1Es kommt eine Zeit, da wird der Berg, auf dem der Tempel des HERRN steht, unerschütterlich fest stehen und alle anderen Berge überragen. Die Völker strömen zu ihm hin. (Jes 2,2)2Überall werden die Leute sagen: »Kommt, wir gehen auf den Berg des HERRN, zu dem Haus, in dem der Gott Jakobs wohnt! Er soll uns lehren, was recht ist; was er sagt, wollen wir tun!« Denn vom Zionsberg in Jerusalem wird der HERR sein Wort ausgehen lassen.3Er weist mächtige Völker zurecht und schlichtet ihren Streit, bis hin in die fernsten Länder. Dann schmieden sie aus ihren Schwertern Pflugscharen und aus ihren Speerspitzen Winzermesser. Kein Volk wird mehr das andere angreifen und niemand lernt mehr das Kriegshandwerk.4Jeder wird in Frieden bei seinen Feigenbäumen und Weinstöcken wohnen, niemand braucht sich mehr zu fürchten. Der HERR, der Herrscher der Welt,[1] hat es gesagt. (1Kön 5,5; 2Kön 18,31; Sach 3,10)5Jetzt allerdings lebt noch jedes Volk im Vertrauen auf seinen eigenen Gott und nach dessen Weisungen. Wir aber vom Volk Israel gehen unseren Weg im Vertrauen auf den HERRN, unseren Gott; ihm und seinen Weisungen folgen wir. Und so bleibt es in alle Zukunft.6Der HERR sagt: »Der Tag wird kommen, an dem ich die verirrten und hinkenden Schafe meiner Herde von überall her zusammenhole. Ich habe Unglück über sie gebracht, (Hes 34,12)7aber ich mache sie von Neuem zu einem großen Volk. Ich, der HERR, werde dann für alle Zukunft auf dem Zionsberg ihr König sein. (Ps 76,3; Ps 99,1; Jer 30,19)8Du Wachtturm für meine Herde, Berg Zion, du wirst das Königtum in seinem alten Glanz zurückkehren sehen! Jerusalem wird wieder Königsstadt sein!« (Jes 1,8)
Gegenwärtige Bedrängnis und künftige Rettung
9Nun, Jerusalem: Warum schreist du so? Hast du keinen König oder ist dein Ratgeber umgekommen, dass du dich krümmst wie eine gebärende Frau in den Wehen? (Jes 33,21)10Krümme dich nur, du Zionsstadt, und stöhne wie eine Frau in Wehen! Du musst jetzt aus deinen Mauern ausziehen und auf dem freien Feld wohnen; bis nach Babylon wirst du zuletzt kommen. Aber dort wirst du gerettet, dort befreit dich der HERR aus der Gewalt deiner Feinde! (2Kön 24,15; 2Kön 25,11)11Nun, Jerusalem: Viele Völker sind gegen dich herangezogen, die dein Heiligtum schänden und sich an deinem Untergang weiden wollen. (Jes 17,12)12Aber sie wissen nicht, was der HERR mit ihnen vorhat; sie merken nicht, dass er sie hier versammelt hat wie Garben, die man zum Dreschen auf der Tenne ausbreitet.13»Steh auf und drisch, du Zionsstadt!«, sagt der HERR. »Ich mache dich stark; mit eisernen Hufen wirst du die vielen Völker zermalmen! Ihre Schätze wirst du erbeuten, um sie mir zu weihen, dem Herrn der ganzen Erde.«14Nun, du belagerte Stadt: Traure, ritze dir die Haut blutig! Feindliche Truppen haben uns eingeschlossen. Sie werden dem Herrscher Israels mit dem Stock ins Gesicht schlagen! (2Kön 18,17)
Micha 4
Lutherbibel 2017
Das kommende Friedensreich Gottes
1In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, (Jes 2,2)2und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. (Lk 24,47)3Er wird unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. (Joe 4,10)4Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des HERRN Zebaoth hat’s geredet. (1Kön 5,5; Sach 3,10)5Ein jedes Volk wandelt im Namen seines Gottes, aber wir wandeln im Namen des HERRN, unseres Gottes, immer und ewiglich!
Die Begnadigung des zerschlagenen Volkes
6Zur selben Zeit, spricht der HERR, will ich die Lahmen sammeln und die Verstoßenen zusammenbringen, alle, die ich geplagt habe. (5Mo 30,4; Jer 31,8; Zef 3,19)7Ich will die Lahmen als Rest übrig lassen und die Verstoßenen zum mächtigen Volk machen. Und der HERR wird König über sie sein auf dem Berge Zion von nun an bis in Ewigkeit. (Mi 2,12; Mi 5,6)8Und du, Turm der Herde, du Feste der Tochter Zion, zu dir wird kommen und wiederkehren die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem.9Jetzt aber, warum schreist du denn so laut? Ist kein König bei dir? Und ist dein Ratgeber fort, dass dich die Wehen erfasst haben wie eine Gebärende? (Jer 8,19)10Leide doch solche Wehen und stöhne, du Tochter Zion, wie eine Gebärende; denn jetzt musst du zur Stadt hinaus und auf dem Felde wohnen und nach Babel kommen. Dort wirst du errettet werden, dort wird dich der HERR erlösen aus der Hand deiner Feinde.11Jetzt aber haben sich viele Heiden wider dich zusammengerottet und sprechen: Zion sei entweiht; unsere Augen sollen sich daran weiden!12Aber sie wissen des HERRN Gedanken nicht und kennen seinen Ratschlag nicht, dass er sie zusammengebracht hat wie Garben auf der Tenne.13Darum mache dich auf und drisch, du Tochter Zion! Denn ich will dir eiserne Hörner und eherne Hufe machen, und du sollst viele Völker zermalmen und ihr Gut dem HERRN weihen und ihre Habe dem Herrscher der ganzen Welt. (Mi 5,7)14Jetzt aber, zerraufe und zerkratze dich, denn man belagert uns und schlägt den Richter Israels mit der Rute auf die Backe.