuch[4], auf dem die beiden die Hochzeitsnacht verbracht haben, vor den führenden Männern der Stadt ausbreiten.18Daraufhin soll der Mann ausgepeitscht[5] werden.19Er muss eine Geldstrafe von hundert Silberstücken bezahlen, die dem Vater der jungen Frau ausgehändigt wird. Denn er hat eine junge Frau aus Israel in Verruf gebracht. Er muss die Frau behalten und darf sie sein Leben lang nicht verstoßen.20Wenn die Anschuldigung des Mannes jedoch der Wahrheit entspricht und die Frau tatsächlich keine Jungfrau mehr war,21dann soll man sie zu ihrem Elternhaus[6] führen. Vor dem Eingang sollen die Männer der Stadt sie steinigen. Denn während sie im Haus ihres Vaters lebte, hat sie sich wie eine Hure verhalten. Das ist eine Schande für ganz Israel. Entfernt das Böse aus eurer Mitte!
Ehebruch und Vergewaltigung
22Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er mit einer verheirateten Frau schläft, dann müssen sowohl der Mann als auch die Frau mit dem Tod bestraft werden. Entfernt das Böse aus Israel!23Trifft ein Mann irgendwo in der Stadt auf ein verlobtes Mädchen, das noch Jungfrau ist, und er schläft mit ihr,24dann führt beide vor das Stadttor und richtet sie durch Steinigung hin. Beide müssen sterben: das Mädchen, weil es mitten in der Stadt nicht um Hilfe gerufen hat, und der Mann, weil er mit einem Mädchen geschlafen hat, das rechtlich schon die Frau eines anderen war[7]. Entfernt das Böse aus eurer Mitte!25Wenn aber ein Mann ein verlobtes Mädchen draußen auf dem Feld trifft und vergewaltigt, dann muss nur er sterben.26Das Mädchen dürft ihr nicht bestrafen, denn es hat keine Sünde begangen, die den Tod verdient. Sie wurde Opfer einer Gewalttat wie jemand, der überfallen und getötet wurde.[8]27Sie hat draußen auf dem Feld um Hilfe geschrien, aber es war niemand da, der ihr helfen konnte.28Wenn ein Mann sich an einem unberührten Mädchen vergeht, das noch nicht verlobt ist, und die Sache kommt heraus,29muss er dem Vater des Mädchens fünfzig Silberstücke zahlen und sie heiraten. Er darf sie sein Leben lang nicht verstoßen, weil er sie gezwungen hat, mit ihm zu schlafen[9].
5.Mose 22
Lutherbibel 2017
Verschiedene Vorschriften
1Wenn du deines Bruders Rind oder Schaf irregehen siehst, so sollst du dich ihrer annehmen und sie wieder zu deinem Bruder führen. (2Mo 23,4)2Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir wohnt und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus nehmen, dass sie bei dir bleiben, bis sie dein Bruder sucht, und sollst sie ihm dann wiedergeben.3So sollst du tun mit seinem Esel, mit seinem Kleid und mit allem Verlorenen, das dein Bruder verliert und du findest; du darfst dich dem nicht entziehen.4Wenn du deines Bruders Esel oder Rind unterwegs fallen siehst, so sollst du dich ihrer annehmen und ihnen aufhelfen.5Eine Frau soll nicht Männersachen tragen und ein Mann soll nicht Frauenkleider anziehen; denn wer das tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.6Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen,7sondern du darfst die Jungen nehmen, aber die Mutter sollst du fliegen lassen, auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest.8Wenn du ein neues Haus baust, so mache ein Geländer ringsum auf deinem Dache, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus lädst, wenn jemand herabfällt.9Du sollst deinen Weinberg nicht mit Zweierlei bepflanzen, damit dem Heiligtum nicht das Ganze verfalle: der Same, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinbergs. (3Mo 19,19)10Du sollst nicht ackern zugleich mit einem Rind und einem Esel.11Du sollst nicht anziehen ein Kleid, das aus Wolle und Leinen zugleich gemacht ist.12Du sollst dir Quasten machen an den vier Zipfeln deines Mantels, mit dem du dich bedeckst. (4Mo 15,38)
Schutz der Verleumdeten und Vergewaltigten
13Wenn jemand eine Frau heiratet, zu ihr eingeht und ihrer überdrüssig wird14und legt ihr etwas Schändliches zur Last und bringt ein böses Gerücht über sie auf und spricht: Diese Frau hab ich geheiratet, und als ich zu ihr ging, fand ich sie nicht als Jungfrau,15so sollen Vater und Mutter der jungen Frau die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit nehmen und vor die Ältesten der Stadt im Tor bringen.16Und der Vater der jungen Frau soll zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben; nun ist er ihrer überdrüssig geworden17und legt ihr Schändliches zur Last und spricht: Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau gefunden. Hier aber sind die Zeichen der Jungfräulichkeit meiner Tochter. Und sie sollen die Decke vor den Ältesten der Stadt ausbreiten.18Und die Ältesten der Stadt sollen den Mann nehmen und züchtigen19und ihm eine Buße von hundert Silberstücken auferlegen und sie ihrem Vater geben, weil der Mann über eine Jungfrau in Israel ein böses Gerücht aufgebracht hat. Und er soll sie als Frau behalten und darf sie sein Leben lang nicht entlassen. (5Mo 29,1)20Ist’s aber die Wahrheit, dass sie nicht mehr Jungfrau war,21so soll man sie heraus vor die Tür des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in Israel begangen und in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun. (1Mo 34,7)22Wenn jemand dabei ergriffen wird, dass er bei einer Frau schläft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und die Frau, bei der er geschlafen hat; so sollst du das Böse aus Israel wegtun. (3Mo 20,10; 2Sam 11,4)23Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und schläft bei ihr,24so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines Nächsten Braut geschändet hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun.25Wenn aber jemand ein verlobtes Mädchen auf freiem Felde trifft und ergreift sie und schläft bei ihr, so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat,26aber dem Mädchen sollst du nichts tun, denn sie hat keine Sünde getan, die des Todes wert ist; sondern dies ist so, wie wenn jemand sich gegen seinen Nächsten erhöbe und ihn totschlüge.27Denn er fand sie auf freiem Felde, und das verlobte Mädchen schrie, und niemand war da, der ihr half.28Wenn jemand eine Jungfrau trifft, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schläft bei ihr und wird dabei betroffen, (2Mo 22,15)29so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.