1Wehe der ungehorsamen und beschmutzten, der gewalttätigen Stadt!2Sie hört auf keine Warnung, nimmt keine Zurechtweisung an; auf den HERRN vertraut sie nicht, und ihrem Gott naht sie sich nicht.3Ihre Fürsten[1] in ihrer Mitte sind brüllende Löwen, ihre Richter Abendwölfe (Hab 1,8), die (von ihrem Raube) nichts für den Morgen übriglassen.4Ihre Propheten sind leichtfertige, betrügerische Menschen; ihre Priester entweihen das Heilige, tun dem Gesetz Gewalt an.5Der HERR aber ist gerecht in ihrer Mitte, er tut nichts Unrechtes; Morgen für Morgen läßt er sein Recht ans Licht treten, ohne es an etwas fehlen zu lassen; aber der Ungerechte weiß nichts von Scham.6»Ich habe Völker ausgerottet, zerstört sind ihre Mauerzinnen; ich habe ihre Landstraßen öde gemacht, so daß niemand mehr auf ihnen wandert; verheert sind ihre Städte, menschenleer, ohne Bewohner.7Ich dachte: ›Nun wird sie mich gewiß fürchten, wird Zurechtweisung annehmen, damit ihre Wohnstätte nicht verheert wird und nicht alles eintritt, was ich ihr angedroht habe‹; doch nur um so eifriger sind sie bemüht gewesen, in allen Stücken ihr böses Tun noch zu verschlimmern.«8»Darum harret meiner« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »auf den Tag, an dem ich als Zeuge[2] auftrete! Darin besteht nämlich mein Gericht, daß ich Völker versammle und Königreiche zusammenbringe, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zorns; denn durch das Feuer meines Eifers soll die ganze Erde[3] verzehrt werden!9Ja, alsdann will ich den Völkern andere, reine Lippen schaffen, damit sie allesamt den Namen des HERRN anrufen und ihm einmütig dienen.10Von jenseits der Ströme Äthiopiens werden sie, meine Anbeter, die Schar meiner Zerstreuten mir als Geschenk[4] darbringen.11An jenem Tage wirst du (Jerusalem) dich nicht mehr zu schämen brauchen wegen aller deiner Missetaten, durch die du dich gegen mich versündigt hast; denn alsdann werde ich aus deiner Mitte alle wegschaffen, die übermütig in dir frohlocken, und du wirst dich hinfort auf meinem heiligen Berge nicht mehr überheben.12Und ich werde in deiner Mitte ein demütiges und geringes[5] Volk übriglassen, das sein Vertrauen auf den Namen des HERRN setzt.13Die dann von Israel noch übrig sind, werden nichts Unrechtes mehr tun und keine Lüge reden, und in ihrem Munde man wird keine trügerische Zunge mehr finden, sondern sie werden eine ruhig weidende und sich lagernde Herde bilden, die von niemand aufgeschreckt wird.«14Juble, Tochter Zion! Jauchzet, ihr vom Hause Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!15Aufgehoben hat der HERR die über dich verhängten Gerichte[6] und deine Feinde hinweggefegt! Israels König, der HERR, weilt in deiner Mitte: du wirst hinfort kein Unheil mehr sehen[7].16An jenem Tage wird man Jerusalem zurufen: »Fürchte dich nicht, Zion! Laß deine Hände nicht verzagt sinken!17Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung[8] schafft; er hat seine Freude an dir mit Entzücken, erneuert dich in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.18Die jetzt fern von der Festversammlung[9] Trauernden will ich sammeln: sie stammen ja von dir, auf denen jetzt Schmach lastet.19Wisse wohl: ich will zu jener Zeit mit all deinen Bedrückern ins Gericht gehen, dagegen den Hinkenden helfen und die Zerstreuten sammeln und will sie zur Ehre und zum Ruhm machen in allen Ländern, wo sie jetzt verachtet sind.20Zu jener Zeit will ich euch heimführen und zu jener Zeit euch sammeln; denn ich will euch zum Ruhm und zur Ehre unter allen Völkern der Erde machen, wenn ich euer Geschick vor euren Augen wende: der HERR hat es verheißen.«
Zefanja 3
Lutherbibel 2017
Gericht über Jerusalem
1Weh der widerspenstigen, befleckten, tyrannischen Stadt!2Sie will nicht gehorchen noch sich zurechtweisen lassen; sie will auf den HERRN nicht trauen noch sich zu ihrem Gott halten.3Ihre Oberen sind brüllende Löwen und ihre Richter Wölfe der Steppe, die nichts bis zum Morgen übrig lassen. (Hes 22,27)4Ihre Propheten sind leichtfertig und voll Trug; ihre Priester entweihen das Heiligtum und deuten das Gesetz freventlich. (Mi 3,11)5Der HERR ist gerecht in ihrer Mitte und tut kein Arges. Er bringt alle Morgen sein Recht ans Licht; es bleibt nicht aus. Aber der Frevler kennt keine Scham.6Ich habe Völker ausgerottet, ihre Burgen verwüstet und ihre Gassen so leer gemacht, dass niemand darauf geht; ihre Städte sind zerstört, dass niemand mehr darin wohnt.7Ich sprach: Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen –, so würde ihre Wohnung nicht ausgerottet und nichts von allem kommen, womit ich sie heimsuchen wollte. Aber sie sind eifrig dabei, alles Böse zu tun.8Darum wartet auf mich, spricht der HERR, bis auf den Tag, an dem ich als Kläger auftrete; denn mein Recht ist es, Völker zu versammeln und Königreiche zusammenzubringen, um meinen Zorn über sie auszuschütten, ja, alle Glut meines Grimmes; denn alle Welt soll durch meines Eifers Feuer verzehrt werden. (Ps 79,6)
Das kommende Heil
9Dann aber will ich den Völkern reine Lippen geben, dass sie alle des HERRN Namen anrufen und ihm einträchtig dienen.10Von jenseits der Ströme von Kusch werden meine Anbeter in der Zerstreuung mir Geschenke bringen. (Ps 68,32; Jes 18,1; Apg 8,27)11Zur selben Zeit wirst du dich all deiner Taten nicht mehr zu schämen brauchen, mit denen du dich gegen mich empört hast; denn dann will ich deine stolzen Prahler von dir tun, und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge.12Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen. (Hes 6,8)13Und diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun noch Lüge reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden, sondern sie sollen weiden und lagern ohne alle Furcht.14Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! (Sach 9,9)15Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.16Zur selben Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken!17Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein. (Jes 62,5)18Wie an einem festlichen Tage nehme ich von dir hinweg das Unheil, dass du seinetwegen keine Schmach mehr trägst.19Siehe, zur selben Zeit will ich mit allen denen ein Ende machen, die dich bedrängen, und will den Hinkenden helfen und die Zerstreuten sammeln und will sie zu Lob und Ehren bringen in allen Landen, wo man sie verachtet. (Mi 4,7)20Zur selben Zeit will ich euch heimbringen und euch zur selben Zeit sammeln; denn ich will euch zu Lob und Ehren bringen unter allen Völkern auf Erden, wenn ich euer Geschick wenden werde vor euren Augen, spricht der HERR. (Jer 29,14; Zef 2,7)