1Tu nichts Böses, dann wird dir nichts Böses geschehen.2Trenn dich vom Unrecht, dann wird es dir fernbleiben.3Säe kein Unrecht aus, mein Sohn,[1] sonst wächst in den Furchen eine siebenmal schlimmere Ernte. (Hi 4,8; Spr 22,8; Gal 6,7)4Bitte Gott nicht um eine führende Stellung und den König nicht um einen Ministersessel! (Spr 25,6)5Stell dich vor Gott nicht als gerecht hin und spiele vor dem König nicht den Weisen.6Wünsche dir nicht, Richter zu werden! Es könnte dir die Kraft fehlen, dem Unrecht die Stirn zu bieten. Womöglich lässt du dich von einem Mächtigen beeinflussen und verfängst dich selbst in den Schlingen des Unrechts.7Schädige nicht das Wohl der Stadt, sonst bringst du dich bei deinen Mitbürgern in Verruf.8Meine nicht, dieselbe Verfehlung ein zweites Mal ungestraft begehen zu können. Schon für das erste Mal wird dich Gott zur Rechenschaft ziehen! (Sir 34,30)9Rede dir nicht ein: »Gott, der Höchste, wird mir die vielen Opfergaben anrechnen, die ich ihm bringe.« (Spr 15,8; Hos 8,13)10Lass dir viel Zeit[2] zum Beten; aber beeil dich, den Armen zu helfen!11Mach dich nicht lustig über jemand, der verzweifelt ist! Denk an Gott, der Menschen erniedrigen und erhöhen kann! (Ps 75,8; Spr 17,5)12Verbreite keine Lügen über deine Verwandten und Freunde.13Du sollst überhaupt nicht lügen; wenn du dich daran gewöhnst, hat das schlimme Folgen.14Rede kein dummes Zeug in der Versammlung erfahrener Männer! Und wenn du betest, sag nicht alles zweimal! (Mt 6,7)15Drück dich nicht vor der Feldarbeit oder anderer harter Arbeit; Gott, der Höchste, hat sie uns zugeteilt. (1Mo 3,17)16Schließ dich nicht einem Haufen schlechter Menschen an;[3] denk daran, dass Gottes Strafe nicht auf sich warten lässt! (Spr 16,18)17Gib allem Hochmut den Abschied; denn was den Menschen erwartet, ist Verwesung.[4]
Rechtes Verhalten in Haus und Familie
18Tausch einen Freund nicht gegen Geld ein und einen treuen Bruder nicht einmal gegen feinstes Gold! (Sir 6,5)19Wenn du eine kluge und tüchtige Frau heiraten kannst, dann zögere nicht; ihre Liebenswürdigkeit ist mehr wert als Gold. (Sir 26,1)20Einen Sklaven, der treu für dich arbeitet, oder einen Lohnarbeiter, der sich willig für dich einsetzt, darfst du nicht schlecht behandeln. (Sir 33,25)21Einem verständigen Sklaven begegne mit Liebe; weigere dich nicht, ihn freizulassen! (2Mo 21,1)22Wenn du Vieh besitzt, kümmere dich selbst darum; und wenn es dir Nutzen bringt, dann verkauf es nicht! (Spr 12,10)23Hast du Söhne? Kümmere dich um ihre Erziehung und treib ihnen von klein auf den Starrsinn aus! (Sir 30,1)24Hast du Töchter? Pass gut auf sie auf; geh nicht zu freundlich und nachsichtig mit ihnen um! (Sir 42,9)25Wenn du eine Tochter verheiratet hast, dann hast du ein großes Werk vollbracht. Aber gib sie nur einem vernünftigen Mann!26Wenn du eine Frau geheiratet hast, die nach deinem Herzen ist, dann schick sie nicht fort! Aber einer, die kein Vertrauen verdient, schenke auch keins!27Ehre deinen Vater von ganzem Herzen und vergiss nicht, welche Schmerzen deine Mutter deinetwegen ausgestanden hat. (Sir 3,1)28Denk daran, dass du deinen Eltern das Leben verdankst! Wie könntest du ihnen jemals vergelten, was sie für dich getan haben?
Pflichten gegenüber Gott und den Mitmenschen
29Ehre den Herrn mit ganzem Herzen und bring seinen Priestern Achtung entgegen!30Liebe deinen Schöpfer mit aller deiner Kraft und lass seine Diener nie im Stich! (5Mo 6,5)31Nimm den Herrn ernst und ehre den Priester! Gib ihm, was ihm zusteht, so wie es dir befohlen ist: die ersten Früchte des Feldes und der Bäume, die Wiedergutmachungsopfer, die Vorderkeulen der Opfertiere, den Anteil an allen Gaben, die Gott geweiht werden, und den zehnten Teil deiner Erträge. (5Mo 18,1)32Hilf den Armen; Gott wird dich dafür reichlich segnen. (5Mo 14,28; Spr 19,17; Pred 7,2; Sir 4,1)33Allen Lebenden gegenüber sei freigebig und auch den Toten erweise die schuldige Liebe!34Wende dich von den Trauernden nicht ab, sondern weine mit ihnen! (Röm 12,15)35Versäume nicht, die Kranken zu besuchen; sie werden dich dafür lieben. (Mt 25,35)36Denk an dein Ende bei allem, was du tust; dann wirst du nie etwas Unrechtes tun. (Sir 18,24; Sir 28,6)
Jesus Sirach 7
Lutherbibel 2017
Warnung vor Unrecht
1Tu nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses.2Halte dich fern vom Unrecht, so wendet es sich ab von dir.3Säe nicht in die Furchen des Unrechts, so wirst du es nicht siebenfach ernten. (Spr 22,8; Hos 10,12; Gal 6,7)
Warnung vor Ehrgeiz
4Erstrebe nicht Herrschaft vom Herrn noch vom König einen Ehrenplatz. (Spr 25,6)5Halte dich nicht für gerecht vor dem Herrn und tu nicht klug vor dem König.6Strebe nicht danach, Richter zu werden, du vermagst doch nicht, das Unrecht auszurotten; sieh zu, dass du dich nie vor einem Herrscher in Acht nehmen musst und mit deiner Rechtschaffenheit Anstoß erregst. (3Mo 19,15)
Warnung vor Hochmut
7Versündige dich nicht an deinen Mitbürgern und erniedrige dich nicht selbst vor der Menge.8Begeh eine Sünde nicht zweimal, denn schon für das erste Mal bleibst du nicht ungestraft. (Sir 5,4)9Denke auch nicht: Er wird schon auf die Fülle meiner Gaben schauen und mich annehmen, wenn ich dem Allerhöchsten opfere.10Sei nicht halbherzig in deinem Gebet, und säume nicht, Almosen zu geben. (Apg 10,31; Jak 1,6; Sir 29,12)11Einen bekümmerten Menschen verlache nicht; denn es gibt einen, der kann erniedrigen und erhöhen. (1Sam 2,7; Spr 17,5)12Streu keine Lügen über deinen Bruder aus und auch nicht über deinen Freund.13Gewöhne dich nicht an die Lüge; denn diese Gewohnheit bringt nichts Gutes.14Sei nicht schwatzhaft im Kreis der Ältesten, und wenn du betest, mach nicht viele Worte. (Mt 6,7; Sir 32,7)15Verachte die beschwerliche Arbeit nicht noch den Ackerbau, den der Höchste gestiftet hat. (1Mo 3,19)16Hoffe nicht, in der Menge der Sünder zu verschwinden; bedenke, dass sein Zorn nicht auf sich warten lässt. (Sir 5,7)17Darum demütige dich von Herzen; denn Feuer und Würmer sind die Strafe für die Gottlosen. (Jes 66,24; Jdt 16,17)
Die Pflichten des Hausherrn
18Tausche nicht einen Freund um eines Vorteils willen und nicht deinen leiblichen Bruder gegen Gold aus Ofir.19Missachte nicht eine verständige und tüchtige Frau; denn ihre Anmut ist mehr wert als Gold. (Sir 26,1; Sir 26,13)20Behandle einen Sklaven nicht schlecht, der treu arbeitet, und auch einen Tagelöhner nicht, der sein Bestes gibt. (Sir 33,29)21Schätze einen umsichtigen Sklaven und hindere ihn nicht, wenn er frei werden kann.22Hast du Vieh? Kümmere dich darum. Und bringt es dir Nutzen, behalte es. (Spr 12,10)23Hast du Kinder? Erzieh sie streng, und beuge ihren Nacken von Jugend auf. (Sir 30,1)24Hast du Töchter? Bewahre ihre Keuschheit und verwöhne sie nicht. (Sir 26,10)25Verheirate deine Tochter, so ist ein großes Werk getan; doch gib sie einem verständigen Mann. (Sir 42,9)26Hast du eine Frau nach deinem Herzen? Verstoße sie nicht; doch einer ungeliebten vertraue dich nicht an.
Ehrt Eltern und Priester
27Ehre deinen Vater von ganzem Herzen und vergiss nicht, welche Schmerzen deine Mutter um dich gelitten hat, (Tob 4,3; Sir 3,2)28und bedenke, dass du von ihnen das Leben hast; womit kannst du ihnen vergelten, was du ihnen verdankst?29Fürchte den Herrn von ganzer Seele, und halte seine Priester in allen Ehren.30Liebe den, der dich geschaffen hat, mit ganzer Kraft und lass seine Diener nicht im Stich. (5Mo 6,5)31Fürchte den Herrn und ehre den Priester und gib ihm seinen Anteil, wie dir geboten ist: Erstlingsgabe und Schuldopfer und Schwingopfer und Brandopfer für die Heiligung und die Erstlingsgabe für die Heiligen.
Fürsorge für den Nächsten
32Reiche dem Armen deine Hand, damit du reich gesegnet wirst. (Spr 19,17; Sir 4,1)33Erfreue jeden, der lebt, mit einer Gabe, und verwehre dem Toten die letzte Wohltat nicht.34Lass die Weinenden nicht ohne Beistand, sondern trauere mit den Trauernden. (Röm 12,15)35Zögere nicht, einen Kranken zu besuchen; denn dafür wird man dich lieben. (Mt 25,36)36Was du auch tust, bedenke das Ende, so wirst du nicht sündigen in Ewigkeit. (Sir 18,24; Sir 28,6)