1Wenn du etwas Gutes tust, sei dir sicher, wem du es tust; dann wirst du für deine guten Taten Dank bekommen. (Mt 7,6)2Jede gute Tat an einem Menschen, der den Herrn achtet, wird dir belohnt; wenn nicht von ihm selbst, dann von Gott, dem Höchsten.3Wer nichts als Böses im Sinn hat und keinem Armen hilft, ist keine gute Tat wert.4Hilf dem, der Gott achtet; aber unterstütze niemand, der Unrecht tut! (Tob 4,17)5Tu dem Gutes, der sich vor Gott beugt; aber einem Menschen, der sich gegen Gott erhebt, gib nichts! Weigere dich, ihn zu ernähren, sonst wird er zu stark und bekommt dich in seine Gewalt.[1] Für jede Wohltat, die du ihm erweist, bekommst du doppelt so viel Ärger zurück.6Gott, der Höchste, hasst die, die Unrecht tun; und allen, die ihn missachten, gibt er die verdiente Strafe.[2] (Spr 24,19; Mt 5,44; Weis 3,10; Sir 16,11; Sir 21,10)7Hilf guten Menschen, aber unterstütze keinen, der Unrecht tut.
Vorsicht mit Feinden!
8In guten Tagen brauchst du den Freund nicht als Verteidiger; aber in schlechten Zeiten bleibt der Feind nicht verborgen.[3] (Spr 19,4; Sir 13,21)9Wenn es einem Mann gut geht, ärgern sich seine Feinde, aber wenn es ihm schlecht geht, verlässt ihn sogar sein Freund. (Sir 6,8; Sir 6,10)10Trau niemals einem Feind; denn seine Bosheit ist wie Rost, der sich immer tiefer ins Eisen frisst.11Auch wenn er unterwürfig tut und sich tief vor dir bückt, pass auf und nimm dich vor ihm in Acht! Er ist wie ein Spiegel aus Kupfer: Du kannst ihn ständig polieren und er setzt doch immer wieder Grünspan an.12Hol ihn nicht an deine Seite; sonst versucht er, dich zu stürzen und deine Stelle einzunehmen. Setz ihn nicht auf den Platz rechts von dir; sonst macht er dir bald deinen eigenen Platz streitig. Am Ende musst du mit Bedauern einsehen, dass meine Warnungen berechtigt waren. (Sir 11,34)13Wenn jemand Schlangen beschwört oder wilde Tiere zähmen will und dabei gebissen wird, hat niemand Mitleid mit ihm. (Pred 10,11)14Genauso wenig hat man Mitleid mit jemand, der sich mit einem Schurken einlässt und in seine Schurkereien verstrickt wird.15Ein Schurke bleibt eine kleine Weile bei dir; aber wenn du nicht gemeinsame Sache mit ihm machst, hält ihn nichts mehr in deiner Nähe.16Ein Feind spricht zu dir mit honigsüßen Worten, während er überlegt, wie er dich in seine Fallgrube stürzen kann. Er kann Tränen mit dir vergießen; aber findet er eine Gelegenheit, so vergießt er dein Blut.17Wenn dir ein Unglück zustößt, wartet er schon an Ort und Stelle auf dich, und unter dem Vorwand, dir zu helfen, stellt er dir ein Bein.18Dann zeigt er sein wahres Gesicht! Er reibt sich die Hände, nickt beifällig mit dem Kopf und streut Gerüchte über dich aus.
Jesus Sirach 12
Lutherbibel 2017
Über die Wohltätigkeit
1Willst du Gutes tun, so sieh zu, wem du es tust; dann verdienst du Dank damit.2Tu dem Frommen Gutes, so wird dir’s reichlich vergolten, wenn nicht von ihm, so doch gewiss vom Höchsten. (Lk 14,12)3Es gibt nichts Gutes für den, der beharrlich Böses tut und nicht gern Almosen gibt.4Gib dem Frommen, doch des Frevlers nimm dich nicht an.5Tu Gutes dem Demütigen, aber dem Gottlosen gib nichts. Verweigere ihm dein Brot und gib ihm nichts, damit er dadurch nicht stärker wird als du: Denn du wirst doppelt so viel Schlechtes empfangen, wie du ihm Gutes getan hast. (Spr 25,21)6Denn auch der Höchste ist den Sündern feind und wird die Gottlosen bestrafen. [Doch er bewahrt sie bis zum Tag ihrer Strafe.]
Warnung vor falschen Freunden
7Gib dem Guten, doch des Frevlers nimm dich nicht an.8Wenn’s einem wohl geht, erkennt man den wahren Freund nicht, wenn’s einem aber schlecht geht, bleibt der Feind nicht verborgen. (Sir 6,5)9Denn wenn’s einem wohl geht, verdrießt das den Feind; wenn’s einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurück. (Spr 19,4)10Trau niemals deinem Feinde; denn wie Eisen stets rostet, so geht es mit seiner Bosheit. (Spr 26,24)11Und wenn er sich auch verneigt und verbeugt, so halte dich dennoch zurück und hüte dich vor ihm. Und sei zu ihm wie einer, der einen Spiegel poliert. Bedenke, dass er immer wieder Rost ansetzt.12Stelle ihn nicht neben dich, dass er dich nicht wegstoße und an deinen Platz trete. Setze ihn auch nicht neben dich, dass er nicht nach deinem Stuhl trachte und du zuletzt an meine Worte denken musst und meine Rede dich dann betrübt. (Sir 11,34)13Wer hat Mitleid mit einem Schlangenbeschwörer, der gebissen wird, oder mit all jenen, die sich wilden Tieren nähern?14So geht’s auch dem, der sich mit dem Frevler einlässt und sich in seine Sünden verstrickt.15Er bleibt wohl eine Weile bei dir; aber wenn du strauchelst, harrt er nicht aus bei dir.16Der Feind hat süße Worte auf den Lippen, doch im Herzen plant er, dich in die Grube zu stürzen. Er füllt seine Augen mit Tränen, doch wenn er Gelegenheit findet, bekommt er nicht genug von deinem Blut. (Jer 9,7; Jer 41,6)17Wenn dir Unheil widerfährt, so ist er als Erster zur Stelle, und als wollte er helfen, bringt er dich hinterrücks zu Fall.18Mit dem Kopf nickt er Beifall und klatscht in die Hände; er wird tuscheln und dann sein wahres Gesicht zeigen. (Sir 13,6)